. . Ich bin die Woche vor Ostern im Rahmen des Rheinsteig-Erlebnislaufs von Bonn nach Wiesbaden über den Rheinsteig gelaufen und gewandert, rund 320 km (also 2 x 100 Meilen) mit reichlich Höhenmetern (fast 12.000m, also in etwa Zugspitze plus Mount Everst zusammen). Das ganze als ein organisierter Gruppenlauf, also kein Wettkampf, mit Hotelübernachtung, Frühstück und Abendessen und Gepäcktransport, man musste also selber nur Laufen. Vorne wurde ein Tempo vorgegeben, so dass die Gruppe immer halbwegs zusammen bleibt.
Der Rheinsteig-Erlebnislauf wird schon seit vielen Jahren immer in der Woche vor Ostern durchgeführt. Es geht dabei aber nicht nur um den Sport, sondern er ist ein Spendenlauf. Es geht um das Sammeln für Spenden für Kinder, die an einer Muskelschwächeerkrankung leiden. Gesunde Muskeln laufen für kranke Muskeln. Deshalb gab es zwischendurch immer wieder kurze Empfänge in Rathäusern oder irgendwelche Vereine oder Kindergärten haben Spenden gesammelt und einen kleinen VP an der Strecke eingerichtet.
. . Der Rheinsteig an sich ist ein Premiumwanderweg, den es seit etwa 15 Jahre gibt, und der von Bonn nach Wiesbaden immer den Hängen auf der rechten Rheinseite folgt. Oft auf kleinen schönen Wegen durch Wald, ständig hoch und runter. Richtig schön. Vereinzelt gibt es einige kurze "Kletterpassagen" mit Seilen über Felsen, aber kein Problem. Insgesamt ein toller Wanderweg. Auf der linken Rheinseite gibt es übrigens einen ähnlichen Wanderweg, den Rheinburgenweg.
. . Die Gruppe war bunt gemischt, aber alles Läufer, die halbwegs wussten, worauf sie sich da einlassen. Untereinander hat das von Anfang an prima harmoniert. Langläufer sind halt meist unkomplizierte, genügsame Menschen, die meist ähnlich ticken.

Ich habe leider nicht so viele Fotos unterwegs gemacht, habe mich mehr auf's Laufen konzentriert. Ich bin zwar schon häufig längere Strecken als die ca. 45km langen Tagesetappen gelaufen, das sollte von der Länge her kein Problem sein. Aber das war mein erster Etappenlauf. Ich bin noch nie am Tag nach einem langen Lauf direkt weiter gelaufen und am Tag danach wieder und ... Davor hatte ich einen großen Respekt. Würden meine Knochen, Gelenke und Muskeln da mitmachen. Würde ich den Kalorienverbrauch jeden Tag wieder ausgleichen können? Das war Neuland für mich. Davor hatte ich am Start schon ein bisschen Bammel.
. . Aber irgendwie war das dann gar kein großes Problem. Morgens loslaufen war immer ganz easy, das kostete keine große Überwindung, nein, es hat bis zum Ende Spaß gemacht. Man hat sich auf die nächste Etappe gefreut. Im Ziel war man natürlich froh endlich angekommen zu sein und die Beine hochlegen zu können, aber es war nie ein richtig harter Kampf um's Überleben. Das lag sicher an dem gemütlichen Tempo und den vielen Pausen zwischendurch. Abends hatte man natürlich ordentlich Hunger. Beim Abendessen gab es aber genug und es hat lecker geschmeckt. Wenn ich nachts mal wach geworden bin, dann habe ich auch schon mal schnell eine zusätzliche Tafel Schokolade verdrückst, hihi.
. . Nee, das hat insgesamt richtig gut geklappt, alles. Und es gab bis zum Ende keine wirklichen "mechanischen" Probleme mit dem Fahrwerk oder mit dem Motor. Juhu, da hatte ich mir vorab unnötig viele Gedanken gemacht.
. . Vom Wetter her hatten wir alles dabei, von kühlen Temperaturen unter 5°C mit einigen Schneeschauern am Anfang bis zu sommerlichen 25°C und knalliger Sonne an den letzten Tagen. Aber Läufer sind das ja gewöhnt und anpasungsfähig.

Ansonsten war das eine sehr intensive Woche, mit vielen schönen Erlebnissen, Bildern und Begegnungen. Es ist schwer so etwas in einen kurzen Bericht zu fassen ... deshalb nur noch ein paar Fotos.
. . . . . . Mein Resümee: Für mich ist die Woche in Bewegung auf dem Rheinsteig absolut rund gelaufen. Viel viel runder, als ich vorher hätte hoffen können. Es war ein Genuß, ein wunderbares Erlebnis, es war einfach schön. Dieser Rheinsteig ist wirklich etwas besonderes, für mich zumindest. Hach, gut, dass ich das gemacht habe.