Bin vorhin ausversehen auf Antwort gekommen. Deshalb ein Teil doppelt.
Hallo, ich wollte mal meine Erfahrungen schildern.
ich wurde vor 3 Monaten am Knie operiert. Laut MRT wurde ein Knorpelschaden incl. Abriss festgestellt (osteochondrosis 2). Aufgrund des Abriss hatte ich Phasenweise echt Probleme und nur deshalb habe ich der OP zugestimmt. Laut Ortopäde eine kleine Sache. Nach einer Woche könnte ich die Krücken in Ecke stellen.
Ich habe das wirklich geglaubt! Erst 2 tage vor der OP habe ich mich mit Risiken und Komplikationen vertraut gemacht und war ganz zuversichtlich. Klar hatte ich Angst das was passiert aber nicht übermässig. Op ist halt immer ein Risiko das was Außerplan passieren kann.
Nungut. Am Ambulanten OP Tag bekam ich bei der Anmeldung meinen Nachsorgetermin für den nächsten Tag. Mit dem Wissen nicht laufen zu können und das mich niemand um diese Uhrzeit fahren kann fragte ich ob es auch Nachmittags gehen könnte. Die Dame sagte mir ins Gesicht das ich ja besser hätte organisieren können
Am selbigen Tag mit operierten Bein, bei meiner Freundin zu Hause, gings mit Kreislaufzusammenbruch um Mitternacht in die Notaufnahme. Blieb dann über Nacht. Bin dann mit Taxi zu dem Operateur Nachsorgetermin. Ich war fix und fertig von dieser Nacht. Knie sah ganz gut aus sagt er und ich soll mich melden wenn ich Probleme habe. Fäden zieht der Hausarzt. Das fand ich schon komisch das es das jetzt dort gewesen ist? Woher soll ich denn wissen was normal ist und was nicht?

Bin dann mit Taxi nach Hause und lag 5 Tage flach. Teilbelastung war unmöglich. Habs grad so auf Klo geschafft und mich mühsam wieder ins Bett legen können. Das erste Mal duschen 4 Tage Post OP hat mit allem drum und dran 2 Stunden gedauert. Ich war restlos bedient. Laut OP Bericht ist eine Vollbelastung nach 7 Tagen wieder möglich.
Laut OP Infomaterial stand, sollte eine Schwellung nach mehreren Tagen vorhanden sein sollte ich umgehend einen Arzt aufsuchen. Das tat ich dann nach 10 Tagen in der Notaufnahme. Weil ich kein Geld für Taxi hatte und die NA quasi um die Ecke wo ich "nur" 1 Stunde hin humpeln musste. die schickten mich wieder weg, ich soll zum Operateur. Knie sehe unauffällig aus.
Rief dann in der Praxis an und mein Operateur hatte Urlaub. Eine Woche später bin ich einfach in die Praxis rein. Operateur hatte OP Tag und war außer Haus. Sein Praxiskollege schaute sich das Knie an.
Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen und ich konnte immer noch nicht voll belasten. Ich stellte auch eine instabilität fest. Der Kollege verschrieb mir Physio.
1 Woche später null Fortschritte. Alle Physiopraxen die ich anrief hatten mindestens zwei Wochen Wartezeit. Ich also wieder in die Praxis. ich habe langsam Panik bekommen und wollte einfach nur wissen was los ist. Ich rief vorher an und wollte wissen ob mein Operarteur heute da ist. Ich bekam dann widerwillig einen Termin am Folgetag. In der Praxis am nächsten Tag erfuhr ich das mein Termin nicht eingetragen war und der Operateur außer Haus im OP sei. Ich dachte ich spinne. Dann kam ich wieder zu seinem Kollegen. ich hatte mittlerweile große Mühe nicht hysterisch zu werden weil meine Muskulatur am Oberschenkel komplett weg war.
Es hat dann 7 Wochen gedauert bis ich den operateur zu Gesicht bekam, wo ich dann leider doch in Hysterie ausgebrochen bin.
Zusammengefast. Durch den Druck in der Kniescheibe, der mich überrigens heute noch belästigt konnte ich erst nach 3 Wochen mein Bein anheben. In der Praxis hat man mir auch keine Anleitungen gegeben was ich zu Hause tun kann oder wie ich mich verhalten soll.
2Wochen Post OP bei dem Kollegen in der Praxis sagte mir die Arzthelferin ich soll Fahrrad fahren. Das sei gut für das Knie. Ich bin heute noch schockiert über diese Aussage. Ich hätte unmöglich zu diesem zeitpunkt mich aufs Fahhrad setzen können, geschweige denn heile wieder absetzen. ich hätte es noch nicht mal sicher schieben können. Auch beugen in dem Winkel unmöglich. Das hat ganze sieben Wochen gedauert bis ich meine Beugung für das Fahrrad soweit hatte.
Ich fing nämlich an mir einen eigenen Trainigsplan zu erstellen. 3 Wochen Post OP. ich bestellte mir ein Mini Bike wo ich exelent, sicher auf dem Stuhl trainieren konnte. 1 Std tgl. Ich durchforstete das Internet nach möglichen Antworten und Trainingsvorlagen. ich fing mit isometrischen Übungen an. Schaute mir unzählige Youtube Videos an und las unendlich viele Übungen und Blogs. Vertraute dann nur noch auf meinem Gefühl und passte dann nach Befindlichkeit die Übungen an. Ich kaufte mir noch ein Ballance Kissen (was ich echt nur empfehlen kann!) und trainierte ca 2 Std tgl. nach eigenem Ermessen.
Die Physio war ein Witz. Die erste hat sich kaum für mein Knie interessiert. sagte ich soll ohne Krücken zu ihr kommen. Sie sagte das ich mir das nur einbilden würde. ich sei ja total fixiert auf mein Knie. Hatte auch nicht den eindruck das mir diese Behandlung helfen wird. Ich wechselte dann den Physio. Dieser verstand mein Problem auch nicht? Als ich ihm erklärte das ich Probleme beim laufen habe verglich er mich mit einer oma die sich nur nicht traut das Knie zu belasten. ich dachte echt ich spinne. Die Übungen von ihm waren zwar besser. Aber auch dort habe ich keinen richtigen Trainingsplan für zu Hause bekommen. Das war alles so 0/8/15. Gangschule war auch nix. Beugungsübungen? Fehlanzeige.
Letztendlich hat die Physio mich nur minimal ünerstützt. Es waren zwar ein paar gute Sachen dabei. Aber wenn ich mich allein auf das verlassen hätte wäre ich erledigt und könnte heute noch nicht ohne Krücken laufen. Ich bin echt so restlos enttäuscht.
Vor 2 Wochen hatte ich meinen letzten Operateur Termin. Mein Bein war immer noch sehr instabil. Konnte mich allerding bereits langsam ohne Krücken fortbewegen. Nur langsam. Da ich ja Fortschritte mache solle ich einfach weiter trainieren und mich melden wenn ich Probleme habe. Weiter Physio bekomme ich nicht verordnet.
Die Arzthelferin, was ich noch hier verewigen möchte, erklärte mir bei der Abholung meiner dritten Physioverordnung (habe mich vorher erkundigt ob ich mir das nächste Abholen kann vor dem Termin beim Arzt, aufgrund der Woche Pause sonst) das das jetzt die letzte wäre. Da ich zu dem Zeitpunkt immer noch sehr instabil war, fragte ich nur: und wenn es dann nicht besser ist? Sie sagte dann sehr schnippisch das ich die Übungen ja zu Hause nachmachen soll. Ich habe mich nur umgedreht und bin gegangen.
ich beschloss mir eine Zweitmeinung einzuholen. In einer Klinischen ortopädischen Ambulanz. Der Termin war gestern. Ich erklärte ihm meine Problematik.
Aktuell kann ich immernoch nicht mein Bein beugen beim laufen. Sobalt ich automatisiert laufe knicke ich weg. Bei bestimmten Bewegungen mutiert mein Bein zum Wackelpeter. ich kann nur gestreckt laufen wodurch ich hinke. Es ist nur ein bestimmtes Schrittempo möglich sonst wackel ich weg.
Meine Kniescheibe drück hin und wieder unangenehm beim Auftreten. Ich kann nicht (Ohne jegliche Unterstützung) im Stand, mein Knie beugen oder strecken. Mein normales Schritttempo ausgeschlossen. Joggen, bzw rennen undenkbar.
Dieser Arzt untersuchte manuel mein Knie. Unauffällig, alles top sagt er. Es sei keine OP notwendig um das zu korrigieren. Er erklärte mir genau das die Nerven den Zugang zu den Muskeln verloren haben bzw gestört sei (Seinen genauen Wortlaut habe ich vergessen) und ich quasi das laufen verlernt habe. Da ich ja bereits Fortschritte gemacht habe kann ich mir sicher sein das das wieder wird.
Er sagte mir das ich mir umgehend eine ordentlichen Physiotherapeuten suchen soll. Gangschule und gezielter Muskelaufbau. Er verordnete mir die physio die ich dann von meinem Hausarzt abholen kann.
Habe mich richtig ernst genommen gefühlt. Endlich.
Für mich war das alles nur Albtraum. Verlass Dich auf andere und Du bist verlassen. Das schlimmste war eigentlich nicht zu wissen was das ist und ob man jemals wieder richtig laufen kann. Der letzte Physio hat mich ausgelacht als ich sagte ich fühle mich gehbehindert. Hallo?
