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Heuschnupfen mit Atemnot

Heuschnupfen mit Atemnot

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Hallo,

Ich habe zum ersten Mal im Leben Heuschnupfen, hab aber offenbar gleich die ganze Packung erwischt.

Nase fließt permanent.
Augen jucken und Brennen, draußen laufen sie mit der Nase um die Wette.
Kopfschmerzen, müde, schlapp.
Gaumen juckt.

Ok, nachdem ich endlich auf die Idee kam, was das sein könnte, Apotheke, Tabletten geholt. Und sehr zu meiner "Freude" gleich mal fett Wasser eingelagert, Gewichtszunahme von 5 kg in 5 Tagen bei gleichem Sport und Essen.
Wieder abgesetzt.
Leider immer noch 3 kg davon drauf, macht das Läufen nicht besser.

Ich könnte mit der Fließnase leben, auch damit, dass ich beim Laufen aussehe wie verheult, weil die Tränen wie irre laufen.
Notfalls auch mit der Schlappheit und den dröhnenden Nebenhöhlen.

Aber was richtig heftig ist, ist die Atemnot. Ich bin seit mehreren Wochen immer weniger belastbar und inzwischen keuche ich bei 3 km wie eine alte Lok. Als hätte jemand meine Lunge mal eben gegen eine in Ü-Ei Größe getauscht.
Bleibe ich stehen, geht das Gehuste los.

Donnerstag war ich beim Arzt, hab Nasenspray bekommen, was leider null hilft. Lungenfunktionstest wies angeblich auf leichtes allergisches Asthma hin.

Spray mag ich aber nicht nehmen, weil sie meinte, dass erhöht den Puls und die Gefahr für Herzrhythmusstörungen, gerade bei Belastung.

Hat jemand eine Idee, was man sonst noch machen kann, außer drin bleiben? Nächsten Sonntag ist eigentlich ein HM dran, das kann lustig werden...
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Tigertier hat geschrieben:Ok, nachdem ich endlich auf die Idee kam, was das sein könnte, Apotheke, Tabletten geholt. Und sehr zu meiner "Freude" gleich mal fett Wasser eingelagert, Gewichtszunahme von 5 kg in 5 Tagen bei gleichem Sport und Essen.
Wieder abgesetzt.
Leider immer noch 3 kg davon drauf, macht das Läufen nicht besser.
Himmel was waren denn das für Tabletten ?
Ich habe mit Ceterizin ganz gute Erfahrungen gemacht, da wird man in den ersten 2 Tagen vielleicht mal etwas müde aber ansonsten habe ich noch nichts von großartigen Nebenwirkungen gehört.
Tigertier hat geschrieben: Aber was richtig heftig ist, ist die Atemnot. Ich bin seit mehreren Wochen immer weniger belastbar und inzwischen keuche ich bei 3 km wie eine alte Lok. Als hätte jemand meine Lunge mal eben gegen eine in Ü-Ei Größe getauscht

Spray mag ich aber nicht nehmen, weil sie meinte, dass erhöht den Puls und die Gefahr für Herzrhythmusstörungen, gerade bei Belastung.
Wenn Du wirklich eine allergisch bedingte Atemnot hast, dann wirst Du an einem Inhalationsspray kaum vorbei kommen. Das mit dem erhöhten Pulsschlag kann vorkommen, allerdings in den allermeisten Fällen nur direkt nachdem Du das Spray inhaliert hast. Man sollte es also nicht unbedingt direkt vor dem Sport nehmen. Ich brauche das Zeug vielleicht 4 - 5 x im Jahr, aber wenn dann nehme ich doch lieber die kurzzeitigen Nebenwirkungen in Kauf anstatt das Gefühl zu haben keine Luft mehr zu bekommen...
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Hallo und herzlich willkommen in der Welt der Allergiker! Aktuell geht es mir nicht anders. Diesmal hat meine Allergie am 15. April eingesetzt - einen Tag nach dem Wienmarathon. Zum Glück, denn zur Zeit bin ich genauso wenig belastbar wie du. Heute bin ich 5km gelaufen und war danach völlig kaputt. Aber mit einem verschlossenen und einem halb offenen Nasenloch ist es halt auch nicht anders zu erwarten. Nebebei kratzen die Augen, am Gaumen juckt es permanent und ich hab tagsüber verteilt mehrere Niesattacken.

Hast du dich schon mal austesten lassen? Wenn nicht, dann mach das unbedingt, denn nur so weißt du auf was du allergisch bist und wie lange dein Heuschnupfen in etwa anhalten wird. Ich hab Hoffnungen, dass bei mir in 2-3 Wochen wieder alles vorbei ist. Während dieser Zeit nehme ich fallweise Tabletten ein (zur Zeit Xyzall, früher auch Aerius oder Claritin - aber die heißen ja sowieso überall anders). In Spitzenzeiten und vorallem in längeren regenfreien Phasen nehme ich diese Tabletten regelmäßig 2x täglich ein. Dies hilft mir meistens so halbwegs über den Tag. Morgens ist es aber sowieso immer am schlimmsten. Erst zu mittag beginnt die tablette zu wirken.
Versuch vielleicht auch mal andere Tabletten und halt dabei Rücksprache mit deinem Arzt!

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Ich habe seit 35 Jahren, seit Kindheit Heuschnupfen, phasenweise inzwischen auch etwas Asthma, habe alle möglichen Medikamente ausprobiert und 3 Hyposensibilisierungen hinter mir.

Aktuell, 2 Jahre nach der letzten Hyposensibilisierung hält es sich Rahmen und mein Training leidet dadurch nicht.

Folgendes mache ich dagegen:

Wenn erste Beschwerden einsetzen
Stufe 1: Livocab Augentropfen zweimal täglich + Foster Dosieraerosol 1-0-1 Hub

Im Mai, wenn es am Schlimmsten ist (bei mir dann ca. 4-6 Wochen lang)
Stufe 2: 1 Tbl. Xusal morgens + Foster Dosieraerosol 2-0-2 Hub + Livocab Augentropfen zweimal täglich

Dann wasche ich zusätzlich auch nach dem Training und vor dem Schlafengehen die Haare (hab sie eh immer ganz kurz :wink: ), das bringt viel!

Die Beta2-Agonisten in Asthmasprays haben zwar potenziell die NW Tachycardie-/ Tachyarrhythmieauslösung. Jedoch merkt man normalerweise davon in therapeutischen Dosen nichts, erst bei mehr oder weniger massiven Überdosierung. Ruhepuls und Belastungspulse steigen bei mir jedenfalls kein bisschen durch das Dosieraerosol.
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Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Ich glaub, so schlimm wie dieses Jahr wars noch nie. Bin von Jan/Feb bis Sept/Okt durchgängig auf alles an mir getestete Pollenzeugs allergisch.
Dieses Jahr halt bis Ende April nix gespürt (Schnee, Schnee, nochmal Schnee, ...) und dann von einem Tag auf den anderen hats mich trotz Antihistaminikum fast umgehauen.
Mit allen legalen Mitteln hab ich mich dann noch bis zum Wochenende halbwegs fit bekommen, aber ich merke halt, dass es total auf die Regeneration geht. Schlafen geht auch nicht so toll wie sonst. Summiert sich halt alles.
Ich würde auf alle Fälle so lange untershciedliche Antihistaminika austesten, bis Du "Deines" gefunden hast. Macnhmal verliert das auch nach Jahren an Wirkung und es macht Sinn, wieder auf ein anderes zu wechseln - jeder Allergiker reagiert anders.
Bei Nichtbehandlung ist die Gefahr halt groß, allergisches Asthma zu bekommen (hab ich schon ...).

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trifeminine hat geschrieben:Ich glaub, so schlimm wie dieses Jahr wars noch nie. Bin von Jan/Feb bis Sept/Okt durchgängig auf alles an mir getestete Pollenzeugs allergisch.
Dieses Jahr halt bis Ende April nix gespürt (Schnee, Schnee, nochmal Schnee, ...) und dann von einem Tag auf den anderen hats mich trotz Antihistaminikum fast umgehauen.
Mit allen legalen Mitteln hab ich mich dann noch bis zum Wochenende halbwegs fit bekommen, aber ich merke halt, dass es total auf die Regeneration geht. Schlafen geht auch nicht so toll wie sonst. Summiert sich halt alles.
Ich würde auf alle Fälle so lange untershciedliche Antihistaminika austesten, bis Du "Deines" gefunden hast. Macnhmal verliert das auch nach Jahren an Wirkung und es macht Sinn, wieder auf ein anderes zu wechseln - jeder Allergiker reagiert anders.
Bei Nichtbehandlung ist die Gefahr halt groß, allergisches Asthma zu bekommen (hab ich schon ...).
Bin auch Vollallergiker.
Meine Empfehlungen für dich:
1.Die Wohnung pollenfrei halten, soweit möglich. Also lüften nach Regengüssen und regelmäßig saugen und abstauben, insbesondere in Bettnähe.
2.Haarewaschen, vor allem vorm Schlafen, wie schon genannt.
3.Ebastel 20mg, oder ein anderes hochdosiertes Levo-Ceterizin.
4.Per Spritze den körpereigenen Cortisolspiegel erhöhen, damit aber nicht übertreiben, der Effekt wird geringer....dein Arzt kann dich beraten.
5.Für die Lunge: Öffnen mit Formotherol, offenhalten mit Rolenium oder einem anderen salmeterolhaltigen Inhalator.

Das klingt nun vielleicht krass, aber alle Ärzte bei denen ich war sind sich einig, dass die Nebenwirkungen(von denen ich zum Glück keine habe) deutlich weniger schädlich sind als die Inkaufnahme der Heuschnupfensymptome in dem Maße, in dem darunter leide. Ohne das Zeug explodiere ich regelrecht, bekomme sogar Fieber etc...mit dem Zeug kann ich fast beschwerdefrei Sport treiben.

Zusätzlich kann ich noch ein Luftreinigungsgerät empfehlen, das einen Raum in kurzer Zeit fast pollenfrei bekommt. Da gibt es einige.
Gruß
pop

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Heuschnupfen kenn ich schon seit meiner Kindheit. Damals war es wirklich schlimm. Heute habe ich diese Allergie fast ausgewachsen. Dafür kam ein leichtes Asthma dazu. Mit der Allergie fängt es bei mir im Juni an. Und sobald der Reizschnupfen da ist, muss ich fast täglich ein Asthmaspray inhalieren. Bei sportlichen Aktivitäten muss ich immer vor der Ausübung einen "Schluck" nehmen. Sonst bin ich nach 3 km schlapp und muss mich dann quälen – was ja nicht besonders förderlich für das Herz ist.

Ich hoffe, dass ich dieses Jahr von der Allergie verschont bleibe. Denn seit letzten Herbst lasse ich mich von Nadeln picksen. Im Herbst für die Stärkung des Immunsystems und nun im Frühjahr gezielt gegen die Allergie. Ich bin gespannt, ob bei mir die Akkupunktur anschlägt. Mein Hausarzt wollte mir natürlich eine Spritze gegen den Heuschnupfen geben – vor der Chemie bevorzuge ich meistens die Alternativmedizin. Wenn letzteres nicht greift, kann ich immer noch (halt dann im nächsten Jahr) zur Spritze greifen.

Bei akutem Heuschnupfen half mir die Einnahme der Tabletten Zirtec.

Betreffend erhöhter Puls nach der Einnahme eines Asthmasprays. Mach Dir da nicht zu viele Gedanken, TT. Denn dank Deiner Lauftätigkeit hast Du ein gestärktes Herz, welches Anstrengungen gewohnt ist. Dass man keinen "Schluck" unmittelbar vor einem Intervall-Training nehmen soll, würde ich noch verstehen. Doch mein Hausarzt riet mir explizit vor dem Sport zu inhalieren. So dass mein Herz erst gar nicht unnötig in Stress kommt.

LG Blub
Laufberichte 2013 : Halbmarathon-Debüt | Marathon-Debüt VCM | Grand Prix von Bern | Berliner Marathon | GurtenClassic

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pop hat geschrieben:4.Per Spritze den körpereigenen Cortisolspiegel erhöhen, damit aber nicht übertreiben, der Effekt wird geringer....dein Arzt kann dich beraten.
Geht nicht, steht auf der Dopingliste.

Aber ich geb Dir völlig Recht, Inkaufnehmen der Symptome ist weit kritischer, als Medikamenteneinnahme.
Mich hats nur am Anfang so heftig erwischt, weil alles gleichzeitig angefangen hat. Jetzt noch eine leichte Sekundärinfektion der angegriffenen Atemwege ... aber ich bin sehr zuversichtlich, dass sich mein Körper rasch wieder an die Pollensaison gewöhnt und ich ganz gut mit den "legalen" Mitteln durchkomme :)

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Also ein systemisches Cortison/Cortikoid (kann btw auch einfach als Tabletten genommen werden), das ist eine Notlösung und nur bei zwingendem Grund tolerabel finde ich.

Die Nebenwirkungen sind hier schon erheblich.

Möglich und auch nochmals deutlich wirksamer als Antihistaminika ist jedoch die topische Gabe von Cortikoiden auf die Schleimhäute als Nasenspray und Bronchialinhalation. Das ist mit weit weniger Nebenwirkungen belastet, da die Gesamtmenge deutlich unter den Mengen liegt, die der Körper von sich aus produziert und es auch Darreichungen gibt, die kaum auf den ganzen Körper wirken (z.B. Alvesco-Dosieraerosol, das nur in den Bronchien wirkt).
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Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

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Ja, Kortison schlucken versuche ich auch zu vermeiden. Das in 5. erwähnte Zeugs ist ein neues Kortisonpräparat, das echt Super wirkt, bei gleichzeitig niedriger Dosierung. Wie du schon schreibst: inhaliert ist lang nicht so schlimm wie geschluckt, und der Wirkstoff ist hier im Mikrogrammbereich.

@sandrina: genau von diesem "dran gewöhnen" rät mir aber jeder Allergologe und Lungenfacharzt ab, die sagen, hier gilt ausnahmsweise "alles rein was geht". Habe auch jahrelang diesen Prozess durchlaufen, seit ich es nicht mehr mache, werden meine Lungenwerte konstant besser., Volumen, pul. Druck usw...
Gruß
pop

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pop hat geschrieben:@sandrina: genau von diesem "dran gewöhnen" rät mir aber jeder Allergologe und Lungenfacharzt ab, die sagen, hier gilt ausnahmsweise "alles rein was geht". Habe auch jahrelang diesen Prozess durchlaufen, seit ich es nicht mehr mache, werden meine Lungenwerte konstant besser., Volumen, pul. Druck usw...
Missverständnis: Ich nehme ein Antihistaminikum, das bei mir gut wirkt, aber das braucht ein paar Tage, bis es mir dann wirklich gut geht - erstens muss der Serumspiegel des Medikamentes anscheinend erst aufgebaut werden und zweitens gibts wahrscheinlich auch noch die Nachwirkungen von der Beginnzeit der Pollenbelastung, wo das Immunsystem erstmal extrem hochgefahren wurde.
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