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Grüße aus dem Oberbergischen

Grüße aus dem Oberbergischen

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Moin, moin zusammen!

Nachdem ich hier längere Zeit als stiller Mitleser unterwegs war, habe ich nun doch endlich mal angemeldet.

Kurz zu meiner Person :

Ich war als Schüler ein halbwegs guter Läufer, am besten bei Crossläufen und auf 1000m. Nach der Schule habe ich das Laufen eingestellt, mit dem Studium in Wuppertal auch das Fahrrad fahren, Volleyball spielen und Fußball (keinen Bock auf Asche).
Statt dessen habe ich dann American Football 🏈 gespielt und neben dem Studium in einem Getränkehandel Bierfässer geschleppt.
Aus 1,80m und 60kg wurden 80kg... Allerdings waren das eher Muskeln als Fett.

Das Kisten - und Fässerschleppen ging auf den Rücken und Football allgemein auf die Knochen ; ich habe mir chronische Entzündungen der Iliosacralgelenke eingefangen und schmiss sowohl Football, als auch Kisten schleppen hin. Und landete am Schreibtisch, beruflich wie privat (PC - Spiele zockend).

Da war ich Mitte zwanzig. Die nächsten zehn Jahre fand Sport nicht mehr statt. Die Rückenprobleme nahmen zu, nach einem Arbeitsunfall kamen Knieprobleme dazu (Diagnose: Knorpelschaden).

Wir zogen um und ich versuchte erfolglos, wieder Fussball zu spielen. Nach einem Probetraining und körperlichen Problemen ohne Zahl ließ ich es sein.

Mit Anfang 30 näherte ich mich den 90 kg und das waren nicht mehr primär Muskeln.

Wir bekamen Nachwuchs und zogen erneut um. Und beides sollte sich als Glücksfall erweisen. Eine Nachbarin suchte Mitspieler für eine Volleyballmannschaft und ich sagte zu. Anfangs sangen meine Knie das Lied vom Tod und wegen des Rückens spielte ich mit Neoprenbandage.
Aber es ging von Mal zu Mal besser.

Mit drei Jahren lief mein Sohn das erste Mal beim Sportfest eines lokalen Vereins 800 m. Ich ließ mich überreden, am gleichen Tag beim 5km- Volkslauf mitzumachen. In ausgelatschten alten Addidas - Tretern, komischen Sportklamotten aus der DDR und völlig unvorbereitet. Mit diversen Gehabschnitten erreichte ich nach knapp 32 Minuten das Ziel. Das war 2009.

Ich fing an zu laufen. Ich ließ es wieder.

Mein Sohn begann Fussball zu spielen und lief auch für den Verein bei lokalen Veranstaltungen. Ich lief dann aus Solidarität meist an selber Stelle 5k- Läufe, mit sehr durchwachsenen Zeiten. Die trotzdem langsam besser wurden.

Es dauerte bis 2014, bis ich wegen meiner immer noch rudimentär vorhandenen Sprinterqualitäten vom Trainer meines Sohnes angesprochen wurde, ob ich mich nicht mal bei Senioren- Wettkämpfen versuchen wollte ; ich gab meinem inneren Schweinehund einen Tritt und sagte zu.

Zunächst konzentrierte ich mich vor allem auf ganz kurze Distanzen, zwischen 60 und 400m. Immer mal einen 5k- Lauf dazwischen. Einmal in der Woche Training. Mal schmerzten die Knie, mal der Rücken.

2016 hörte ich wegen Differenzen mit meinen Mitspielern mit Volleyball auf und begann mich allein auf die Leichtatlethik zu konzentrieren. Richtige Schuhe, bessere Kleidung. Ich erhöhte das Trainingspensum. Aber immer noch zu halbherzig und Ende 2016 stand die Waage immer noch auf über 90 Kilo. Ich sagte mir, das kann es nicht sein. Und erhöhte erneut das Trainingspensum und diesmal schlug es an. Ich traute mich an zehn Kilometer, an den Halbmarathon und arbeite an meinem ersten Marathon. Ich sehe regelmäßig Verbesserungen der angestrebten Pace, bin weitgehend schmerzfrei, fühle mich wohl und habe Spaß am Laufen - egal ob 60 m oder 21 k.

Ich wiege zwar immer noch 84 kg, aber es fühlt sich nicht so an. Und von XL bin ich auf L runter.

Mit einem richtigen Trainingsplan wäre es bestimmt schneller gegangen ; vielleicht schneller gegangen mit den Zeiten. Mit Ernährungsdisziplin sowieso. Aber so geht's auch. Hauptsache, ich habe Spaß...

Und nun: Hallo Forum!

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Hallo Oberbergischer, willkommen im Forum und behalte dir den Spaß am Laufen. Ich sehe mich auch nicht als Leistungssportler, der unbedingt den optimalen Weg zu optimalen Leistungen sucht, nein, man kann es einfach machen und seinen Weg einschlagen und einfach Laufen. Und im Oberbergischen hast du ja die schönste Landschaft dazu direkt vor der Haustür.

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Herzlich willkommen. :winken:

"Interessante" sportliche Vita hast du da - kein Malheur ausgelassen. Ich wünsche dir, dass du jetzt kontinuierlich dabei bleiben kannst. Und der Schlüssel dazu ist - neben Gesundheit natürlich - der Spaß an der Freud'. Den wünsche ich dir ganz besonders und dass du ihn dir erhalten kannst.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Danke Euch beiden. :-)

Stimmt, ich habe hier die Traumlandschaft direkt hinterm Haus. Meine Frau sagt immer, wir wohnen, wo andere Urlaub machen. 😉
Als Nebeneffekt hat hier aber so ziemlich jede Strecke reichlich Höhenmeter... Wenn man nicht parallel zur Hauptverkehrsstraße unten im Tal laufen möchte.

Morgen laufe ich mit meinem Sohn Zweierstaffel beim Bensberger Martinilauf in Bergisch Gladbach. Letztes Jahr habe ich seine gute Zeitvorlage an den Steigungen oberhalb des Milchborntales schmälich verschenkt... Dieses Jahr soll das anders werden. :-)

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Czynnempere hat geschrieben:Letztes Jahr habe ich seine gute Zeitvorlage an den Steigungen oberhalb des Milchborntales schmälich verschenkt... Dieses Jahr soll das anders werden. :-)
Wenn das bedeuten soll, dass du jetzt verschärft Berge schrubben willst und wenn du dabei ungefähr so alt bist, wie dein Avatarbild dich aussehen lässt :D , dann hätte ich eine gut gemeinte Mahnung an dich: Denk an deine Achillessehnen und lass es langsam angehen.

(Ich weiß gerade sehr genau, wovon ich da rede, bin allerdings auch erheblich älter als mein Avatar.)
:winken:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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@Georg: Danke schön!

@Rennkartoffel: Ich werde 45. Ich sehe aber aus wie 46. ^^

Die Achillessehnen sind fast das einzige, womit ich (zum Glück) noch nie ernsthafte Probleme hatte.

Da das Bewältigen von Steigungen schon meine größte Schwäche ist, komme ich um Training am Berg nicht wirklich vorbei - oder hast Du da einen alternativen Trainingsvorschlag?

Mal sehen, wie es morgen läuft. :-)

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Czynnempere hat geschrieben: Da das Bewältigen von Steigungen schon meine größte Schwäche ist, komme ich um Training am Berg nicht wirklich vorbei - oder hast Du da einen alternativen Trainingsvorschlag?
Da könnte man jetzt philosophieren anfangen, das ist z.B. in der Bildungsdebatte auch ständig ein großes Thema - soll man sich auf die Stärken oder die Schwächen eines Menschen konzentrieren? Was den Sport betrifft, neige ich zu ersterem ... es gibt einfach verschiedene Typen, sowohl körperlich als auch mental, und es macht denke ich mehr Sinn, sich auf seine Stärken zu konzentrieren bzw. auch die Auswahl der Wettkämpfe danach auszurichten. Was nicht heißen soll, dass man nicht ein bisschen an den Schwächen arbeiten kann, aber so wie du das geschildert hast wirst du wohl am meisten Freude bei schnellen, eher flachen Wettkämpfen über nicht zu viele km haben.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Czynnempere hat geschrieben:Da das Bewältigen von Steigungen schon meine größte Schwäche ist, komme ich um Training am Berg nicht wirklich vorbei - oder hast Du da einen alternativen Trainingsvorschlag?
Mein Vorschlag war bereits alternativ - ich sagte ja nicht "Lass es bleiben", sondern "Lass es langsam angehen".
:winken:

Auch wenn Männer gerade deines Alters das so gar nicht gerne hören - dein Fahrgestell ist mit dem eines 20jährigen nicht vergleichbar, die Sehnen sind nicht mehr so geschmeidig und belastbar wie früher. Deine Achillessehnen sind sehr eigensinnige Geschöpfe - sie schlucken bei jedem Laufschritt ein Vielfaches deines Körpergewichts. Klaglos, ohne dass du auch nur drüber nachdenken musst. Sie schlucken auch mal Überlastungen und klagen dann immer noch nicht. Aber wenn's zu viel wird, dann ist's zu viel und die Sehne streikt fast ohne Vorwarnung. Erst dann zwingt sie dich zum Nachdenken, aber dann ist es fast zu spät. Dieses merkwürdige Verhalten kommt daher, dass eine gesunde Sehne keine Nerven enthält, also total schmerzunempfindlich ist. Wenn sie überlastet wird und die ersten Mikrorisse auftreten, sprießen quasi über Nacht neben feinsten Blutgefäßen auch frische Nerven von außen in die Lücken ein (false healing) - und dann merkst du was bei jedem Schritt, und zwar heftig. Dann hast du aber bereits Andi Brehme's sprichwörtliche Scheiße am Bein.

Deine Bergschwäche zu bekämpfen ist ganz sicher ein sinnvolles Unterfangen. Nur sollte der Zeithorizont dafür nicht in Monaten bemessen werden (von einem Wettkampf zum nächsten), sondern über mehrere (womöglich viele) Jahre.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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@Georg: Bedingt durch die Topographie hier ist die Auswahl an flachen Strecken eher überschaubar. Sowohl fürs Training, als auch für den Wettkampf.
Die Läufe hier um den Kirchturm haben zumeist paar ordentliche Steigungen drin, vor denen ich nicht kapitulieren mag. Auch wenn ich tatsächlich auf kurz und flach am schnellsten bin, hat mir das Wellenprofil vom HM beim Röntgenlauf mit am meisten Spaß gemacht. (Zumindest bergab. :-)

@Rennkartoffel: Ich übertreib es schon nicht. Einer meiner Jugendspieler ist wegen Achillessehnenentzündung drei Monate ausgefallen, sowas brauche ich überhaupt nicht.

Die Staffel beim Bensberger Martinilauf heute war ganz ok. Wir haben uns gegenüber dem Vorjahr um knapp drei Minuten auf die 10,1 km verbessert und meine pace an dem hässlichen Berg war fünfundzwanzig Sekunden besser als letztes Jahr. Immerhin. Mein Anteil, 5,6 km, hatte insgesamt 164 Höhenmeter, da hab ich die 4 vorne auf den Kilometer knapp verfehlt. Wir sind zufrieden. Nächstes Jahr läuft mein Sohn den zweiten Teil, mal sehen, was das gibt.
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