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Immer wiederkehrender Shin Splint

Immer wiederkehrender Shin Splint

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Hey,

Ich hatte mir Anfang März rechts einen Shin Splint zugezogen, den allerdings zuerst
mal ignoriert, einfach die Zähne zusammen gebissen und habe mit dem Dreisprung Training (bin zusätzlich in einem Leichtathletik Verein) und dem Laufen weitergemacht. War natürlich total dämlich von mir, gerade der Dreisprung war nicht besonders förderlich :klatsch: . Als das nachher so schlimm wurde, dass nahezu jeder Schritt beim Laufen weh tat, habe ich auf anraten vorerst ein Pause eingelegt. Nach ein paar Wochen hab ich das Training wieder aufgenommen und beim ersten 400m Lauf hab ich die schlechteste Zeit überhaupt hingelegt. Beim Zweiten Lauf habe ich dann nach weniger als 200m aufgeben und eine weitere Pause eingelegt. Nach dieser Pause das gleiche Spielchen erneut. Wieder eine Pause. Auf Klassenfahrt (25.6.) habe ich dann wieder angefangen (Ich konnte es mir nicht nehmen lassen am Meer entlang laufen zu gehen) und nach ca. 3- 3,5 km tat das Schienbein wieder weh. als wir zurück waren (29.6.) hab ich wieder eine Pause eingelegt, da am 12. diesen Monats aber das letzte normale Training für die Sommerferien war, bin ich trotzdem hin, hatte aber auch nach dem Training keine Beschwerden mehr und bin also auch Freitag und Samstag Laufen gegangen. Sonntag Morgen hatte ich dann den Salat. Dann habe ich bis heute Morgen erst mal wieder Pause gemacht und bin dann wieder los. Nach 15 min. hab ich dann wieder umgedreht und jetzt habe ich mir das Bein mit Entzündungshemmender Salbe eingerieben und frage mich warum zum Teufel dieser Mist schon wieder zurückgekommen ist. Es kann doch nicht sein, dass nach mehreren Wochen Pause immer wieder nach kurzer Zeit ein Shin Splint auftaucht, oder? Wir haben das ganze nach einem Anfall mal röntgen lassen müssen, aber ich hatte noch nie einen Bruch dies Schienbeins und solche Sachen wie Haarrisse sind immer alle gut abgeheilt, zum Mindest so, dass ich keine Probleme mehr damit hatte/habe. Was also kann man dagegen unternehmen? Bin momentan ziemlich ratlos und da das Wetter zur Zeit halbwegs Mitspielt will ich langsam wirklich wieder raus.

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Da fangen wir mal an. Hast du die Suche hier im Forum schon benützt. Es gibt sehr fiele die das Problem mit der Knochenhautendzündung haben.
Machst du Dehn und Kräftigungsübungen.
Wie sieht es mit der Rumpfstabilität aus(Bauch, Rücken, Hüfte). Das kann bis runter gehen.
Hast du die richtigen Schuhe.
Ist deine Schnürung von den Schuhen bis ganz oben(Marathon Schnürung) = mal weg lassen.
Lass dir mal den Triggerpunktbehandeln. Am besten von einem Osteopaten/in.
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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willst du jetzt bestimmt nicht hören, aber bei mir war eine konsequente dreimonatige Trainingspause notwendig um die Knochenhautentzündung am Schienbein loszuwerden.

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:uah: Drei Monate? Oh Gott! Meine Leistungen waren nach zwei- drei Wochen schon Sch...
Dehn und Kräftigungsübungen mache ich und auch die Rumpfstabilität ist halbwegs in Ordnung (Ich arbeite noch an der
Verbesserung aber es ist nicht so, als sei sie kaum vorhanden) Die Schnürung ist nicht bis ganz oben. Und Schuhe sollten eigentlich
auch die richtigen sein. Ich war für den Laufschuhkauf bei RP und habe eine Laufbandanalyse machen lassen. Für das zweite Paar war ich bei Lauflust und habe mich auch da wieder beraten lassen.
Den Triggerpunkt habe ich mir zuvor noch nicht wirklich behandeln lassen. Ich war eben einmal beim Physiotherapeuten und nach einer kurzen Behandlung hat er das Bein getaped und damit war es auch erst einmal gut, auch wenn ich damit natürlich nicht laufen war.

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Gäu-Läufer hat geschrieben:Analyse ist nicht gleich Analyse. Da kann ein Fachmann dran sein oder auch nicht.
Die natürliche Pronation darf nicht ganz stabilisiert werden.
Welch wahres Wort gelassen ausgesprochen ... :) :) :)

Musste mich vor Jahren mal fast zwei Jahre damit rumschlagen. Damals hatte ich noch keine Ahnung von Fußfunktion, etc., jetzt weiß ich, dass ein Muskel bei mir überwertig war (zu lange bei jedem Schritt aktiv). Geholfen hat mir eine Kombination (!) aus:
- Abheilen lassen (=Laufpause), viel Radln, Kühlen
- Triggerpunktbehandlung, Dehnen
Heute wrde ich auf alle Fälle den funktionellen Aspekt dazunehmen, Ursache finden, beheben, langsam wieder antrainieren :)

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Mir wurde vor langer Zeit vorausgesagt das wenn ich nicht Dehne und keine Kraftübungen mache werde ich eine Laufpause einlegen müssen.
Seit April ist es so weit. Immer mal wieder versucht und abgebrochen.
6 Wochen Manuelle Therapie und Krafttraining haben auch nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Es ist 30% besser geworden.
Anfang August wird ein CT in der Uni Klinik Tübingen von meiner Hüfte gemacht. Bin gespannt ob die Sportklinik was findet.

Jetzt heißt weiter Krafttraining und Dehnen.
Das ich meine 9Km Runde wieder auf Langstrecken über 50Km am Wochenende ausdehnen kann.
600Km Spendenlauf für die Kinderklinik Tübingen
In der Ruhe liegt die Kraft. TRANSALPINE-RUN 30. August - 6. September 2014
Schönbuch 100Meilen

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Hallo Joeylea,

ich habe auch regelmäßig Probleme mit der Knochenhaut am Schienbein. In der Regel immer dann, wenn ich die Trainingsintensität steigere. Der Muskel-Sehnen-Knochenkomplex am rechten Schienbein ist so zusagen meine läuferische "Sollbruchstelle". Insofern nehm ich es als Indikator was geht und was nicht. Laufpausen mache ich nicht mehr. Die führen zu nichts, wie Du ja auch schon festgestellt hast. Was hilft ist eine gezielte Kräftigung und Dehnung der Schollenmuskulatur, Gewichtsmanagement und die Vermeidung von Berganläufen wenn die Probleme akut sind. Läufen auf dem Fußballen (Sprinten) ist dann ebenfalls eine ganz dumme Idee. Ich versuche also, das Training weiterzuführen, die Belastungsspitzen für die Fußstrecker herauszunehmen und gleichzeitig die Muskulatur auf andere Art zu kräftigen. Das klappt immer!!! Allerdings für's Laufen. Springen und Sprinten ist was anderes…

Mir fällt dabei auf, dass Du vorrangig von 400m und Dreisprung usw. schreibst. Allesamt Dinge, die deine Schienbeinmuskulatur und alles was damit zusammen hängt deutlich stärker beanspruchen als normales Dauergelaufe. Insofern sieht mir alles einfach noch einer völligen Überforderung deiner Systeme aus. Lass das Springen und Sprinten mal 14 Tage weg, geh schön Joggen und mach jeden zweiten Tag Übungen für die Schollenmuskulatur. Jedes Kg Körpergewicht weniger macht dich zudem weniger anfällig.

Die einzige Lösung ist letztlich, dass deine Beine die Zeit kriegen, die sie brauchen um das zu verkraften, was Du von Ihnen willst. Lass die Kurzfristperspektive, die bringt nichts, denk ein Jahr voraus und bau langsam auf. Aus meiner Sicht dabei wichtig: Nie die Belastung völlig zurückfahren sondern im Rahmen des Möglichen die Systeme fordern.

Alles oben bereits gesagt gilt natürlich genauso: Laufökonomie, Schuhwerk, Abbau anderer muskulärer Dysbalancen etc.

Gruß und gute Besserung!
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Puh, die Gewichtsempfehlung möchte ich so ganz und gar nicht unterstützen. Da gibt es schon ein individuelles Optimum und wenns daruntergeht, dann ist grad bei Shin Splints auch mal schnell ein Ermüdungsbruch da.
Diese Aussagen "Laufpause bringt nix" sind verlockend, aber aus meiner Sicht (zumindest so pauschal gesagt) völlig falsch.
Der Mechanismus ist einfach: Irgendeine Belastung (Laufen, Intensitätssteigerung, ander Sportart, wasauchimmer) führt zu einer Reizung/Entzndung in einem Berich des passiven Bewegungsapparates. Die Belastungsgrenze wurde also überschritten und ist gleichzeitig durch die GEwebeschädigung auch noch DEUTLICH verringert. Das kann man nicht oft genug sagen. Je nach Schädigungsgrad des Gewebes ist eine völlige Laufpause nötig oder auch nicht. Warum so oft weitergelaufen wird, liegt auch daran, dass die ALLEINIGE Laufpause ohne Ursachenforschung, gepaart mit einem SINNVOLLEN Wiedereinstieg einfach meistens gar nicht zum Erfolg führt. Aus Resignation wird dann einfach weitergelaufen "weils eh nix bringt, nicht zu laufen".
Also bitte, bitte NICHT über den Schmerz drübertrainieren.
Ist es eine akute Überlastung mit erkennbaren Grund (Umfangsteigerung, Schuhwechsel, ...), so reicht es manchmal aus, enzundungshemmende Maßnahmen zu treffen (kühlen, Ruhe) und nach 1-2 Wochen vorsichtig wieder zu laufen zu probieren (10-15min, immer ein Tag Pause). Innerhalb von 2 weiteren Wochen ist man dann fast immer weider auf normalem Trainingsniveau.
Verpasst man diesen Punkt (da reicht oft einmal drübertrainieren aus!) oder liegt eben auch eine funktionelle Ursache vor (Verkürzung, Fehlfunktion, Dysbalance), wird das Ganze meistens chronisch, man versuchts "halbherzig" (provokant formuliert) mit Pausen und läuft dann resigniert weiter. Es ist nicht so, dass ich das nicht nachvollziehen könnte, ich habe das selbst alles schon erfolglos "ausprobiert" und erkannt, dass es einfach nicht geht.
Nicht bös sein, aber ohne zu wissen, ob Übergewicht besteht, bitte nicht einfach Abnehmen empfehlen. Ich hatte meine Shin Splints mit 45kg bei knapp 1,70m Größe (war noch im Wachstum).

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Bin doch nicht böse :winken:

Aber zu beiden Punkten eine kurze Ergänzung.

1. „Jedes Kg Körpergewicht weniger macht dich zudem weniger anfällig“ klingt in der Tat verdächtig, nach „Du bist zu Dick also wunder Dich nicht“. So kann es natürlich nicht gemeint sein. Schon allein, da nur joeylea weiß, ob die eigenen Körpermaße passen. Insofern, correction accepted. :daumen:
Der grundsätzliche Zusammenhang ist aber meiner Ansicht nach nicht von der Hand zu weisen, was nicht bedeutet, dass das Körpergewicht bei jedem Betroffenen der kritische Faktor ist.

2. Was die Frage der Laufpause angeht, so habe ich differenziert. Im Hinblick auf Ausdauerläufe ist meine Erfahrung nach diversen Versuchen eindeutig. Gegenmaßnahmen einleiten (Salbe, Kühlen, Kräftigen, Kräftigen, Kräftigen) und nicht aufhören locker(!) zu laufen. Nachdem ich bei meinem ersten Shinsplint Ewigkeiten mit Laufpausen und Wiedereinstiegen zugebracht habe, bin ich nun im Nachhinein froh, dass mir jemand dann mal geraten hat, die Dauerläufe beizubehalten, die Schienbeine zu kräftigen und lediglich die für den Bewegungsapparat problematischen Einheiten wegzulassen.
Damit wären wir bei der Differenzierung und dem oben schon angesprochenen problematischen Punkt. Springen, 200m/400m und Tempotraining jeder Art sind meiner Ansicht nach Gift wenn das Problem akut ist.

Insofern…„Also bitte, bitte NICHT über den Schmerz drübertrainieren“…voll unterschrieben :daumen:

Aber bitte auch nicht unnötig pausieren. :nick:

Letztlich zwei Läufer zwei Erfahrungen. Hoffentlich ist für Dich was dabei. Berichte mal, wie es Dir ergeht! Bzw. Berichte mal, was Du eigentlich genau machst :wink: .

Gruß
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