d'Oma joggt hat geschrieben:Meine Arbeitskollegin, Anfang 40, keine Vorerkrankung, aber auch keine Sportlerin, hat sich Weihnachten auf Arbeit angesteckt - Frühstück ohne ausreichenden Abstand zur Kollegin (Raucherin - man raucht draußen zusammen - draußen = ungefährlich, deshalb reichen 50cm Abstand

).
Keine allzugroßen Sympttome, halt grippeähnlich, trotzdem 4 Wochen AU und jetzt noch immer nicht voll belastbar, Atemnot schon bei geringer körperlichen Tätigkeiten. Sie kann i.M. nur im "Dienstzimmer" eingesetzt werden oder als Zuarbeiter - also vergessene/plötzlich gebrauchte Sachen ihren im Vollschutz arbeitenden Kollegen zur Patientetür bringen.
Sie hat auch immer gedacht: bin jung und dadurch geschützt. Aber sie hatte sich zur Impfung angemeldet!
Ja solche schweren Verläufe gibt es leider.
Darum muss auch jeder für sich selbst abwegen.
Deine Kollegin war nur wenige Jahre jünger als ich, aber kein Sport und eine Raucherin.
Wenn ich in meinem Alter keinen Sport machen würde, 6Kg zuviel wiegen und rauchen würde, wäre meine Risikoeinschätzung auch eine andere.
Wir reden hier von Warscheinlichkeiten.
Nach diesen Warscheinlichkeiten ergibt sich die Priorität sich impfen zu lassen.
Und ja,
es gibt auch Kinder die schwer an Covid-19 erkrankt sind und es gibt auch Spitzensportler die trotz ihrer Fitness schwer erkrankt sind.
Aber das Leben an sich ist ein Risiko und warum sollte ich das Risiko, welches mir mit einer möglichen COVID-19 Erkrankung droht höher einschätzen als das Risiko an einem Tumor zu erkranken?
Nur zur Verdeutlichung, bis zum 02.02.2021 sind in meiner Altersklasse 40-49 Jahre, 215 Männer in Deutschland an COVID-19 gestorben!
Im Jahr 2019 sind in der Altersklasse 40-49 aber 2151 Männer an Krebs gestorben.
Auf ein COVID-19 Toten gab es 10 Krebstote in meiner Altersklasse M40-49.
Wenn ich also Angst haben müsste zu den 215 Männern gehören zu können, die an COVID-19 versterben,
so müsste ich gerade zu in Panik geraten bei dem Gedanken zu den über 2100 Männer zu gehören die an Krebs versterben.
Jetzt kann man natürlich sagen, nicht jeder stirbt an COVID-19, viele leiden aber monatelang an den Folgeschäden einer COVID-19 Erkrankung.
Das stimmt und es ist tragisch. Aber wieviele leben monatelang mit den Folgen ihrer Krebserkrankung, auch wenn sie erfolgreich behandelt wurden?
Ich sehe mich in keiner großen Gefahr betreffend einer Corona-Infektion.
Die aller meisten COVID-19 Infektionen in meiner AK verlaufen milde.
Von daher sorge ich mich eher um die Menschen aus der Risikogruppe und mir selbst ist die Möglichkeit einer Impfung relativ egal.
Ich halte mich an die Hygienemaßnahmen und vermeide mögliche Gefährdungssituationen soweit möglich.
Und wenn ich mich infiziere hoffe ich zu den >90% zu gehören, bei denen der Krankheitsverlauf milde verläuft.
Für mehr sehe ich, für mich im Moment, keine Notwendigkeit.
Wenn die Risikogruppen fertig geimpft sind und noch wirksame Impfdosen übrig sind, dann würde ich mich vermutlich impfen lassen, den eine Erkrankung egal wie schwer brauche ich nicht.
Santander hat geschrieben:"Wenn wir dann später zurückblicken auf Corona werden wir uns lachend in den Armen liegen und sagen das waren vielleicht verrückte 12 Jahre."
Ich glaube dazu braucht es nicht annähernd 12 Jahre.
