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Was tun gegen Umknicken?

Was tun gegen Umknicken?

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Hallo zusammen,

ich habe das Problem, dass ich des öfteren auf unebenem Untergrund beim Wandern oder besonders beim Freizeitfußball mal umknicke. Dramatische Folgen hat das nicht, es gibt meist eine leichte Stauchung und ich darf ein paar Tage Lauftraining pausieren. Das ist eigentlich der größte Ärger daran.
Mir sind jetzt 3 Abhilfemöglichkeiten eingefallen:
-Knöchelbandagen beim Fußball tragen. Sinnvoll? Wenn ja, welche? Sind 12 Euro Ramsch? (Dass 100 Euro besser sind ist mir klar...)
-Kräftigung. Möglich? Wenn ja, welche Übungen gibt es dafür? Irgendwas mit dem Thera-Band?
-Kein Fußball mehr. Wäre aber wirklich schade ;)

Danke für eure Meinungen!

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Hallo, ich plage mich grad mit einer Außenbandzerrung rum, also so was ähnliches wie du hast. Der Arzt hat mir eine Aircast- Schiene empfohlen, bei der das Sprunggelenk gegen Umknicken nach außen und innen stabilisiert wird. Habe beim laufen damit aber schlechte Erfahrungen gemacht, bringt mich eher in eine Schonhaltung- nicht gut. Aber ich habe mit tapen gute Erfahrung gemacht. Einfach das Tape (gibts in der Apotheke/ Drogerie) so um das Sprunggelenk wickeln dass das Gelenk die erforderte Stabilität erhält. Ansonsten mache ich jetzt Kräftigungsübungen für die gesamte Beinmuskulatur damit die Bänder wieder stabilisiert werden: vom normalen Stand in den Zehenstand (20x, 3 Sätze) Kniebeugen, auf den Zehenspitzen/ Fersen gehen, Im sitzen die Füße kreisen.

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:daumen: schöne Serie!

Wobei ich mich immer frage, wenn man öfters umknickt/umgeknick ist (wie ich) ob dann nicht alle Bänder "dauerhaft gedehnt" = locker sind und man dass eigentlich so nicht mehr in den Griff bekommen kann?

gruss hennes

PS: zu den Fragen: Bandagen und Tapes sind m.E. nur für die Akutphase gut als Unterstützung, mittel- bis langfristig sind sie sogar kontraproduktiv, weil dadurch die Muskulatur noch mehr geschont wird....

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Ich habe schon von Kindheit an sehr "lockere" Gelenke, Überknöcheln gehörte für mich damals schon fast zum Alltag - zum Glück ist es allerdings so, dass gerade die lockeren Bänder dann selten grob verletzt sind, also echte Verletzung hatte ich noch nie, ist alles mit Eis+Verband weggegangen.
Ich habe dann beim Laufen nach einigen schmerzhaften Episoden ein wenig auf die Umstände geachtet und bin draufgekommen, dass mir das immer bergab und oft auf schottrigem oder unebenen Terrain passiert. Seither laufe ich bei solchen Bedingungen nicht nur besonders vorsichtig sondern zusätzlich O-beinig, sodass die Fußspitzen nach außen gedreht sind - dadurch ist die Gefahr des Überknöchelns viel geringer. Schaut vielleicht nicht schön aus aber Sicherheit geht vor!
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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GeorgSchoenegger hat geschrieben: Ich habe dann beim Laufen nach einigen schmerzhaften Episoden ein wenig auf die Umstände geachtet und bin draufgekommen, dass mir das immer bergab und oft auf schottrigem oder unebenen Terrain passiert. Seither laufe ich bei solchen Bedingungen nicht nur besonders vorsichtig sondern zusätzlich O-beinig, sodass die Fußspitzen nach außen gedreht sind - dadurch ist die Gefahr des Überknöchelns viel geringer. Schaut vielleicht nicht schön aus aber Sicherheit geht vor!

Der Rest ist mir auch bestens bekannt :motz: :sauer: Ich bin jahrelang mit dem linken Fuß immer nach außen umgeknickt - habe aber den Zusammenhang gar nicht gerafft. Erst jetzt wo ich noch genügend andere Probs mit dem gleichen Fuß habe, ist es mir aufgefallen. Die "normalen" Lauifschuhe hatten innen ein wenig Stütze. Da mein linker Fuß aber eh schon nach außen tendiert, steht der dann damit wie auf einem Keil, fertig zum Abschuß = umknicken, wenn ich dann auf unebenem Gelände, bzw. auf glatter Straße nur auf ein kleines Steinchen trete... schwuppps passiert es.

Als ich meine letzten Einlagen bekam, bin ich innerhalb von 2 Tagen direkt wieder 2 mal links nach aussen umgeknickt - da war es offensichtlich, dass die für alles gut sein mögen, aber nicht für mich. Habe jetzt sogar eine Außenranderhöhung (4mm) unterfüttern lassen, jetzt ist es besser - aber perfekt ist eh was anderes....

Bin damals auch dann nur noch Straße gelaufen wegen der Angst des umknickens im Gelände - m.e. ist aber genau das der Fehler, damit wird der Fuß noch weniger auf die Sache trainiert und wenn dann mal was auf der Straße liegt......


gruss hennes

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Danke für eure Vorschläge, die Serie werd ich mir mal zur Gänze ansehen. Son Balance Bord ist schon zu überlegen...ich stand schon einmal drauf...ähm ich meine ich habe es versucht hehe.
Glücklicherweise passiert es beim Laufen nicht, daher würde ich Bandagen auch nur beim Fußball tragen, ich denke auch, beim dauerhaften Tragen könnten sich vetl. die Muskeln auch zurückbilden (ähnlich bei zuviel dämpfung im Schuh der Theorie nach).
Ich werde am besten mal in einem Orthopädieshop um die Ecke fragen, ich hoffe ich komme nicht mit 100 Euro Bandagen wieder raus ;)

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hallo zusammen, das stimmt schon mit dem Tapen, hätte ich viell. dazu schreiben sollen, das war natürlich nur für Akutphasen gemeint wenn man kurz vorher umgeknickt ist und weiter Sport treibt. Sobald die Beschwerden weg sind sollte man das Tape reduzieren und dann wieder ganz weglassen dass die Muskulatur wieder angeregt wird, die Bänder wieder stabilisieren etc.
Die Idee mit dem Balanceboard ist auch super! Werde ich am Montag gleich ausprobieren, ich hab das Glück im Kindergarten zu arbeiten, da haben wir so ein Ding. (Falls ich nicht vom Einsteinlauf -10 km) total platt bin :-)))

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Von mir einfach eine Selbsterfahrung: Bin auch immer mit einem Fuss umgeknickt und Angst davor gekriegt, dass ich die Bänder dauerhaft schädige. Koordinationstraining durch Slacklining begonnen und seither ist nie mehr etwas passiert. Koordination und Balance sind inzwischen um Welten besser. Ob es daran liegt? ich denke es. Balance Board ist sicher weniger aufwändig als eine Slackline :)

@Hennes. Das gibt mir zu denken. Bin auch "nur" auf einem Fuss wirklich ein Pronierer und habe alle Schuhe mit leicher Stütze. Angeknackst hatte ich ebenfalls jeweils den anderen Fuss....

Bulgarian squats

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Olipool hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe das Problem, dass ich des öfteren auf unebenem Untergrund beim Wandern oder besonders beim Freizeitfußball mal umknicke. Dramatische Folgen hat das nicht, es gibt meist eine leichte Stauchung und ich darf ein paar Tage Lauftraining pausieren. Das ist eigentlich der größte Ärger daran.
Mir sind jetzt 3 Abhilfemöglichkeiten eingefallen:
-Knöchelbandagen beim Fußball tragen. Sinnvoll? Wenn ja, welche? Sind 12 Euro Ramsch? (Dass 100 Euro besser sind ist mir klar...)
-Kräftigung. Möglich? Wenn ja, welche Übungen gibt es dafür? Irgendwas mit dem Thera-Band?
-Kein Fußball mehr. Wäre aber wirklich schade ;)

Danke für eure Meinungen!
Rono's Rat befolgen und evtl. funktioneles Krafttrainig:

Eine sehr gute Kraft- und Stabilitätsübung sind sog. "Bulgarian squats" (am besten barfuß ausgeführt, aber zunächst ganz ohne Zusatzgewichte) Aber darauf achten, daß das Knie in der unteren Position nicht über die Zehnspitzen herausragt, und beim hochdrücken nicht das hintere Bein mit einbeziehen.

Ist hauptsächlich eine Kräftigungsübung für Beinbizeps, Quadrizeps und Gesäß aber trainiert Knie und Sprungelenkstabilität ungemein - und macht sogar spaß (besonders am Tag danach beim hinsetzen)
was willste machen, nützt ja nichts

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lustige Anekdote zum Clip.

Ich war mal beim Physio und sollte genau bei dieser Übung noch zusätzlich mit dem freien Bein einen zugeworfenen Ball "zurückschießen".
Mit dem rechten Bein wunderbar, mit links hab ich die Physiotherapeutin dann quasi vollspann umgeschossen (tja, reiner Rechtsfuß eben). War peinlich und lustig zugleich.
was willste machen, nützt ja nichts

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Hallo,

ich würde nicht die Folgen sondern die Ursachen bekämpfen,versuche mal die entsprechenden Muskeln die für die Stabilität sorgen zu kräftigen. Ich habe hier gute Erfahrungen mit radfahren und schwimmen mit Schwimmflossen gemacht, aber auch Barfußlaufen kann schon Wunder bewirken,des weiteren würde ich mal flachere Schuhe verwenden.Die meisten Schuhe bauen heute so hoch, dass ein gesunder Läufer garnicht mehr natürlich laufen kann.Wenn man jetzt seine Bewegungen an die Schuhe anpasst,kann man sich ja aussuchen was paßiert. Mich ärgert das Thema Laufschuhe schon länger, wieso muss man den mit Lufkissen laufen gehen.Ich hatte immer Probleme wenn ich mit solchen Schuhen(imein schwerster ist mittlerweile 260gr schwer) lief.Dann kann man schonmal durch falsche Fußführung umknicken.Du kannst aber auch die Schuhe versch. schnüren um so heraus zufinden welche am meisten Stabilität bietet.Dazu gibt es im Internet unzählige Beispiele. Die Bandagen wären für mich keine Lösung, da sie keine Verbessung der Ursache bewirken.

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ich bin mit dem rechten fuß auch öfter umgeknickt und trage seitdem auf dem eine stütze beim fußball spielen - laufen selbst tu ich allerdings ohne stütze.

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Schau mal da rein: http://www.orthomed-ganganalyse.at/site ... ikel-2.pdf

Richtig ist, wie hier schon gesagt wurde, dass man die Ursache bekämpfen sollte. Diese liegt fast immer in einem funktionellen Defizit, also dass die zeitliche Ansteuerung der Muskulatur nicht ganz passt. Besonders dem Peroneusreflex kommt große Bedeutung zu.
Stabilisierende Übungen am Wackelbrett sind schonmal ganz gut, viele Orientierungsläufer tapen auch immer, bevor sie in den Wald laufen. Das sollte man aber nur tun, wenns gar nicht anders geht.

Die "lockeren" Bänder stellen halt ein "Henne oder Ei - Problem" dar. In der Regel gibts eben das funktionelle Problem, das dann zur Bänderdehnung führt. Das ist aber mit diesem Hintergrundwissen sehr gut behandelbar.

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trifeminine hat geschrieben: Die "lockeren" Bänder stellen halt ein "Henne oder Ei - Problem" dar. In der Regel gibts eben das funktionelle Problem, das dann zur Bänderdehnung führt. Das ist aber mit diesem Hintergrundwissen sehr gut behandelbar.
Mein Frage ist ja: kann mal lockere Bänder und Sehnen (außer operativ) noch wiederherstellen? Alle Übungen dienen doch der Muskulatur - was ja nicht schlecht ist, aber dem Rest Halteapparat ja nix nützt - oder?


gruss hennes

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Nochmals danke an all die Anregungen!
Ich habe mir nun eine Bandage und ein Balance Board besorgt. Die Bandage trage ich dann nur zu außergewöhnlich starker, ungewohnter Belastung wie Fußball spielen. Zudem laufe ich jetzt vermehrt mit dem Nike Free (super Schuh!).
Prinzipiell will ich ja nur erreichen, dass mich solche Umknicker nicht immer aus dem Lauftraining werfen. Ich werde berichten...

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Olipool hat geschrieben: Zudem laufe ich jetzt vermehrt mit dem Nike Free
Was bezweckst Du im Bezug zum umknicken damit?


gruss hennes

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Ich denke mir, dass es im Gegensatz zu einer dauerhaften Stütze, dem Fuß/Bein durch vorhandene Reize ermöglicht, sich auf die Belastung hin zu kräftigen und sich nicht durch Bandagen und "Laufsofas" abzuschlaffen. Auch ein direkterer Bodenkontakt ist in meiner Vorstellung hilfreich, um Unebenheiten besser zu spüren und ausgleichen/reagieren zu können. Da ich das Problem beim Laufen aber eigentlich nicht habe, ist dieser Punkt zweitrangig.
Ob es sich wirklich so verhält oder nicht, muss ich eben selber rausfinden. Dazu gibt es sicher ebensoviele Pro- wie Contra-Meinungen.
Dass es nicht bei jedem Umknickproblem helfen wird ist auch klar, wenn man den Artikel von Sandrina liest.

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Hennes hat geschrieben:Mein Frage ist ja: kann mal lockere Bänder und Sehnen (außer operativ) noch wiederherstellen? Alle Übungen dienen doch der Muskulatur - was ja nicht schlecht ist, aber dem Rest Halteapparat ja nix nützt - oder?


gruss hennes
Die Bänder werden durch dauerhaftes Umknicken immer lockerer, "verkürzen" sich aber nicht einfach durch längeres Nicht-Überknöcheln. Das ist allerdings nicht der ausschlaggebende Parameter, da Du ja das Überknöcheln verhindern willst und die Bänder nur im Akutzustand (wenn sie gerade gezerrt sind) das Problem darstellen.
Weil man das inzwischen weiß, wird nur mehr in speziellen Fällen operiert, da die konservative Behandlung genauso gute Ergebnisse bringt.
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