Hallo!
Ich habe heute bei einem Trainingslauf mein Waterloo erlebt. Unglaublich. Das hatte ich noch nie. Und ich hoffe, ihr könnt mir auf die Spur helfen, was das war - das brauche ich nämlich nicht mehr.
Vorgeschichte: Nach 2 Pausentagen bin ich gestern 15 km in MRT+10 gelaufen, mit je 2,5 km Ein- und Auslaufen, also insgesamt 20 anspruchsvolle Kilometer.
Heute morgen normal gefrühstückt (4 Scheiben Vollkornbrot mit Butter und Marmelade/Honig/Nutella), viel Wasser getrunken, ein bisschen gearbeitet und um 11 los auf die große Runde. 36,5 km.
Die Runde hat es in sich, ich muss sagen, ich bin die noch nie für mich zufriedenstellend gelaufen. 36,5 km mit knapp über 550 positiven wie negativen Höhenmetern. Gemeinerweise kommen 3/4 der HM auf dem Rückweg. Die letzten 8 Km gehen mit einer Ausnahme nur bergauf, teilweise mit Steigungen von 12%.
Ich bin ohne Getränk losgelaufen. 16° und Wind schienen das zu ermöglichen, und ich habe in letzter Zeit viel zu dem Thema gelesen und wollte das mal testen, ob das geht.
Bei km 14 war ich bei einem Schnitt von 5:04/km - da geht es aber eben auch hauptsächlich bergab. Dann wurde es langsam schwerter, aber bis km 27 ging es. Ich hatte nur ordentlich Hunger.
Bei km 28 habe ich gemerkt, dass mir schwindelig wird. Kreislauf spielte verrückt. Komisch. Kenne ich nicht. An einem Haus geklingelt und mir zwei Gläser Wasser geschnorrt. Tat sehr gut, wurde ein wenig besser. Hungergefühl war mittlerweile weg.
Bei km 30 war der Ofen dann aber aus. Zuerst Gehpausen (am Berg,ok, aber IM TRAINING! GEHPAUSEN!!!). dann habe ich mich für 5 Minuten hingesetzt. Alle. Total.
Habe mich dann weitergeschleppt und bei km 31,5 habe ich mir in einer Bäckerei einen Hefezopf geschnorrt. Ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen. Mir war leicht schlecht, Kreislauf war immer noch nicht gut. Meine Beine waren total schwer, der Puls ging sehr schnell.
Nach dieser Stärkung, die ich im gehen gegessen habe, bin ich dann halbwegs gut nach Hause gekommen. Die letzten 4 Kilometer konnte ich sogar wieder durchlaufen.
Am Ende standen 5:32/km auf der Uhr. Bei der "Sitzpause" habe ich sie angehalten, ansonsten, auch in den Gehphasen weiterlaufen lassen. Die Zeit ist voll ok, ich bin mir auch sicher, nicht zu schnell angelaufen zu sein, ich bin die Strecke schon schneller gelaufen.
An der mangelnden Erfahrung über die Distanz kann es auch nicht liegen, bis 50 km laufe ich "blind". Nach knapp 20 Marathons und Ultras (und unzähligen Langen im Training) sollten die 36 km, auch bei diesen Höhenmetern, eigentlich sicher drin sein.
Jetzt geht es mir wieder gut, habe lecker Gemüsesuppe gegessen, gut getrunken, mich ein wenig ausgeruht. Jetzt fühle ich mich noch ein bisschen schlapp, aber arbeitsfähig. Traue mich sogar an die morgige Tempoeinheit zu denken.
Trotzdem macht mich diese Einheit nachdenklich. Vor allem die Vorstellung, nächste Woche die 35 k mit Endbeschleunigung zu laufen... *grrrr* Habt ihr Ideen, was das gewesen sein kann? Woran das lag? Ich hatte dich genug getrunken, auch genug im Magen. Ich bin solche Strecken schon morgens nüchtern gelaufen... Dubios!
Für Ideen und Kommentare bin ich dankbar,
liebe Grüße
nachtzeche
Hungerast? Unterzuckerung? Was war DAS denn???
1"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)