AndreaKA hat geschrieben:1000 Hm sind nicht viel??? Schluck!!! Respekt!!! Aber ich weiß ja, was du in letzter Zeit für ein Pensum ablieferst!!!! Und warum war Roxy nicht dabei??? Wie suchst du eigentlich Roxy-Marathons aus?? Nach Trinkmöglichkeiten für sie???? Kommt mir nur grad so ...
Und zum Schwitzen ... das zeigt doch, wie trainiert du bist. Je trainierter man ist, desto mehr und schneller schwitzt man ... auch das zeigt deinen Trainingszustand!!!
Hallo Andrea, viele Fragen

dann mal ein paar Antworten.
1000 Hm sind nicht nur viel, sondern für einen/eine Marathon-Gelegenheitsläufer/-in sogar unüberwindlich viel. Was Menschen so denken und von sich geben ist in aller Regel im Relativen verhaftet. Und so muss man meine Wertung von Laufaufgaben auch sehen. Wenn ich 100 km mit 2.500 Hm überstehe, oder 42 mit 1.800 oder 50 mit 1.900 ... oder ... oder ... und das im Wochentakt, dann sind 1.000 auf 42 sicher keine große Aufgabe mehr. Dann fahre ich zu so einem Lauf mit einem Gefühl der Entspannung. Schwer wird es dann nur im und wegen des Kontextes des Trainings davor und danach. Es gelingt mir dabei aber immer die Bodenhaftung zu behalten. In diesem Jahr besonders, weil ich ein Einsteigerseminar leite, das nun kurz vorm Abschluss steht. Ich trainiere dabei mit Menschen, die zu Beginn null Ausdauer haben und nach ein paar Minuten mit hochrotem Kopf und dampfmaschinenartigem Atem gehen müssen. Ich laufe mit denen Tempi in der Gegend von 7 - 7:30 min/km und spüre, dass das auch Laufen ist und sehe, was für eine gewaltige Leistung diese Einsteiger dabei abliefern. Solche Erlebnisse kann ich jedem empfehlen, der selbst einigemaßen erfolgreich im Laufzirkus unterwegs ist ...
Roxi war aus mehreren Gründen nicht dabei: Erstens ist ein Teil der Strecke nicht so gut geeignet (komme ich gleich dazu). Zweitens gibt es da ein Frauchen, das auch Rechte am Vierbeiner hat und drittens ist Laufen mit Roxi zwar immer ein schönes Erlebnis, aber auch anstrengend und ich wollte diesen Lauf völlig entspannt angehen. Läufe, auf denen mich Roxi begleitet, müssen von der Strecke her geeignet sein und dürfen auch nicht zu viele Teilnehmer haben. Da ich Roxi kurz nach der Startphase, manchmal von Beginn an schon, frei laufen lasse, muss sich das Feld rasch verteilen, damit niemand gefährdet wird. Frei laufen erfordert natürlich einen Landschaftsmarathon, auf dessen Kurs sich auch viele zusammenhängende Km ohne Straßenquerungen ergeben, wo ich nicht aufpassen muss. Inzwischen weiß ich auch, dass es so etwas wie ein Limit für Wettkämpfe mit Roxi gibt. Nicht Roxis wegen, sondern meinetwegen. Beim Elmtrail (72 km), unserer bisher weitesten gemeinsamen Strecke, fiel es mir im letzten Drittel wegen eigener Erschöpfung zunehmend schwerer mich auf Roxi zu konzentrieren und aufzupassen, falls eine Straßenquerung erfolgt. Wir laufen also Gefahr, dass sie plötzlich mitten auf einer Straße steht und ... Ich würde also nur dann noch längere Strecken mit ihr in Angriff nehmen, wenn dabei keine Straßen zu kreuzen sind. Aber dergleichen gibt es wohl nicht, oder höchst selten. Trinken ist kein Thema. Es fand sich bisher immer genug in Pfützen, Bächen, Teichen zum Saufen. Und wenn nicht das, dann soff sie aus einem Trinkbecher angebotenes Wasser.
Im Moment schone ich Roxi ein bisschen, weil sie uns einen gewaltigen Schrecken eingejagt hat. Unklares Erbrechen und zwar ohne Mageninhalt. Es hat sich nach eingehenden Untersuchungen (auch Blutwerte) gezeigt, dass ihre Bauchspeicheldrüse massiv entzündet ist. Nun muss sie 6 Monate mindestens Diätfutter fressen und absolut nichts anderes. Es gibt ein paar Verdachtsmomente, wie/wobei sie sich das eingefangen haben könnte. Mit dem Laufen hat es zwar nichts zu tun und ihre Leistung war stets ungebrochen. Laut Tierarzt braucht sie auch nicht geschont werden. Dennoch werde ich dieses Jahr wohl keinen Wettkampf mehr mit ihr laufen. Sicher ist sicher.
Schwitzen: Wie du weißt, beschäftige ich mich mit allen Aspekten rund ums Laufen. Wie sehr ein (gesunder) Mensch schwitzt ist - wie alles andere auch - zunächst genetisch programmiert. Ich habe schon als Jugendlicher immer mehr Wasser vergießen müssen als andere. Man kann Schwitzen aber auch trainieren, indem man sich häufig Zuständen aussetzt, die die Schweißproduktion ankurbeln. Das ist natürlich körperliche Betätigung aber auch der Besuch der Sauna. Da ich seit mehreren Jahrzehnten passionierter Saunagänger bin (einmal die Woche, im Winter auch zweimal) dürfte meine Fähigkeit sehr zu schwitzen auch auf die Saunaleidenschaft zurückzuführen sein. Übrigens lernt der Körper den Verlust von Körpersalzen dabei zu begrenzen. Bei starkem Schwitzen fährt er die Konzentration der Salzanteile im Schweiß drastisch nach unten. Wäre das nicht so, bräche ich nach 20 km spätestens mit Krämpfen zusammen. Tatsächlich habe ich aber nicht mal bei längsten Strecken über Krämpfe zu klagen.
Nächster Laufbericht? Wenn du den vom Sachsentrail schon gelesen hast, dann Ende nächster Woche ... Am Sonntag stehen mir 100 km am Bodensee bevor. Aber der Bericht wird sicher nicht so lange ausfallen, denn die 100 km sind auf einer 2,4 km-Runde zu laufen ...
Danke dir für deine Fragen

Alles Gute
Gruß Udo
