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Corona und der Sport

2801
Das scheint so nicht richtig zu sein: ...
In dem Bericht ist jedoch von der Party danach die Rede, welche sich eher anhört wie Apres Ski...

Ich glaube Frank hatte sich das mal oben stehend für andere Veranstaltungen angesehen. Genau da sind wohl etwas weitere Kenntnisse von Vorteil. Eine detaillierte Befragung der positiv getesteten sollte ja möglich sein.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

2802
leviathan hat geschrieben:Du musst ein ziemlich bequemes Leben führen, um so einen Bullshit schreiben zu können. Die Summen können unendlich groß sein. Sie müssen aber auch ankommen. Und jetzt wird der Stecker gezogen und die Unternehmen dürfen sich hoch verschulden, um die von Außen auferlegte Schließung des Marktes abzufedern. Wenn es dann doch wieder aufwärts geht, hat man Bilanzrelationen, daß einem schwindlig wird. Da die Angst auch auf der Investorenseite riesig ist, gibt es auch kein Eigenkapital zu akquirieren. Ich beneide Dich um Deine Welt, in der Sonne tatsächlicher so hell scheint wie zuvor.
Es ging weniger um mich, ich bezog das eher auf die arbeitende Bevölkerung. Kurzarbeit ist nicht schön, ist aber keine Erfindung seit Corona und gab es früher auch schon. Bullshit ist: Wenn jetzt Leute Reisegutscheine ablehnen, da sie sonst nicht im Supermarkt nicht mehr einkaufen können. Wer eine Reise buchen kann, kann nicht so klamm sein, dass er völlig Pleite ist. Ebenso: Wenn (wohlgemerkt gutverdienende) Leute bei einer Kurzarbeit schon nach vier Wochen danach rufen, die Miete stunden zu müssen. Klar, sind alles Einzelfälle, aber von denen, die wirklich einen Grund zum Jammern haben (nämlich die Geringverdiener), hört man nichts. Insofern ist das bei vielen Jammern auf hohem Niveau. Aber vielleicht können manche ja nicht mit einer Krise umgehen, weil Papa und Mama immer alles aus dem Weg geräumt haben?

Nun doch zu mir: Klar ist die Lage nicht schön, es gibt weniger Geld, dafür aber deutlich mehr Zeit, die man sinnvoll verbringen kann. Wie oft hörte man in der Vergangenheit von vielen als Wunsch: Mehr Zeit (für mich oder für die Kinder). Insofern ist die Sonne vielleicht wolkenverhangen, aber nicht ganz dunkel. Sehen meine Kollegen übrigens auch so.

2803
Ein nicht-lineares (bzw. exponentielles zu einer Basis x) Wachstum der Infektionsrate sollte aus den bisherigen Statistiken einigermaßen sicher ableitbar sein, selbst wenn diese nicht vollständig belastbar sind.
Der aktuelle Verlauf kommt ja eigentlich nur durch die strikten Maßnahmen zustande. Die Frage wird also vermutlich weniger sein ob, sondern vielmehr wieweit die Infektionsrate bei Öffnung bzw. Lockerung wieder ansteigt und in wieweit man die Möglichkeit hat diese durch Stellschrauben zu "regeln".

Aktuell müssen ja im Grunde mehrere "Systeme" bei den Maßnahmen berücksichtigt werden. Zum einen ist da das System Deutschland. Unsere Maßnahmen scheinen bislang einigermaßen gut zu greifen. Ich schreibe bewußt "scheinen", da man ja nur die veröffentlichen Zahlen kennt. Auf dieses System haben "wir" erstmal direkt Einfluss und können einigermaßen die Kontrolle behalten.
Öffnet man die Außengrenzen des Systems, verliert man nach und nach die Kontrolle, weil externe Einflüsse dazukommen. Es wird notwendig eine Art "Firewall" zu installieren, vor allem, wenn die Systeme, aus denen der Input kommt, anders (bewußt nicht "schlechter" oder "besser" benannt) kontrollieren als wir selbst.

Was mir in der ganzen Situation fehlt und was mich extremst verunsichert hat, ist zu sehen wie sehr die übergeordneten Organisationen sich zurückhalten (versagt haben?). Ich hätte erwartet, dass eine Weltgesundheitsorganisation, EU und UN in dieser Krise, die Führung übernehmen und die einzelnen Länder, Kapazitäten und Maßnahmen koordinieren oder zumindest soweit begleiten, dass man gemeinsam - länderübergreifend - gegen das Virus vorgeht.

Insofern können Lockerungen momentan nur langsam und schrittweise sowie unter Auflagen (z.B. Maskenpflicht, Abstandsregelung) vorangehen. In manchen Bereichen wird das besser funktionieren (z.B. Universitäten, Industrie), in anderen eher schwieriger (z.B. Grundschulen, Kitas, Discos, Stadion etc.).

Unter der Berücksichtigung, der "Eigenheiten" des Virus bzgl. Letalität, Schwere der Erkrankung bei gewissen Risikogruppe, Verlauf/Inkubationsverzögerung, noch keine Medikamente etc. wird vermutlich eher langsam dort geöffnet, wo notwendig und die Kontrollmöglichkeiten am besten sind.

Die Maßnahmen damals wurden ja auch gemacht um Vorzubeugen. Hätte sich das Virus rasant verbreitet und 10 oder 20% der Bevölkerung dahingerafft, wäre das Geschrei riesig gewesen. Das Virus selbst ist ja nur ein Teil des Problems. Würde alle Welt gemeinsam agieren, wäre eine Lockerung vielleicht sogar leichter. So aber werden Zahlen, Tote, Schäden noch dazu genutzt um sich selbst ggü. anderen (Politikern / Ländern) besser zu positionieren.

2804
MikeStar hat geschrieben:So aber werden Zahlen, Tote, Schäden noch dazu genutzt um sich selbst ggü. anderen (Politikern / Ländern) besser zu positionieren.
Innerhalb Deutschlands nicht wirklich. Anders ist es nicht zu erklären, dass ausgerechnet Söder und Laschet sich als die großen "Macher" darstellen, obwohl "ihre" Bundesländer im Vergleich eher schlecht dastehen.
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2805
Ruca: Naja, die "Pro-Tausend-Quote" an gemeldeten Fällen ist bei den meisten deutschen Bundesländern relativ ähnlich. Von eher schlecht kann man da nicht wirklich reden, finde ich.

2806
Santander hat geschrieben:O.k., aber bei euch in der Großstadt gibt es auch Airbus, Lufthansa, den Hafen und den Flughafen. Und da sieht es aktuell richtig mau aus.
Tja, zufällig bezogen sich meine Aussagen genau auf die genannten Bereiche. Zim Flughafen selber kann ich nicht viel sagen (aber es gibt außer Pax- auch noch Cargo, Facility- Management inkl. Schutz usw), aber bei den anderen genannten gibt es noch genügend vor Ort Aktivitäten (wird sich demnächst sicher weiter reduzieren aber beileibe nicht auf 0 gehen).
Büro-Arbeiter machen zwar soweit es geht Home-Office, aber außer Restaurants und Geschäften läuft doch alles produktionstechnische weiter. Und das sind in Großstädten immernoch hunderttausende, oft mangels Alternativen via ÖVP (und zumeist dort auch noch ohne Mund-Nasen-Schutz).

klar gehen die Raten derzeit runter, das dürfte der Effekt der Schulschließungen und die Anfangsdisziplin die ersten Tage nach Erlass der derzeitigen Bestimmungen zu sein.

Ich bin der Meinung, lieber ein paar Wochen mal strikt an die Anweisungen halten (und zwar von allen ohne Ausnahme) und wir haben schneller beherrschbare Verhältnisse die zu schnelleren Lockerungen führen könnten, was wiederum den gerade am meisten betroffenen helfen würde.

Krasse Behauptung: Jene die sich gerade jetzt zu Ostern nicht an die Empfehlungen halten, haben demnächst unnötigerweise weitere Existenzen auf dem Gewissen (vor allem wirtschaftlich gesehen).
Selbst wenn nicht, man könnte mit etwas Selbstdisziplin die Wahrscheinlichkeit verringern.
Bild

2807
Um mal wieder zum Thema Sport zurückzukommen:

Bert Blocken beantwortet (auch kritische) Fragen zu seiner Studie: Why in times of COVID-19 you should not walk/run/bike close behind each other — Follow Up with Q&A by the investigators
Bild
Was ist Folding@home?:geil: Mach doch mit in unserem Folding@home-Team!:geil:

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.
14.11.´10 Tenero M: 2:58:06 :)
13.11.´11 Tenero HM: 1:23:02
29.7.´12 Radolfzell 10k: 37:33

2808
spaceman_t hat geschrieben:Tja, ich sage mal einen starken (Wieder) Anstieg der Infiziertenzahlen in ca 6-10 Tagen voraus, gekoppelt mit einer stark erhöhten Todesrate ein paar Tage später.
Was ich heute an Großeltern gesehen habe, die ihre Enkel besucht haben..
Fast in jedem 2. Garten volle Belegung der Generationen.
:nick:

Da kann man nur hoffen, dass Deine Befürchtung nicht wahr wird. Schließllich werden morgen und übermorgen evtl. Lockerungen bekanntgegeben.

Knippi

2809
you should not walk/run/bike close behind each other
Mache ich nicht. Nicht mal side by side :wink: .

Ich oute mich mal. Von diesen Studien habe ich nicht eine gelesen.

Und Scheiße, auf meinem Kalender gerade gesehen: Samstag - airport night run, der in Schönefeld - letzte Möglichkeit verpasst? (das Fragezeichen hast Du gelesen?).

Knippi

2810
Bonno hat geschrieben: Nun doch zu mir: Klar ist die Lage nicht schön, es gibt weniger Geld, dafür aber deutlich mehr Zeit, die man sinnvoll verbringen kann. Wie oft hörte man in der Vergangenheit von vielen als Wunsch: Mehr Zeit (für mich oder für die Kinder). Insofern ist die Sonne vielleicht wolkenverhangen, aber nicht ganz dunkel. Sehen meine Kollegen übrigens auch so.
Naja, ich kann das nicht so sehen. Wir haben gerade bedeutend weniger Zeit für die Kinder. Und wenn, knirscht es schon ordentlich. Man ist halt deutlich gereizter und die Anspannung ist viel größer. Da wird man (ich muss das leider auch für mich sagen) schnell mal ungerecht gegenüber den Kindern. Und in unserer Firma mag folgender Umstand noch kein Thema sein. Aber viele kämpfen wirklich ums Überleben. Und da ist der Übergang von der Kurzarbeit zur Arbeitslosigkeit nur ein kleiner Schritt. Das ist vielen auch bewusst. Sie wissen auch, daß die Situation schlechter wird. Das mag für den öffentlichen Dienst oder für einige große Unternehmen nicht so sein. Bei kleineren Firmen sieht die Welt dann doch ein wenig anders aus. Sicher nicht für alle. Und je länger die Situation, umso wahrscheinlicher wird eine Nachhaltige Beeinträchtigung des wirtschaftlichen Lebens.
nix is fix

2811
Bonno hat geschrieben:Es ging weniger um mich, ich bezog das eher auf die arbeitende Bevölkerung. Kurzarbeit ist nicht schön, ist aber keine Erfindung seit Corona und gab es früher auch schon. Bullshit ist: Wenn jetzt Leute Reisegutscheine ablehnen, da sie sonst nicht im Supermarkt nicht mehr einkaufen können. Wer eine Reise buchen kann, kann nicht so klamm sein, dass er völlig Pleite ist. Ebenso: Wenn (wohlgemerkt gutverdienende) Leute bei einer Kurzarbeit schon nach vier Wochen danach rufen, die Miete stunden zu müssen. Klar, sind alles Einzelfälle, aber von denen, die wirklich einen Grund zum Jammern haben (nämlich die Geringverdiener), hört man nichts. Insofern ist das bei vielen Jammern auf hohem Niveau. Aber vielleicht können manche ja nicht mit einer Krise umgehen, weil Papa und Mama immer alles aus dem Weg geräumt haben?

Nun doch zu mir: Klar ist die Lage nicht schön, es gibt weniger Geld, dafür aber deutlich mehr Zeit, die man sinnvoll verbringen kann. Wie oft hörte man in der Vergangenheit von vielen als Wunsch: Mehr Zeit (für mich oder für die Kinder). Insofern ist die Sonne vielleicht wolkenverhangen, aber nicht ganz dunkel. Sehen meine Kollegen übrigens auch so.
Bist Du von Kurzarbeit oder Insolvenz Deines Unternehmen betorfen? Bestimmt nicht, sonst würdest Du nicht so ein Schwachsinn schreiben. Es ist immer leit zu schreiben:
"Wer kein Brot hat soll doch Kuchen essen!"

2812
Ich kann mir vorstellen, dass wenn das alles vorbei ist, neue Paragraphen in Gesetze oder Arbeitsverträge/Mietverträge inkludiert werden, die das Gehalt oder Zahlungsverpflichtungen in Katastrophenzeiten genau regeln, damit Firmen oder Arbeitnehmer oder Mieter offiziell geschützt werden.
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

2813
Rolli hat geschrieben:Es ist immer leit zu schreiben:"Wer kein Brot hat soll doch Kuchen essen!"
Oder auch anders herum:
Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.
Oscar Wilde
Knippi

2814
bones hat geschrieben:Ach du Sch.... Ab sofort müssen Jogger 10 Meter Abstand zu anderen Personen halten. Läufer noch mehr.

https://www.dw.com/de/corona-und-sport- ... a-53076008
Vielleicht doch nicht

https://www.focus.de/gesundheit/news/ha ... 77434.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2815
Der Start der Tour de France wird verschoben. Wie aber eine Veranstaltung mit den Zuschauermassen dieses Jahr noch stattfinden soll? Kaum zu glauben.

https://www.sportschau.de/tourdefrance/ ... e-100.html
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2816
Rolli hat geschrieben:Bist Du von Kurzarbeit oder Insolvenz Deines Unternehmen betorfen? Bestimmt nicht, sonst würdest Du nicht so ein Schwachsinn schreiben. Es ist immer leit zu schreiben:
"Wer kein Brot hat soll doch Kuchen essen!"
Klingt vielleicht jetzt asozial, aber so ist das Leben. Wir haben es hier im Vergleich zu anderen Ländern mehr als nur gut. Hab' selbst schon Jobverlust durch Insolvenz hinter mir und bin jetzt in Kurzarbeit. Man kann lamentieren und verzweifeln oder versuchen das beste daraus zu machen. Ist man der Meinung andere sind schuld, gibt's den Klageweg. Weiterhin hat jeder hat die Möglichkeit (bzw. die Pflicht) für Eventualitäten vorzusorgen.

Jeder kennt die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft. Wer nicht vorausschaut, hat irgendwann das Nachsehen.

2817
Man kann lamentieren und verzweifeln oder versuchen das beste daraus zu machen.
In Krankenhäusern dreht man wohl in vielen Bereichen Däumchen und denen jetzt halt nicht mehr geholfen wird kannst Du wohl kaum solchen Schwachsinn unterbreiten. Wenn mehr Leuten der Boden unter den Füßen weggezogen wird als geholfen, muss man die Maßnahmen überdenken. Für wie viele ist es bereits zu spät?
Keep smiling, be optimistic, do something good...

2818
Ich habe bei meiner Antwort Rolli zitiert, der wiederum auf Bonnos Post Bezug genommen hat.

Über die Situation in Krankenhäusern wurde dort kein Wort verloren.
Die Situation dort ist unbestritten.

Es ist doch aber auch nicht komplett falsch, dass es genügend Leute gibt, die nach Lockerung der Maßnahmen schreien, weil sie sich in ihrem "Luxus" eingeschränkt fühlen und weder für eine solche Situation vorgesorgt haben, noch in der Lage sind etwas zurückzustecken.
Dass die Situation scheiße ist, sind wir uns alle einig und bei allem Verständnis für die Betroffenen hat jeder von uns eine Eigenverantwortung in guten Zeiten vorzusorgen bzw. mit Maßen und Bedacht zu wirtschaften um schlechte Zeiten zu überbrücken zu können.

2819
MikeStar hat geschrieben:Klingt vielleicht jetzt asozial, aber so ist das Leben. Wir haben es hier im Vergleich zu anderen Ländern mehr als nur gut. Hab' selbst schon Jobverlust durch Insolvenz hinter mir und bin jetzt in Kurzarbeit. Man kann lamentieren und verzweifeln oder versuchen das beste daraus zu machen. Ist man der Meinung andere sind schuld, gibt's den Klageweg. Weiterhin hat jeder hat die Möglichkeit (bzw. die Pflicht) für Eventualitäten vorzusorgen.
Das stimmt. Ich könnte jetzt einfach aussteigen und sagen ok. Das war es jetzt. Glücklicherweise ist die aktuelle Firma eine GmbH. Da geht etwas Eigenkapital verloren. Aber ehrlich... scheiß der Hund drauf. Es wäre jetzt viel einfacher abzuschließen und das beste daraus zu machen. Also einfach auf ein neues Pferd setzen. Ich hätte persönlich für mich keine Probleme. Für meine Mitarbeiter sieht das durchaus anders aus. Auch Lieferanten und Geldgeber haben vertrauen investiert. Ich kenne durchaus die Möglichkeiten des Gesellschaftsrechts. Und ich würde diese nur ungern ausreizen. Und da vertrauen einige drauf. Und dieses Vertrauen werde ich nicht enttäuschen. Dann lamentiere ich lieber. Übrigens wäre es für den einen oder anderen Mitarbeiter in der jetzigen Phase nicht so einfach schnell einen Anschlußjob zu bekommen. Interessiert so etwas gar nicht? Und was bedeutet aus Deiner Perspektive "das Beste darauf zu machen"? Ich gebe zu, daß Du nicht der einzige bist, der so argumentiert. Der eine oder andere Finanzinvestor hat mir das auch so vorgeschlagen. Wörtlich: "Lass den Scheiß. Da ergeben sich gerade so unglaubliche Chancen!" Und die haben sicher Recht. Und dennoch stehe ich mir aus oben genannten Gründen im Weg. Ökonomisch ist das Blödsinn. Das weiß ich selbst. Und ich behaupte nicht, daß Deine Argumentation hinkt.
nix is fix

2820
MikeStar hat geschrieben:Klingt vielleicht jetzt asozial, aber so ist das Leben. Wir haben es hier im Vergleich zu anderen Ländern mehr als nur gut. Hab' selbst schon Jobverlust durch Insolvenz hinter mir und bin jetzt in Kurzarbeit. Man kann lamentieren und verzweifeln oder versuchen das beste daraus zu machen. Ist man der Meinung andere sind schuld, gibt's den Klageweg. Weiterhin hat jeder hat die Möglichkeit (bzw. die Pflicht) für Eventualitäten vorzusorgen.

Jeder kennt die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft. Wer nicht vorausschaut, hat irgendwann das Nachsehen.
Klar, sag doch:
"Deine Armut kotz mich an!"
oder den Spruch von Bones: "Augen auf beim Berufswahl"

Und das sind gerade Leute die Solidarität mit den Corona-Betroffenen fordern. Auch mich wartet eben kein dickes Erbschaft auf dem Konto. Und wie die Lage ist, kannst Du mal nachlesen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 24634.html
Mal nur zur Erinnerung, weil einige anscheinend schon vergessen haben: solche Sprüche haben nach der Depression 1929 auch einige gemacht. Was so eine Depression schon 3 Jahre später verursacht hatte, schaue mal in Wikipedia und das Jahr 1933 nach.

Übrigens nicht nur 1933. Es hat noch keine Pandemie Sozialeunruhen, Regierungsstürze oder Weltkriege verursacht. Arbeitslosigkeiten schon.

2821
MikeStar hat geschrieben:...hat jeder von uns eine Eigenverantwortung in guten Zeiten vorzusorgen bzw. mit Maßen und Bedacht zu wirtschaften um schlechte Zeiten zu überbrücken zu können.
Viele Arbeitnehmer (gerade aktuell in Not: Gastgewerbe, Friseurinnen) können auch in den besten Zeiten nicht gerade viel vorsorgen :wink: Und selbst wenn, wie schnell sind die paar Tausend aufgebraucht, die man sich in einigen Jahren auf die Kante legen konnte?

Großer Respekt für deine Einstellung Levi :daumen:

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

2822
Rolli hat geschrieben: oder den Spruch von Bones: "Augen auf beim Berufswahl"
Wenn jemand für sich und seine Probleme Empathie fordert, im gleichen Atemzug aber sein Kurzarbeitergeld aufbessern will, indem er Rentner die Rente wegnimmt, der kriegt von mir so einen zynischen Spruch. Wie man in den Wald hineinruft....
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2823
MikeStar hat geschrieben:Klingt vielleicht jetzt asozial, aber so ist das Leben. ...
Genau den Spruch kann man aber auch umdrehen, nämlich in Bezug auf das Virus.
Warum alles runterfahren, wenn das Leben nun mal solche Gefahren mit sich bringt?
Warum vielen tausend Leuten Ihre Existenz wegnehmen, zum Schutz ein paar weniger, die es in vielen Fällen nicht mal schaffen sich selbst zu schützen?

2824
Rolli, die möglichen Folgen der Situation sind mir - und ich denke auch unserer Politik - durchaus bewußt und genau deswegen muss mit Vernunft vorgegangen werden. Es kann und darf aber nicht sein, dass Mißwirtschaft auf dem Rücken der Gesundheit der Risikogruppen ausgetragen wird.

Mir ist durchaus klar, dass Unternehmer, gerade in der Startphase nicht in der Lage sind aus dem Geschäft Rücklagen zu bilden oder Kleinstunternehmer aufgrund geringer Margen und Preisdrücke von Tag zu Tag leben. Dass diese Unternehmen die - ungerechterweise - Leidtragenden sind ist ein "Problem" unsere Wirtschaftsstruktur.

Aber... ich habe kein Verständnis, weder für Privatleute noch für Unternehmer, die ohne Planung oder über ihre Verhältnisse in den Tag leben und jetzt erwarten, ich will nicht sagen gar fordern, dass z.B. Maßnahmen gelockert werden oder Vermieter ihre Forderungen gänzlich entfallen lassen.

Wer sich z.B. einen Kredit ohne entsprechende Rücklagen aufnimmt um ein teures Auto oder ein Haus zu finanzieren, muss sich bewußt sein, was die Konsequenzen sind, wenn er nicht mehr zahlen kann.
Wer sich z.B. entscheidet bei nur einem Einkommen, vier Kinder in die Welt zu setzen, muss sich der Auswirkungen und Folgen bewußt sein.

Ja, Augen auf bei der Berufwahl... dass viele Berufe unterbezahlt und nicht wertgeschätzt genug sind, sind wir uns durchaus einig und dass andere Berufe und Positionen unverhältnismäßig überbezahlt sind ebenso. Aber jeder weiß i.d.R. was ihn erwartet, wenn er sich auf einen Job bewirbt.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass immer mehr Leute über die böse Berufswelt da draußen meckern, aber nicht gewillt sind, sich selbst zu optimieren um mehr zu erreichen. Stattdessen wird sich in den Alltagstrott ergeben und die eigene Fähigkeiten und die Pflichten an der Gesellschaft vergessen.

Klar, gibt es immer Härtefälle, die unverschuldet in Bedrängnis geraten. Aber diese Menschen sind meist jene, die zumindest dann versuchen sich selbst wieder aus der "Scheiße zu ziehen".

Hier (initial Bonno) geht es aber um die Fälle, die aus Bequemlichkeit nach Lockerung rufen. Die selbst Mißwirtschaft betrieben haben oder jetzt einfach ihre Bequemlichkeit zu Lasten der Risikogruppen weiterleben wollen. Diese Leute kritisiere ich. Nicht jene, die unverschuldet betroffen sind.
Aber auch jene, die sagen "Lasst doch die Risikogruppe abkratzen... Hauptsache ich behalte meinen Job"... obwohl sie in der Lage wären ohne Probleme einen neuen Job in einer anderen Branche zu bekommen.
Wieviel Prozent in Deutschland lebt in wirklicher Armut? Richtige Armut, die Kampf ums Überleben bedeutet? Nicht der Mangel an Luxus, der hier meist als Armut bezeichnet wird.
Sind wir doch mal ehrlich, uns fehlt in vielen Maßen die Fähigkeit zur Demut und Rücksichtnahme.

Levi: Mit das Beste daraus machen, meine ich, nicht den Kopf in den Sand stecken. Sich der eigenen Fähigkeiten besinnen, weiterqualifizieren. Überlegen, welche Maßnahmen sinnvoll und rational sind, um selbst die Krise bestmöglich zu überstehen. Eigeninitiative statt zu Erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange.
Ich hab' solche Jobverlust-Situationen schon zweimal durchgemacht. Bin mir treu geblieben, hab auf meine Fähigkeiten vertraut, wo andere, die deutlich qualifizierter waren, in Frust und Depression verfallen sind. Ja, ich erwarte bis zu einem gewissen Punkt von mir (und anderen) Eigenverantwortung und Initiative, denn am Ende ist es mein Leben und das lasse ich mir nicht kaputt machen, weder von Arbeitslosigkeit, noch von Corona.
Aber ich kann in diesem Punkt auch nur auf mich schauen... ich bin nicht für andere verantwortlich. Jeder muss die für sich richtigen Entscheidungen treffen.

Ich hab' höchsten Respekt für jeden Unternehmer der nicht nur das Geschäft im Sinn hat, sondern auch seine Mitarbeiter und ich weiß, dass solch eine Einstellung oftmals den Unternehmer teurer kommt als rein ökonomisches Denken.

Mir ist auch klar, dass es keine Lösung gibt, die für alle das beste abbildet. Ich weiß auch nicht ob ich die richtigen Entscheidungen treffen würde, müsste ich entscheiden.

Aber um es nochmal auf Rollis Zitat zum Fazit zu bringen:
Wer kein Brot hat kann...
- welches kaufen
- welches backen
- jemanden fragen, ob er ihm was abgibt
- welches klauen
- etwas essen, was verfügbar ist
- jammern, dass es kein Brot mehr gibt und verhungern.

Denke wir sind uns alle einig, dass letzteres keine Option ist.

2825
Es kann und darf aber nicht sein, dass Mißwirtschaft auf dem Rücken der Gesundheit der Risikogruppen ausgetragen wird...

[QUOTE]Für die knapp 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung mit massivem Leid verbunden und führt oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben.[/QUOTE]

Es sind ja keine kleinen Gruppen die massiv unter den Maßnahmen leiden und dabei geht es um nichts, was man finanziell abfedern kann. Wieviele der 500.000 Krankenhausbetten bleiben gerade unbelegt? Jedenfalls gibt es auffallend viele Notarzt Einsätze. Auf einen Corona-Toten kommen 15, die in Ihren letzten Tagen auf die Anwesenheit Ihrer Angehörigen verzichten mussten.

Hygiene, Abstand halten... alles ok und muss sicher noch lange aufrecht erhalten werden und die meisten haben Ihr Verhalten geändert und werden wohl einiges dauerhaft beibehalten. Aber es wird Zeit, die notwendigen Schritte einzuleiten um die Folgen der notwendigen Maßnahmen zu mildern.
Keep smiling, be optimistic, do something good...

2826
Deine angeführten Punkte und die Argumentation, MikeStar, lässt sich in vielen Textabschnitten nachvollziehen.

Aber genau so wie Du schreibst:
MikeStar hat geschrieben:Aber... ich habe kein Verständnis, weder für Privatleute noch für Unternehmer ...
habe ich kein Verständnis für die Risikogruppen, die das Risiko eben selbst verzapft haben und auf gut Deutsch den Arsch nicht hochkriegen.

Als Risikogruppen zählen Raucher, Übergewichtige, Bluthochdruck, etc. eigentlich alle Personen, die sowieso eine Risikogruppe für andere Erkrankungen sind. Warum um alles in der Welt muss ich diese unzähligen Personen schützen, wenn Sie sich vor anderen Gefahren nicht selbst schützen wollen?
Warum muss ich meinen "Wohlstand" für solche Personen aufgeben?

Mittlerweile entflammen ja die Gespräche, wie und wann die Schulen wieder öffnen sollen. Meine Kinder sind auf einer Grundschule mit knapp 600 Kindern und 50 Lehrern. Von den 50 Lehrern gehören 38 zu einer Risikogruppe.
Wenn man die statischen Zahlen vom RKI durchsieht stellt man fest, dass der Altersdurchschnitt der gestorbenen bei 82 Jahren liegt und das wohl so ziemlich alle eine Vorerkrankung hatten.
Ich gehe mal davon aus, dass bei den Lehrern von jung bis alt alles dabei sein sollte und das wir keine 82 jährigen Lehrer haben.
Von daher kann man in fast allen Fällen wohl davon ausgehen, das die Leute einfach nur zu Faul sind, die eigene Gesundheit in die Hand zu nehmen.

Der Durchschnitt in Deutschland sieht ja nicht unbedingt besser aus. Viele Raucher, ich meine 65% der Bevölkerung haben Übergewicht, damit einher gehen meistens Bluthochdruck, Diabetes, etc.

Auch auf die Gefahr hin gesteinigt zu werden, werde ich mich für solche Personen nicht einschränken und zurück stecken.

Auf der anderen Seite hast Du aber Recht, wenn Du schreibst, dass man ein wenig für schlechtere Zeiten vorsorgen sollte, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Macht man das nicht, handelt man ein wenig fahrlässig.

Ist es das aber auch schon, wenn ich als junge Familie mein Erspartes in einen Hausbau stecke? Und dann nichts mehr übrig habe, für ggf. schlechte Zeiten? In unseren umliegenden Dörfern sind unzählige Neubaugebiete. Wie die Familien kalkulieren, weiß ich von meiner Schwester, die das ebenfalls durch hat. Da kauft man für horendes Geld ein kleines Grundstück, setzt ein Haus drauf und ist dann darauf angewiesen, dass mehr oder weniger beide Geld verdienen.

2827
MikeStar hat geschrieben:Rolli, die möglichen Folgen der Situation sind mir - und ich denke auch unserer Politik - durchaus bewußt und genau deswegen muss mit Vernunft vorgegangen werden. Es kann und darf aber nicht sein, dass Mißwirtschaft auf dem Rücken der Gesundheit der Risikogruppen ausgetragen wird.

Mir ist durchaus klar, dass Unternehmer, gerade in der Startphase nicht in der Lage sind aus dem Geschäft Rücklagen zu bilden oder Kleinstunternehmer aufgrund geringer Margen und Preisdrücke von Tag zu Tag leben. Dass diese Unternehmen die - ungerechterweise - Leidtragenden sind ist ein "Problem" unsere Wirtschaftsstruktur.

Aber... ich habe kein Verständnis, weder für Privatleute noch für Unternehmer, die ohne Planung oder über ihre Verhältnisse in den Tag leben und jetzt erwarten, ich will nicht sagen gar fordern, dass z.B. Maßnahmen gelockert werden oder Vermieter ihre Forderungen gänzlich entfallen lassen.

Wer sich z.B. einen Kredit ohne entsprechende Rücklagen aufnimmt um ein teures Auto oder ein Haus zu finanzieren, muss sich bewußt sein, was die Konsequenzen sind, wenn er nicht mehr zahlen kann.
Wer sich z.B. entscheidet bei nur einem Einkommen, vier Kinder in die Welt zu setzen, muss sich der Auswirkungen und Folgen bewußt sein.

Ja, Augen auf bei der Berufwahl... dass viele Berufe unterbezahlt und nicht wertgeschätzt genug sind, sind wir uns durchaus einig und dass andere Berufe und Positionen unverhältnismäßig überbezahlt sind ebenso. Aber jeder weiß i.d.R. was ihn erwartet, wenn er sich auf einen Job bewirbt.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass immer mehr Leute über die böse Berufswelt da draußen meckern, aber nicht gewillt sind, sich selbst zu optimieren um mehr zu erreichen. Stattdessen wird sich in den Alltagstrott ergeben und die eigene Fähigkeiten und die Pflichten an der Gesellschaft vergessen.

Klar, gibt es immer Härtefälle, die unverschuldet in Bedrängnis geraten. Aber diese Menschen sind meist jene, die zumindest dann versuchen sich selbst wieder aus der "Scheiße zu ziehen".

Hier (initial Bonno) geht es aber um die Fälle, die aus Bequemlichkeit nach Lockerung rufen. Die selbst Mißwirtschaft betrieben haben oder jetzt einfach ihre Bequemlichkeit zu Lasten der Risikogruppen weiterleben wollen. Diese Leute kritisiere ich. Nicht jene, die unverschuldet betroffen sind.
Aber auch jene, die sagen "Lasst doch die Risikogruppe abkratzen... Hauptsache ich behalte meinen Job"... obwohl sie in der Lage wären ohne Probleme einen neuen Job in einer anderen Branche zu bekommen.
Wieviel Prozent in Deutschland lebt in wirklicher Armut? Richtige Armut, die Kampf ums Überleben bedeutet? Nicht der Mangel an Luxus, der hier meist als Armut bezeichnet wird.
Sind wir doch mal ehrlich, uns fehlt in vielen Maßen die Fähigkeit zur Demut und Rücksichtnahme.

Levi: Mit das Beste daraus machen, meine ich, nicht den Kopf in den Sand stecken. Sich der eigenen Fähigkeiten besinnen, weiterqualifizieren. Überlegen, welche Maßnahmen sinnvoll und rational sind, um selbst die Krise bestmöglich zu überstehen. Eigeninitiative statt zu Erstarren wie das Kaninchen vor der Schlange.
Ich hab' solche Jobverlust-Situationen schon zweimal durchgemacht. Bin mir treu geblieben, hab auf meine Fähigkeiten vertraut, wo andere, die deutlich qualifizierter waren, in Frust und Depression verfallen sind. Ja, ich erwarte bis zu einem gewissen Punkt von mir (und anderen) Eigenverantwortung und Initiative, denn am Ende ist es mein Leben und das lasse ich mir nicht kaputt machen, weder von Arbeitslosigkeit, noch von Corona.
Aber ich kann in diesem Punkt auch nur auf mich schauen... ich bin nicht für andere verantwortlich. Jeder muss die für sich richtigen Entscheidungen treffen.

Ich hab' höchsten Respekt für jeden Unternehmer der nicht nur das Geschäft im Sinn hat, sondern auch seine Mitarbeiter und ich weiß, dass solch eine Einstellung oftmals den Unternehmer teurer kommt als rein ökonomisches Denken.

Mir ist auch klar, dass es keine Lösung gibt, die für alle das beste abbildet. Ich weiß auch nicht ob ich die richtigen Entscheidungen treffen würde, müsste ich entscheiden.

Aber um es nochmal auf Rollis Zitat zum Fazit zu bringen:
Wer kein Brot hat kann...
- welches kaufen
- welches backen
- jemanden fragen, ob er ihm was abgibt
- welches klauen
- etwas essen, was verfügbar ist
- jammern, dass es kein Brot mehr gibt und verhungern.

Denke wir sind uns alle einig, dass letzteres keine Option ist.
Klar!!
Erzähle das den 10 Millionen Menschen im Niedriglohnsektor.
https://www.diw.de/de/diw_01.c.618203.d ... ommen.html
Jaja... die sind einfach zu doof, um Vorsorge zu treffen. Der Leiharbeiter mit 3 Kindern kann doch von den 1500 (ja, nicht jeder verdient so viel wie Du) und 750 Euro Kindergeld locker doch Tausender pro Monat an die Seite schieben und nicht sich ständig teure Autos oder Häuser kaufen! Klar!

Ach ja. Die sind doch einfach zu faul sich neue Jobs zu suchen und sich neu zu orientieren.

Komisch, dass du noch vor 2 Wochen Solidarität mit den "armen Rentnern" gefordert hast, aber kein Verständnis mit andere, viel größere Bevölkerungsgruppe hast, die mit viel weniger Geld klar kommen müssen, als die "armen deutsche Urlaubsrentner".

2828
Wir haben in unserer Kanzlei viele Firmen als Mandanten, für die wir tätig sind. Im Mom. ist es so, dass ca. 50-60% dieser Firmen Kurzarbeitergeld anmelden mussten und noch werden. Ich will mir überhaupt nicht vorstellen, wie viele dieser Firmen tatsächlich im Anschluss pleite gehen. Guter Willen die Firma weiterhin zu führen, reicht dann mitunter nicht. Wenn Zulieferfirmen nicht liefern können, wenn Verbindlichkeiten nicht bedient werden können, wenn es an allen Ecken und Enden drückt.

Nebenher gibt es das Niedriglohnniveau, Berufe die so schlecht bezahlt werden. Es ist hierbei schon schwer sich einen entsprechenden Lebensstandard zu verschaffen, Rücklagen zu bilden, fast aussichtslos. MikeStar hat den Faden weiter gesponnen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Wichtig ist hierbei, sich nicht der Depression hinzugeben, falls erforderlich hierbei Hilfe zu suchen und dann zu schauen, wo und wie man kurzfristig ansetzen kann. Wenn man eh zuhause ist zu schauen, welche Möglichkeiten neu aufgeschlossen werden, welche Branche jetzt im Mom. Helfer sucht und auch bereit ist, zu zahlen.

Im Gegensatz hierzu gibt es jedoch auch viele im Homeoffice, deren Gärten beackert sind und die längst fälligen Aufräumarbeiten abgeschlossen. Das Gehalt läuft weiter mit 1 oder 2 Telkos am Tage. Da könnte es natürlich passieren, dass man die Verhältnismäßigkeit nicht mehr spürt, wie andere darum kämpfen, ihre Rechnungen zu bezahlen.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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Rolli hat geschrieben: Komisch, dass du noch vor 2 Wochen Solidarität mit den "armen Rentnern" gefordert hast, aber kein Verständnis mit andere, viel größere Bevölkerungsgruppe hast, die mit viel weniger Geld klar kommen müssen, als die "armen deutsche Urlaubsrentner".
Wie erbärmlich. Und ich dachte, Du hättest Deine Rentnerphobie überwunden.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

2830
bones hat geschrieben:Wie erbärmlich. Und ich dachte, Du hättest Deine Rentnerphobie überwunden.
Keine Sorge, ich nehme Dir Deine Rente nicht weg, so dass Du weiter 4x Urlaub im Jahr machen kannst, wenn die Tore wieder offen sind und Du Deine "wohlverdiente" Rente eintreten darfst. Und wenn Du als Rentner nicht 4x Urlaub im Jahr schaffen kannst... frage mal MikeSart, er erklärt Dir, warum Du nicht vorsorgen konntest.

2831
Ich kann die Sorge des einen oder anderen hinsichtlich der drohenden Rezession verstehen, jeder selbst Betroffene möchte dies selbst nicht erleben. Dennoch ist die Lage noch lange nicht so Ernst wie manchmal dargestellt. Wir haben nach wie vor Fachkräftemangel (auch jetzt bekommen wir unsere Stellen hier nicht besetzt, weder im Technikbereich noch im Bürobereich, wenn dann mit erheblichen Abstrichen im Qualfikationsbereich oder mit exorbitanten Gehaltsforderungen). Solange dies so ist, bin ich optimistisch. Kann natürlich sein, dass dies auf dem Lande oder in bestimmten Regionen anders ist. Rennen uns Bewerber in acht Wochen die Bude ein, revidiere ich gerne meine Meinung, aber derzeit sind wir noch nicht so weit....

Und wenn ich jetzt höre, welche Gehaltseinbußen manch (Ungelernter) im Gastronomiebereich hat und dies ins Verhältnis zu dem Einkommen einer voll ausgebildeten Krankenschwester setze, kommen bei mir auch Fragen auf, ob die Verhältnismäßigkeit stimmt. Gab es eigentlich die vor ein paar Tagen propagierte Sonderzahlung von 500,- Euro für jede Pflegekraft?

2832
Bonno hat geschrieben:Ich kann die Sorge des einen oder anderen hinsichtlich der drohenden Rezession verstehen, jeder selbst Betroffene möchte dies selbst nicht erleben. Dennoch ist die Lage noch lange nicht so Ernst wie manchmal dargestellt. Wir haben nach wie vor Fachkräftemangel (auch jetzt bekommen wir unsere Stellen hier nicht besetzt, weder im Technikbereich noch im Bürobereich, wenn dann mit erheblichen Abstrichen im Qualfikationsbereich oder mit exorbitanten Gehaltsforderungen). Solange dies so ist, bin ich optimistisch.
Für viele Fachkräfte trifft das auch zu. In einigen Branchen werden aber viele spürbare Probleme bekommen. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß die deutsche Gesellschaft eben nicht nur aus Fachkräften besteht. Das vergessen wir ganz gern. Und Du wirst in den miesesten Zeiten immer einzelne stark nachgefragte Qualifikationen haben. Da Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, können die das weiterhin aufrufen.

Ich bin übrigens nach wir vor optimistisch, daß wir hier nur eine kurze Durststrecke erleben. Dieser Optimismus basiert aber auf der Annahme, daß die für das Wirtschaftsleben relevanten Einschränkungen nur von kurzer Dauer sein werden. Und ich sehe einfach, daß das Fundament meines Optimismus auf sehr wackligen Beinen steht :)
SEhr hat geschrieben: Ist es das aber auch schon, wenn ich als junge Familie mein Erspartes in einen Hausbau stecke? Und dann nichts mehr übrig habe, für ggf. schlechte Zeiten? In unseren umliegenden Dörfern sind unzählige Neubaugebiete. Wie die Familien kalkulieren, weiß ich von meiner Schwester, die das ebenfalls durch hat. Da kauft man für horendes Geld ein kleines Grundstück, setzt ein Haus drauf und ist dann darauf angewiesen, dass mehr oder weniger beide Geld verdienen.
Das ist eine zweigleisige Geschichte. Die Rendite einer selbst genutzten Immobilie ist in der Regel so lausig, daß man dies unterlassen sollte. Es gibt für mich einen einzigen relevanten Grund tatsächlich zu bauen. Der Eigentümer ist über die Kreditrate zum Sparen gezwungen. Das ist aber in der Regel der einzige finanzielle Vorteil zum Mieten. Mieter stehen eigentlich besser da. Allerdings verkonsumieren sie diesen Effekt sofort. Ich würde für den Bau und Kauf einer selbst genutzten Immobilie ähnliche Risikohinweise fordern wie für Zigarettenhersteller oder Zuckerproduzenten. Zucker macht chronisch krank und Hausbau chronisch klamm. Mir ist durchaus bewusst, daß bei vielen der Wunsch sehr groß ist. Aber ökonomisch sinnvoll ist das ganz sicher nicht.*

Edit: *das gilt auch für wirtschaftlich gute Zeiten
nix is fix

2833
leviathan hat geschrieben:Wir dürfen auch nicht vergessen, daß die deutsche Gesellschaft eben nicht nur aus Fachkräften besteht. Das vergessen wir ganz gern.
Nein, vergessen wir nicht, darum bieten wir sogar Ausbildungsplätze gezielt für ältere an (da die jungen in der Regel eher studieren wollen). Leider bleibt es beim anbieten..... (und das liegt nicht an der Bezahlung, da gibt es gute Begleitunterstützung durch die Arbeitsagentur). Das Problem ist die Bereitschaft, noch einmal was Neues/Anderes zu machen (gilt sowohl für externe Ausbildungsbewerber als auch für Interne, die man gezielt weiterqualifizieren möchte.

2834
Bonno hat geschrieben:Nein, vergessen wir nicht, darum bieten wir sogar Ausbildungsplätze gezielt für ältere an (da die jungen in der Regel eher studieren wollen). Leider bleibt es beim anbieten..... (und das liegt nicht an der Bezahlung, da gibt es gute Begleitunterstützung durch die Arbeitsagentur). Das Problem ist die Bereitschaft, noch einmal was Neues/Anderes zu machen (gilt sowohl für externe Ausbildungsbewerber als auch für Interne, die man gezielt weiterqualifizieren möchte.
He, das ist lustig. Außerberuflich hab ich ja keinen Einblick, was die Weiterbildung und Qualifikation angeht. Ich sehe aber die gleiche Tendenz bei mir im Betrieb, ICE-Instandhaltung bei der Bahn. Je älter, und das geht Anfang 50 schon los, sinkt die Bereitschaft zur Weiterbildung rapide. Obwohl gerade jetzt die neue ICE-Generation voll Einzug hält. Oder regelmäßig neue Komponenten auf die Züge kommen. "Ich fahre doch nicht 2 Wochen nach Köln!" Ein gern geäußerter Spruch in Varianten. Bis hin zur Ablehnung jeglicher Weiterbildung von Kollegen, die noch etliche Jahre bis zur Rente haben. :klatsch:

Gruss Tommi

2835
Bund und Länder sollen sich geeinigt haben:
Großveranstaltungen sollen bis mindestens 31. August verboten bleiben, so n-tv. PK von Merkel steht noch aus.
Definition Großveranstaltungen, so Kommentar n-tv, soll wohl Ländersache bleiben.
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2838
Söder begründete das Verbot der Großveranstaltungen bis 31.8.2020 in der PK mit Merkel damit, dass noch keine Medis bzw. Impfstoff entwickelt wurden. Somit dürfte wohl das Jahr 2020 wahrscheinlich dann gelaufen sein.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
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2839
Österreich gibt Lockerungen im Bereich der Individualsportarten z.B. Tennis, Golf, Leichtathletik. Wäre schön, wenn bei uns auch zumindest Individualtraining/Training in Kleingruppen auf Sportstätten erlaubt werden würde.

2842
ruca hat geschrieben:Wenn es wirklich dabei bleibt, dass Verfügbarkeit von Impfstoff und Medikament der Maßstab ist, dann werden wir etwa in einem Jahr die ersten Großveranstaltungen erleben...
Sehe ich ähnlich. Wenn, dann wird es wenige Veranstaltungen geben. Nur die, die sich trauen, in die Unsicherheit hineinzuplanen.

2843
Denke, es wird davon abhängen, wie es sich weiterentwickelt und auch wer die Verantwortung/Definition übernehmen muss. Könnte mir durchaus vorstellen, dass es dann z.B. Laufveranstaltungen mit Teilnehmerbeschränkungen geben könnte. Oder, dass z.B. auch bei kleineren Veranstaltungen in mehreren Blöcken gestartet wird.
Wenn's um sowas geht, sind die Menschen zum Glück recht kreativ.

2844
MikeStar hat geschrieben:Könnte mir durchaus vorstellen, dass es dann z.B. Laufveranstaltungen mit Teilnehmerbeschränkungen geben könnte. Oder, dass z.B. auch bei kleineren Veranstaltungen in mehreren Blöcken gestartet wird.
Mir fehlt die Phantasie dafür, wie man die Verpflegungspunkte und die Nachzielversorgung realisieren will - und selbst wenn man dafür eine Lösung findet wird es schwer, freiwillige Helfer zu finden, die so viele Kontakte in Kauf nehmen...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

2847
MikeStar hat geschrieben:https://www.tagesschau.de/ausland/99-ja ... n-101.html

Ob wir mit 99 auch noch so fit sein werden...? :daumen:
Vor allem geistig und emotional
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

2848
Ich hoffe nur, die ältere Generation weiß es zu schätzen, dass alles für sie getan wird.
War sogar mal einkaufen für einen Nachbarn (den ich vorher gar nicht kannte) - das Geld wollte er überweisen (weil er das laut eigener Aussage von zu Hause aus bequem machen kann) - bis dato is bei mir nix angekommen obwohl schon ziiiiiemlich lange her. :)
________________________
10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)

2849
Rolli hat geschrieben:Also Wettkämpfe aller Art werden bis Ende August alle abgesagt.
Da bin ich gespannt, wie sich die Veranstalter dann im September/Oktober einigen bzw. absprechen oder ob dann an einem Wochenende mehrere Großveranstaltungen stattfinden und man sich gegenseitig die Teilnehmer abwirbt... Die Tour de France macht es gerade vor, die einen Termin im September festgelegt hat, sodaß Vuelta und Giro danach im Oktober starten können (gleichzeitig?)

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Bonno hat geschrieben:Da bin ich gespannt, wie sich die Veranstalter dann im September/Oktober einigen bzw. absprechen oder ob dann an einem Wochenende mehrere Großveranstaltungen stattfinden und man sich gegenseitig die Teilnehmer abwirbt... Die Tour de France macht es gerade vor, die einen Termin im September festgelegt hat, sodaß Vuelta und Giro danach im Oktober starten können (gleichzeitig?)
Auf der PK und auch im Kommentar von n-tv sprach man von "mindestens 31. August 2020". Abhängig davon, ob bis dahin wirksame Medis und Impfstoff gefunden wird. Dann kann man sich selbst ausrechnen, was tatsächlich noch stattfindet.

Da die einzelnen Länder angehalten sind selbst festzulegen, was unter eine Großveranstaltung fällt, wird es vermutlich ein heilloses Durcheinander bei kleineren WKs geben. Die richtig großen Veranstaltungen werden wir ziemlich sicher so in 2020 nicht erleben.
Highlights bisher:
16.+17. Juni 2018 - 24 h Burginsellauf = 121,74 km
03.10.2021 SIX STAR Finisher
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