
Dort ist der Start zum 7ten Gletschermarathon.
Auf der Fahrt zum Start nehme ich mir vor, dass die Gesundheit an erster Stelle steht und hoffe, trotz der angekündigten Hitze (um 35° in Imst) unter 4:30 (als minimales Ziel) zu bleiben.
Oben angekommen bleibt noch etwas Zeit und so können wir uns im ankommenden Läuferfeld mit Begleitung etwas umschauen, dabei sehe ich unter anderen auch Kraxi . Danach werden noch einige lockere Meter gelaufen.
Punkt 8.30 Uhr erfolgt der Start und wir laufen los. Nachdem ich nicht zu schnell beginnen möchte, ordne ich mich im hinteren Feld ein.
Der erste KM ist mit +50HM nach 6:19 abgehakt und ab KM 1,5 geht es erstmals bergab.
Ab KM 2 habe ich eine nette Laufbegleiterin, die vorhatte auf die sub. 4:00 zu laufen. Nachdem der Laufschritt und auch die Chemie stimmte, sind wir ab da gemeinsam mit ihrer Fahrradbegleitung, der sie sehr fürsorglich mit allem versorgte, weiter.
So verging die Zeit und die KM schmolzen in einer traumhaft schönen Landschaft dahin. Dorothea ist immer wieder mit dem Auto vorausgefahren, um Fotos vom Lauf zu machen und mich mit gekühlten Getränken und sonstigen Sachen zu versorgen. Dabei sind auch einige Bilder von „ besonders fairen LÄUFERN“ entstanden. Frage mich nur, wie MAN(N) sich über eine Zeit und Platzierung freuen kann, wenn die Strecke als Linksläufer abgekürzt wird oder über eine Wiese (wie bildlich festgehalten) der direkte Weg genommen wird

10KM: 52:02
Wobei die Pulswerte wie auch das Empfinden für das Tempo sehr angenehm waren.
HM: 1:50:25
Mittlerweilen hat sich eine weitere Läuferin uns angeschlossen und fragte, ob sie mit uns mitlaufen darf da sie im Moment ein Tief hat, welches sie aber bald darauf sehr gut weggesteckt hat.
Es ging meinen Begleiterinnen und mir immer noch ausgezeichnet. Der zweite erwähnenswerte Anstieg (500m) in der prallen Sonne konnte daran nicht viel ändern. Da ich dank 2 missglückten LALAS die Strecke gut kannte, haben wir Tempo rausgenommen und sind in einem größer werdenden Pulk trotz der immer höheren Temperaturen gut hochgekommen.
Ab KM 29,5 ging es wieder ein längeres Stück aufwärts, KM 29,8 bis 30,8 sind wir wie geplant gegangen, um für die restliche Strecke die Energie zu sparen. Ich wusste, dass wir hier dadurch nicht viel Zeit verlieren würden. Unsere Begleiterin hatte ihr Tief zwischenzeitlich komplett überwunden und ist diesen Anstieg hochgelaufen.
Bei ca. KM 30,4 war eine Verpflegungsstelle, bei der wir es uns so richtig gut gehen ließen

30,99KM: 2:52:17 die erste offizielle Zeitmessung.
Aufgrund der hohen Temperatur waren wir über jede Abkühlung egal welcher Art (Gartenschläuche) sehr dankbar. Den welligen Straßenverlauf von KM 31 bis 36 konnten wir dank Wasserstationen gut überstehen und ich war erstaunt wie (verhältnismäßig) gut es immer noch lief.
Da machte sich meine linke Kniekehle zum ersten Mal bemerkbar. Durch die Schonhaltung wurde mein Oberschenkel beleidigt, aber ich wollte meine Begleitung nicht im Stich lassen. Kurz nach KM 37,5 habe ich meiner Begleiterin jedoch mitteilen müssen, dass ich jetzt abreißen lassen muss. Nachdem auch Dorothea keinen Eisspray hatte , war ich kurz davor auszusteigen. Andererseits sträubte sich etwas in mir und so bin ich bis zum Gasthaus Neuner, wo auch eine Verpflegungsstation war weitergelaufen.
Frisch gestärkt bin ich ab da wie ein wandernder Müllersmann Richtung Ziel gegangen.
Auf den letzten 300 Meter habe ich nochmal auf die Zähne gebissen, um mit mehr oder weniger erhobenem Kopf doch noch durchs Ziel zu laufen.
Mit der Endzeit von 4:06:57 bin ich daher mehr als zufrieden und hätte sie vor dem Start nicht für möglich gehalten.
Meine Laufbegleiterin hat die sub. 4:00 leider auch knapp nicht geschafft. Die Freude Ilka im Ziel wieder zu treffen und ein bleifreies Bier mit ihr trinken zu können war aber umso größer.

Dank Dorotheas hervorragendem Top Rundumservice auch nach dem Rennen, geht es mir heute schon so gut, dass ich ernsthaft überlege, morgen schon wieder joggeln zu gehen.
Wenn ihr mal einen Landschaftlich schönen Lauf machen wollt, der nicht“ BESTZEITENTAUGLICH“ ist, dann ist der Gletschermarathon auf jeden Fall zu empfehlen



PS.: nachdem es mein zweiter Marathon war, ist es trotzdem eine neue PB geworden.
Hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt.
LG Raffi