11. Berliner Vollmond-Ultra-Marathon (46,0 km) - 22.06.2024
Ich bin also zum 2x angemeldet für den Vollmondmarathon in Berlin - Start und
Ziel: Sportzentrum Siemensstadt, Buolstraße 4
Der Lauf (MA mit Überlänge 46Km) Gemeldete: 80 Teilnehmer startet um 16Uhr,
der Halbe eine Std später - Gemeldete: knapp 250.
Ich habe mir den Zeitplan ähnlich wie im vergangenen Jaht zurechtgelegt - d.h. ohne
Übernachtung: Morgens los mit der S-Bahn nach Nürnberg, weiter mit dem ICE-Sprinter
nach Berlin anschließend mit dem BVG nach Sportzentrum Siemensstadt, umziehen und
bereitmachen, 46Km Laufen, kurz im Ziel verweilen und dann zur Umkleide: Duschen,
Verbindung zum Hauptbahnhof checken - der ICE nach Nürnberg startet dann kurz vor
Mitternacht und gegen 5:45 Uhr bin ich dann endgültig Zuhause... ein 24Std-Tag -
Warum denn nicht? Im vergangenen Jahr bin ich mit dem ersten Zug morgens zurück
gefahren... da musste ich mir eben ein paar Stunden Zeit in der Nacht um die Ohren
schlagen - das will ich mir diesmal sparen.
Das mit der Anreise klappt auch Alles soweit ganz gut und ich bin rechtzeitig da, es
bleibt Zeit für eine halbe Stunde im angeschlossenen Cafe und ein paar nette
Gespräche - natürlich auch mit dem "alten Veranstalter" Ulli Etzrodt (Etze) und seiner
Frau, Sie beide stehen dem neuen Veranstalter noch bei und unterstützen.
Am Vorabend ging ein kleines Unwetter über Berlin nieder und machte z.T. die
Streckenmarkierung unbrauchbar, der morgendliche heftige Regen tat ein
übriges um die Sprühkreide "alt aussehen" zu lassen, jedoch haben die fleissigen
Helfer des Vollmond-Laufs schnell nachgebessert. Zum Lauf selbst war davon nix
zu merken, die Strecke war hervorragend markiert.
Kurz vorm Start kommt eine Läuferin auf mich zu - Sie sagt Sie läuft wieder den
Halbmarathon (wie letztes Jahr), damals habe ich mich längere Zeit mit Ihr unterhalten
und anscheinend hat Sie sich darüber gefreut, vielleicht habe ich Ihr etwas in Ihrem
Glauben an sich selbst bzw. auf eigene Stärke vertrauen - bestärkt und darüber hat
Sie sich sehr gefreut und wollte mir deshalb danken - gerne geschehen!!
Dann beschleicht mich mal wieder ein Gefühl - bin ich schon wieder für eine solche
Strecke genug regeneriert oder hätte ich den straffen Zeitplan so nicht durchführen
sollen - ja tatsächlich frage ich mich das öfter mal, wenn ich so kleine Warnungen
des Körpers höre... oder sind es einfach nur ein Zwicken und Zwacken und ich interpretiere
da sonst was hinein. Ich schiebe die Zweifel beiseite und sage mir - Dein Körper kann
das ab und hinterher bist Du froh, es gemacht zu haben... und Du fährst gemütlich
im Zug nach Nürnberg... und genießt den Sonntag, soweit möglich - werde mindestens
bis Mittag schlafen und dann auch noch zum Auslaufen gehen.
Endlich geht es los - wie schon im letzten Jahr geht es erstmal nur 1Km, dann stehen wir
an einer Ampelkreuzung und es wurde uns aufgetragen das nicht zu ignorieren, wir sollen
auf die zwei Ampeln unterwegs unbedingt achten, diese hier nochmals auf dem Rückweg
bei Km45.
Dann geht's eine Weile entlang am Saatwinkler Damm d.h. wir haben rechts von uns den
Spandauer Schifffahrtskanal, eine Biegung nach Norden und ziemlich genau nach 3Km
trennt sich der Weg vom Weg, den wir nachher zurücklaufen, dann kommen wir über den
Saatwinkler Steg von Norden herunter und laufen die restlichen 3Km (die wir jetzt hinter
uns haben) in entgegengesetzter Richtung... dann ins Ziel.
Der Vollmond-MA ist eigentlich das genaue Gegenstück zum Oster-MA, den ich vor einigen
Wochen hier gelaufen bin, nur geht der eben andersrum um die Tegeler Seen... zudem ist
der Start und Ziel nicht so weit entfernt, eben in der Kleingartensiedlung, die am Kanal
von vorhin liegt, da hat Etze seine Laube und dort ist Anfang und Ende des MA.
Die 100 Meilen von Berlin (Mauerweglauf) führen auch hier lang, da es eben damals die
Ost-West-Grenze war, der wird jährlich abwechselnd gelaufen, als mal mit, mal gegen den
Uhrzeigersinn - klar der geht nicht nur um die Tegeler Seen hier - sonst kämen wir nicht
auf die 100Meilen (ca.162Km) - im August werde ich wieder dabei sein. Man kann also
keineswegs sagen das ich hier durch Neuland laufe - die Strecke ist mir schon fast vertraut
und trotzdem genieße ich sie jedes Mal aufs Neue - ich und da bin ich keineswegs alleine
finden die Strecke hier als die Schönste rund um Berlin!
Zurück zum weiteren Verlauf: Es geht zur Havel und in einer südlichen Biegung zum
Spandauer See immer nah am Wasser. Im See liegt die Eiswerder Insel die wir überqueren,
angebunden links und rechts mittels einer Brücke ans Festland und so gut zu überlaufen für
uns. Auf der Insel befinden sich die Produktionsgebäude der ehemaligen Feuerwerkslaboratorien,
doch wir sind gleich am Ufer des See und laufen nach Norden entlang der Havel, links ein
altes Strandbad, dann versperrt uns der Nordhafen Spandau den Weg, er geht wie eine Bucht
ein Stück nach Westen und deshalb laufen wir an der Havelschanze entlang, umlaufen ihn,
dann wieder kurz nach Norden. Beim Umlaufen eben erreichten wir auch den 1.VP (jeweils
nach ca 7-8Km gibt es Einen), ich greife eifrig zu, da es warm ist, direkte Sonne ist ob der
Bewölkung nicht das große Problem. Meine Verfassung ist unerwartet gut und meine Pace
liegt bei 6min/Km (mancher Km etwas schneller). Schon wartet die nächste Ausbuchtung,
die umlaufen werden muss: die Maselakebucht - als wir wieder die Havel erreichen, hier
überquert von der Spandauer-See-Brücke (die wir rechts liegen lassen), haben wir genau
die 10Km Marke errecht. Alle 5Km sind markiert und die VP's werden 200m vorher per
Schild angekündigt - gut gemacht!
Wir queren die Wasserstadtbrücke und kurz darauf den Maselakekanal, dann laufen wir
tatsächlich mehr als 1Km nicht am Wasser entlang. Durch Wohnhäuser und einige Firmen
landen wir auf einer kleinen Grünfläche: "Naturdenkmal Glühwürmchengrund" .
Vorbei an Segel-/Wassersportclubs mit entsprechenden Anlegestellen sind wir wieder an
der Havel, um gleich den Aalemannkanal zu umlaufen. An der Havel kann man mit einer
Autofähre übersetzen oder im Hotel "Himmel und Havel" einchecken - wir laufen daran vorbei
und weiter nördlich den Teufelsseekanal dürfen wir mit dem Oberhavelsteg überlaufen.
Es folgt der Berliner Campingclub und die Bürgerablage (eine Badestelle) sowie eine
Laubenkolonie - wichtiger für uns: der 2.VP, hier fülle ich auch meinen Trinkgurt wieder auf
und schütte mir schnellstmöglich Iso+Cola rein, schon bin ich wieder weg.
Nun über NiederNeuendorf und den Havelkanal - rechts blicken wir in der Havel auf die
Schwimmhafenwiesen, die sozusagen die Havel vom Nieder-Neuendorfer See, der hinter
diesen "Wiesen" einer Art Landzunge liegt. Linker Hand sind auf dem Riesengelände der
Alstom Endmontage eine Art Schienenparkplatz zu sehen. 20Km-Marke erreicht und immer
noch zufrieden mit meiner Pace, selten über 6min/Km (z.B. am VP)
Als wir die Anlegestelle Henningsdorf erreichen sind wir fast am nördlichsten Punkt, am VP3
bin ich sehr gut organisiert und schnell, lasse so manche Mitläufer stehen, als ich schon
weiterlaufe. Hoch zur Ruppiner Brücke, über die Havel, anschließend über gleichnamige Straße,
später Chaussee Richtung Süden - jetzt nicht so nah am Wasser, der Straße entlang auf einem
Rad-/Gehweg. Als wir beim ALDI Berlin-Heiligensee auf die Henningsdorfer Str. nach rechts
abbiegen kommen wir zwar näher zur Havel, jedoch aufgrund der Bebauung in Heiligensee,
direkt am Ufer können wir sie nicht sehen. Parallel auf dem Gehweg laufen wir, erreichen nun
Alt-Heiligensee, wie eine Landzunge liegt es zwischen Havelkanal-See und dem Heiligensee,
es wird immer schmäler und endet in einer Brücke, die uns zum Seebad Heiligensee führt und
weiter südlich zum Ort Konradshöhe. Doch hier ist auch VP4 - es besteht dringender Auffüllbedarf,
dabei kann ich meiner "schnellen Linie" treu bleiben. Auch unterwegs habe ich bereits einge
andere Marathonis, die mich zeitweise begleitet haben... dann doch hinter mir lassen können.
Es zahlt sich aus das ich nur geringfügig in der Pace nachgelassen habe, das stimmt mich
wieder mal sehr zufrieden, so dauerhaft bei vielen Läufen "meinen Schnitt" zu halten.
Wir laufen jetzt wieder ganz nahe an der Havel, als wir dann Tegelort durchquert haben und
es nördlich weitergeht heißt "das Wasser": Tegeler See (samt einigen kleinen Inseln drin).
Mit viel Grün (Arbeiterstrand und Strandbad Tegel) etwas nach Norden. Das Baumdenkmal
"Dicke Marie" ist der Wendepunkt - weiter südlich über die Tegeler Hafenbrücke (Sechserbrücke)
und Seeterassen erreichen wir Tegel mit der "Greenwichpromenade" und Borsigdamm,
gewissermaßen die Flaniermeile an der Berliner Seenwelt. Entsprechend ist hier auch mehr
Publikumsverkehr und gut besetzte Außengastronomie - gelegentlich wird da auch mal mehr
oder weniger heftig angefeuert. Meinen Gänsehautmoment habe ich kurz danach, als ich
auf einen Segelclub zulaufe und sich dort einige "Draußen-Geniesser" sich an Tischen und
Bänken versammelt haben, Sie sehen mich von weiten und ich bekomme eine "La Ola Welle"
nur für mich - ich bedanke mich entsprechend und laufe gerührt weiter. Kurz darauf der
letzte VP - ich bin froh das die Hitze heute nicht so schlimm war und nun in den Abendstunden
wird es noch besser, also nochmals auftanken und versuchen das Tempo die restlichen ca 7Km
einigermaßen zu halten, dann komme ich auf jeden Fall weit vor 5Std ins Ziel.
So erreiche ich die Badestellen Reiswerder, danach Saatwinkel (mit zugehörigen Kiosk), nun
den Spandauer Schifffahrtskanal am Steg überquert und schon bin ich an der Stelle wie heute
Nachmittag und muss "nur noch die 3Km" zum Ziel hinlaufen. Entlang den Saatwinkler Damm
und natürlich warte ich wieder (diesmal nur kurz) an der roten Ampel, dann der letzte Km ins
Ziel, zuletzt werde ich auf die Laufbahn gelotst und muss sie zur Hälfte umlaufen. Nach genau
4:45Std bin ich im Ziel - fast genau die selbe Zeit wie im letzten Jahr.
Nach einem Finisherbier, einen heißen Kaffee brauche ich auch noch, ein paar kurzen Gesprächen
ab zur Umkeide/Dusche - die Verbindung zum Bahnhof checken... es gibt vorne an der
Hauptstraße einen Bus, der zwar dauert aber direkt zu meinen Ziel fährt - da genügend
Zeit ist nehme ich den gerne... so ohne Umsteigen ist auch ganz nett. Das klappt soweit gut,
bis der Bus nicht weiterfahren darf, Polizei versperrt den Weg, hier hat es gebrannt und die
Feuerwehr steht noch auf der Straße, sollte aber bald behoben sein. So übe ich mich in Geduld -
gut das ich genung Zeitreserve habe und selbst mit der Verspätung im Bahnhof noch einen
Imbiss zu mir nehmen kann - das tat gut!
Klar im ICE auf der Heimfahrt werde ich müde, da brauche ich einige Becher Kaffee, aber sehr
Früh bin ich in Nürnberg und mit der ersten S-Bahn lande ich schon in Schwabach, 10 Automin.
später bin ich zuhause - zufrieden mit meinem sehr voll 24-Std-Tag und das Ergebnis ist für
mich mehr als befriedigend. Nun bleibt der Sonntag zum Entspannen... und Auslaufen - gut so!
Grüße Roland
Zu den Fotos:
1. So begrüßt mich der Vollmond-MA am Sportzentrum Siemensstadt
2. Eifrige Helfer bei der Start-Nr.- Ausgabe
3. Gut zur Orientierung und VP-Planung
Re: Immer wieder schön - rund um die Tegeler Seen
2Weiter Fotos:
1. Von einem Lauffreund zur Verfügung gestellt: Das Thema sehr gut getroffen!!!
2. Urkunde, Start-Nr. und Medaille
3. Vollmond-MA 2024 - Garmindaten
1. Von einem Lauffreund zur Verfügung gestellt: Das Thema sehr gut getroffen!!!
2. Urkunde, Start-Nr. und Medaille
3. Vollmond-MA 2024 - Garmindaten
runners.high - Nomen est omen 

Re: Immer wieder schön - rund um die Tegeler Seen
3Du hattest ja ein Gottvertrauen zur Bahn und das wurde auch belohnt, alles soweit geklappt auf der Hin-und Rückfahrt.
Glückwunsch zum erneuten Finish eines Ultras.
Glückwunsch zum erneuten Finish eines Ultras.
Re: Immer wieder schön - rund um die Tegeler Seen
4Hi Roland,
Glückwunsch zum Berliner Vollmondläufle. Super Zeit für 46 km. Ich freu mich schon schon bald mein jährliches Läufer-rendevous mit der Hauptstadt zu haben - und natürlich auf auf unser Tête-à-Tête. Vorher werden wir uns wohl zum "Lackmustest in Dettenhausen treffen.
Siegried, da werden wir auch mal wieder etwas über "bessere" Läufertag quatschen könne. Hallt mir mein Plätzle für meinen "Wundertisch" frei mit den Dingen die mir die Laufrunden versüßen sollen.
Glückwunsch zum Berliner Vollmondläufle. Super Zeit für 46 km. Ich freu mich schon schon bald mein jährliches Läufer-rendevous mit der Hauptstadt zu haben - und natürlich auf auf unser Tête-à-Tête. Vorher werden wir uns wohl zum "Lackmustest in Dettenhausen treffen.
Siegried, da werden wir auch mal wieder etwas über "bessere" Läufertag quatschen könne. Hallt mir mein Plätzle für meinen "Wundertisch" frei mit den Dingen die mir die Laufrunden versüßen sollen.
2025
06.04. Vaihingen Marathon
14.04. Liwa Laufevent
26.04. 24 h Grüntalultra
09.05, 24 h Wanderung DAV
11.05. Trolli Marathon
31.05. Albtraum 100, 115 k 3100 hm,
03.08. Nordschwarzwald-Trophy 47 k 1300 hm
16.08. 100 Meilen Berlin
06.04. Vaihingen Marathon
14.04. Liwa Laufevent
26.04. 24 h Grüntalultra
09.05, 24 h Wanderung DAV
11.05. Trolli Marathon
31.05. Albtraum 100, 115 k 3100 hm,
03.08. Nordschwarzwald-Trophy 47 k 1300 hm
16.08. 100 Meilen Berlin
Re: Immer wieder schön - rund um die Tegeler Seen
5Hallo Klaus,
ja so Wiedersehen ist immer eine schöne Sache - auch wenn wir vor allem über alte Zeiten klönen werden ... so ist das nun Mal bei älteren Herrschaften.
Aber stimmt auch nicht ganz - ich erinnere mich über eine tolle und tiefergehende Unterhaltung mit Dir beim Frühstück... nach dem Lauf.
Und hinterher nebenan im Biergarten Kalorien auffüllen ist eigentlich das Schönste ... gleich nach dem Finish!!!
Ich freue mich auf Dich,
Gruß Roland
ja so Wiedersehen ist immer eine schöne Sache - auch wenn wir vor allem über alte Zeiten klönen werden ... so ist das nun Mal bei älteren Herrschaften.
Aber stimmt auch nicht ganz - ich erinnere mich über eine tolle und tiefergehende Unterhaltung mit Dir beim Frühstück... nach dem Lauf.
Und hinterher nebenan im Biergarten Kalorien auffüllen ist eigentlich das Schönste ... gleich nach dem Finish!!!
Ich freue mich auf Dich,
Gruß Roland
runners.high - Nomen est omen 
