An dieser Stelle möchte ich von meinen Erfahrungen mit der „VNUS Closure Fast“- Methode berichten.
Hintergrund:
Im Juni dieses Jahres wurde mir ärztlicherseits die operative „Entfernung“ der Vena saphena magna angeraten. Die V. saphena magna ist die große oberflächliche Hauptvene; auch große Rosenader genannt.
Der Eingriff, der bei mir unter örtlicher Betäubung vorgenommen wurde, war nicht besonders schmerzhaft.
Zunächst wurde das Bein großflächig mit einem Desinfektionsmittel eingerieben. Im nächsten Schritt wurden von der Wade bis zur Leiste mehre, kleine Betäubungsspritzen gesetzt. Danach wurde im unteren Teil der Wade ein kleiner Schnitt vorgenommen und ein Katheter bis zur Leiste hochgeschoben. Dabei wurde gleichzeitig eine Betäubungslösung in die Vene injiziert.
Durch das Erhitzten, eines am oberen Ende des Katheters befindlichen (etwa 6 cm langen) Heizelements, wurde die Vene beim Zurückführen des Katheters stück für stück thermisch geschädigt und somit verschlossen. Der Vorgang wurde per Ultraschall überwacht.
Zum Schluss wurden die Seitenäste in der Wade durch kleine Schnitte entfernt.
Lediglich das Einführen des Katheters war ein wenig schmerzhaft.
Als unangenehm empfand ich das herausziehen der Krampfadern im Unterschenkel. Das war zwar nicht schmerzhaft. Ich habe aber schon gemerkt, dass der Operateur die Adern mit einigem Krafteinsatz rausgezogen hat. Das war eher vom „Kopf her“ unangenehm.
Nach dem Eingriff, der übrigens vorletzten Montag stattfand und etwa 30 Minuten dauerte, wurde das Bein mit einem Gummiverband bandagiert. Anschließend bin ich direkt mit dem Taxi nach Hause gefahren.
Den Verband habe ich dann am nächsten Morgen vor dem Duschen abgenommen. Anschließend musste ich für 10 Tage einen Stützstrumpf tragen.
Bei der Nachkontrolle( letzten Donnerstag) teilte der Arzt mir dann mit, dass ich den Stützstrumpf nun weglassen könne.
Auch die kleinen Pflaster am Unterschenkel (dort wo die Krampfadern gezogen wurden) könne ich nach dem nächsten Duschen entfernen.
Der erste postoperative Lauf.
Am Freitag und Samstag, also vorgestern und gestern, bin ich dann jeweils 5 Km gelaufen. Anfänglich bin ich circa 400 Meter gegangen, dann für etwa weitere 400 Meter ganz locker getrabt und dann in einen langsamen Laufschritt übergegangen.
Während ich beim Gehen noch ein leichtes Zwacken an der Innenseite des Oberschenkels gemerkt hatte, verschwand dieses Zwacken dann beim Laufen.
Ich habe es insgesamt etwas ruhiger angehen lassen und glaube, dass es auch noch ein paar Tage dauern wird, bis ich wieder schnellere Einheiten machen werde. Das ist mir aber auch jetzt erst einmal nicht so wichtig.
Alleine die Tatsache, dass ich überhaupt wieder laufen kann und das auch noch schmerzfrei, stimmt mich sehr fröhlich.
Nach den Aussagen des Arztes hätte ich bereits am Tag nach der Operation wieder laufen gehen können. Das habe ich allerdings nicht so empfunden und habe deshalb gewartet.
Die Blutergüsse an der Wade sind heute völlig abgeklungen. Man sieht nur noch die Stellen an denen die Schnitte erfolgt sind und da muss man auch schon genau hinsehen. Nach Aussage des Arztes bestehen nun keinerlei Einschränkungen mehr.
Die verödete Vene wird in den nächsten 6 – 12 Monaten vollständig vom Körper resorbiert. So heißt es.
Auch wenn ich leider das Gefühl habe, dass insgesamt die finanziellen Interessen der Praxis im Vordergrund standen, bin ich mit dem Ergebnis einstweilen doch zufrieden.
Auch meine Entscheidung für die Lokalanästhesie bereue ich nicht.
Es ist leider abzusehen, dass ich in den nächsten Jahren auch das linke Bein werde behandeln lassen müssen. Der Eingriff war jetzt nicht so schön, dass ich auf einen baldigen Eingriff dränge

Es sollte auch nicht vergessen werden, dass JEDER Eingriff ein gewisses Risiko birgt.
Wenn es soweit ist, werde ich mich nach jetzigem Kenntnisstand wieder für die Methode „Vnus Closure“ entscheiden.
Im Vergleich zur klassischen Stripping- Methode ist man nämlich wesentlich schneller wieder auf den Beinen.
Auch von postoperativen Schmerzen kann ich nichts berichten.
Die von mir beschriebene Methode wird mittlerweile von vielen gesetzlichen Krankenkassen komplett übernommen.
Gruß
Stefan
