Hallo,
ich war immer ein sehr ambitionierter Läufer, bin in der Woche 3 mal laufen gegangen mit einer Wochendistanz von ca. 25 - 30 km. Sonst war ich noch 3 mal im Studio zum Kraftraining und war durch die Einheiten immer gut austrainiert. Letztes Jahr bin ich die 10 km im Schnitt in 54min gelaufen und eigentlich hatte ich mir als Ziel gesetzt 2018 mal einen Marathon zu bestreiten.
Leider kommt es aber anders als man denkt und plant, im November hat mich ein ziemlich heftiger Virus komplett flachgelegt. Ich war eine Woche im Krankenhaus und da wurde festgestellt das es ein EBV Virus ist. Ich hatte zwar nur 3 Tage Fieber und Schüttelfrost war aber danach 4 Wochen nicht arbeitsfähig weil ich abgeschlagen war, es entwickelten sich auch Herzrhytmusstörungen. Im Dezember ging es dann wieder aufwärts und so durfte ich langsam mit dem Training beginnen. Ich merkte schnell das ich Zeit brauche und noch nicht bei vollen Kräften war., also lies ich es ruhig angehen. Ende Januar begann ich dann wieder mit dem Lauftraining und glaubte das es von Einheit zu Einheit besser wird. Ich lief meine 5 km in 29 Minuten und war ganz happy. Doch seit 6 Wochen geht nun komplett gar nichts mehr. Ich fühle mich sehr abgeschlagen, auf Arbeit halte ich fast keien 8 Stunden mehr durch, weil ich total hinüber bin. Wurde wieder 1 Woche krankgeschrieben, doch Besserung ist nicht in Sicht. Ich werde von Arzt zu Arzt geschickt und höre immer andere Diagnosen Nachwirkung von EBV, Rheuma, Erschöpfungssyndrom bis zum Burn Out Syndrom ... die Ärzte sind sich scheinbar nicht einig was ich habe und so werde ich auch mit nichts behandelt.
Das alles ist sehr frustrierend für mich, die Vögel zwitschern draußen, das Wetter wird besser, man sieht viele Jogger unterwegs und selbst ist man auf die Couch gefesselt obwohl man so gern selbst wieder die Laufschuhe anziehen würde.
Hattet ihr auch mal solche Phasen wo gesundheitlich über Wochen, sogar Monate nix ging und wie habt ihr es weggesteckt ?
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Pass man auf, schon dich, erzwing nichts! Bei sehr vielen Leuten, die an dem Chronic Fatigue Syndrom (ICD 10 G93.3) leiden, begann es mit einer EBV- Infektion. Das kann sich zu einer langwierigen chronischen Geschichte auswachsen, wenn man zu früh meint, wieder Leistung bringen zu müssen.
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Das habe ich auch gelesen, hat mir große Angst gemacht ;(.harriersand hat geschrieben:Pass man auf, schon dich, erzwing nichts! Bei sehr vielen Leuten, die an dem Chronic Fatigue Syndrom (ICD 10 G93.3) leiden, begann es mit einer EBV- Infektion. Das kann sich zu einer langwierigen chronischen Geschichte auswachsen, wenn man zu früh meint, wieder Leistung bringen zu müssen.
Das verrückte ist, das ich mich allgemein so Abgeschlagen fühle. Ich war letzte Woche 3 km ganz leicht joggen und habe mich gut dabei gefühlt, doch wenige Stunden später bin ich umher getaumelt als hätte ich einen Marathon hinter mir.
Ich war eigentlich nie krank, bis auf 1 Erkältung im Jahr, das sich diese Sache so hinzieht kann ich schwer akzeptieren.
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Meiner Tochter geht es wie dir. Leider schon seit einigen Jahren.Kresse87 hat geschrieben: Ich war eigentlich nie krank, bis auf 1 Erkältung im Jahr, das sich diese Sache so hinzieht kann ich schwer akzeptieren.
Bei ihr war es so, dass sie einfach nicht mehr "hoch" kam. Sie war immer eine Sportskanone, voller Elan und Energie. Und dann war plötzlich sogar das Radfahren sehr beschwerlich.
Sie lief von Arzt zu Arzt und wurde sehr schnell in die Schublade der psychisch Erkrankten geschoben. Da wir aber eine an Depression erkrankte Person innerhalb der Familie haben, ließ sie sich da nichts einreden. Ihre Symptome passten so gar nicht mit den echten Symptomen einer Depression/eines Burn Out zusammen.
Dann ließ sie ihr Blut genau analysieren, ob ihr irgendwelche Hormone, Vitamine , Mineralstoffe fehlen. Und dabei wurde der Epstein-Barr-Virus entdeckt.
Die Ärztin versucht jetzt mit Vitaminen, etc. das Immunsystem zu stärken, Erfolg kann sie aber nicht versprechen.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder leistungsfähig wirst. Es kann aber ebensogut eine längere Angelegenheit werden. Geduld und Akzeptanz werden wohl zu den Schlagworten der nächsten Wochen gehören.
"Besser geschlurft, als gar nicht gelaufen."
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Ich war auch immer eine Sportskanone und habe Action von früh bis Abends gebraucht. Jetzt ist schon das einkaufen für mich eine Mamutaufgabe. Ich wurde auch schon von Freundin in die Depression Ecke abgestempelt, dabei liebe ich mein Leben welches ich hatte, Job der mir Spaß macht, einen guten Freundeskreis und interessante Hobbys.mintgruen hat geschrieben:Meiner Tochter geht es wie dir. Leider schon seit einigen Jahren.
Bei ihr war es so, dass sie einfach nicht mehr "hoch" kam. Sie war immer eine Sportskanone, voller Elan und Energie. Und dann war plötzlich sogar das Radfahren sehr beschwerlich.
Ihre Symptome passten so gar nicht mit den echten Symptomen einer Depression/eines Burn Out zusammen.
Am liebsten würde ich mir sofort die Laufschuhe anziehen und loslaufen in der Hoffnung das alles wieder gut wird.
Im Blutbild fanden sich hohe Rheumawerte bei mir, war deswegen schon beim Rheumatologen - er meint aber das die Werte mit dem Virus noch zusammen hängen.
Das schlimme ist, das keine Besserung zu erkennen ist, ich fühle mich in den letzten 4-6 Wochen so bescheiden ..., wenn man wenigsten einen Fortschritt erkennen würde ... .
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mintgruen hat geschrieben:
Dann ließ sie ihr Blut genau analysieren, ob ihr irgendwelche Hormone, Vitamine , Mineralstoffe fehlen. Und dabei wurde der Epstein-Barr-Virus entdeckt.
In der Regel ist es schwieriger, das Virus nicht zu entdecken. Im mittleren Lebensalter sind ca. 95-98 % Virusträger.
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Schaut mal bei http://www.fatigatio.de
Leider gibt es bisher keinen eindeutigen Nachweis für CFS, die Leute werden schnell in die "Psycho- Ecke" geschoben. Wichtig ist wirklich das "Pacing", Kräfte einteilen. Ansonsten "push and crash", wie oben beschrieben, es geht einem gut, man legt los, allet schick. Und dann geht's einem ganz mies. Das kommt so hinterher...
Leider gibt es bisher keinen eindeutigen Nachweis für CFS, die Leute werden schnell in die "Psycho- Ecke" geschoben. Wichtig ist wirklich das "Pacing", Kräfte einteilen. Ansonsten "push and crash", wie oben beschrieben, es geht einem gut, man legt los, allet schick. Und dann geht's einem ganz mies. Das kommt so hinterher...
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Bei mir war dass Early Antigen stark erhöht und die anderen Marker waren positiv oder grenzwertig. Muss sagen ich hätte nie gedacht das es ein EBV Virus ist, weil ich untypische Symptome hatte. Angefangen hatte es mir einen starken Nesselsucht, von heute auf morgen ... dann wurden Auffälligkeiten im EKG festgestellt und ich wurde ins KH eingeliefert. Ich habe mich wochenlang schlapp gefühlt. Aber die Lymphknoten oder Milz war nicht angeschwollen. Nur die Leukozyten warten erhöht (18). Halsschmerzen, längeres Fieber usw. hatte ich überhaupt nicht.Antracis hat geschrieben:In der Regel ist es schwieriger, das Virus nicht zu entdecken. Im mittleren Lebensalter sind ca. 95-98 % Virusträger.
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