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Sub3-Marathon: Optimale Renneinteilung?

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cpuser hat geschrieben:Also für ne 1:22 (welche Strecke eigentlich? ich gehe mal von Halbmarathon aus!) wären mir 40 Wochenkilometer zu viel Aufwand!
Und vielleicht gibt es ja- unmittelbar nach der Einführung der B-Note- noch eine Effizienzwertung und den Mutter Theresa Pokal.
Stuttgart 2009.
Ne ist schon ok. Ich bin mal ne Woche 80km gelaufen, meine Bewunderung deshalb an alle die das dauerhaft schaffen (körperlich und psychisch).

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ZicMac hat geschrieben:
...
PS: Für die Interessierten - ich habe mal versucht, auf Basis des HH-Marathons 2008 eine quantitative Antwort auf meine Fragen zu finden. Folgende Statistik ist da rausgekommen
...

D.h. von 144 Leuten, die mit 1:29 angingen, schafften nur 10 bzw. 7% am Ende tatsächlich die 3h. Klar, dass einige wegplatzten, weil 1:29 viel zu optimistisch für sie war. Aber gleich so viele? Ich glaube einfach, dass generell nur ganz wenige das Tempo gleichmäßig über die volle Distanz halten können (vermutlich muskulär bedingt).

...
ich hab hier nicht alles gelesen, was geschrieben ist. aber zwei kommentare:

1. es war letztes jahr scheisse warm in hamburg. und zwar von einem tag auf den anderen
2. in hamburg ist der zweite teil schwieriger als der erste.

will sagen, es kommt eben doch auf die bedingungen an.

hau rein
this time, the bell

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DerC hat geschrieben:Negativspit wird imo überbwertet. Imo verschenken 90% der Hobbyläufer, die Negativ Split laufen, Zeit. Die meisten können wirklich am Limit keinen Negativsplit laufen, schon gar nicht beim 1. oder 2. M.
Leider muss ich sagen, dass Du von Marathon wenig Ahnung hast! Ist nicht böse gemeint.
Negatives Split ist die Beste MRT-Einteilung, die man laufen kann.
Es ist eine Laufoption, die man nicht mit anderen Strecken vergleichen kann. Doch wenn man das erlebte, ändert man schnell die Meinung.
Man liest bei allen, die positiven Split gelaufen sind: "bis 36k war alles gut, ich habe mich gut gefühlt. Aber dann..." Läufer dagegen, die negatives Split liefen, erzählen immer von einem Runnershight, einem super Lauferlebnis mit PB. Und... sie hatten immer das Gefühl schneller laufen zu können und verschenkten am Ende Minuten. Was nicht stimmt!
Der Marathon ist ein Wettkampf, den man nicht auf Risiko laufen darf. Auch wenn man am Ende 1-2 Minuten schneller sein könnte, ist das Risiko des Scheiterns im Verhältnis viel zu groß.
Am Anfang werden Sekunden gezählt und man freut sich über die gewonnene Zeit. Dann, ab 35k nur noch Minuten. Ab 38k Hauptsache der nächste Kilometerschild kommt. Ab 40k will man nur noch Ziel sehen und die Zeit ist sooooo unwichtig. Bei negativem Split läuft man in einem Rauschzustand, den keiner von uns vergessen wird. Da gehen auch noch bei 38k Zeiten, die man nie gedacht hat laufen zu können. Vor allem wenn man, wie in Berlin ab 21k, 5000 Läufer überholen darf, die gescheitert sind. Ich kenne Leute, die mit Ziel 2:30 am Ende nicht mehr 5’ Tempo halten konnten.
Ich habe nur einmal negatives Split laufen können. Leider nicht beim MRT sondern bei Hermannslauf. Dabei habe ich so eine gute Endzeit erreicht, die mit meiner Leistungsklasse normalerweise nicht möglich war. Bis jetzt, fast 3 Jahre später wo ich 2-3 min auf 10k schneller laufen kann, erreiche die Zeit nicht.
Mein Trainer bereitet mich 3 Wochen lang auf die Einstellung vor und erklärt immer wieder wie wichtig das verhalten Angehen in der ersten Hälfte des MRT ist. Letztes Jahr habe ich das nur um ca. 12s verpasst (habe zu früh angefangen die Endzeit zu errechen und aufgegeben).

Übrigens: mit 1:21 solltest Du schon 2:53 laufen können. Mein ersten habe ich mit 1:25 (muss ich zu Hause genauer nachgucken) Vorleistung in 2:55 beendet.

Gruß
Rolli

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Ich gehe mal davon aus, dass Negativ-Split kein Plan, sonder ein Ergebnis ist. Aus "nach Plan laufen" und "am Ende war noch was drin".
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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chuuido hat geschrieben:Ich gehe mal davon aus, dass Negativ-Split kein Plan, sonder ein Ergebnis ist. Aus "nach Plan laufen" und "am Ende war noch was drin".
Nein. Geplante Renneinteilung nach realistischen Zielen.

Gruß
Rolli

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Rolli und DerC sind eigentlich Paradebeispiele für entgegengessetzte Läufertypen, deswegen
- hat Rolli beim Start auf der Bahn nach 2m schon 3m Rückstand und rollt erst nach 50m unaufhaltsam vorbei
- genügt DemC auf Langstrecken nicht einmal der Finger Gottes, sondern der muß schon noch kräftig von hinten schieben.

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Rolli hat geschrieben:Nein. Geplante Renneinteilung nach realistischen Zielen.

Gruß
Rolli
Dann haben die meisten Topmarathonläufer (z.B. die 2009er Sieger in Paris, London und Boston) unrealistische Ziele, oder eine ungeplante Renneinteilung? Soweit ich mich erinnere ist von den Topläufern nur Haile beim Weltrekord einen Negativsplit gelaufen. Und das ist dann ja wohl die Ausnahme von der Regel.
Und die beste MRT Renneinteilung ist und bleibt ein neutraler Split mit Zusammenbrechen auf der Ziellinie.

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cpuser hat geschrieben:Dann haben die meisten Topmarathonläufer (z.B. die 2009er Sieger in Paris, London und Boston) unrealistische Ziele, oder eine ungeplante Renneinteilung? Soweit ich mich erinnere ist von den Topläufern nur Haile beim Weltrekord einen Negativsplit gelaufen. Und das ist dann ja wohl die Ausnahme von der Regel.
Und die beste MRT Renneinteilung ist und bleibt ein neutraler Split mit Zusammenbrechen auf der Ziellinie.
Zumindest da Costa ist 1998 beim damaligen Weltrekord ebenfalls einen negativen Split gelaufen. Darüber hinaus kann man generell Rennen, in denen auf Sieg (und nicht in erster Linie Zeit) gelaufen wird, nicht mit Rekordrennen vergleichen.

Ansonsten ist die Diskussion um den optimalen Split allerdings recht müßig, denn nie wird jemand wissen, ob eine andere Einteilung zu einem besseren Ergebnis geführt hätte. Identische Bedingungen gibt es nicht. 2 nahezu gleich schnelle Hälften mit nur leichter Abweichung nach oben oder unten dürften wohl optimal sein.

Was Rolli mit "Runner's High bei negativem Split" anspricht, hat wohl viel damit zu tun, dass man relativ zum Gros des Feldes scheinbar an diesem vorbeifliegt, da die meisten auf der zweiten Hälfte abfallen, mehr oder weniger. Vor 2 Jahren ging es mir ähnlich, als ich in Hamburg gerade einmal 2 Sekunden langsamer war auf der 2. Hälfte. Da ziehst du an ganzen Gruppen vorbei und hast das Gefühl, du hättest unendliche Power. Das motiviert und lässt die Anstrengung fast vergessen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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cpuser hat geschrieben:Dann haben die meisten Topmarathonläufer (z.B. die 2009er Sieger in Paris, London und Boston) unrealistische Ziele, oder eine ungeplante Renneinteilung? Soweit ich mich erinnere ist von den Topläufern nur Haile beim Weltrekord einen Negativsplit gelaufen. Und das ist dann ja wohl die Ausnahme von der Regel.
Und die beste MRT Renneinteilung ist und bleibt ein neutraler Split mit Zusammenbrechen auf der Ziellinie.
Es ist falsch immer wieder die Topläufer mit uns zu vergleichen, weil sie dazu verdammt sind voll auf Risiko zu laufen. Unter dem Motto "Hauptgewinn oder gar nix"

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Es ist falsch immer wieder die Topläufer mit uns zu vergleichen, weil sie dazu verdammt sind voll auf Risiko zu laufen. Unter dem Motto "Hauptgewinn oder gar nix"

Gruß
Rolli
Für den Hauptgewinn ist eine optimale Renneinteilung unerlässlich.

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Rolli hat geschrieben: Mein ersten habe ich mit 1:25 (muss ich zu Hause genauer nachgucken) Vorleistung in 2:55 beendet
Doch mit 1:23.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben: Ich habe nur einmal negatives Split laufen können. Leider nicht beim MRT sondern bei Hermannslauf.
Rolli
Warum bist du eigentlich nur einmal einen negativen Split gelaufen?
Ich finde es auch sehr angenehm, hinten raus noch Gas geben zu können und an vielen regelrecht vorbeizufliegen.
Aber planbar ist das meiner Meinung vorher nicht.
Ich laufe auf eine mögliche Zielzeit an mit einem Tempo welches, gleichmäßig gelaufen, mich genau zur Zielzeit führt. Wenn ich dann bei km 32 merke, dass ich mich gut fühle, kann ich noch einmal beschleunigen und bin so letzteS Jahr 2,5min unter meiner Wunschzeit rausgekommen. Absolut geil, letzes Jahr in Frankfurt.
Das Jahr davor bin ich genauso angelaufen, habe mich bei km32 nur "normal" gefühlt, bei km 40 Krämpfe bekommen, mal kurz gedehnt und dann trotzdem noch mit einer für mich sehr zufriedenstellenden Zeit ins Ziel gelaufen. das war nicht ganz so geil aber auch noch voll in Ordnung.
Eine Renneinteilung, wie sie Herr Greif empfiehlt, mit 5 sec über MRT die ersten Km , dann auf MRT und zum Ende hin schneller als MRT, was ja am Ende einem Lauf mit geplantem Negativsplit entspricht, finde ich persönlich sehr unspektakulär.
Und du scheinst es ja auch nicht so zu handhaben.
Das MRT ist doch sowieso ein willkürlich festgelegtes Tempo genauso wie die darauf basierende Zielzeit mit oder ohne Negativsplit,, von dem ich vermute, dass ich es aufgrund meines Trainings draufhabe. Aber kann ich denn sagen ob ich 3:55min/km oder 3:52 oder 3:57 draufhabe? Was für einen Einfluss haben äußere und innere Faktoren darauf?
Ich kann nur sagen, mein Training war ok, ich müsste es auch am Tag X auf die Strecke bringen. Habe ich auf 3 h hin trainiert, habe ich alles getan um an diesem Tag, die Zeit zu schaffen. Ob am Ende eine 2:58 rauskommt, oder eine 3:01 bis 3:30 hängt von vielen
Faktoren ab aber ganz bestimmt nicht davon, ob ich einen Negativsplit laufe oder nicht.
BTW wird beim Negativsplit bestimmt immer von einer Rennaufteilung 1:31 - 1:29 ausgegangen.
Beim Positivsplit führt mit großer Wahrscheinlichkeit alles unter 1:28 auf der ersten Hälfte zu einem Desaster.

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Was ist eigentlich mit der ominösen 51:49 Regel? - für Marathondistanz-
Blödsinn? würde für 3h eher eine erste Hälfte von 1:31:45 ergeben...
Meine "Bestzeiten":
5km: 20:42 Münchner-Kindl 2009
10km: 41:37 Forstenried 2010
HM: 1:34:19 Altötting 2009
M: 3:42:27 München 2009

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ZicMac hat geschrieben:
Ich fasse zusammen: Die Vorleistung lässt eine Sub3 denkbar erscheinen. Wenn das Wetter passt, geh ich dann auch auf diese Zeit an (bei einer prominenten Schwelle geht m.E. die Schwelle vor der bestmöglichen Zeit). 1:28:30 auf die erste Hälfte, und dann Augen zu und durch. Qualvoller Heldentod beim Kampf mit dem Drachen, oder die holde Jungfrau im Ziel.
So - kurze Rückmeldung zum alten Thread: Die holde Jungfrau isses geworden. :D
Vielen Dank an alle, die hier Vorschläge zum optimalen Rennen abgegeben haben. Den ausführlicheren Bericht von mir zum Berlin Marathon 2009 findet ihr hier.


Gruss, Martin

Wettkämpfe 2009
03/09 HM Gröbenzell: 1:43:04 :peinlich:
04/09 HM Leipzig 1:29:38 :)
07/09 6,5K Maxi Firmenlauf München 0:27:23 :)
08/09 HM Altötting 1:23:40 :)
09/09 M Berlin 2:58:06 :)
11/09 M New York
Gesperrt

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