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Halbmarathon Gütersloh 06.11.16

Halbmarathon Gütersloh 06.11.16

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Am vergangenen Sonntag startete ich zum zweiten Mal beim Gütersloher DJK-Halbmarathon. Hier hatte ich vor einem Jahr meine bisherige PB (01:30,38) aufgestellt, und ich war zuversichtlich, dass ich diese Zeit unterbieten kann. Meine Trainingsergebnisse liessen darauf schliessen, und der positive Effekt des umfangreichen Marathon-Trainings der letzten Monate (mit zwei absolvierten Herbst-Marathons) würde sich sicher auswirken.
Es war nasskalt, ca. 5-7 Grad, zuweilen leichter Nieselregen. Gestartet wurde im Leichtathletik-Zentrum Gütersloh, wo extra ein grösseres beheiztes Zelt aufgebaut wurde, in dem es die Anmeldeunterlagen etc gab u. später die Sieger gekürt wurden. Zuerst starteten die 5km und 10km Läufe, ehe um 11.20h die Halbmarathonis dran waren. 383 Starterinnen-und Starter in diesem Lauf, immerhin 100 mehr als vergangenes Jahr. Das lag auch daran, das diesmal zusätzlich die NRW-Seniorenmeisterschaften mit integriert wurden, also die jeweiligen Verbände ihre guten Läufer stellten, wodurch sich ein Starterfeld mit einem durchaus hohen Niveau ergab. Und: Sogar ein paar Spitzenläuferinnen u. und Läufer aus Ostafrika waren mit dabei, die für einem Bonner Laufstall liefen. So auch der spätere Sieger Joseph Kyengo Munywoki (Kenia, 01:05,22 !). Dieser hatte übrigens vor kurzem erst den Dresden-Marathon gewonnen! Bei den Frauen sollte Gladys Kataron Kiplagat (Kenia, 01:16,22) gewinnen.
Nach dem Start auf der Tartanbahn dauerte es ein bisschen, bis ich richtig in die Gänge kam, also meinen Laufrhythmus gefunden hatte. Es ging aus dem Stadion hinaus in Richtung Ortsteil Isselhorst, auf den lang gezogenen Postdamm, und der erste Kilometer ging nur in ca. 4:35 weg. Da war ich doch etwas beunruhigt, denn ich hatte ein HM-Tempo von ca. 4:08 - 4:12 anvisiert,- was ich auch im Training bei Tempoläufen durchhalten konnte (letzten Mittwoch hatte ich noch 3x3000M im HM-Renntempo von 4:08/km gemacht.) Aber keine Panik, bloß nicht wieder überziehen; ich wollte diesmal ohnehin dosierter angehen nach den Erfahrungen der letzten Marathons, wo ich die erste Hälfte viel zu schnell angegangen war (in Münster an der HM-Marke sogar in 01:30,00!) und am Ende dafür büssen musste.
Bei KM 3 lag ich bei 13 Min., bei KM 5 bei ca 21 M., hatte also schon etwas gut gemacht. Nun lief ich ziemlich konstant in einem Tempo zwischen ca. 4:07 und 4:15/km, und ich spürte, dass das jetzt in etwa passend sein müsste.
Durch einen Teil von Isselhorst ging es in Richtung Niehorster/Holler Landstrasse, es wurde also ländlicher. Leider wenig Publikum an der Strecke, angefeuert wurde man meist nur von Streckenposten oder Verpflegungs-Helfern. Und von den Wiesen blickten die Kühe eher verständnislos herüber zur hechelnden Läuferschar. (übrigens: Vorab beim 10km-Lauf wurde der führende Läufer tatsächlich von einem Schäferhund verfolgt, der nicht angeleint war! Zum Glück gab es keine Beißattacke,- dass wäre echt n' Skandal gewesen, unglaublich.).
Es ging also meist flach über Asphalt, aber zweimal auch ein paar hundert Meter über einen Feldweg. In engen Kurven lag oft nasses Laub, da musste man höllisch aufpassen. Nach der 10km-Marke ging es wieder durch das Stadion und dann hinaus auf die zweite Runde. Ich lag nach wie vor im Soll und auf Kurs sub 90 Min. Meine beste Phase hatte ich so zwischen KM 11 und KM 16, da liess ich es so richtig rollen, hatte so gut wie keine muskulären Probleme, keine Seitenstiche und auch konditionell war ich bestens drauf (kein Wunder, bei den vielen langen Ausdauerläufen der letzten Monate). Ein schönes Gefühl zu spüren, dass man diesmal das Tempo richtig gut halten kann.
Bei KM 17 ging es nochmal durch Isselhorst, und hier standen meine Eltern am Strassenrand und winkten (sie wohnen nicht weit entfernt im Ort). Ich konnte dann noch einige Läufer überholen, obwohl ich das Tempo eigentlich nicht mehr stark verschärfen konnte. Aber ich baute eben auch nicht ab, blieb konstant, keine schweren Beine;- also: Alles richtig gemacht diesmal in der Renneinteilung.
Am Ende im Stadion konnte ich noch mal etwas anziehen, und im Ziel stand eine 01:28,13 auf der Uhr (netto). Km-Schnitt 4:11. Das war also im Soll. Meine Idealvorstellung war ne 01:27er-Zeit, aber sei's drum, damit konnte ich leben, zum ersten Mal überhaupt unter 90 Min. als Hobbyläufer und M50er,- das ist schon n' gutes Gefühl und ein Erfolgserlebnis. Platz 40 Gesamt (von 380) und Platz 3 (von 47) in der AK50.
Jetzt wird aber einige Tage pausiert und dann 2-3 Wochen nur leichteres Training, also nur Recom-u. GA-1-Läufe mit n' paar Steigerungen. Erst danach könnte ich auch mal ein Fahrtspiel mit einbauen. Dazu regelmässig Stretching, Stabis, Kraftübungen, Lauf-ABC ... War meine bisher härteste, umfangreichste Saison mit zwei Marathons; dazu vier halbe und vier 10er sowie im Frühjahr noch der 31km-Hermannslauf (Trail) als "gefühlter Marathon". Da braucht der Körper erstmal etwas Ruhe. Hie und da hat es schon ganz schön gezwickt die letzten Wochen: Mal die Hüfte; das Becken; Mittelfuss, Waden ... alles bettelt jetzt geradzu nach Regeneration. Wichtig, jetzt ohne Verletzung durch den Winter zu kommen; die Form erstmal in etwa erhalten und dann so nach und nach wieder allmählich steigern ...Und: Ich muss dringend noch meine Unterdistanz-Zeiten u. meine Spritzigkeit verbessern; also auch mehr Kurz-Intervalle, Hügelsprints etc. machen.
PB Marathon: 02:57,20h (Münster, Sept.2019) HM-Splits: 01:28,34 / 01:28,46; AK-Platz 6
50.Hermannslauf April 2022: 02:16,37 (31,1km Trail, ca. 520 HM; 700M. Gefälle); AK-Platz 4 (von über 400 in AK 55)
49.Rennsteig-Supermarathon Mai 2022: 06:47,56h (73,9km, 1835 HM) Gesamtplatz 46; AK-Platz 3
60. Marathon Essen, Okt. 22: 03:08,22h (AK-Platz 3)

PB Halbmarathon: 01:25,10h (Nov. 2019, DJK-Halbmarathon Gütersloh)
PB 10km: 39:00 (März 2020; Trainingslauf); 9,2km: 35:51 (Isselhorster Nacht)
Rothaarsteig-Trail-Marathon (835 Höhenmeter), Okt. 2019: 3:18:00h (AK-Platz 1; Gesamt-Platz 11)



"Wenn du nicht anfängst, besser werden zu wollen, hörst du auf, gut zu sein!" (Martin Luther)
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