Hallo Alex,
irgendwann zum Jahresbeginn 2012 haben bei mir auch diese seltsamen Schmerzen im Hüft-/Po-Bereich angefangen. Zunächst nur links, aber dort beim Laufen ziemlich schlimm. Nach langer Recherche und vielen ausgeschlossenen Möglichkeiten bin ich dann beim Piriformis-Syndrom hängengeblieben. Die Beschreibung der Beschwerden und die Testmöglichkeiten auf das Syndrom liefern ein eindeutiges Ergebnis.
Bei mir kommt da eine Summe von Ursachen, die sich wohl alle gegenseitig bedingen, in Betracht::
1. Angefangen hat es im Winter (Februar). Da war ich läuferisch nicht unterwegs. Hier könnte es durch die ungewohnte Belastung durch sehr viele Langlauf-km im Skating-Stil begünstigt worden sein.
2. Als der Schnee verschwunden war, bin ich von der Loipe ins Becken gewechselt. Hier hab ich besonders viel am Kraulbeinschlag gearbeitet.
3. Durch meine berufliche Tätigkeit als PC-Junkie am Schreibtisch wird das Ganze wohl auch genährt.
4. Der Hauptgrund scheint mir aber ein anderer zu sein. Seit diesem Jahr arbeite ich sehr viel an der Rumpfstabilität und dem Laufstil. Zur Verbesserung des Laufstils achte ich mittlerweile sehr darauf, dass Gesäß- und Bauchmuskulatur angespannt bleiben. Dadurch fällt der bisher leicht hockende Laufstil und vor allem das seitliche Ausbrechen des Beckens weg. Dadurch wird natürlich der Piriformis plötzlich komplett anders gefordert. Und wenn der sowieso schon geschwächt ist, dann reagiert er mit Überlastungserscheinungen.
Zunächst hatte ich die Schmerzen nur links. Mittlerweile treten sie aber auch rechts auf. Beim Laufen tauchen sie nach etwa 5 bis 10 Minuten auf, werden aber zum Glück nicht schlimmer und hindern mich nicht am Weiterlaufen.
Durch konsequentes Rumpfstabi-Trainings (vor allem Dehnen und Kräftigen der Adduktoren und Abduktoren) haben sich die Schmerzen links fast ganz gegeben. Ich denke, langsam gewöhnt sich der Piriformis auch an den geänderten Laufstil.
Seltsam ist, dass ich bei zwei Wettkämpfen im April keinerlei Schmerzen gefühlt habe. Ob da das Adrenalin seinen Beitrag geleistet hat?
Alles in allem kann ich sagen, dass ich zuversichtlich bin, dass sich der Pirifornmis beidseitig im Laufe des Jahres beruhigt und mich nicht weiter plagt.
Ich werde weiter auf ein konsequentes Kräftigungs- und Dehnprogramm bauen und abwarten, dass sich die Muskulatur auf die geänderten Bedingungen gewöhnt.
Jedenfalls werde ich auch keinen km weniger laufen.
