Banner

Südpfalzcross 2023

Südpfalzcross 2023

1
Das "Schöne", wenn man jedes Jahr an einem Wettkampf teilnimmt, ist, dass man normalerweise seine Entwicklung anhand der Zeiten verfolgen kann. Beim Südpfalz-Cross im pfälzischen Rülzheim bei Karlsruhe ergibt sich jedoch das "Problem", dass bisher jedes Jahr die Strecke ein klein wenig verändert wurde.
Zwar steht in der Ausschreibung für die Mitteldistanz stets ca. 4.8km, doch ich würde mein erstes Paar Laufschuhe darauf verwetten, dass die GPS-Aufzeichnungen zwischen 4.2 und 5.1km nicht ganz falsch waren. Zeiten zwischen 21 tief und 26 tief scheinen diesen Eindruck auch zu bestätigen.

Das Gute daran jedoch ist, dass die Strecke ihren Grundcharakter beibehält und die Veränderungen die Strecke nie langweilig werden lassen.

Kurz vorab zum Drumherum:
Neben der Mittelstrecke gibt es noch einen Langstreckenlauf über ca. 8km (5 Runden), Jugendlauf über ca. 3km und zwei Kinderläufe.
Alles spielt sich auf dem Gelände des SV Rülzheim und in dem benachbarten Waldstück ab. Lediglich Umkleide und Dusche sind in der gegenüberliegenden Sporthalle untergebracht.

Die Strecke:
Streckenführung für die Mittel- und Langdistanz ist identisch. Gelaufen wird in 3 bzw. 5 Runden, also über eine theoretische Streckenlänge von 1.6km. Sie besteht im Grunde aus drei Abschnitten.

1. Waldlauf.
Vom Start geht es nach rund 50m durch ein Zufahrtstor aus dem Stadiongelände hinaus und direkt um 180° nach rechts auf einen Waldweg der parallel zum Stadion auf der anderen Seite des Zauns verläuft. Auf den ersten Metern noch eher gerade, wird der Weg später immer mehr im Zickzack weitergeführt, bis man nach ca. 350-400m am anderen Ende des Sportgeländes scharf nach links auf einen breiteren Waldweg abbiegt und diesem für rund 50 Meter folgt.

2. Waldcross
Anschließend folgt das erste richtige Crossfeeling der Runde. Wir biegen nach rechts direkt in den Wald hinein, wo man die Strecke nur durch die begrenzenden Flatterbänder erkennen kann. Der Wald ist dieses Jahr durch die Niederschläge der letzten Tage sehr feucht und teilweise tief, aber trotzdem verhältnismäßig gut zu laufen. Der Boden ist komplett mit Laub bedeckt und Unebenheiten, , Äste, Steine und Löcher sind daher nicht immer sofort erkennbar. "Gefährlichere" Stellen sind zusätzlich mit Flatterband markiert.
Zusätzlich sind an mehreren Stellen noch einige Stämme quer über die Strecke drapiert, über die man aber einfach normal drüberlaufen kann.
Im Grunde laufen wir in diesem Bereich ein weitläufiges "U" mit einigen Richtungswechseln, welches uns wieder zu jener Stelle zurückführt an der wir am Ende vom ersten Abschnitt auf den Waldweg abgebogen sind.
Wir biegen nach links auf den Waldweg und keine zwanzig Meter später wieder nach rechts, durch eine kleine Tür, hinein ins Stadion.

3. Stadioncross.
Ab jetzt wird es richtig crossig. Die nächsten rund 80 Schritt platschen wir über eine regengetränkte Wiese, die im Laufe der drei Runden (und natürlich später auch auf jeder Runde der Langstrecke) immer tiefer und matschige und damit auch schwerer zu laufen sein wird. Danach wird zumindest der Grasboden kurzzeitig fester und besser zu laufen.
Nach weiteren rund 80 Metern führt die Strecke um 180° nach links und kurz darauf wieder leicht nach links auf einen ca. 3 Meter hohen Damm hinauf. Von dort geht es direkt wieder hinab, nach rechts um einen Baum herum und wieder auf den Damm hinauf, so dass wir jetzt parallel zu Grundlinie des Fußballstadions laufen mit Blick auf die letzten rund 350m der Runde, das Stadion umrundend.
Nach etwa 30-40 Metern verlassen wir den Damm über ein kurzes Grasstück nach unten, über einen Weg, wieder auf ein Wiesenstück auf der Gegengeraden, erst flach, dann schräg hoch auf eine Erhöhung. Kurz vor Ende dieser Erhöhung geht es nochmal steil und rutschig links runter, direkt weiter nach rechts, nochmal hoch auf die Erhöhung, sofort wieder runter und nochmal ca. 50 Meter über die Wiese.
Dann geht es zum Abschluss der Runde quer über den Sand des Beachvolleyballfeldes und entweder nach links wieder raus aus dem Stadion bzw. rechts ins Ziel.

Mein Rennen:
Die erste Runde will ich erstmal zum Sondieren nutzen. Nicht zu schnell angehen, aber auch nicht verbummeln.
Obwohl es "nur" 74 Starter sind, geht es am Anfang immer etwas chaotisch zu. Leider hab' ich mich etwas ungünstig eingeordnet, so dass ich im ersten Waldstück mich etwas hintenanstellen und dafür im Waldcross und zu Beginn des Stadioncross nochmal überholen muss.
Noch fühlt sich alles gut an. Die Auf- und Abstiege sind etwas aufgewühlt aber die Crossschuhe greifen ganz gut. Ich laufe am Ende einer Vierergruppe und mit ca. 10-15 Sekunden Abstand auf einen Läufer an dem ich eigentlich dranbleiben wollte, am Start aber eben die Zeit verloren hatte.
Zwar drücke ich die Rundenzeiten ab, schaue aber nicht auf die Uhr, sondern laufe nur nach Gefühl.
Runde zwei will ich Tempo halten. Sie verläuft zu Anfangs jedoch recht seltsam. Ich habe den Eindruck zu verbummeln, aber mehr Druck scheint mir kontraproduktiv mit Hinblick auf die noch zu laufende Distanz.
Im Waldcross passieren mir dann leider ein paar technische Fehler, die mich zwei-/dreimal kurz aus dem Tritt bringen. Das kostet zwar keine Zeit, aber Kraft.
Die Wiese zu Beginn des Stadioncross ist jetzt deutlich schmieriger und tiefer, gleiches gilt für die Auf- und Abstiege. Gegen Ende der Runde merke ich zwar die Anstrengung, habe aber noch nicht den Eindruck einzubrechen, auch wenn ich weitere ca. 10 Sekunden den "Zielläufer" verloren habe.
Nach dem ersten Drittel der letzten Runde muss ich dann jedoch auf die Gruppe vor mir abreißen lassen. Es fühlt sich plötzlich schwer an und spätestens im Wald und auch im Stadion bin ich nur noch darauf bedacht endlich ins Ziel zu kommen. Da führt dann auch dazu, dass ich noch zwei Positionen hergeben muss.

Als ich auf die letzten Meter einbiege, rechne ich mit einer Zeit so um 24 Mitte mit Hinblick darauf, dass ich letztes Jahr bei gefühlt längerer Strecke 26 tief hatte. Umso erstaunter bin ich, dass tatsächlich noch die 22 vorne steht als ich ins Ziel komme.
Die Uhr zeigt allerdings nur 4.4km an, letztes Jahr waren es 5.1km. Tatsächlich sind viele Läufer im Vergleich zu letztem Jahr zwei bis drei Minuten schneller.
Auch die Rundenzeiten waren recht ähnlich. Runde 1 und 2 bis auf 3 Sekunden identisch, nur Runde 3 etwa 20 Sekunden langsamer.

Wie jedes Jahr spaßige Veranstaltung mit abwechslungsreicher Strecke. :daumen:
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“