SantaCruz hat geschrieben:Ich habe schon seit einiger Zeit Konsequenzen gezogen: ich schaue mir Leichtathletik auf den ÖR nicht an. Die übertragen ja sowieso nichts außer Olympische Spiele und Weltmeisterschaften. Und die kann man auf anderen Sendern oder im Internet besser verfolgen. Und wenn die ÖR mal ausnahmsweise Leichtathletik außer der Reihe übertragen (z.B. ISTAF) wird es sowieso eine Katastrophe.
Mich nervt die Sport-Berichterstattung der ÖR generell, nicht nur bei der Leichtathletik. Die Berichterstatter interessieren sich ueberhaupt nicht fuer den Sport, sondern sind bloss krampfhaft auf der Jagd nach "Emotionen", ganz egal von wem. Beim Fussball z.B. diese grausligen Schaltungen zu Reportern, die mitten in einer Horde groelender Fans stehen und berichten, wie die "Stimmung" dort ist, und der angetrunkene Horst darf dann auch noch ins Mikrofon stammeln, wie er sich gerade fuehlt. Wen soll denn sowas interessieren?
Auch bei den letzten Olympischen Spielen war's fuerchterlich. Wenn ein Deutscher eine Medaille gewonnen hat, wurde auch noch dessen daheimgebliebener Pudel interviewt. Sportarten, bei denen keine Deutschen beteiligt waren, hat man dafuer fast gar nicht gezeigt. Auch bei Wettbewerben, die uebertragen wurden, gab es kaum mal sachliche Informationen. Eurosport war da viel besser - erstens, weil sie gezwungenermassen nicht diese Deutschland-Zentrierung haben und zweitens, weil sie fast immer einen Experten als Co-Kommentator hatten, der etwas von der Sache verstand und auch interessante Informationen geliefert hat.
SantaCruz hat geschrieben:
Nur bei den deutschen Städtemarathons (Hamburg, Mainz, Berlin, Frankfurt) kann man nicht ausweichen. Da ist dann zwar immer noch zu viel "Drumherum" (Promistaffel, sinnfreie Interviews usw). Aber die Bildführung ist besser als bei der WM und mit Steffny als Co-Kommentator hat man dann auch etwas Expertise, so daß es insgesamt akzeptabel ist.
Ja - da wirkt sich auch der Experte als Co-Kommentator positiv aus, das faellt mir immer wieder auf. Steffny interessiert sich wenigstens fuer's sportliche Geschehen, er informiert einen immerhin ueber Zwischenzeiten und darueber, ob das Tempo gerade langsamer oder schneller wird, wie gross der Abstand zwischen Fuehrenden und Verfolgern ist, ob der Abstand schrumpft oder waechst und wer ueberhaupt alles in der Spitzengruppe ist. Eigentlich sollte man solche einfachen Informationen ja fuer selbstverstaendlich halten bei einer Sportuebertragung, aber ich fuerchte, ohne Steffny koennte man nicht unbedingt erwarten, sie geliefert zu bekommen. Da muesste man sich vermutlich zwei Stunden lang nur anhoeren, dass ein Marathon fuerchterlich lang und wie toll doch die Stimmung beim Publikum ist ...
SantaCruz hat geschrieben:
Aber sonst: wo immer es möglich ist, weiche ich den ÖR aus. Dann muß ich mich auch weniger ärgern.
HendrikO hat geschrieben:Ich muß mal die ÖR etwas in Schutz nehmen. Ich habe mich gestern auch sehr geärgert, aber nun werden sie schlechter geredet, als sie sind. Bei mir laufen fast nur die ÖR, Privatsender sehe, ich außer Eurosport, kaum.
Nach einer Stunde Privatfernsehen bin ich meistens froh, daß ich die ÖR habe.
So geht mir das auch - Filme schau ich mir im Privatfernsehen so gut wie gar nicht an, weil mich die Werbung nervt, und den Rest kann man sowieso vergessen. Dagegen erwischt man auf 3Sat, Arte oder in den dritten Programmen hin und wieder doch ganz interessante Dokumentationen. Ausserdem mag ich die Muenster-Tatorte und die Sendung mit der Maus zum Sonntagsfruehstueck.
Gruss,
Katrin