Hallo,
ich habe in letzter Zeit mit "schweren Beinen" zu kämpfen. Die Bewegung fällt schwer und man kommt nicht vom Fleck. Das hindert mich an mehr Tempo und Intervallen.
Für mich kommen mehrere Ursachen in Betracht:
Dehnen
Mangelndes Dehnen könnte schon eine Ursache sein. Ich bin da etwas faul. Aber manchmal (selten) schaffe ich es, tagsüber im Büro immer mal wieder zu dehnen, d. h. die Beine jeweils hoch auf ein Sideboard zu stellen und 30 Sekunden den Oberkörper vorzubeugen. Wenn ich das den ganzen Tag immer wieder mache, spüre ich eine gewisse Lockerheit. Aber oft schaffe ich das nicht und ich weiß auch nicht, ob es das ist.
Übertraining
Ein Übertraining als Ursache kommt mir manchmal in den Sinn, aber ich verdränge es dann, denn ich möchte es nicht soweit kommen lassen, dass ich Nicht- oder Weniglaufen als etwas Gutes empfinde. Dann würde ich sicher gegen den inneren Schweinehund nicht mehr so gut ankommen.
Aber nichtdestotrotz hatte ich letztens ein Erlebnis, das doch darauf hindeutet: Ich hatte mal 3 oder 4 Läufe hintereinander deutlich verkürzt und da waren die schweren Beine plötzlich weg. Ich konnte sogar sowas wie einen Tempolauf machen, ohne dass ich das Gefühl von Blei in den Beinen hatte.
Ich mache 3 Läufe pro Woche. Distanzsteigerung von Januar bis Juli ungefähr von 5 km bis 20 km. Jetzt bin ich gerade bei ca. 10 km. Letztens dann 3 mal nur 3-4 km und die Beine waren dabei überhaupt nicht schwer.
In welche Richtung sollte man mal was verändern, um zu sehen was hilft?
Danke
Magnus
3
Schau dich mal nach Trainingsplänen um. Lese sie und versuche zu verstehen, wie sie aufgebaut sind und warum diese eine gewisse Struktur aufweisen. Ein Buch über Lauftraining könnte dir sicher auch weiter helfen. Von "Übertraining" bist du weiter entfern als Paula Redcliff von einem neuen Weltrekord 
Gruss Tommi

Gruss Tommi
5
Ich würde vermuten, du bist einfach unfit und hast für deine Möglichkeiten zu schnell gesteigert (Über Größe/Gewicht wissen wir ja auch nix ...). Der Vorschlag von Tommi ist gut und wichtig, dich an Trainingsplänen zu orientieren. Dehnen ist schön, aber das vernachlässigt zu haben wird nicht die eigentliche Ursache sein.
VG,
kobold
VG,
kobold
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Hallo,
Ursachen für ein so "allgemeines" Problem wie schwere Beine per Ferndiagnose zu beurteilen ist aus meiner Sicht schwierig bis unmöglich.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du die Probleme erst seit kurzer Zeit. von daher würde ich mich da auch erst mal nicht tiefer reindenken. Manchmal hat man das eben, geht mir auch nicht anders.
Ein Übertraining würde ich bei dem genannten Pensum aber auf jeden Fall ausschließen.
Dehnen ist wahrscheinlich nicht verkehrt, auch wenn ich grundsätzlich Knippis Meinung bin, dass das oftmals überschätzt wird.
Aber wie schon gesagt, erst mal abwarten und weiter trainieren (natürlich nur, wenn das Problem sich nicht verstärkt. Ansonsten: Arzt).
Ein Trainingsplan hilft da sicher weiter. An den Plan muss man sich (meiner Meinung nach) auch nicht sklavisch halten. Es geht da mehr um die schon genannte Struktur des Trainings.
Gruß
Helge
Ursachen für ein so "allgemeines" Problem wie schwere Beine per Ferndiagnose zu beurteilen ist aus meiner Sicht schwierig bis unmöglich.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du die Probleme erst seit kurzer Zeit. von daher würde ich mich da auch erst mal nicht tiefer reindenken. Manchmal hat man das eben, geht mir auch nicht anders.
Ein Übertraining würde ich bei dem genannten Pensum aber auf jeden Fall ausschließen.
Dehnen ist wahrscheinlich nicht verkehrt, auch wenn ich grundsätzlich Knippis Meinung bin, dass das oftmals überschätzt wird.
Aber wie schon gesagt, erst mal abwarten und weiter trainieren (natürlich nur, wenn das Problem sich nicht verstärkt. Ansonsten: Arzt).
Ein Trainingsplan hilft da sicher weiter. An den Plan muss man sich (meiner Meinung nach) auch nicht sklavisch halten. Es geht da mehr um die schon genannte Struktur des Trainings.
Gruß
Helge
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Schwere Beine sind gewöhnlich kein Anzeichen für ein Übertraining und was das Dehnen betrifft: Eine nicht ausreichend flexible Muskulatur bzw. Faszienverklebungen geht eher durch eine Sehnenreizung oder sonstige Wehwechen einher.
Wie sieht denn eine Trainingswoche so aus bei dir?
Ist da sehr viel Abwechslung drin oder ist es immer und immer dasselbe langsame Tempo, alles GA1?
Schwere Beine kenne ich nämlich von zu wenig Abwechslung in der Grundlagenausdauerphase. Da fehlt es einem dann an Spritzigkeit.
Wie sieht denn eine Trainingswoche so aus bei dir?
Ist da sehr viel Abwechslung drin oder ist es immer und immer dasselbe langsame Tempo, alles GA1?
Schwere Beine kenne ich nämlich von zu wenig Abwechslung in der Grundlagenausdauerphase. Da fehlt es einem dann an Spritzigkeit.
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Naja, wenn du ein paar Monate wenig bis nichts machst, landest du natürlich auf einem sehr viel niedrigen Niveau. Welchen zwingenden Grund gibt es denn für dich, im Winter nur noch schmalspur-mäßig zu laufen?
Btw.: Ein ähnliches Problem hattest duvor Jahren schon mal thematisiert - vielleicht nochmal die Hinweise dort durchlesen und beherzigen?
Btw.: Ein ähnliches Problem hattest duvor Jahren schon mal thematisiert - vielleicht nochmal die Hinweise dort durchlesen und beherzigen?

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Hallo Marathonus,
die Strecken sind fast immer gleich und Abwechslung gibt es kaum. Ich baue Sprints oder Intervalle ein, aber das war es auch.
Ich laufe dienstags und donnerstags vor der Arbeit in der Stadt (Asphalt) und samstags umrunde ich einen nahegelegenen Wald. Da kenne ich inzwischen fast jeden Baum...
die Strecken sind fast immer gleich und Abwechslung gibt es kaum. Ich baue Sprints oder Intervalle ein, aber das war es auch.
Ich laufe dienstags und donnerstags vor der Arbeit in der Stadt (Asphalt) und samstags umrunde ich einen nahegelegenen Wald. Da kenne ich inzwischen fast jeden Baum...
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Ich denke hier auch an kein Übertraining. Aber anhand des Umfanges sollte man lieber nie ein Übertraining ausschließen. Ein Übertraining kann nämlich von ganz anderen Ursachen herrühren wie etwa eine Doppelbelastung durch Stress im Alltag, wenig/schlechter Schlaf, Nährstoffmängel, monotone Belastungen usw. Der Begriff "Übertraining" ist eigentlich ungünstig gewählt. Im Grunde wäre der Begriff "Burnout Typ2" wohl passender. Aber mich fragt ja keinerBalder hat geschrieben:Ein Übertraining würde ich bei dem genannten Pensum aber auf jeden Fall ausschließen.

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Hab ich mir es doch gedachtNightblaster hat geschrieben:Hallo Marathonus,
die Strecken sind fast immer gleich und Abwechslung gibt es kaum. Ich baue Sprints oder Intervalle ein, aber das war es auch.
Ich laufe dienstags und donnerstags vor der Arbeit in der Stadt (Asphalt) und samstags umrunde ich einen nahegelegenen Wald. Da kenne ich inzwischen fast jeden Baum...

Ich würde an deiner Stelle mal etwas Schwung in die Laufwoche rein bringen:
1 Lauf mit mittlerem Tempo und mittlerer Distanz
1 Lauf mit schnellem Tempo und geringer Distanz
1 Lauf mit langsamem Tempo und hoher Distanz
Bau beim langem Lauf ruhig auch ein paar Sprints zwischendurch ein, die ein paar Sekunden dauern. Am besten bergab oder zumindest im Flachen. Ziel ist hier nicht, dass die Belastung möglichst rauf geht, sondern dass die Schnelligkeit (Nerven/Muskel-Kommunikation) angesprochen wird.
Koordinative Übungen mit Schnelligkeitskomponente wären ebenfalls empfehlenswert.
Edit: Und wenn die Grundlage wieder aufgebaut ist (du hast dich ja in letzter Zeit runter trainiert, wenn ich das richtig verstanden habe), dann machst du an einem 4. Tag Intervalle dazu.
Viele Wege führen nach Rom - das ist eine Möglichkeit.
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Marathonus hat geschrieben:Der Begriff "Übertraining" ist eigentlich ungünstig gewählt.

Letzteres ist auch gut so. Psychopathologische Verdachtsdiagnosen sind hier grundsätzlich problematisch - und ziemlich "schräg" und extrem unwahrscheinlich bei einem "Saison-Jogger", der nach ein paar Monaten reduzieren Trainings nach dem Wiedereinstieg über müde Beine jammert und nicht so richtig aus dem Quark kommt.Marathonus hat geschrieben: Im Grunde wäre der Begriff "Burnout Typ2" wohl passender. Aber mich fragt ja keiner![]()

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Wie ich schon schrieb: Ich denke hier ebenso nicht an Übertraining, weil ganz einfach schwere Beine kein Anzeichen dafür sind.Ich finde nur, dass man ein Übertraining generell nicht mit der Begründung "zu wenig Umfang" ausschließen sollte. Ein Übertraining kann ganz andere Ursachen haben, man es auch verschleppt haben sodass es bei über Monate niedrigem Umfang immer noch vorliegt. Das war aber Off-Topic-Kommentar von mir und bezog sich nicht auf das Eingangspost.kobold hat geschrieben: Letzteres ist auch gut so. Psychopathologische Verdachtsdiagnosen sind hier grundsätzlich problematisch - und ziemlich "schräg" und extrem unwahrscheinlich bei einem "Saison-Jogger", der nach ein paar Monaten reduzieren Trainings nach dem Wiedereinstieg über müde Beine jammert und nicht so richtig aus dem Quark kommt.![]()
Edit: Und auch, dass der Begriff "Burnout Typ2" meiner Meinung nach besser geeignet wäre statt "Übertraining", bezog sich ebenso nicht auf den TE sondern war allgemein gemeint. Nur, dass es hier keine Missverständnisse gibt

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Da stimme ich dir absolut zu - ich bin nur sehr hellhörig, wenn irgendwelche (psychopathologischen) Verdachtsdiagnosen genannt werden, die ziemlich schwerwiegend sind und gemessen an den vorliegenden Infos viel zu weit gehen. Auch wenn damit Nightblaster nicht persönlich gemeint war - es war für mich nicht zu erkennen, dass nur eine allgemeine Aussage in den Raum gestellt wird.Marathonus hat geschrieben:Wie ich schon schrieb: Ich denke hier ebenso nicht an Übertraining, weil ganz einfach schwere Beine kein Anzeichen dafür sind.Ich finde nur, dass man ein Übertraining generell nicht mit der Begründung "zu wenig Umfang" ausschließen sollte. Ein Übertraining kann ganz andere Ursachen haben, man es auch verschleppt haben sodass es bei über Monate niedrigem Umfang immer noch vorliegt. Das war aber Off-Topic-Kommentar von mir und bezog sich nicht auf das Eingangspost.
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Achso, jetzt verstehe ich dich...Nein, ich habe natürlich keine Verdachtsdiagnose gemacht. Sorry, wenn ich mich da nicht klar ausgedrückt habe. "Burnout Typ2" gibt es ja gar nicht. Ich finde nur, dass dies allgemein ein geeigneterer Begriff wäre als "Übertraining".kobold hat geschrieben:Da stimme ich dir absolut zu - ich bin nur sehr hellhörig, wenn irgendwelche (psychopathologischen) Verdachtsdiagnosen genannt werden, die ziemlich schwerwiegend sind und gemessen an den vorliegenden Infos viel zu weit gehen. Auch wenn damit Nightblaster nicht persönlich gemeint war - es war für mich nicht zu erkennen, dass nur eine allgemeine Aussage in den Raum gestellt wird.
Man braucht nur hier im Forum zu schauen, wie oft der Begriff "Übertraining" falsch verwendet wird. Die meisten denken hier nur an "zu viel Training", aber man kann auch mit dem üblichen Umfang, mit dem man jahrelang keine Probleme hatte in ein Übertraining schlittern.
Wie auch immer - alles off topic. Der TE hat m.E. keine Symptome, die für ein Übertraining sprechen würden.
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Hallo Magnus,
Aber nichtdestotrotz hatte ich letztens ein Erlebnis, das doch darauf hindeutet: Ich hatte mal 3 oder 4 Läufe hintereinander deutlich verkürzt und da waren die schweren Beine plötzlich weg. Ich konnte sogar sowas wie einen Tempolauf machen, ohne dass ich das Gefühl von Blei in den Beinen hatte.
also ich an deiner Stelle würde ganz schlicht ausprobieren, was passiert, wenn du nochmal drei oder vier Läufe hintereinander verkürzt.
Wenn sich die Beine dann wieder besser anfühlen (es also kein Zufall war), dann würde ich sagen, hättest du die Schraube gefunden, an der es sinnvoll wäre zu drehen ;-)
LG, Lunedi
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Machst du auch Regenerationswochen? Ich freue mich immer am Ende der 3. Woche auf die Regenerationswoche. Wenn ich die nicht hätte, hätte ich wahrscheinlich auch irgendwann schwere Beine und das bei einem Umfang, der für viele sicherlich nicht gerade extrem ist. Aber für mich ist das eben viel.
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Also um das klar zu stellen:Übertraining und Überlastung sind zweierlei Dinge: ITBS ist eine "Überlastung", z.B. durch zu schnelle Steigerung. Übertraining ist hingegen viel mehr eine hormonelle Geschichte: Der Körper kommt mit der Gesamtbelastung nicht klar, wodurch u.a. die Hirnanhangdrüse, Nebennieren, etc. nicht mehr ganz so arbeitet wir sie sollen. Diverse Hormone werden nicht mehr so ausgiebig produziert wie sie benötigt würden. Das ist Übertraining. Übertraining ist also eher in der Burnout-Ecke anzufinden als in der Ecke der Sportverletzungen.Nightblaster hat geschrieben:möglicherweise habe ich auch etwas verschleppt. Ich hatte auch schon mit ITBS zu kämpfen und dadurch reduzieren müssen.
Man kann nicht ITBS verschleppen zu einem Übertraining...
Wie schon empfohlen wurde, würde ich auch die Tipps aus dem alten Thread nochmals beherzigen. Ausreichend Abwechslung ins Training einbauen, auch mehr unterschiedliche Strecken - und wenn du deine aktuellen beiden Strecken auch einfach mal in die andere Richtung läufst. Einfach Abwechslung ausprobieren und schauen, wie es wirkt. Viel Spaß!
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Was ich selbst feststelle, ist, wie sehr ich unter Stress zu einem erhöhten Muskeltonus neige - wenn ich dann reinhau im Sport, bin ich danach nicht angenehm platt wie sonst, sondern die Anspannung ist noch höher - und ich übertrage den Stresszustand auch leicht mal auf die Laufstrecke - schneller, mehr, besser etc.
mir hilft z.B. der Wechsel des Untergrunds - Wiese lenkt ab - "schwieriges" Gelände lenkt ab und man kann auch nicht ungestraft überzocken - also Zwangsentspanntheit
mir hilft z.B. der Wechsel des Untergrunds - Wiese lenkt ab - "schwieriges" Gelände lenkt ab und man kann auch nicht ungestraft überzocken - also Zwangsentspanntheit