ich muss mal meine Verunsicherung nach meinem letzten Besuch im Laufschuhladen loswerden.
Kleine Vorinfo: Ich laufe seit ca zehn Jahren, davon seit 2005 ohne nennenswerte Unterbrechung, vorher gab es schon mal Saisonschwächen.
Ganz zu Beginn lief ich sehr gestützte Schuhe, was eine Empfehlung im Sportgeschäft war.. Als Kind hatte ich Einlagen wegen meiner Senk-Spreiz-was-weiß-ich-nicht-Füße. Daher erschien mir diese Empfehlung auch nur schlüssig. Als ich dann sehr regelmäßig lief und Richtung Halbmarathon/Marathon trainierte und der Laufschuhschrank sich erweiterte, kam so nach und nach der eine oder andere Neutralschuh in mein Regal, weil mehrere Verkäufer meinten, ich sei zwar hart an der Grenze, aber es geht gerade noch so. Meinen ersten Marathon bin ich in einem Glycerin gelaufen, das völlig problemlos.
Dann eine Laufbandanalyse bei Bunert, vor ein paar Jahren. Der Verkäufer meinte, es wäre nun wirklich des Einknickens zu viel und empfahl mir Schuhe mit Pronationsstütze, weil ich sonst auf Dauer Probleme bekäme. Durch das Lesen hier und in diversen Zeitschriften war ich aber sehr skeptisch und dachte mir: Aber alle gehen doch tendenziell eher weg von stützenden Schuhen. Kurz und gut: Nachdem ich in zwei anderen Läden war und mir alle drei Verkäufer händeringend empfahlen, gestützte Schuhe zu kaufen (und ich den Grad des Abknickens auf den Videobändern auch als erschreckend empfand), kaufte ich mir den Brooks Adrenaline. Das ist wohl der so ziemlich gestützeste Schuh den es gibt, aber die Passform (habe sehr schmale Füße und kann die normalen Weiten nur selten kaufen) und das Laufgefühl stimmten.
Nun sind drei Jahre ins Land gezogen. Dazwischen liegen drei Marathonläufe und unzählige Halbmarathonstrecken und sowieso zahlreiche Laufkilometer. Ich laufe inzwischen den dritten Adrenaline, den ich immer für die langen Strecken benutze. Dazu habe ich noch einen gestüzten Mizuno, einen Saucony und einen New Balance.
Am Samstag waren wir mal wieder in Köln und ich nutzte das für einen Einkauf bei Bunert, bzw. wollte das. Eigentlich wollte ich "nur" meinen Schuh in neuer Auflage. Den gab es aber in meiner Größe nicht. Kaufwillig fragte ich nach Alternativen. Im Laufe des (sehr schleppenden) Kaufgesprächs meinte dann der Verkäufer, dass ja eigentlich ein dermaßen gestützter Schuh wie der Adrenaline so gar nicht mehr ginge.
Ich erzählte ihm dann, dass unter anderem genau er mir vor fast vier Jahren dringend zu dem Kauf geraten habe. Das hat ihn nicht wirklich beeindruckt. Aber die m.E. nicht so tolle Beratung von Samstag ist ein anderes Thema...
Nun bin ich (mal wieder) verunsichert und stelle mir die Frage: Kann Pronationsstüzte wirklich so böse sein? Ich laufe nun seit drei Jahren nur noch gestützte Schuhe, die "Superstützhammerschuhe" wirklich zumeist auf langen Strecken. Ich habe keinerlei Beschwerden in den letzten Jahren gehabt, keine Laufverletzung, keine Problemchen mit Schienenbeinen, Achillesfersen, Fersenspornen, einfach nichts. Ich erhole mich nach Läufen um die 30km bis hin zum Marathon recht schnell und außer normaler Erschöpfung tut mir da nichts großartig weh oder so.
Daher meine Frage: Kann es sein, dass es doch Menschen auf diesem Planeten gibt, denen eine Pronationsstütze gut tut?
Was sind eure Erfahrungen, gab es Langzeitprobleme?
Gibt es Leute, die "umgestiegen" sind und es bereut haben. Manchmal meine ich hier nämlich nur Geschichten zu lesen wie: Erst seitdem ich nahezu barfuß laufe habe ich meinen Voltarenverbrauch reduzieren können!
Mich überzeugt schon die Theorie, dass man Fußfehlstellungen usw. nicht nur durch "äußerliche Krücken" beheben kann. Ich finde alles, was ich zum Thema natürliches laufen lese sehr überzeugend. Genau daher versunsichert mich, dass ich anscheinden mit diesen doch sehr gestützen Schuhen so gut klar komme.
VIelleicht gibt es ja die eine oder andere interessante Meinung dazu!

Viele Grüße
Miriam (Pronationsextremläuferin)