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Leininger-Cross - Januar 2023 - Snowgasm in White

Leininger-Cross - Januar 2023 - Snowgasm in White

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Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber bevor der Berichtsbereich nur noch von zwei Leuten befüttert wird... here we go.

Die Cross-Saison ist eröffnet und nach Covid-bedingten Absagen in den Jahren davor, heißt es wieder Crosslaufen im Leiningerland.
Wie jedes Jahr werden 3.3km, 6.6km und 9km geboten, dazu noch ein paar Kinder- und Jugendläufe.

Es ist perfektes Winterwetter an diesem Tag, kalt, sonnig und es liegt mehr als knöchelhoher Schnee.
Die Vorfreude wächst mit jedem Kilometer weniger auf der Entfernungsanzeige des Navis.
Dann, angekommen, überquert man eine kleine Brücke vom Parkplatz auf das Sportgelände und auf dem Höhepunkt überblickt man die Laufstrecke... es folgt... der Schneegasmus!!! Eine Symphonie in Weiß.

Schon beim Warmlaufen zeigt sich, dass die heutigen Läufe etwas besonderes werden. 99% des 1.1km Rundkurs liegen im Schnee. Nur auf der Start/Ziel-Geraden lugt die Aschenbahn schüchtern unter dem weißen Pulver hervor.
Die Strecke ist perfekt präpariert, indem der Kurs komplett begangen wurde und man nur den Spuren folgen muss. Die Hütchen als Streckenmarkierung sind überflüssig.

Leider - zumindest empfinde ich es so - wurde die Strecke ein wenig entschärft. Ein Abschnitt mit einem kurzen Abstieg, einer Passage über Sandgrube und Hartplatz und einem Anstieg am Ende fehlt. Stattdessen bleiben wir auf einem Dammstück zwischen den Sportplätzen und treffen später wieder auf die originale Strecke. Außerdem wird auf drei Hürden verzichtet.

Schade, aber es ist nachvollziehbar. Tags zuvor hatte noch niemand mit einem Schneerennen gerechnet und Sicherheit geht vor.

Dann die erste Enttäuschung des Tages. Die Kinder- und Jugendläufe sind enorm schwach besetzt. Zwischen 4 und 24 Läufer/innen finden den Weg in den Schnee. Selbst der Veranstalter kann die Verwunderung - oder ist es doch Enttäuschung - nur schwer verbergen. Auch die anderen Läufer sind etwas ratlos, ob des wieso und warum.

Aber auch bei den Erwachsenen sieht es nicht viel besser aus. Zwischen 22 und 30 Teilnehmer pro Lauf hauen niemanden aus den Socken. Ich habe für die kurze Strecke gemeldet.

Die Cross-/Trailschuhe geschnürt und los geht es auf die 3.3km. Ohne zu wissen wo ich stehe, habe ich mir pro Runde 5:00 als Ziel gesetzt. Los geht es auf den Damm hinauf, um den Sportplatz herum und weiter auf die - ja was eigentlich? Wiese? Eher nicht, denn es ist ja ein reines Schneefeld.
Ziemlich schnell wird mir klar, was Sache ist... meine Schuhe haben trotz Profil keinen Grip und 60% meiner Energie gehen ins Leere.

Nach der Wiese folgt ein ziemlich schwieriges und rutschiges Stück mit einem kurzen Anstieg, einer sehr rutschigen Linkskurve, einer Sportplatz-Diagonalen und ein Stück über eine schneebedeckte Sandpassage zurück auf Start/Ziel.

Die erste Runde geht tatsächlich in unter 5 Minuten durch und ich realisiere, dass im Moment Läufer hinter mir sind, die in den Straßenläufen deutlich schneller sind als ich.
In Runde 2 nehme ich etwas Tempo raus um nicht so viel Kraft beim Rutschen zu verlieren. Ich werde entsprechend überholt und schaue erstaunt zu wie mir zwei Läufer auf ca. 600m knapp 30 Sekunden abnehmen. Mit ca. 5:15 ist die Runde dann etwas langsamer als geplant.

Mit Beginn der dritten Runde ziehe ich das Tempo nochmal an mit dem Versuch die ca. fehlenden 10 Sekunden auf meine Zielzeit rauszulaufen. Das geht aber nur kurz gut. Zuviel Kraft geht durch das Rutschen verloren und nach der halben Runde bin ich endgültig platt. Bis zum Ende habe ich rund weitere 20 Sekunden verloren und mein Ziel um 30 Sekunden verfehlt.

Irgendwie bin ich aufgrund der Zeit und des Verlaufs enttäuscht.
Falsche Schuhe? Hinterher ist man immer schlauer.
Aber trotz allem war es ein herrlicher Lauf... auch und vorallem wegen des Veranstalters, der allen Widrigkeiten zum Trotz eine tolle, puristische Lauf-Veranstaltung ermöglicht hat.
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