Seit Wanjirus unglaublichem Vollgaslauf zum Olympiasieg ist langes Herumtaktieren passé. Die Siege bei den großen Frühjahrsmarathons gingen fast alle unter 2:06 weg (Rotterdem 2:04:27, London 2:05:10, Paris: 2:05:57). Marathons gibt es heute noch noch als brutale Ausscheidungsrennen. Und so steht auch für morgen kein taktisches Meisterschaftsrennen zu erwarten, wie man es von früher kennt. Die Frage bleibt, ob das Wetter mitspielen wird. Das Rennen findet zur Mittagszeit statt. Stand heute sagt wetter.com 23 - 24° C voraus bei leichter Bewölkung und 10% Niederschlagswahrscheinlichkeit (also droht wohl zum Glück kein Gewitter).
Die Startliste gibt es übrigens hier: http://berlin.iaaf.org/mm/Document/Comp ... _13306.pdf. Und die Strecke kann man sich hier anschauen: :: 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften berlin 2009™ :: | Marathon- & Gehen
Wer sind die "men to watch"?
Alle Äthiopier, insbesondere:
Tsegay Kebede (22 Jahre): PB 2:05:20 (aufgestellt 2009), 3. Platz Olympische Spiele 2008, 1. Platz Fukuoka 2008, 2. Platz London 2009
Deriba Merga (28): 2:06:38 (2008), 4. OS 08, 1. Houston 09, 1. Boston 09
(die weiteren sind Deresse Edae, Yemane Tsegay und Dejene Yirdawe)
Alle Kenianer, insbesondere:
Abel Kirui (27): 2:05:04 (2009) 2. Berlin 07, 1. Wien 08, 3. Rotterdam 09
Robert Kipkoech Cheruiyot (30): 2:07:14 (2006), 1. Boston 03, 06-08, 1. Chicago 04
(die weiteren sind Emmanuel Mutai, Daniel Rono und Benjamin Kiptoo)
Aus Marokko:
Jaouad Gharib (37): 2:05:27 (2009), 2. OS 08, 3. London 09
Abderrahim Goumri (33): 2:05:30 (2008), 2. London 07, 2. NYC 07, 3. London 08
Aus dem Rest der Welt:
Marílson dos Santos (BRA, 32): 2:08:37 (2007), 1. NYC 06+08
Atsushi Sato (JPN, 31): 2:07:13 (2007), 3. Fukuoka 07
Yonas Kifle (ERI, 31): 2:07:24 (2007), 3. HM-WM 05, 5. Amsterdam 07, 7. London 08
Wer läuft für Deutschland?
André Pollmächer (PB 2:13:09), Falk Cierpinski (2:13:30), Martin Beckmann (2:13:42) und Tobias Sauter (2:17:27). Stefan Koch hat verletzungsbedingt abgesagt.
Und wer gewinnt?
Mein Tipp (wie immer ohne Gewähr

1. Tsegay Kebede. Er ist einfach mal dran. Dieses Jahr in London war er der einzige, der Wanjiru bis zum Schluss folgen konnte.
2. Jaouad Gharib. Extrem erfahren, guter Hitzeläufer, hat dieses Jahr in London trotz hohen Alters nochmal eine fette PB rausgehauen.
3. Deriba Merga. Frontsau, angriffslustig, ist eigentlich immer in Form. Aber die Saison ist schon sehr lang für ihn, so daß es nicht mehr nach ganz vorne reicht.
4. Abel Kirui. Hat sein Potential dieses Jahr in Rotterdam gezeigt.
5. Robert K. Cheruiyot. Für "Mr. Boston" ist der flache Kurs in Berlin wohl zu "einfach"
6. Marílson dos Santos. Einfach nicht tot zu kriegen.
Hinter der Spitze:
- Abderrahime Goumri. Kein Siegläufer, aber immer für vordere Plätze gut.
- Atsushi Sato/Arata Fujiwara. Japaner sind bei Meisterschaften immer am stärksten.
- Yonas Kifle/Yared Asmeron.
Los geht's am Samstag um 11:45. Eurosport und das ZDF übertragen live.