ich wende mich hoffnungsvoll an euch, da es hier mit Sicherheit einige Mitglieder mit ähnlichen Problemen gibt. Bei mir wurde vor 14 Tagen eine Retropatellare Chondropathie 3. Grades an der außenseite des linken Knies diagnostiziert.
Kurz ein paar Fakten zu mir. Ich bin 30 Jahre alt, 1,80m groß und 74kg leicht

Ansonsten hatte ich nie Probleme mit meinen Knien und noch keine Verletzung, allerdings habe ich eine extreme verkürzte Muskulatur an der Oberschenkelrückseite + Waden. Auch der Hüftbeuger ist extrem verkürzt und die Oberschenkelmuskulatur steht extrem unter Spannung und ist sehr oft verhärtet.
Nun meine Geschichte:
Als ich Mitte / Ende April 2018 das erste Mal ein ziehen an der linken außenseite bemerkt habe, dachte ich mir nichts dabei. Die Schmerzen wurden langsam aber stetig immer schlimmer und stechender. Das komische war, dass die Schmerzen unter voller Belastung (Fußballspiel oder Laufwettkampf) nicht oder kaum vorhanden waren. Unser Physiotherapeut sagte mir darauf, so lange es in der Belastung nicht schmerzt, kann es nichts schlimmes sein. Es muss sich hier um eine Muskelverletzung handeln, die bei erhöher Durchblutung an Schmerz abnimmt.

Darauf hin dachte ich mir, alles klar, dann kannst du ja weiter fleißig trainieren (3 Wochen mit nur einem Tag Ruhepause). In dieser Zeit gehörten auch Bergläufe mit 1000hm zu meinem Training. Dadurch wurden die Beschwerden deutlich schlimmer und ich bin teilweise 3 Tage lang keine Treppe hoch oder runter gekommen. Ich als alter Fuchs

Skeptisch wurde ich erst, als ich nach dem letzten Trainings-Tempolauf (5km unter 3:45m) zwei Wochen Pause eingelegt hatte und die Schmerzen schlimmer anstatt besser wurden. Das war der Moment als mir selbst bewusst wurde.........jetzt hast du vermutlich wirklich irgendeine Verletzung. Aktuell ist an Joggen leider absolut nicht zu denken.

Ich hatte nun einen Termin beim Orthopäden und anschließend zum MRT. Es wurde folgende Diagnose gestellt:
- Retropatellare Chrondropathie (medial betont kleinvolumig drittgradig)
- Signalgeminderter retropatellarer Knorpel
- zusätzlich kleinvolumige tiefe Knorpeleinrisse
- noch intakte subchrondrale Grenzlamella und ohne Nachweis eines subchrondroalem Ödems
- Kein größerer reaktiver Gelenkerguss
- kein freier Gelenkkörper
Die Aussage zweier Orthopäden lässt sich wie folgt zusammenfassen: Entweder OP, Hyaluronspritze oder Laufen und Berge für immer vergessen und sich damit abfinden.
Aktuell bin ich sehr viel auf dem Rennrad unterwegs, weil ich erstens einen Ausgleich brauche und zweitens soll Radfahren sehr gut sein. Der Knorpel braucht ja weiterhin "Bewegung" bzw. Belastung. Weiter gehört auch jeden Tag 30 Minuten Dehnen (pro Muskelgruppe mindestens 3 Minuten) zu meinem Tagesablauf.
Nun zu meinen Fragen:
- Besteht eine reale Chance jemals wieder schmerzfrei Laufen zu können?
- Welche Tipps könnt ihr mir geben?
- Hat jemand Erfahrungen mit Nahrungsergänzungsmitteln (Glucosamine, MSM, Chondroitin, Vitamin D3, Vitamin E, Prolin, Glycin, Lysin)
- Gibt es hier jemanden, bei dem sich der Knorpel wieder regeneriert oder sogar aufgebaut hat?
Mir ist durchaus bewusst, dass sich so eine Verletzung über Monate ziehen kann, aber ich bin keiner der den Kopf einfach in den Sand steckt.
Ich bedanke mich bei allen die meine kurze Geschichte gelesen haben und freue mich über jede Antwort!

Danke & Grüße,
Tobi