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Schienbeinkantensyndrom oder kurz : Shin Splints

Schienbeinkantensyndrom oder kurz : Shin Splints

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Hallo liebe Läuferinnen und liebe Läufer,
ich weiß, dass sehr viele hier in der Community schon dieses Thema gepostet haben. Da aber jede/r eine eigene individuelle Geschichte hat , möchte ich ganz gerne meinen Fall erklären und hoffe von euch Rat und Tat zu bekommen , da ich langsam echt wahnsinnig werde.
Alles fing damit an , dass ich letztes Jahr im Januar 2012 mir das Ziel gesetzt hat ca.10kg abzunehmen. Ich habe mit WW angefangen und stolze 3 kg bis Februar verloren. Im Zuge meines Plans abnehmen zu wollen entdeckte ich das Laufen für mich. Als Teenager habe ich Fußball gespielt und war immer sportlich nur dem Laufen konnte ich damals nichts abgewinnen. Doch jetzt ist es pure Leidenschaft für mich, zumal mein Mann ein begeisterter Marathonläufer ist , haben wir eine geteilte Leidenschaft. Gesagt getan. Ins Sportgeschäft , Laufbandanalyse gemacht und einen Neutralschuh gekauft. Das war der ASICS Cumulus11. Ich hatte keine Probleme bis ich im April 2012 furchtbare Schmerzen im linken Schienbein bekam. Eigentlich wollte ich da meinen ersten Volkslauf laufen, den konnte ich dann aber wegen der Schmerzen nicht mehr laufen. Also ab zum Arzt und die Diagnose lautete Ermüdungsbruch im Schienbein. Also vier Wochen Pause und dann habe ich ganz langsam wieder angefangen zu laufen. Erst 2 km eine Woche lang bzw. jeden dritten Tag, die Woche drauf noch 1km mehr. Die Schmerzen waren auch zuerst weg, dann habe ich im Juli meinen ersten 10km Lauf in Aachen gemeistert ohne wirklichem Training aber der Spaß zählte da. Ende Juli war ich bis Mitte August in den Dolomiten wandern und habe mein Bein nicht wirklich mit laufen belastet und habe erst wieder im September angefangen. Zuerst war auch alles gut, sobald ich anfing Km zu drehen wurde es schlimmer. Im November war es dann soweit das ich im Alltag nicht mehr gehen konnte und dann bin ich zum Orthopäden gegangen. Dieser stellte fest, dass ich einen Senk - Spreizfuß mit Hallux Valgus habe. Ich bekam Einlagen für meine Alltagsschuhe und für meine Laufschuhe verschrieben. Aber es wurde nicht besser. Also im Januar nochmal hin und bekam dann Physio und Ultraschall verschrieben und gleichzeitig war ich auch im CT und es wurde der klassische Shin Splints diagnostiziert . Der Orthopäde und die Physio sind beide der Meinung das ich keine Laufpause einlegen soll, sondern kleinere Strecken von höchstens 4- 5 km laufen soll, sprich höchstens 15km in der Woche. Damit sich das Bein nicht an die Ruhe gewönnt aber durch weniger laufen halt doch relativ ruhig gestellt wird, als wenn ich 30km in der Woche laufen würde. Mittlerweile laufe ich den Nimbus 14w und habe echt keine Probleme mit den Schuhen nur immer noch mit meinem Bein. Die Physio massiert das Bein und löst die Knoten darin. Danach geht es auch gut und ich habe keine Schmerzen mehr. Doch ein zwei Tage später sind die Schmerzen wieder da.
Hat jemand einen Rat für mich ? Vielleicht doch die falschen Schuhe ? Obwohl der Orthopäde zu Neutralschuhen geraten hat....
Genau vor einem Jahr hat das ganze angefangen und ich möchte ganz gerne wieder vernünftig laufen aber wahrscheinlich werde ich die Schmerzen wohl immer haben oder ? Ich danke jetzt schon mal für eure Kommentare und bin echt voller Hoffnung .. :nick:
Ach so und zu meiner Person : ich bin 1,64m groß und wiege 63kg und Mama von drei süßen Mäusen... :zwinker2:
Liebe Grüße
Melli2178

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Nachdem Du schon einen Ermüdungsbruch (!) hattest, gibt es wohl eine Überlastung des Tibialis posterior oder Flexor hallucis longus, die jetzt wiederum zu den Shin Splints führen (und damit auf Dauer wieder einen Ermüdungsbruch verursachen können).
Völlig unverständlich, warum man bei diesen drastischen Problemen nicht schon früher mit der Physiotherapie begonnen hat (zur Vermeidung neuerlicher Probleme). Erfährst Du in der Physiotherapie auch ein funktionelles Training oder "nur" Massagen (die sind natürlich auch wichtig, um den Muskeltonus runterzubekommen) ?
Auch wenn Du optisch betrachtet einen Neutralschuh "bräuchtest", kann es sein, dass Deine Muskulatur, die am Schienbein zieht, sehr viel mehr Kraft als "normal" braucht, um den Fuß von der Überpronation abzuhalten. Also die Bewegung passt dann, aber die auftretenden Kräfte sind sehr groß. Ich würde deshalb ruhig einen Versuch mit gut gedämpften pronationsgestützten Schuhen probieren. Wobei da eigentlich die derzeitige Einlage (die ich ja nicht vor mir sehe) helfen sollte. Hat die Einlagen wenigstens irgendetwas bewirkt?
Alternativ kann man noch ein Tape im Verlauf des Tibialis posterior anlegen.
Jeweils 5km weiterlaufen finde auch viel, viel zu heftig angesichts der Schwere Deines Beschwerdebildes. Hatte das Problem auch einmal zwei Jahre lang, bei mir ging es soweit, dass ich im Alltag schon starke Schmerzen hatte und an Laufen nicht zu denken war. Bei mir wars eine Kombination aus Laufpause und Physiotherapie, die das Problem behoben hat.

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Hallo trifeminine.
Sorry ich hatte mich mit dem Ermüdungsbruch falsch ausgedrückt. Dieser ist von dem Orthopäden ausgeschlossen worden, da dieser nicht in den Röntgenaufnahmen und im Ct sichtbar war. Der damalige Arzt der diesen angeblichen Bruch festgestellt hatte wollte nur Geld verdienen.
Zur Zeit bekomme ich nur Ultraschall und Massagen für das Bein. Habe aber angefangern die Kilometer runter zu schrauben, sprich Laufe jetzt nur 4km in der Woche und gehe 6 km einmal die Woche walken. Die Einlagen sind mit einem supinationkeil versehen und für senk spreizfüße gedacht. Kann jetzt aber nicht sagen das die was bringen. Und du meinst ich solle mal einen Schuh für Übepronierer probieren ? Da du ja auch dieses Problem hattest, hast du bestimmt diese funktionelle Therapie gemacht. Woraus besteht diese? Sollte meine Physiotherapeutin das wissen wie diese geht ? Lg und danke.

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Melli2178 hat geschrieben:Der damalige Arzt der diesen angeblichen Bruch festgestellt hatte wollte nur Geld verdienen.
Den Bruch sieht man nicht sofort und man muss bei Deinen starken Beschwerden auf alle Fälle abklären, ob es einer sein können - Dein Arzt hat völlig richtig gehandelt!
Melli2178 hat geschrieben:Zur Zeit bekomme ich nur Ultraschall und Massagen für das Bein.
Das ist auf alle Fälle zu wenig. Beim Schienbeinkantensyndrom liegt eine Überlastung der Muskulatur vor, welche dort ansetzt. Somit muss der Tonus in dieser Muskulatur reduziert werden und weiters sichergestellt werden, dass die Gegenspieler auch wirklich ihre Arbeit tut und es somit nicht zu einer Mehrbelastung des Schienbeines kommt.

Leider hatte ich zu der Zeit, als ich die Probleme hatte, noch keine Ahnung von meinem späteren Beruf und so bin ich auch nur von meiner Physiotherapeutin auf Triggerpunkte hin behandelt worden - was aufgrund ihrer Erfahrung mit diesen Problemen super geholfen hat. Erst später bin ich dann draufgekommen, dass mein Abrollverhalten nicht passt (da kann aber der Therapeut nix dafür, der hat ja nur sein freies Auge zur Verfügung) - und habe das dann konsequent auftrainiert - laufe inzwischen auch mit Neutralschuhen.
Über den Schmerz drübertrainieren würde ich keinesfalls, zumal durch das Zerren des Muskeln am Schienbein sich die Beinhaut ablösen kann und dann tatsächlich der zunächst ausgeschlossene Ermüdungsbruch entstehen kann.
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