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Mein kürzester Wettkampf - Innsbrucker Stadtlauf 2024

Mein kürzester Wettkampf - Innsbrucker Stadtlauf 2024

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Ich bin ja in diesem Jahr bereits 2 Marathons gelaufen; damit (und mit dem an den Southampton Marathon anschließenden Urlaub) war das Lauf-Frühjahr an sich beendet für mich. Dennoch habe ich mich entschlossen, wieder einmal beim Innsbrucker Stadtlauf mitzumachen - die angebotenen Distanzen (üblicherweise 5km und 10km, mit zwei 5km-Runden) sind zwar nicht gerade mein Metier aber ich betrachte das einfach als scharfes Tempotraining; abgesehen davon tun sich die Laufveranstalter hierzulande ohnehin schwer und die Turnerschaft Innsbruck bemüht sich da wirklich jedes Jahr, eine nette Veranstaltung auf die Beine zu stellen - da melde ich mich gerne auch einmal für sowas an (war meine vierte Teilnahme bei dieser insgesamt bereits 39. Auflage).
Anmeldung und Zeitnehmung (Einwegchips) übernimmt raceresult, die Kosten sind sehr überschaubar (ich habe glaube ich 15,-- bezahlt); dafür gibt's auch keinerlei Goodies abseits von der Strecken- und Zielverpflegung - erwarte ich mir auch nicht; gerade bei so einem innerstädtischen Lauf sind die Absperrungen und das Drumherum immer recht aufwändig, da fließt sicher ein Großteil des Budgets rein.
Aus irgendeinem mir noch unbekannten Grund waren die zwei Runden diesmal nicht identisch; die zweite Runde wurde um den Bereich Museumstraße / Maria-Theresienstraße gekürzt (evtl um die Straßensperren für die Öffis kürzer zu halten) wodurch die zu bewältigende Distanz nich die üblichen 10km, sondern nur etwas mehr als 9,1km waren. Überhaupt war es bei meiner vierten Teilnahme bereits die vierte Streckenvariante, und nachdem nächstes Jahr die Pflasterungsarbeiten in der Altstadt abgeschlossen sein sollten wird es da vermutlich wieder eine neue geben.
Von den Teilnehmerzahlen ist man noch nicht da wo man früher schon war, aber es waren doch immerhin ca. 700 Finisher über die zwei Runden und 300 über die 5km, dazu ca. 50 Staffeln. Dadurch dass alles sehr zentral abläuft waren natürlich auch viele Freunde und Familienmitglieder der Teilnehmer anwesend; die Partyzone beim Start-/Zielgelände nahe dem Landestheater war sehr gut gefüllt.

Mein eigener Lauf:
Viel erwartet habe ich mir ohne spezielles Training nicht aber auch aus dem üblichen Laufen heraus sollten 9km nie ein Problem sein.
Das Wetter war sehr sonnig, allerdings zum Glück in der Früh noch kühl - Sonnencreme war dennoch angesagt! Von der Ausrüstung her war ich minimalistisch unterwegs: Mein gewohntes orangenes Wettkampf-Singlet, eine kurze Laufhose und ein Paar Saucony Fastwitch 9 an den sockenlosen Füßen - auch einmal nett, mit den simplen und direkt übersetzten Dingern einen Wettkampf zu laufen, bei den Marathons habe ich zuletzt immer die Endorphin pro getragen.
Um halb zehn machte ich mich auf den Weg, lief dabei noch etwa 3km gemütlich ein und stellte mich um fünf vor zehn neben die Startaufstellung. Pünktlich um 10:00 wurde der Start eingezählt (kein Schuss) und los ging's; ich passierte die Zeitnehmung genau 30 Sekunden später. Die ersten paar hundert Meter war es gewohnt hektisch; es gab ja keinerlei Vorgaben wer sich in der Startaufstellung wo hinstellen sollte und so waren auch sehr viele langsamere vor mir gestartet, und das ist der kurvenreichste Streckenteil. Zum Glück sind die meisten Bereiche dort sehr breit (und waren auch großzügig abgesperrt) und so entzerrte sich alles innerhalb von ca. 500m, danach konnte man halbwegs ungehindert laufen. Der erste Kilometer war denn natürlich auch der langsamste des Tages, Pace ca. 4:20.
Ab jetzt pendelte ich mich bei einer Pace von ca. 4:05 ein - über Herrengasse und Ottoufer konnte man schön durchziehen, dann folgten zwei 90°-Kurven bei der Überquerung der Innbrücke, dann 600 schattige gerade Meter durch den Walterpark und dann wieder 2 scharfe Kurven raus auf die Innstraße, wo gleich danach die Staffelübergabestelle und eine Zwischenzeitmatte (km2,7) waren. Gleich dahinter folgte die einzige echte Steigung der Runde, ziemlich genau 10 Höhenmeter rauf zum höchsten Punkt der Innstraße, die ab diesem Bereich auch passenderweise "Hoher Weg" heißt. Dort ist man tatsächlich ca. 15m über dem Inn, sehr schöne Aussicht normalerweise aber bei dem Tempo, das wir draufhatten, musste man sich auf die Kollegen und die Fahrbahn konzentrieren, um keinen Stolperer zu riskieren. Dann folgte das angenehmste Stück des Kurses, man baut die Höhenmeter langsam wieder ab bis zur Kettenbrücke - dazu auch noch ein leichter Rückenwind, ideal zum Bolzen! Über die Kettenbrücke ging's dann retour zum südlichen Innufer und dort wieder über scharfe Kurven zum Radweg an der Innpromenade, den wir aber 500m später wieder verlassen mussten um auf die Hauptfahrbahn des Rennwegs (der heißt wirklich so) zu wechseln. Ganz verständlich war mir diese Streckenführung nicht, eigentlich hätte man noch 600 weitere Meter am parallel laufenden schattigen Radweg bleiben können - die Hauptfahrbahn am Rennweg dagegen liegt voll in der Sonne und war, weil vierspurig, auch dementsprechend aufgeheizt - der unangenehmste Streckenteil heute. Beim Emile-Bethouart-Steg wechselten wir dann noch weiter nach links, auf die "Europaratsallee", die uns zurück zum Start- und Zielbogen führte. Das war wiederum super angenehm, die großen Kastanienbäume dort machen einen riesigen Unterschied, das war sofort fünf Grad kühler! Das Tor passierte ich nach 20:28.
Die zweite Runde war wie erwähnt verkürzt, vor der Hofkirche war ein Wendekreis und dann ging es direkt zur Herrengassse - ab da genau die selbe Runde wie zuvor, bei gleichen Bedingungen - allerdings weniger Verkehr, ich hatte aber immer jemanden in der Nähe der ungefähr mein Tempo lief (wobei ich seit km 1 ständig nur Leute überholt hatte). Aufpassen musste man, so ab km 7, zusätzlich auf die langsamsten Läufer bzw. Geher, die sich hier noch auf ihrer ersten Runde befanden. An sich war es aber ein ereignisarmer Lauf; auf der Zielgerade im Schatten beschleunigte ich noch einmal etwas (wurde aber trotzdem von einem Kollegen überholt) und erreichte das Ziel nach netto 37:29, somit war das sowohl von der Strecke her als auch von der Dauer der kürzeste Wettkampf meiner "Karriere". Von der Position her bin ich 74. geworden, 67. bei den Männern und 7. in meiner AK50 (55 wurde nicht getrennt gewertet). Im Ziel gönnte ich mir ein bisschen Obst und einen Becher Wasser und marschierte dann nach Hause.

Fazit:
Der Stadtlauf ist immer gut organisiert und ein beliebtes Ereignis für die Hobbyläufer aus der erweiterten Umgebung, kann man als solches nur empfehlen. Für Familie und/oder Begleitung ist im Start-/Zielbereich genug zu tun während man läuft und man ist auch in direkter Nähe zur Altstadt. Die Strecke ist mit den vielen scharfen Kurven sicher nicht die schnellste, zusätzlich gibt es einige Abschnitte wo man recht konzentriert laufen muss (Gehsteigverschneidungen, Spurrillen ...) aber das erwartet man sich man von Stadtläufen ja wohl nicht anders.
Aus persönlicher Sicht: Ein angenehmer (wenn auch nicht sehr schneller) Abschluss des Lauffrühlings für mich; es war nett wieder einmal die Fastwitch zu einen Rennen auszuführen und ich betrachte sowas in erster Linie als hartes Tempotraining - diesen Zweck hat es hoffentlich erfüllt!
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