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Wie wichtig ist die Laufbandanalyse?

Wie wichtig ist die Laufbandanalyse?

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Huhu,
wollte wissen wie wichtig ihr eine Laufbandanalyse findet?
Ich versuche relativ regelmäßig zu laufen... ca. 2x in der woche... mal schnelle 5km.. oder langsamere 10km.. je nach lust und laune.
Habe beim Laufen nie schmerzen oder dergleichen.. auch nicht danach.
Laufe am liebsten mit meinen Nike Free Run 2, die ja keine nennenswerte stützung haben, bin recht schlank gebaut mit 70-75kg auf 1.92m größe.

Kann ich davon ausgehen.. da ich keinerlei beschwerden habe, das ich keine nennenswerte fehlstellung hab?
Oder sollte ich dennoch mal eine machen?
Hab letztens gesehen das der Intersport es manchmal anbietet, wäre das zu empfehlen oder gibts diesbezüglich Orthopädische Fachleute die sowas für "normalos" machen?

ps. bei mir in der nähe gibt es sogar einen Podologe... wäre ein besuch dort eventuell ratsam oder eher nur geldmacherei?
Hier seine Seite: Peter Schleifer Podologiezentrum 1140 Wien. Podologie und Podologenausbildung in Österreich


mfg
Woppl

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Hallo Woppl,

eigentlich bietet jeder Laufschuhladen solche "Analysen" an, wenn sie dir Schuhe verkaufen wollen ("Analyse" in Anführungszeichen, weil das Ganze nicht besonders tiefgehend ist). Aber die Aussagekraft von Laufbandanalysen ist sehr begrenzt. Erstens läuft man auf dem Band meist anders als auf natürlichem Untergrund, vor allem dann, wenn man Laufband-Neuling ist. Zweitens hängt die Qualität der Schlussfolgerungen wesentlich von der Erfahrung bzw. dem geschulten Blick desjenigen ab, der die Daten interpretiert. Bei einem gut ausgebildeten Laufschuhverkäufer ist die Wahrscheinlichkeit höher als bei einer Aushilfe, dass er Auffälligkeiten erkennt und daraus die richtigen Empfehlungen ableitet.

Im Grunde müsste man zudem die Analyse des Fußaufsatzes (darauf beschränken sich die meisten Analysen) durch eine Analyse der Körperhaltung ergänzen - eine so umfassende Laufanalyse wird aber nur von Experten gemacht und ist kostenpflichtig. Meiner Meinung nach kannst du aber auf eine solche Analyse verzichten, es sei denn, du trainierst sehr viel ambitionierter als bisher und/oder es treten orthopädische Probleme auf.

Wenn du länger läufst und die Anzahl bzw. den Umfang deiner Trainingseinheiten ausdehnst, wird sicher irgendwann ein neues Paar Schuhe fällig. Dann würde ich mal in ein Fachgeschäft gehen (ggf. hier nach Tipps/Empfehlungen für deine Region fragen) und dafür unbedingt die bisher genutzten Schuhe mitnehmen. Ein guter Verkäufer schaut sich den Sohlenabrieb an und kann daraus schon den einen oder anderen Schluss ziehen. Manche lassen dich sogar draußen ein Stück laufen und schauen sich deinen "natürlichen" Laufstil an. Das ist aber nach meiner Erfahrung selten, obwohl es die zuverlässigste Methode wäre, Probleme zu erkennen (wiederum vorausgesetzt, dass der Verkäufer ein "gutes Auge" und genug Erfahrung hat).

VG,
kobold

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Du musst auch bedenken: Für eine Laufbandanalyse sollte man auch ans Laufen auf dem Laufband gewöhnt sein.

Ansonsten sehe ich es wie die anderen:
Es ist wie in der IT - Never touch a running system.
Wenn du mit deinenSchuhen zurecht kommst und keine Probleme hast, sei froh und lass dich nicht verrückt machen.

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Danke für die Werbung!

Ich schicke übrigens "meine" Läufer auch zum Blutsch, wenn ich ihnen neue Laufschuhe empfehle (oder sie von selbst nach neuen Laufschuhen fragen).
Warum? Weil Hr. Blutsch eben genau keine "Laufbandanalyse" macht, sondern einen auf einem längeren Gang in unterschiedlichen Tempi auf- und ablaufen lässt. Das mag jetzt zwar auch nicht "das Gelbe vom Ei" sein, weil man da ja auch bissl anders läuft als draußen - und vor allem bei Ermüdung. Trotzdem überzeugt es mich für nicht-medizinische Fragestellungen mehr, als andere Geschäfte (die ich kenne).

Ich selbst mache kein Geheimnis daraus, dass ich von "Laufbandanalysen" nix halte - weil man einfach a) am Laufband technisch anders läuft und man b) in meinen Augen mit der "Befundung" alleine nix anfängt, sondern ja gleichzeitig Verbesserungsübungen machen möchte - am Laufband unmöglich. Darüber hinaus gibts noch andere Einflussfaktoren, Ermüdung, etc.

Warum sie trotzdem so häufig angeboten wird? Das ist ganz einfach, ich schaffe pro Tag max. 2 Einheiten mit Läufern - wenn ich selbst an diesem Tag auf Training verzichte. Pro Laufanalyse sind aber 2 solcher Einheiten dabei, plus Termin in der Ordi. Das Ganze ist weit weniger gut skalierbar, als wenn ich zehn Leute an einem Tag hintereinander aufs Laufband stelle und selbst nicht laufe (=mehr Umsatz).

"Analysen" bei Instituten, welche gleich selbst eine bestimmte "Therapie" verkaufen, würde ich nicht machen, denn das Geschäftsmodell lebt ja davon, dass Du zb die Einlagen "brauchst". Das rentiert sich nicht, wenn nur jeder 10te oder 20ste dann tatsächlich eine Einlage bekommt. Unabhängige Befundung wirst Du nur dort finden, wo Du genau diese bezahlst und nicht das damit empfohlene Produkt.

Also wenn Du jemanden suchst, der Analysen auch für "Normalos", wie Du es beschreibst (also ohne Beschwerden) anbietet, bin ich Dein Mann (äh, Deine Frau) :)
Bei mir gehts halt einerseits um Verletzungsprophylaxe (oder um Therapiekonzepte, wenn schon was passiert ist), aber auch um Lauftechnikverbesserung zur Leistungssteigerung (wieviel da bei Dir noch "drinnen" ist, hängt halt vom derzeitigen Laufstil ab, da kann man keine konkreten Zahlen versprechen).

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Rauchzeichen hat geschrieben:Es ist wie in der IT - Never touch a running system.
Wenn du mit deinenSchuhen zurecht kommst und keine Probleme hast, sei froh und lass dich nicht verrückt machen.
Das gilt allerdings nicht für Sportler, die immer wieder Challenges suchen und sich verbessern wollen. Sonst dürfte man auch keine Intervalltrainings machen, die ja auch "das System verändern" - und zwar gewollt durch Leistungsverbesserung.
In sehr vielen Fällen macht eine Lauftechnikveränderung tatsächlich keinen Sinn, man kann aber durch gezielte Technik-/Sprungübungen den Körper noch besser/gezielter kräftigen. Bei manchen Laufstilen würde ich aber schon sagen, dass diese zumindest leistungsmindernd, wenn nicht auf Dauer vielleicht auch gesundheitlich bedenklich sind.

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verdammt.... nutzte das lange weekend und bin ziemlich viel gelaufen, einiges mehr als sonst... resultat... beide Knöchel geschwollen und der linke Knöchel tut ganz bisschen weh wenn ich ihn auf die seite biege. hmpf
normal oder bedenklich? :hihi:

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Wieso findest das witzig?

Kann natürlich an der Überlastung liegen, kann aber (begleitend) auch funktionelle Ursachen haben ... würde aber trotzdem nicht "auf Verdacht" Einlagen besorgen, sondern es anschaun lassen und evtl. hinsichtlich Lauftechnik arbeiten :)

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functionellfitnesser hat geschrieben:Sage mal allwissende trifemine
Probiers mal mit netten Umgangsformen, da fällt das Leben insgesamt leichter und man bekommt vielleicht auch mal eine "Gratis-Antwort" ohne Gegenleistung :)

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trifeminine hat geschrieben:Das gilt allerdings nicht für Sportler, die immer wieder Challenges suchen und sich verbessern wollen. Sonst dürfte man auch keine Intervalltrainings machen, die ja auch "das System verändern" - und zwar gewollt durch Leistungsverbesserung.
In sehr vielen Fällen macht eine Lauftechnikveränderung tatsächlich keinen Sinn, man kann aber durch gezielte Technik-/Sprungübungen den Körper noch besser/gezielter kräftigen. Bei manchen Laufstilen würde ich aber schon sagen, dass diese zumindest leistungsmindernd, wenn nicht auf Dauer vielleicht auch gesundheitlich bedenklich sind.
Ja, klar - aber trotzdem würde ich nicht an der Stellschraube "Schuhe" drehen, so lange ich keine Probleme spüre.

Aber viel laufen mit Nike Free und danach geschwollene Knöchel?
Ich glaub auch, dass da Handlungsbedarf besteht...

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Rauchzeichen hat geschrieben:Ja, klar - aber trotzdem würde ich nicht an der Stellschraube "Schuhe" drehen, so lange ich keine Probleme spüre.

Aber viel laufen mit Nike Free und danach geschwollene Knöchel?
Ich glaub auch, dass da Handlungsbedarf besteht...
Gebe Dir völlig Recht, dass man nicht "auf Verdacht" an einer Stellschraube drehen sollte und in vielleicht 10% der Fälle (grob geschätzt) empfehle ich meinen Patienten/Läufern tatsächlich einen anderen Schuh (Einigen empfehle ich allerdings, auf lange Sicht eine bestimmte Schuhorientierung, zb sukzessiver Umstieg von extrem pronationsgestützten Schuhen auf Neutralere).

Ob es in diesem Fall überhaupt am Schuh liegt, dass die Knöchel anschwellen, kann man halt aus der Ferne nicht sagen.

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Statusbericht; Schwellung ist fast weg.... doch bisschen schmerzen hab ich noch im linken Fuß. verdammt.

Muss mir das wohl wirklich angucken lassen.
Trifeminine da du auch aus Wien kommst, hättest du vllt eine empfehlung wo ich mir das am besten angucksn lasse?

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trifeminine hat geschrieben:Das gilt allerdings nicht für Sportler, die immer wieder Challenges suchen und sich verbessern wollen.
Ich gönne dir ja dein Einkommen, aber ir sprechen von jemand, der 15 km in der Woche läuft.
Neue Laufabenteuer im Blog

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okidoki, danke für die Antworten.
Fräulein trifeminine, werd dich wohl aufsuchen :D
Wobei es wäre wohl besser wenn ich erst schmerzfrei bin und dir auch vernünftig was vorlaufen kann oder?

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Die Untersuchung ist immer dreigeteilt - zuerst in der Ordination der Ersttermin, da wird dann auch besprochen, wann es Sinn macht, den ersten der beiden Lauftermine zu legen. Wenns eine leichte akute Sehnenreizung ist (nix Chronisches), ist das in der Regel bis zum ersten Lauftermin wieder ausgeheilt.
:)

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Ich habe schon viel fachliches aus Deinen Postings lernen können - zusammen mit anderen "Landsmännern" von Dir auch viel "ausländisch" wie Jänner, Bewerb etc, aber hier
trifeminine hat geschrieben: zuerst in der Ordination der Ersttermin
habe ich immer Kopfschmerzen, was denn nun wirklich gemeint ist. Wiki hilft auch nicht so sehr:
Ordination (lat. ordinatio ‚Anordnung‘) bezeichnet:

Kirche und Wunderheilung wäre ja ganz gut, aber ich habe gewisse Zweifel.

Gehts um einen Arztbesuch (Praxis, Krankenhaus) oder Erstuntersuchung (Anamnese) durch Dich selber?


Erwartungsvoll, gruss hennes

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Im österreichischen Online-Wörterbuch steht dazu

Ordination = Arztpraxis

oder

Ordination = ärztliche Sprechstunde
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)

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Leute, kein Grund zur Sorge :)

Ich bin (wie zb viele Physiotherapeuten, Orthopädietechniker, Masseure, etc.) in einer Ordination (orthopädische Facharztpraxis in meinem Fall) eingemietet. Bietet auch die Möglichkeit, bei Bedarf auf Krankenkasse weitere medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen (ich habe ja keinen Vertrag mit einer Krankenkasse, derzeit bekommt man nur bei einem gesetzlichen Sozialversicherungsträger in Ö etwas refundiert, wenn man bei mir war).
Mit dem "Ersttermin in der Ordination" wollte ich darauf hinweisen, dass nicht sofort gelaufen wird (weil da ja die Sorge von dry war). Beim ersten Termin kann ich schon Abschätzen, ob Laufen zu diesem Zeitpunkt überhaupt Sinn macht (fände es auch wenig seriös, mit akut verletzten Läufern irgendwelche Lauftechnikanalysen zu machen).
Antworten

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