Guten Abend,
ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich seit 1,5 Jahren mein Problem nicht loswerde und ich glaub, dass dieses Problem vl. bei anderen Läufern auch nicht unbekannt ist.
Kurz zu meinem Lauf-Hintergrund:
Ich laufe schon seit einigen Jahren, aber seit 1,5 Jahren noch mal eine Runde intensiver. Ich trainiere durchschnittlich 3 mal die Woche und nehme auch alle 10km Läufe und manchmal auch HMs hier in der Region mit. Die 10km-Zeit liegt momentan bei 39 - 40 Min und der letzte HM lag bei 1:34 Std. Hauptlaufschuhe sind die Asics GelHyper 33 mit CurrexSole Einlegesohlen, mit denen ich sehr zufrieden bin.
So, ich habe seit ca. 1,5 Jahren regelmäßig starke Schmerzen im seitlichen Beckenbereich (oft beide Seiten, meist links). Der Schmerz ist seitlich neben dem Steißbein und genauso auch (schwer zu beschreiben) da, wo der Oberschenkelknochen mit dem Becken verbunden ist. Strahl oft bis in die Leiste aus.
Nachdem ich im letzten Jahr sehr oft bei der Orthopädin war, hier die bisherige Bilanz:
Röntgen - nichts auffällig
Akkupunktur - keine Besserung, nicht mal kurzzeitig
Physiotherapie (2 verschiedene) - man merkte, dass es nötig war, aber keine Besserung bzgl. meines Schmerzes
MRT - Bandscheiben zum Gück alle in Ordnung
Diverse Cortison-Spritzen in die betroffenen Gelenke - keine wirkliche Besserung
Laufstilanalyse - Laufstil war zwar nicht sehr elegant, aber mittlerweile ist er deutlich besser (auch lt. Laufkollegen)
Alle übernahmen die Meinung des Vorgängers, dass es wohl eine ISG-Blockade sei.
Jetzt war ich im Mai bei einem Sportmediziner (selbst Iron-Man-Läufer) und das war zumindest teilweise der Durchbruch. Er nahm sich als erster überhaupt mal die Zeit, mich genau zu untersuchen und war schon fast erschrocken, wie schlecht meine Muskulatur trainiert sei (so gut wie überall).
Er geht davon aus, dass es ein komplett muskuläres Problem ist.
Dann hat er mir für den Alltag die Nike Free empfohlen und ich sitze mittlerweile zumindest stundenweise auf einem Gymnastikball am Schreibtisch (ach ja, Bürojob!). Jeden Abend und Morgen mache ich meine Dehn- und Kräftigungsübungen.
Seitdem geht es schon deutlich voran.
So, jetz wird wieder wichtig:
In langsamen Tempo (5:00 - 5:30 min/km) kann ich 30 km laufen, ohne den Schmerz zu spüren, laufe ich aber mal einen Tempolauf (ca. 4:00 min/km), dann kann ich mich drauf verlassen, dass der Schmerz nachher (meist erst NACH dem Lauf) wieder da ist.
Ich vermute, dass vielleicht die Stöße bei einem Tempolauf für mein Becken/irgendwelche Muskeln zu hart sind. Ich hab ca. 80kg bei einer Größe von knapp 2,00m (26 Jahre alt).
Ich könnte mir nur noch vorstellen, dass ich vl. irgendwie noch besser abrollen muss, um den Stoß zu dämpfen, aber auch das brachte bisher noch keine so große Besserung (aber auch gerade erst angefangen, drauf zu achten). Ich laufe zu 70 % auf Waldboden
Hat noch jemand eine Idee? Ich bin für jeden Tipp dankbar. Nach 1,5 Jahren möchte ich das doch gerne mal loswerden.
Vielen Dank!
Philipp
3
Danke für die Antwort. Ich hab in der Tat auch noch ein anderes Paar (Asics Cumulus), die ich ehrlich gesagt ziemlich vernachlässige, weil ich die anderen angenehmer finde.
Ich sollte vl. noch erwähnen, dass der oben genannte Schmerz nur bei Belastung nadelstichartig auftritt. Also quasi bei jedem aufsetzen des Beins.
Ich sollte vl. noch erwähnen, dass der oben genannte Schmerz nur bei Belastung nadelstichartig auftritt. Also quasi bei jedem aufsetzen des Beins.
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Moin,phds86 hat geschrieben:Ich könnte mir nur noch vorstellen, dass ich vl. irgendwie noch besser abrollen muss, um den Stoß zu dämpfen, aber auch das brachte bisher noch keine so große Besserung (aber auch gerade erst angefangen, drauf zu achten).
ich bin hier sicher kein Experte, stutze aber bei "noch besser abrollen um den Stoß zu dämpfen". Das klingt für mich unter Umständen nach einer Fersenfußung? Vielleicht würde Dir eine Umstellung auf Mittel- oder gar Vorderfuß helfen - aber dafür gibt's hier im Forum mehr als genug Threads, vielleicht wäre das ein Ansatz?
Happy trails,
Wolfgang
wsabg.de
fitter - further - faster
12-h-Lauf: 80,445 km (Iserlohn 2015) - 6-h-Lauf: 65,4 km (Münster 2016) - 50k: 4:16:18 (Rodgau Ultra 2015)
M: 3:21:36 (Düsseldorf 2014) - HM: 1:34:11 (Dortmund 2013)
Deutscher Staffel-Meister 24-Stunden-Trailrunning (TRA) 2015 und 2016
(http://www.traildorado.com)
TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden
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TorTour de Ruhr 2016 - Bambinilauf über 100 km - 9:57 Stunden
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hi Philipp,
das was du beschreibst ist mir 1 zu 1 im Frühjahr passiert. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, wurde geröntgt, zum MRT geschickt, selbst beim Knochenszintigramm war ich und alle negativ. Von Hexenschuss, über Bandscheibenvorfall, Rheuma, ISG Blokade und Ischiasentzündung wurde alles vermutet. Meine Schmerzen traten wie bei dir erst nach dem Laufen auf und in der von dir beschriebenen Gegend. Die Lösung meines Problems wurde nach 2 Monaten Schmerzen, Arzbesuchen, Schmerztabletten und Spritzen behoben durch einen Homöopaten der mir sagte es sei das Piriformissyndrom. Er zeigte mir wie ich diesen kleinen birnenförmigen Muskel, der hinter der Pomuskulatur schlummert dehnen kann und die Schmerzen waren innerhalb von 1 Woche und 2 Sitzungen weg.
Vielleicht ist es bei dir auch der Fall? Hört sich für mich zumindest so an.
In jedem Falle gute Besserung!
Susan
das was du beschreibst ist mir 1 zu 1 im Frühjahr passiert. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, wurde geröntgt, zum MRT geschickt, selbst beim Knochenszintigramm war ich und alle negativ. Von Hexenschuss, über Bandscheibenvorfall, Rheuma, ISG Blokade und Ischiasentzündung wurde alles vermutet. Meine Schmerzen traten wie bei dir erst nach dem Laufen auf und in der von dir beschriebenen Gegend. Die Lösung meines Problems wurde nach 2 Monaten Schmerzen, Arzbesuchen, Schmerztabletten und Spritzen behoben durch einen Homöopaten der mir sagte es sei das Piriformissyndrom. Er zeigte mir wie ich diesen kleinen birnenförmigen Muskel, der hinter der Pomuskulatur schlummert dehnen kann und die Schmerzen waren innerhalb von 1 Woche und 2 Sitzungen weg.
Vielleicht ist es bei dir auch der Fall? Hört sich für mich zumindest so an.
In jedem Falle gute Besserung!
Susan
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Kann mich direkt einreihen... seit Februar geht es mir so.
Ich kann zwar laufen, aber fühle mich steif wie eine Eisenbahnschiene (normal bin ich überbeweglich).
Die ersten km sind stocksteif, dann geht es 3-4km gut und dann wird es wieder unrund und schmerzhaft steif in den Muskeln.
Nach dem Laufen (wo ich sonst -da aufgewärmt- die Handflächen auf den Boden legen konnte) komme ich kaum noch mit den
Fingern an den Boden.
Dehnen nach dem Laufen hält ne gute Stunde an und danach ist es wie vorher.
Schmerzen tun die Sitzhöcker, ischiocurale Muskelansätze am Bein, ISG-Bereich fühlt sich bretthart an, so als ob ich einen zu engen Gürtel um die Hüften hab.
Seit Februar habe ich jetzt
-32x manuelle Therapie hinter mir, dazu fast eben so viele Stoßwellen, Ultraschall, Laser-Therapien.
-10 ostheopathische Behandlungen (der meint es ist der Darm, Therapie hilft aber kein Stück),
-dazu kommen 10 selbst gezahlte Behandlungen bei einem Physiotherapeuten der auch mehrere andere Läufer betreut
und 6 Stunden Massage.
Dazu natürlich regelmäßiges Dehnen und Krafttraining.
Das Dehnen hilft temporär, also es hält cirka 1 Stunde an und dann ist alles wie vorher.
Beim Krafttraining ist es ebenso, habe ich aber besagte Bereiche dabei angesprochen/gestärkt, dann ist es schmerzhafter als vorher. Ich kann danach nur kleinere Schritte machen, da es bei jedem größeren Schritt ein total sperriges Gefühl ist.
Beim Schwimmen habe ich das Gefühl es tut gut, da es sanft lockert, hält aber auch nur einige Stunden an.
Nach nun 7 Monaten bin ich auch ratlos.
LG
und gute Besserung für Euch!
Marion
Ich kann zwar laufen, aber fühle mich steif wie eine Eisenbahnschiene (normal bin ich überbeweglich).
Die ersten km sind stocksteif, dann geht es 3-4km gut und dann wird es wieder unrund und schmerzhaft steif in den Muskeln.
Nach dem Laufen (wo ich sonst -da aufgewärmt- die Handflächen auf den Boden legen konnte) komme ich kaum noch mit den
Fingern an den Boden.
Dehnen nach dem Laufen hält ne gute Stunde an und danach ist es wie vorher.
Schmerzen tun die Sitzhöcker, ischiocurale Muskelansätze am Bein, ISG-Bereich fühlt sich bretthart an, so als ob ich einen zu engen Gürtel um die Hüften hab.
Seit Februar habe ich jetzt
-32x manuelle Therapie hinter mir, dazu fast eben so viele Stoßwellen, Ultraschall, Laser-Therapien.
-10 ostheopathische Behandlungen (der meint es ist der Darm, Therapie hilft aber kein Stück),
-dazu kommen 10 selbst gezahlte Behandlungen bei einem Physiotherapeuten der auch mehrere andere Läufer betreut
und 6 Stunden Massage.
Dazu natürlich regelmäßiges Dehnen und Krafttraining.
Das Dehnen hilft temporär, also es hält cirka 1 Stunde an und dann ist alles wie vorher.
Beim Krafttraining ist es ebenso, habe ich aber besagte Bereiche dabei angesprochen/gestärkt, dann ist es schmerzhafter als vorher. Ich kann danach nur kleinere Schritte machen, da es bei jedem größeren Schritt ein total sperriges Gefühl ist.
Beim Schwimmen habe ich das Gefühl es tut gut, da es sanft lockert, hält aber auch nur einige Stunden an.
Nach nun 7 Monaten bin ich auch ratlos.
LG
und gute Besserung für Euch!
Marion
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Die Idee mit dem Piriformis-Muskel ist mir vor einiger Zeit auch mal in den Sinn gekommen. Ich war jetzt überrascht, wie sehr deine Verletzungsgeschichte meiner gleicht und hab auch direkt mal eben gegooglelt etc.susaka11 hat geschrieben:hi Philipp,
das was du beschreibst ist mir 1 zu 1 im Frühjahr passiert. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt, wurde geröntgt, zum MRT geschickt, selbst beim Knochenszintigramm war ich und alle negativ. Von Hexenschuss, über Bandscheibenvorfall, Rheuma, ISG Blokade und Ischiasentzündung wurde alles vermutet. Meine Schmerzen traten wie bei dir erst nach dem Laufen auf und in der von dir beschriebenen Gegend. Die Lösung meines Problems wurde nach 2 Monaten Schmerzen, Arzbesuchen, Schmerztabletten und Spritzen behoben durch einen Homöopaten der mir sagte es sei das Piriformissyndrom. Er zeigte mir wie ich diesen kleinen birnenförmigen Muskel, der hinter der Pomuskulatur schlummert dehnen kann und die Schmerzen waren innerhalb von 1 Woche und 2 Sitzungen weg.
Vielleicht ist es bei dir auch der Fall? Hört sich für mich zumindest so an.
In jedem Falle gute Besserung!
Susan
Ich denke, den Ansatz werde ich jetzt auch noch mal weiter verfolgen und den Hausarzt oder ggf. Physiotherapeuten mal mit der Idee konfrontieren. Die freuen sich immer, wenn man glaubt das genaue Problem vorab schon bei Google gefunden zu haben

Vielen Dank auch an die Verfasser den anderen Beiträge. Ich bin, wie gesagt, für jeden Rat dankbar.
8
Hallo zusammen,
ich werde noch mal ein kleines Update schreiben, weil ich dieses Problem nach wie vor noch nicht 100 pro im Griff habe.
Da ich im Oktober meinen ersten Marathon gelaufen bin (3:38 Std) habe ich dementsprechend in letzter Zeit keine richtig schnell Läufe gemacht. Nun wollte ich mich aber langsam mal wieder auf die Distanz 10-15 km vorbereiten und dementsprechend habe ich das Tempo auch gesteigert. Am Wochenende war dann der erste Wettkampf über 15 km der auch gut lief (4:00 min Schnitt), aber seitdem habe ich wieder das oben genannte Problem. Zum Glück noch in abgeschwächter Form.
Was wirklich was gebracht hatte, waren Sitzungen beim Physio, der die komplette Muskulatur in der Gegend gelockert hatte. Diverse Dehnübungen mache ich jeden Abend.
Scheint also so, dass ich das Problem nur bei schnellen Einheiten bekomme. Aber ein halbes Jahr dehnen etc. sollte doch eigentlich auch mal schnelles Laufen möglich machen, oder nicht?
Mir gehen wirklich die Ideen aus. Hat sonst noch jemand eine?
Vielen Dank!
ich werde noch mal ein kleines Update schreiben, weil ich dieses Problem nach wie vor noch nicht 100 pro im Griff habe.
Da ich im Oktober meinen ersten Marathon gelaufen bin (3:38 Std) habe ich dementsprechend in letzter Zeit keine richtig schnell Läufe gemacht. Nun wollte ich mich aber langsam mal wieder auf die Distanz 10-15 km vorbereiten und dementsprechend habe ich das Tempo auch gesteigert. Am Wochenende war dann der erste Wettkampf über 15 km der auch gut lief (4:00 min Schnitt), aber seitdem habe ich wieder das oben genannte Problem. Zum Glück noch in abgeschwächter Form.
Was wirklich was gebracht hatte, waren Sitzungen beim Physio, der die komplette Muskulatur in der Gegend gelockert hatte. Diverse Dehnübungen mache ich jeden Abend.
Scheint also so, dass ich das Problem nur bei schnellen Einheiten bekomme. Aber ein halbes Jahr dehnen etc. sollte doch eigentlich auch mal schnelles Laufen möglich machen, oder nicht?
Mir gehen wirklich die Ideen aus. Hat sonst noch jemand eine?
Vielen Dank!