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Zur Wahl

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Mir hat bisher niemand erklären können, wie man das bedingungslose Grundeinkommen einführen könnte, ohne einen Staatsruin zu riskieren.

"Steuern rauf für Bonzen..." ist eine derart abgeschmackte Parole, das es mich schaudert. Du wertest damit alle die "besser verdienen" gleichermaßen ab. Gerecht ist es wenn alle die gleichen Steuern zahlen aufs Gehalt (ohne wenn und aber - und ohne Schlupflöcher), sowie auf Konsum und Vermögen.

Zur Wahl: es ist nicht das eingetreten was ich mir gewünscht hätte, aber vielleicht sind ein paar dürre Jahre unter schwarz/gelb ja ganz heilsam...
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bamf hat geschrieben:Gerecht ist es wenn alle die gleichen Steuern zahlen aufs Gehalt (ohne wenn und aber - und ohne Schlupflöcher), sowie auf Konsum und Vermögen.
nein, das ist eben nicht "gerecht". deshalb hat deutschland ein gestaffeltes steuersystem. allerdings wird eben immer weiter darauf hingearbeitet diese staffelung aufzuheben, indem staatliche leistungen (aus steuergeldern) zurückgefahren werden (dort muss dann jeder im gleichen maße dafür aufkommen - eine staffelung findet nicht mehr statt) und vorzugsweise nicht gestaffelte steuern (mehrwertsteuer) angehoben werden, statt gestaffelte.

effektiv glättet man also indirekt aber systematisch hin zu einem einheitlichen steuersatz - einem ungerechten system.

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bamf hat geschrieben:völlig klar ist, dass wer mehr hat auch mehr (oder teurer) konsumiert,
aber nicht proportional - auch wenn sich jemand mit hohem einkommen vielleicht exklusiver einkleidet, ist der kleiderschrank irgendwann voll und es gibt keine notwendigkeit mehr weitere kleidungsstücke zu kaufen. das lässt sich auch auf sämtliche anderen konsumgüter übertragen.
bamf hat geschrieben:oder viel Erspartes hat - an den Punkten setzt das System an.
inwiefern wird erspartes besteuert? eine vermögenssteuer gibt es ja leider nicht -> neiddebatte.
bamf hat geschrieben:Die Steuern werden da erhoben, wo das Geld hinfließt und nicht gleich an der Quelle.
dass da besteuert wird, wo das geld hinfließt sehe ich so nicht. da bleiben wir wohl unterschiedlicher meinung.


aber ich will mich jetzt hier auch gar nicht weiter mit dir / euch anfeinden - ich finde das gestrige ergebnis sehr frustrierend und wir werden jetzt einfach sehen, was uns die nächsten vier jahre bringen. ich werde aller voraussicht nach mit vielem nicht einverstanden sein, aber damit muss ich dann wohl leben - die mehrheit wollte es so. (diese tatsache ist für mich am erschütterndsten)

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DanielaN hat geschrieben:Wird aber wohl nicht realisiert werden solange deren Spitze aus einem Stasi-Mann und einem, mit dem die SPD noch ne Rechnung offen hat besteht.
Naja, für Frau Merkel würde ich da auch keine Hand ins Feuer legen. Man musste schon hinter dem System DDR stehen, wenn man einen Job bei der FDJ ausüben wollte. Und wie ich schon schrieb: von den ganzen Ex-Ost CDU/FDP-Politikern, die nach der "Wende" kritiklos übernommen wurden, hätte ich gerne mal die Stasi-Unterlagen gesehen. Aber die hat ja sicher schon Kohl beiseite geschafft - wie auch seine eigene..

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bamf hat geschrieben:Mir hat bisher niemand erklären können, wie man das bedingungslose Grundeinkommen einführen könnte, ohne einen Staatsruin zu riskieren.

"Steuern rauf für Bonzen..." ist eine derart abgeschmackte Parole, das es mich schaudert. Du wertest damit alle die "besser verdienen" gleichermaßen ab. Gerecht ist es wenn alle die gleichen Steuern zahlen aufs Gehalt (ohne wenn und aber - und ohne Schlupflöcher), sowie auf Konsum und Vermögen.

Zur Wahl: es ist nicht das eingetreten was ich mir gewünscht hätte, aber vielleicht sind ein paar dürre Jahre unter schwarz/gelb ja ganz heilsam...
Es ist auch ohne Staatsruin möglich, alleine durch den Wegfall von ALG 2, Sozialhilfe, Wohngeld, Kindergeld und was es sonst noch für soziale Leistungen gibt, plus den ganzen Behördenapparat den dann kein Mensch mehr braucht ist ein Teil finanzierbar. Der Rest wird über die Steuer finanziert z.b. Mehrwertsteuer, eine Nettoeinkommenssteuer höhere Tabak und Alkoholsteuer, Luxussteuer. Kommt ganz auf die Höhe des Betrages an, gibt wie gesagt zig verschiedene Finanzierungsmodelle. Es gibt einen Unterschied zwischen besser verdienen und den Hals nicht voll kriegen.

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Wollen dann nicht alle Deutsche werden? Was ist mit den Gastarbeitern? Werden viele nicht mehr arbeiten wollen? Bleibt dann Arbeit liegen? Gibt es eine Seite, die diese und noch mehr Fragen, die ich auf Lager hätte, lösend zugunsten des bedingungslosen Grundeinkommen beantwortet?
MfG
Plattfuss

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Plattfuss hat geschrieben:Wollen dann nicht alle Deutsche werden? Was ist mit den Gastarbeitern? Werden viele nicht mehr arbeiten wollen? Bleibt dann Arbeit liegen? Gibt es eine Seite, die diese und noch mehr Fragen, die ich auf Lager hätte, lösend zugunsten des bedingungslosen Grundeinkommen beantwortet?
MfG
Plattfuss
als start für eine internetrecherche kann vielleicht diese seite dienen:
Infos Grundeinkommen ist wählbar

kann leider selbst nicht mit guten infos dienen, muss auch erst lesen :wink:

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Es gibt so viele schreiende Steuerungerechtigkeiten.

Der Anteil Limonade in einem Radler unterliegt der Biersteuer :tocktock: . Der Zuckergehalt wird dabei wie die Stammwürze behandelt, was soll das?

Alkoholfreies Bier bis 0,5% Alkoholgehalt wird nicht besteuert :motz: .
Für 'ne Nullzweierstange Kölsch zahlt man nur 2 Cent Biersteuer :idee: .
Es gibt viel zu tun, Schwarz-Gelb :nick: :zwinker5: .

Wer will, wer will, wer hat noch nicht: :steinigen:

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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DerC hat geschrieben:Im Westen waren die Ex-Nazis Richter und Ministerpräsidenten. Auch nicht schlecht, oder?
Natürlich ist die Nazizeit eine gemeinsame deutsche Vergangenheit. Und je mehr man Stasi-Terror und DDR-Unrecht überbetont, desto mehr verblasst darüber die deutlich schlimmere gemeinsame Vergangenheit.
Mit Verblaub eine merkwürdige Argumentation. Im Westen waren nach dem Krieg Nazis im Staatsdienst, sowiet richtig. Wo die Nazis in der DDR geblieben sind ist bis heute nicht aufgearbeitet und will auch kaum jemand wissen. Und weil es die schlimmen Nazis im Westen gab brauchen wir über die nicht ganz so schlimmen Stasi-Unterdrücker erst gar nicht reden? :confused: Unsere braune Vergangenheit ist, wenn auch mit zeitlichem Abstand, sehr umfänglich aufgearbeitet worden und sie wird nicht vergessen. Die beiden Systeme zu vergleichen oder noch dümmer sie gegeneinander aufzurechnen führt zu nichts.

Unrecht bleibt Unrecht und muß auch so genannt werden. Davon ab bin ich der Meinung, dass man auch Stasimitarbeitern, die sich zu ihrer Vergangenheit bekennen, die Chance geben muß wieder Teil der Gesellschaft zu werden (sind sie ja zu weiten Teilen eh :teufel: )
DerC hat geschrieben:Wenn man den Übetreibungen mancher glauben schenkte, könnte man noch anfangen zu glauben, die DDR sei wirtschaftlich auf dem Niveau eines Entwicklungslandes gewesen und der Stasi-Terror sei vergleichbar gewesen mit dem Nazi-Terror. Und mit den Lügen über das wirtschaftliche Potenzial der DDR kann man dann eigene wirtschaftpolitische Fehler entschuldigen und mit dem Betonen des DDR-Unrechts verfolgt man andere Zwecke ....
Dann hatte Erich doch Recht und die DDR war auf Rang 10 der Industrienationen? :haeh: Da gab es gar keinen bevorstehenden Staatsbankrott? Die ganzen Werksschließungen waren nicht notwendig, weil die Betriebe nicht wettbewerbsfähig waren sondern weil Wessis sich die Taschen voll gemacht haben? Richtig so? :teufel:

Die Milliarden die wir in die Sanierung der von der DDR Industrie erzeugten Altlasten gesteckt haben sind sicher auch alle in Westtaschen geflossen ohne jede Gegenleistung. Da gab es ja gar keine Probleme... :nick:

Kommentare zum DDR-Unrecht spare ich mir jetzt...
DerC hat geschrieben:Und haben sich Deutsche jemals wirklich selbst Demokratie erkämpft? Gab es mal ne Revolution hier? Jetzt bloß nicht mit 1848 ankommen ... und auch nicht mit 1989. Revolution ist was anderes.
Ich weiß ja nicht welche blutigen Revolutionsphantasien Dich bewegen. Die Menschen, die 1989 in Leipzig auf die Straße gingen mussten jederzeit damit rechnen, dass der Staat mit Waffengewalt gegen sie vorgeht. Die Stadt war mit Gerüchten über bevorstehende Einsätze von Polizei und Armee voll (Die Familie meiner Frau ist damals mitmarschiert).

An das Gemetzel der französischen Revolution reicht das sicher nicht, dafür sind in unserem Fall aber auch gute Demokraten draus geworden. Ich habe jedenfalls großen Respekt vor dem Mut dieser Deutschen, die die Nase voll von Unterdrückung und Gänngelung hatten und für ein besseres Leben etwas riskiert haben.

Ich finde diese Argumentation aus dem Lager der LINKEN unerträglich mit der das Unrecht in der DDR mit Altnazis in der BRD reltiviert werden soll. Wenn man schon vom hohen moralischen Ross herunter argumentiert, soll jeden Dreck als Dreck bezeichnen.

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Plattfuss hat geschrieben:Wollen dann nicht alle Deutsche werden? Was ist mit den Gastarbeitern? Werden viele nicht mehr arbeiten wollen? Bleibt dann Arbeit liegen? Gibt es eine Seite, die diese und noch mehr Fragen, die ich auf Lager hätte, lösend zugunsten des bedingungslosen Grundeinkommen beantwortet?
MfG
Plattfuss
Ich denke es wollen auch nicht mehr Deutsche werden wie jetzt auch schon. Wem die Kohle reicht, der bleibt halt zu Hause. Das werden aber die wenigsten sein, du kannst z.b. sagen ich gehe mal nen halbes Jahr malochen und arbeite mir nen bischen Kohle zusammen und das andere halbe Jahr mache ich z.b. Urlaub und genieße das Leben, so wie es normalerweise sein soll.Ich bin einfach frei in meinen Entscheidungen und keinen Rechenschaft schuldig warum ich den Job geschmissen habe. Egal wer, alle haben mehr Kohle in der Tasche als vorher und Ihre Existenz, zumindest das Minimum ist gesichert. Warum sollte Arbeit liegen bleiben, wir leben in Deutschland. Der größte Teil der Bevölkerung ist doch pflichtbewußt, es gibt Menschen die gehen mit Fieber zur Arbeit. Da hätte ich keine Bedenken, es kommt halt auf einen Versuch drauf an.

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Hallo Zusammen,

Habe die Wahl auch ein bischen verfolgt, obwohl ich noch gar nicht wählen darf.
Zum Grundeinkommen kann ich nicht viel sagen, da ich es nicht beurteilen kann, inwiefern das realistisch und durchsetzbar ist. Ich glaube genausowenig, dass die Linke das beurteilen kann (und wenn wird sie dem Wähler dennoch etwas Anderes erzählen...). Das ist absolute Augenwischerei.

Hat sich jemand, der die Linke hier befürwortet, eigentlich schon mal über das Wahlprogramm Gedanken gemacht? Ich habe es gelesen und durfte feststellen, dass es das ist was ich (und mein GK-Lehrer) befürchtet habe. Ein Wahlprogramm. Wozu dient ein solches Programm?

Genau, Grundsatzdiskussionen ohne echten Hintergrund auszulösen, wie hier ja ganz nett zu sehen ist... . Mal ehrlich: Steckt hier jemand so tief in der Materie, dass er beurteilen kann, ob sich in unserer Gesellschaft ein Mindestlohn positiv oder negativ auswirkt !? Ich möchte jetzt natürlich keinen Zweifel daran lassen, dass ich ein kostenloses Studium (wie es mir die Linke bis ins hohe Alter verspricht) gerne annehmen würde. Wer zahlts? ach ja, darüber muss natürlich erst abgestimmt werden. Im Zweifel du, du und du! :daumen: danke.

Oder:

"Er zahlt's, er hat einen Porsche in der Garage!" und wenn sich dann keiner mehr einen Porsche leisten kann/will (ja, nicht nur Manager fahren ein teures deutsches Auto), dann wird das Volk merken, dass unsere Wirtschaft dummerweise von ebenjenen Gutverdienern und deren Autokauf abhängt. Vom Export dieser Karren ebenso.
Nicht ausschließlich, aber durchaus relevant.

Eine Regierung sollte (egal welche Farbe) diesen Lebensstandard, den ein Jeder (ja, denn ein Jeder sitzt offenbar vor einem Computer) von uns genießt, dadurch sichern, dass es unserer Wirtschaft gut geht. Es muss nicht immer besser gehen, aber eine Sicherung sollte schon da sein. Wenn das erledigt ist und Wachstum vorhanden ist, kann man gerne (unter Experten) über Mindestlohn, Grundverdienst, Saufspesen, wie-auch-immer diskutieren... .

Aber sich (wie die Linke das tut) hinzustellen und danach zu schreien, dass es allen besser gehen soll aber keiner dafür arbeiten soll (mal abgesehen von den paar bereits genannten workaholics), ist schlicht kontraproduktiv und reißerisch.

Ich persönlich habe kein Problem mit schwarz/gelb, obwohl ich die nicht favorisiert hätte.
Aber das mehr aus persönlichen Gründen. Man denke nur an die Umwelt, die neben dem Wirtschaftswachstum, dass wir zweifelslos alle brauchen,da es uns bitter schlecht geht, leiden muss..... .

Aber: das war ja nicht das Thema dieser Wahl. Zum Glück! sonst hätten eine Menge "Experten" auch noch Stimmen mit dem fahrlässigen "Schutz" von Wald gesammelt. Macht lieber was kaputt, was sich schneller regeneriert. Zum Beispiel die Aktien der Atomstromanbieter, die sich heute morgen (O Wunder!) auf dem Kurs gen Oben befanden.

So, das war jetzt mal meine Meinung. Die kann man akzeptieren, muss man aber nicht.

Schönes Diskutieren wünsche Ich!
Gruß,
Jonas

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Von 290 Milliarden Euro gibt der Bund nur etwa 170 Milliarden für Soziales und Schuldzinsen aus. EIn bodenloser Skandal. Solziale Kälte geht durch das Land, das Ende ist nahe... Was ist mit den restlichen 120 Milliarden?

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Was ist mit den restlichen 120 Milliarden?
Wahrscheinlich Verwaltung und Autobahn oder sowas. Oder Zukunftsinvestitionen? weiß mans... . Ich weiß es nicht.

Aber die Kontoauszüge des Bundes möchte ich auch nicht haben, denn da ist bestimmt immer irgendein Loch zu stopfen: Neues Rathaus für Hinter-Dupfingen muss bezuschusst werden, usw. .... . Was da alles unter "Soziales" läuft kann man auch nicht beurteilen, oder?
Steht sowas im Haushaltsbuch? kennt das jemand?

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HendrikO hat geschrieben:Was ist mit den restlichen 120 Milliarden?
Werden für die Bundeswehr gebraucht, damit die im Ausland Krieg führen kann. :teufel: :teufel:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Chayzor hat geschrieben: "Er zahlt's, er hat einen Porsche in der Garage!" und wenn sich dann keiner mehr einen Porsche leisten kann/will (ja, nicht nur Manager fahren ein teures deutsches Auto), dann wird das Volk merken, dass unsere Wirtschaft dummerweise von ebenjenen Gutverdienern und deren Autokauf abhängt. Vom Export dieser Karren ebenso.
Nicht ausschließlich, aber durchaus relevant.

Vielleicht möchte 'die Linke' ja eine Wirtschaft, die nicht von den Gutverdienern abhängig ist? Wenn alle Golf fahren, auch die, die sich bisher keinen leisten konnten, kommt es doch auf's gleiche raus :D :teufel: .

Gruß Rono

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romawi hat geschrieben:Werden für die Bundeswehr gebraucht, damit die im Ausland Krieg führen kann. :teufel: :teufel:
Nö, das sind nur etwa 30 Millarden.

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DerC hat geschrieben: Du bist offensichtlich schon so sehr durch die gängge neoiberale Propagandas "ver dorben"
Ja wenn du meinst
aber ich probiere es dennoch ein mal.
vielen Dank :daumen:

Ich glaube, es ergibt nicht viel Sinn, wenn wir weiter diskutieren. Wir werden nur seitenlange Diskussionen führen, ohne uns auf etwas einigen zu können. Diese Zeit spare ich dir und mir.

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Hallo Uwe,

mal eins vorweg: Es ist nicht gerade der beste Start in eine Diskussion, wenn man dem gegenüber alles mögliche unterstellt, was der nicht geschrieben hat.
UweZ hat geschrieben:Und weil es die schlimmen Nazis im Westen gab brauchen wir über die nicht ganz so schlimmen Stasi-Unterdrücker erst gar nicht reden?
Habe ich nie behauptet. Was für eine blöde Frage.
UweZ hat geschrieben: Unsere braune Vergangenheit ist, wenn auch mit zeitlichem Abstand, sehr umfänglich aufgearbeitet worden und sie wird nicht vergessen.
Schön wärs. Weil alles so schnell und so gut aufgearbeitet worden ist, wurden ja auch erst diesen Monat die Urteile gegen die "Kriegsveräter" von damals aufgehoben. Mal ganz zu schweigen von der skandalösen Lösung für die Zwangsarbeiter. Aber klar, ist alles wunderbar aufgearbeitet. Es gibt ja nur schwarz und weiß, ich vergaß. :D
UweZ hat geschrieben: Unrecht bleibt Unrecht und muß auch so genannt werden. Davon ab bin ich der Meinung, dass man auch Stasimitarbeitern, die sich zu ihrer Vergangenheit bekennen, die Chance geben muß wieder Teil der Gesellschaft zu werden (sind sie ja zu weiten Teilen eh :teufel: )
Vollkommene Zustimmung. Aber wieso meinst du so etwas schreiben zu müssen? Habe ich irgendwo etwas anderes behauptet?
UweZ hat geschrieben: Dann hatte Erich doch Recht und die DDR war auf Rang 10 der Industrienationen? :haeh: Da gab es gar keinen bevorstehenden Staatsbankrott? Die ganzen Werksschließungen waren nicht notwendig, weil die Betriebe nicht wettbewerbsfähig waren sondern weil Wessis sich die Taschen voll gemacht haben? Richtig so? :teufel:
Für dich scheint es nur schwarz und weiß zu geben. Es gibt leider viele, die es gerne so simpel hätten. Aber die Welt hat eben viele graue Stellen. Rang 10 ist für die DDR natürlich übertrieben, aber sicher bei weitem nicht Schlusslicht in Europa, also meilenweit über jedem Schwellen- oder Entwicklungsland. Die DDR war so grob auf dem wirtschaftlichen Level von einem ärmeren südeuropäischen westlich orientierten Land - nur etwas schlechter mit Südfrüchten versorgt.

Mal schwarz-weiß, so wie du es verstehst :teufel: : Meinst du etwa, es sind bei und nach der Einigung bzw dem Beitritt keine Fehler gemacht worden, die ordentlich GEld gekostet haben? Keine Subventionen sinnlos versackt? Es haben sich keine Westkonzerne übermäßig bereichert? Kohl hat sich nicht verkalkuliert?
UweZ hat geschrieben: Ich weiß ja nicht welche blutigen Revolutionsphantasien Dich bewegen.
Die nächste dämliche Unterstellung. Wo habe ich denn eine Revolution gefordert? Lies doch mal was ich geschreben habe.
UweZ hat geschrieben:An das Gemetzel der französischen Revolution reicht das sicher nicht, dafür sind in unserem Fall aber auch gute Demokraten draus geworden.
Die Franzosen sind also schlechte Demokraten? :Und die Beifallklatscher von Hoyerswerda gute? Blockflöte Merkel vielleicht die Vorzeigedemokratin? confused:

Ist das wie Cabo schreibt alles Wurst?
cabo hat geschrieben: Ist das nötig, damit das System funktioniert? Ist doch wurst, ob erkämpft oder nicht - es gibt inzwischen eine demokratische Tradition in Deutschland, die schon einige Zeit erfolgreich andauert.
Ob Antifaschismus von oben verordnet oder aus Überzeugung ist auch Wurst? Demokratie erkämpft oder als Kriegsverlierer "geschenkt" bekommen, alles Wurst? Verfassung demokratisch legitimiert oder nicht, alles Wurst?
UweZ hat geschrieben: Ich finde diese Argumentation aus dem Lager der LINKEN unerträglich mit der das Unrecht in der DDR mit Altnazis in der BRD reltiviert werden soll.
De Sache ist doch eher umgekehrt: Die Linkspartei und ihre (potenziellen)Wähler soll diskreditiert werden, indem man die Zustände in der DDR schwärzer malt, als sie wirklich waren, und dann den Linken unterstellt, sie wollten ein derartiges Unrechtssystem.

Wer ist in den Medien als großer Wahlsieger abgefeiert worden? Die FDP, klar irgendwo zu recht, obwohl die ja nur von der Schwäche der anderen profitiert haben - wenn die FDP in der Regierung ist, werden die Wähler wohl wieder merken, wie überflüssig diese EX-Liberalen sind.

Und wer war der zweite große Wahlsieger, auch wenn das viel nicht zugeben wollten und ein Teil der Medien versucht hat, das unter den Tisch fallen zu lassen? Die Linkspartei.
Komischerweise haben all die Schmutzkampgnen mit roten Socken und Co bisher der Linkspartei kaum was anhaben können.
UweZ hat geschrieben: Wenn man schon vom hohen moralischen Ross herunter argumentiert, soll jeden Dreck als Dreck bezeichnen.
Wer setzt sich den auf dieses Ross? Willst du mir das unterstellen?

Grß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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An der DDR braucht man nichts schwarz zu malen, ist auch so schwarz genug. Und du irrst, die DDR war völlig am Ende. In der legendären Sitzung, die am Ende zur Öffnung der Mauer führte, ging es eigentlich um Kreditbitten an die BRD. Nach eigenen Aussagen wäre die DDR im WInter 89/90 weder in der Lage gewesen, überall zu heizen, noch die gesamte Bevölkerung ausreichen mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Die Menschen hätten gefroren und gehungert.

Oder um es deutlich zu sagen: die DDR war von vorne bis hinten ein Scheißstaat, da braucht man sich nirgendwo was abzuschauen.

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loops hat geschrieben:Ja wenn du meinst
Ja, deine Aussagen lassen das vermuten. Ist aber kein Wunder, da leider weite Teile der Medien sehrr unkrtisch gegenüber gewissen Strömungen geworden sind. Wer genug Geld hat, um genügend Propaganda zu bezahlen, bestimmt eben wesentlich die öffentliche Meinung. Das ist ein Faktor, der das funktionieren der Demokratie in einem spätkapitalistischen System offensichtlich beeinträchtigt.
loops hat geschrieben: Ich glaube, es ergibt nicht viel Sinn, wenn wir weiter diskutieren. Wir werden nur seitenlange Diskussionen führen, ohne uns auf etwas einigen zu können. Diese Zeit spare ich dir und mir.
Danke dafür. :daumen: Obwohl es sich ja ein wenig so liest, als hättest du einfach keine guten Argumente oder keine Ahnung von Politik, aber dann verpasse ich ja auch keine gute Diskussion. :teufel:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Obwohl es sich ja ein wenig so liest, als hättest du einfach keine guten Argumente oder keine Ahnung von Politik
Mach dir darum mal keine Sorgen, aber unsere Positionen liegen derart weit auseinander, dass es einfach aussichtslos scheint

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HendrikO hat geschrieben:An der DDR braucht man nichts schwarz zu malen, ist auch so schwarz genug. Und du irrst, die DDR war völlig am Ende. In der legendären Sitzung, die am Ende zur Öffnung der Mauer führte, ging es eigentlich um Kreditbitten an die BRD. Nach eigenen Aussagen wäre die DDR im WInter 89/90 weder in der Lage gewesen, überall zu heizen, noch die gesamte Bevölkerung ausreichen mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Die Menschen hätten gefroren und gehungert.
Wier können ja beide mal die Quellen angeben, du für diese Legende, und ich für meine Einschätzung der Wirtschaftlichen Stärke der DDR. Mal sehen was da raus kommt ... es gibt ja einige Länder die auf Kredite angewiesen sind und waren, aber das macht ein Land ja nicht geich zum Entwicklungsland.

Das nicht überall geheizt werden kann, gibt es im Westen ja auch immer mal wieder. Seit Energiekonzerne privatisiert wurden, eher öfter als seltener. Aber der Neoliberalismus wirds schon richten ...

Ist aber natürlich nix für die DDR, nur was gegen die westlichen Schweinereien. Ich hab im ganzen Thread noch nix gutes über die DDR geschrieben, wenn ich mich recht erinnere, aber dennoch versucht immer wieder jemand, mir sowas in die Schuhe zu schieben. Kommt vielleicht daher, dass einige hier bißchen stark an altlinken Klischees hängen.
HendrikO hat geschrieben: Oder um es deutlich zu sagen: die DDR war von vorne bis hinten ein Scheißstaat, da braucht man sich nirgendwo was abzuschauen.
So richtig prickelnd fand ichs da auch nicht, wenn ich mal da war. Aber meine Freund im Osten hat super auf sein Lego aufgepasst, da kam nix weg, das hat mich beindruckt. Es war eben schwieriger an sowas dranzukommen als in unserer Überflussgesellschaft. Backwaren super billig und lecker, erinnere ich mich. Aber klar, natürlich alles erkauft mit dem Blut an der Grenze undsoweiter, deswegen alles shit. Obwohl ich mal gehört hab, in einem unserer Nachbarländer im Westen würden sie auch Brot subventionieren und bei uns wären eigentlich auch viele Lebensmittel zu billig. Seltsame Gemeinsamkeiten.

Und was mir gerade einfällt von wegen Flüchtlingen, zählt einer die Toten an den Grenzen der Festung Europa, wenn wir schonmal beim Sammeln der grauen und schwarzen stellen in der Welt sind? Ja, ich weiß, ganz anders Thema das, aber irgendwie kam ich drauf, da steckt sicher wieder eine politisch nicht korrekte Assoziationskette dahinter.

Gruß
C - ziemlich liberal, vielleicht ein wenig neo, aber sicher nicht neoliberal. Und jetzt erstmnal weg, die erste Bürgerpflicht erfüllen: Einkaufen!

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- Sir Roger Bannister

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Chayzor hat geschrieben:Hat sich jemand, der die Linke hier befürwortet, eigentlich schon mal über das Wahlprogramm Gedanken gemacht? Ich habe es gelesen und durfte feststellen, dass es das ist was ich (und mein GK-Lehrer) befürchtet habe. Ein Wahlprogramm.
Da habt ihr ja einen echten Skandal aufgedeckt, du und dein GK-Lehrer. :hihi:
Chayzor hat geschrieben:Ich möchte jetzt natürlich keinen Zweifel daran lassen, dass ich ein kostenloses Studium (wie es mir die Linke bis ins hohe Alter verspricht) gerne annehmen würde. Wer zahlts? ach ja, darüber muss natürlich erst abgestimmt werden. Im Zweifel du, du und du! :daumen: danke.
Hast du dir mal überlegt, warum es bis vor ein paar Jahren noch keine Studiengebühren gab? Oder warum es nur in manchen Bundesländern Studiengebühren gibt? Und warum sie bei Wechseln der politischen Mehrheiten wieder abgeschafft werden? Die Antwort ist ganz einfach: es ist eine politische Entscheidung, die man in die eine oder die andere Richtung treffen kann. Und ich kann dich beruhigen: niemandem wurde wegen der Abschaffung der Studiengebühren der Porsche weggenommen.
Die Studiengebühren sind im Übrigen nur ein Beispiel von ganz vielen, wie seit über 20 Jahren scheibchenweise unser Sozialstaat demontiert wird.
Eine Geschichtsstunde: http://www.nachdenkseiten.de/?p=2625
Chayzor hat geschrieben:Eine Regierung sollte (egal welche Farbe) diesen Lebensstandard, den ein Jeder (ja, denn ein Jeder sitzt offenbar vor einem Computer) von uns genießt, dadurch sichern, dass es unserer Wirtschaft gut geht. Es muss nicht immer besser gehen, aber eine Sicherung sollte schon da sein. Wenn das erledigt ist und Wachstum vorhanden ist, kann man gerne (unter Experten) über Mindestlohn, Grundverdienst, Saufspesen, wie-auch-immer diskutieren... .
Ist das deine Vorstellung von Demokratie, dass man sie irgendwelchen "Experten" überlässt? Diese sogenannten Experten haben gerade eine gigantische Wirtschaftskrise hingezaubert. Und wer soll dafür bezahlen? Steinbrück und Guttenberg haben es ja schon vor der Wahl ausgesprochen: wir werden auf manches "Liebgewonnene" verzichten müssen. Was das sein wird, haben sie sich nicht getraut zu sagen. Aber wer verzichten muss, ist glasklar. Das sind nicht die Verursacher. Sondern unter anderem wirst du das sein, indem sie dir z.B. Studiengebühren abknöpfen, indem medizinische Versorgung verschlechtert oder verteuert wird, indem das Renteneintrittsalter erhöht wird etc.

Mir gruselt es, wenn ich sehe, dass eine ganze Generation nachgewachsen ist, die nichts anderes kennt als die Dogmen der neoliberalen Ideologie und die diese Dogmen als unumstößliche Gesetze verinnerlicht hat und sie unreflektiert nachplappert.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: jeder kann jeden Tag anfangen, selber zu denken, statt denken zu lassen.

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Dieses System, das für die Krise verantwortlich ist, ist übrigens auch für unseren Wohlstand verantwortlich. Das wird momentan immer ganz gerne vergessen. Es gibt keine andere Wirtschaftsordnung die auch nur annähernd ähnlichen Wohlstand für die Massen erreicht hat.

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WinfriedK hat geschrieben:
Hast du dir mal überlegt, warum es bis vor ein paar Jahren noch keine Studiengebühren gab? Oder warum es nur in manchen Bundesländern Studiengebühren gibt? Und warum sie bei Wechseln der politischen Mehrheiten wieder abgeschafft werden? Die Antwort ist ganz einfach: es ist eine politische Entscheidung, die man in die eine oder die andere Richtung treffen kann. Und ich kann dich beruhigen: niemandem wurde wegen der Abschaffung der Studiengebühren der Porsche weggenommen.
Ich finde, gerade das Thema Studiengebühren ist ein Beispiel für gut gedacht, schlecht gemacht.

Der "gemeine" Absolvent hat a) ein geringeres Risiko der Arbeitslosigkeit und b) wesentlich höhere Gehälter als "Nichtstudierte". Ich finde es gerade gegenüber den Nichtstudierten ungerecht, dass sich die Studenten an dieser Leistung, die die Allgemeinheit zahlt, nicht beteiligen müssen, davon aber profitieren.

Die Umsetzung ist allerdings miserabel und unsozial, da stimme ich jedem Kritiker zu. Warum war niemand in der Lage, ein Modell zu entwickeln, bei dem diese Gebühren nach Beendigung des Studiums, bspw. in Form einer prozentualen Abgabe auf das Gehalt, abgezahlt werden? Andere Länder sind da (leider) wesentlich weiter, z.B. in Form von großen Stipendienprogramm für begabte, aber nicht vermögende Studierende.

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WinfriedK hat geschrieben: Aber wer verzichten muss, ist glasklar. Das sind nicht die Verursacher. Sondern unter anderem wirst du das sein, indem sie dir z.B. Studiengebühren abknöpfen, indem medizinische Versorgung verschlechtert oder verteuert wird, indem das Renteneintrittsalter erhöht wird etc.

Mir gruselt es, wenn ich sehe, dass eine ganze Generation nachgewachsen ist, die nichts anderes kennt als die Dogmen der neoliberalen Ideologie und die diese Dogmen als unumstößliche Gesetze verinnerlicht hat und sie unreflektiert nachplappert.
Sorry, aber du wirfst da IMHO Sachen in einen Topf, die nicht zusammengehören. Die steigenden Gesundheitskosten und die wachsende Zahl der Rentner sind in erster Linie unserer demographischen Entwicklung geschuldet, und das Verhältnis von Leistungsempfängern zu Einzahlern ins System wird sich in den nächsten Jahren noch deutlich verschlechtern. Diese Probleme haben erstmal nichts mit der Wirtschaftskrise und ihren Verursachern und Auswirkungen zu tun. Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, dass jeder von uns zukünftig einen größeren Teil seines Einkommens für Gesundheit und Altersvorsorge zurücklegt. Das hat in erster Linie nichts mit Dogmatik, sondern Logik zu tun.

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HendrikO hat geschrieben:Dieses System, das für die Krise verantwortlich ist, ist übrigens auch für unseren Wohlstand verantwortlich. Das wird momentan immer ganz gerne vergessen. Es gibt keine andere Wirtschaftsordnung die auch nur annähernd ähnlichen Wohlstand für die Massen erreicht hat.
Ja, Hendrik. Da gebe ich dir sogar recht. Aber der Wohlstand wird von allen erwirtschaftet und nicht nur von einigen. Es ist eine politische Entscheidung, wie der Wohlstand verteilt wird und wofür. Und dass der Wohlstand in Deutschland sehr ungleich verteilt ist und die Schere zwischen arm und reich sich immer weiter öffnet, muss ich dir vermutlich nicht sagen.

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hadesnumb hat geschrieben: inwiefern wird erspartes besteuert? eine vermögenssteuer gibt es ja leider nicht -> neiddebatte.
Die hatte ich in meinem ersten Beitrag angeführt. Das es ohne nicht "gerecht" (was ist das schon?) geht ist mir klar.
aber ich will mich jetzt hier auch gar nicht weiter mit dir / euch anfeinden - ich finde das gestrige ergebnis sehr frustrierend und wir werden jetzt einfach sehen, was uns die nächsten vier jahre bringen. ich werde aller voraussicht nach mit vielem nicht einverstanden sein, aber damit muss ich dann wohl leben - die mehrheit wollte es so. (diese tatsache ist für mich am erschütterndsten)
Ich hab dich nicht angefeindet, habe es auch nicht vor. :hallo:
[img]_http://pushup.pu.funpic.de/ticker/pushup/bamf-297-pushup.gif[/img]

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WinfriedK hat geschrieben: Mir gruselt es, wenn ich sehe, dass eine ganze Generation nachgewachsen ist, die nichts anderes kennt als die Dogmen der neoliberalen Ideologie und die diese Dogmen als unumstößliche Gesetze verinnerlicht hat und sie unreflektiert nachplappert.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: jeder kann jeden Tag anfangen, selber zu denken, statt denken zu lassen.
guter Beitrag! :daumen:

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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WinfriedK hat geschrieben:J Es ist eine politische Entscheidung, wie der Wohlstand verteilt wird und wofür. Und dass der Wohlstand in Deutschland sehr ungleich verteilt ist und die Schere zwischen arm und reich sich immer weiter öffnet, muss ich dir vermutlich nicht sagen.
Da stimme ich dir zu. Die Frage ist für mich, welche Konsequenzen wir daraus ziehen: Schaffen wir gleiches Einkommen für alle oder gleiche Ausgangsmöglichkeiten/ Chancen, z.B. durch Familienförderung, Investitionen in Bildung etc.?

Für zweiteres (bei gleichzeitiger Unterstützung derer, die wegen Alter/ Krankheit etc. nicht können) bin ich gerne bereit, Steuern und Abgaben zu zahlen, für ersteres nicht.

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Hallo Winfried,

das mußt du mir nicht sagen. Ich wehre mich nur gegen eine pauschale Verurteilung der Wirtschaft und der Manager. Oft wird aus politischem Kalkül z.B. verschwiegen, daß die Banken Gelder aus dem Rettungspakt natürlich mit Zinsen zurückzahlen müssen. Sowas finde ich dann unredlich.

Die Banken werden ja nicht gerettet, um Millionen-Boni für Bankiers zu finanzieren, sondern weil kleine und mittlere Betriebe auf Kredite von Banken angewiesen sind, um Aufträge vorzufinanzieren. Alternativ gehen sie pleite. Das verschweigen Gysi und Laffi natürlich, wenn sie versuchen, die Menschen irgendwie zwischen Neid und Angst zu drängen.

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Hallo C,

lies z.B. mal das Schürer-Papier:
Auch wenn alle diese Maßnahmen in hoher Dringlichkeit und Qualität durchgeführt werden, ist der in Abschnitt I dargelegte, für die Zahlungsfähigkeit der DDR erforderliche NSW-Exportüberschuß nicht sichtbar.
1985 wäre das noch mit großen Anstrengungen möglich gewesen. Heute besteht diese Chance nicht mehr. Allein ein Stoppen der Verschuldung würde im Jahre 1990 eine Senkung des Lebensstandards um 25 - 30% erfordern und die DDR unregierbar machen. Selbst wenn das der Bevölkerung zugemutet würde, ist das erforderliche exportfähige Endprodukt in dieser Größenordnung nicht aufzubringen.

134
Vielleicht möchte 'die Linke' ja eine Wirtschaft, die nicht von den Gutverdienern abhängig ist? Wenn alle Golf fahren, auch die, die sich bisher keinen leisten konnten, kommt es doch auf's gleiche raus
Dagegen spräche nichts. Fände ich gut, wenn sich alle ein bischen aufs Wesentliche reduzieren.
Das ganze hat nur den Haken, dass es eben nicht funktionieren kann, dass alle "Golf fahren", wenn nicht alle "Golf arbeiten".

Ist das deine Vorstellung von Demokratie, dass man sie irgendwelchen "Experten" überlässt? Diese sogenannten Experten haben gerade eine gigantische Wirtschaftskrise hingezaubert. Und wer soll dafür bezahlen? Steinbrück und Guttenberg haben es ja schon vor der Wahl ausgesprochen: wir werden auf manches "Liebgewonnene" verzichten müssen. Was das sein wird, haben sie sich nicht getraut zu sagen. Aber wer verzichten muss, ist glasklar. Das sind nicht die Verursacher. Sondern unter anderem wirst du das sein, indem sie dir z.B. Studiengebühren abknöpfen, indem medizinische Versorgung verschlechtert oder verteuert wird, indem das Renteneintrittsalter erhöht wird etc.
Nun, zum Thema "Experten": Mir gefällt die Tatsache auch nicht, dass manche Leute sich herausnehmen über das Schicksal Vieler zu entscheiden. Das hängt aber leider damit zusammen, dass nicht jeder Deutsche seine Meinung zum ALG II auf einen Zettel schreiben kann und dann wie in Appenzell auf dem Marktplatz abgestimmt wird.

Mit Studiengebühren habe ich nur insofern ein Problem, als dass es sozialschwachen Familien damit unmöglich gemacht wird, ein Studium zu finanzieren. Das ist schlicht nicht fair.
Kein Problem habe ich damit, dass gewissen Dauerstudenten damit das Studienplatzparken vermiest wird.
Es ist eine Barriere, die sich zumindest nicht auf das Erststudium beziehen sollte. Ich finde das Recht zu Studieren sollte im Recht auf Bildung eingeschlossen sein, zumal alle Welt nach deutschen Fachkräften schreit.
Mir gruselt es, wenn ich sehe, dass eine ganze Generation nachgewachsen ist, die nichts anderes kennt als die Dogmen der neoliberalen Ideologie und die diese Dogmen als unumstößliche Gesetze verinnerlicht hat und sie unreflektiert nachplappert.
Ich gehe davon aus, dass du mit dieser Generation mich meinst.

Dir gruselt es? warum unternimmst du dann nichts? überlässt du etwa auch alles lieber den Experten (obwohl du das Problem so genau kennst...) und beschwerst dich dann darüber, wenns doch nicht so läuft wie du es dir gewünscht hast?
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: jeder kann jeden Tag anfangen, selber zu denken, statt denken zu lassen.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Die Frage ist nur, wie man darüber denkt. Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ich lasse mir nicht gerne vordenken. Ich versuche mir nur meine Meinung zu bilden.
Deshalb ist diese vielleicht auch nicht ganz so fundiert wie die manch anderer, aber ich lasse mich gerne berichtigen, wenn ich irgendwo komplett falsch liege. Nur habe ich bei dem Thema "Linke" ganz und gar nicht das Gefühl, dass ich mir eine falsche Meinung gebildet habe.


Gruß und gute Nacht!
Jonas

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bamf hat geschrieben:Ich glaube nicht das es dir völlig schnuppe ist wer regiert.
Stimmt. Ich war doch noch wählen, aber die Rentnerpartei hat leider nicht gewonnen. Meine Zweitstimme habe ich den Violetten gegeben.

bamf hat geschrieben:Was musstest Du bei denem IQ-Test eigentlich machen? Puzzle zusammensetzen und kleine Matheaufgaben lösen?
Nee, Luftballlons aufblasen.

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HendrikO hat geschrieben:das mußt du mir nicht sagen. Ich wehre mich nur gegen eine pauschale Verurteilung der Wirtschaft und der Manager. Oft wird aus politischem Kalkül z.B. verschwiegen, daß die Banken Gelder aus dem Rettungspakt natürlich mit Zinsen zurückzahlen müssen. Sowas finde ich dann unredlich.
Die das (durchaus zurecht) sagen, sind aber leider meistens die, die pauschal im selben Atemzug Hartz IV - Empfänger als faul beschreiben und so tun, als würden alle Sozialleistungen erschleichen. Das finde ich unredlich. (Heute zum Beispiel wieder Arnulf Baring im TV)

LG
Stormy

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hadesnumb hat geschrieben:als start für eine internetrecherche kann vielleicht diese seite dienen:
Infos Grundeinkommen ist wählbar

kann leider selbst nicht mit guten infos dienen, muss auch erst lesen :wink:
Ich habe gestern mal ein paar Stunden mit dem Thema verbracht.
Diesen Film fand ich sehr interessant. Lohnt sich anzuschauen, denke ich.

138
Schön wärs wenn's ginge. Niemand wäre arm und die Reichen müssten nicht um ihr Vermögen fürchten. Es gäbe keine finanzielle Unterschicht und die Mittel und Oberschicht hätte keine Einbußen. Hach wie schön. :)

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HendrikO hat geschrieben:Ich wehre mich nur gegen eine pauschale Verurteilung der Wirtschaft und der Manager. Oft wird aus politischem Kalkül z.B. verschwiegen, daß die Banken Gelder aus dem Rettungspakt natürlich mit Zinsen zurückzahlen müssen. Sowas finde ich dann unredlich.
so?
Banken: Präventive Maßnahmen - Kontrollieren, spalten, abwickeln - Finanzen - sueddeutsche.de
Je nachdem, wie viele Kredite und andere Finanzspritzen die Geldhäuser am Ende an den Staat zurückzahlen, kostet die Bankenrettung die EU-Staaten mindestens 800 Milliarden Euro. Und im schlimmsten Fall sogar 1,8 Billionen Euro.
HendrikO hat geschrieben:Die Banken werden ja nicht gerettet, um Millionen-Boni für Bankiers zu finanzieren,
so allerdings geschehen
HendrikO hat geschrieben:sondern weil kleine und mittlere Betriebe auf Kredite von Banken angewiesen sind, um Aufträge vorzufinanzieren. Alternativ gehen sie pleite.
die banken halten doch ihr geld immernoch zusammen und geben eben nicht genug kredite raus, obwohl sie das geld vom staat genau dafür bekommen haben.

das ist eben genau das problem: der staat gibt das geld, die bank aber macht, was sie will. und die politik hängt immernoch dem alten mantra der freien märkte an (als ob man NOCH nicht begriffen hat, dass das offensichtlich suboptimal ist - wie deutlich soll es denn noch werden?!), statt mal mit der faust auf den tisch zu hauen und die banken richtig an die kandare zu nehmen, nachdem sie schon nur vom steuerzahler vor dem konkurs bewahrt wurden.

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Die Banke sind an der Kandarre, sind nämlich außer der Commerzbank alles staatlich Banken, die in die Misere geraten sind. Der Staat kann's einfach nicht.

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HendrikO hat geschrieben:Die Banke sind an der Kandarre, sind nämlich außer der Commerzbank alles staatlich Banken, die in die Misere geraten sind. Der Staat kann's einfach nicht.
95 Bankenpleiten in den USA dieses Jahr. Alles Staatsbanken? Lehman Brothers eine Staatsbank? Ich würde sagen, die Privaten können's einfach nicht. :P
HRE war auch keine Staatsbank, sondern wurde aufgrund der Krise verstaatlicht.

Der Fehler war, dass selbst eine rot-grüne Regierung sich dem neoliberalen Zeitgeist nicht widersetzt hat, sondern in Privatisierung und Deregulierung das Allheilmittel gesehen hat, womit sie sich in vollkommener Kongruenz und Kontinuität zur schwarz-gelben Vorgänger-Regierung, damaligen Opposition und heutigen Regierung befand / befindet. Rot-grün hat die Finanzmärkte dereguliert, weil sie mitspielen wollten. Sie haben das Casino eröffnet und dann sind auch die Landesbanken gierig geworden und haben mitgezockt. Darüber hinaus hat die Bankenaufsicht vollkommen versagt.

Und in Pittsburgh ist außer Absichtserklärungen auch nicht viel herausgekommen. Aber immerhin ein paar klare Worte, wobei ich ja mal gespannt bin, wie diese Erklärungen in einem Jahr klingen.
Ziel der aktuellen Maßnahmen im Finanzsektor sei es, "die Ära der Verantwortungslosigkeit zu beenden und eine Reihe von Regelungen und Reformen umzusetzen, die den Anforderungen der Wirtschaft im 21. Jahrhundert gerecht werden", heißt es in dem Dokument.

Zocker an den Finanzmärkten müssten sich auf harte Zeiten einstellen, sagte Obama. Wer sich künftig verantwortungslos verhalte, müsse mit Konsequenzen rechnen. Der Gipfel habe "konkrete Schritte" in Richtung einer neuen, schärferen Finanzaufsicht erbracht, damit sich eine Krise diesen Ausmaßes nie mehr wiederhole. "Nie mehr soll zugelassen werden, dass das rücksichtslose Vorgehen einiger weniger das Weltfinanzsystem und das Wohlergehen der Menschen in Gefahr bringt." Der Steuerzahler solle nicht mehr herhalten müssen, sagte er.
Gipfel in Pittsburgh: Obama kürt G20 zum Retter der Weltwirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Wer hat's vermasselt und wer kann's also nicht? Leg mal die ideologischen Scheuklappen ab und mach die Augen auf, Hendrik.

Die einzige Konsequenz aus dieser Krise heißt: wir brauchen mehr Staat.

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WinfriedK hat geschrieben: Die einzige Konsequenz aus dieser Krise heißt: wir brauchen mehr Staat.
Da gebe ich dir in Punkto Bankenaufsicht/regulierung völlig Recht. Ich befürchte, dass das aufgrund des Wiederstands insb. aus GB (bei denen der Bankensektor ja einen übergroßen Anteil am BIP hat) scheitern wird oder nur ein paar lauwarme Kompromisse herauskommen, die nahezu keine Konsequenzen haben werden. Und es reicht bei den meisten zur Diskussion stehenden vernünftigen Maßnahmen, z.B. Tobin-Steuer, schon ein Staat, der ausschert, um das Ganze auszuhebeln.

Neue Spekulationsmöglichkeiten tun sich schon auf, z.B. Bündelung von Lebensversicherungen, und werden reichlich genutzt. Zudem sind viele der "Schrottpapiere" noch garnicht wertberichtigt, sodass ich fest davon ausgehe, dass es in den nächsten Monaten noch erheblichen "Rettungsbedarf" geben wird.

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loops hat geschrieben:Da gebe ich dir in Punkto Bankenaufsicht/regulierung völlig Recht. Ich befürchte, dass das aufgrund des Wiederstands insb. aus GB (bei denen der Bankensektor ja einen übergroßen Anteil am BIP hat) scheitern wird oder nur ein paar lauwarme Kompromisse herauskommen, die nahezu keine Konsequenzen haben werden. Und es reicht bei den meisten zur Diskussion stehenden vernünftigen Maßnahmen, z.B. Tobin-Steuer, schon ein Staat, der ausschert, um das Ganze auszuhebeln.
Das kann's aber nicht sein, dass wir uns immer wieder auf den niedrigsten Standard einlassen müssen, weil eine Regierung gegen die andere ausgespielt wird. Das wäre eine Bankrotterklärung und Kapitulation jedes Staates vor wirtschaftlichen Interessen.
GB müsste eigentlich aufgrund dessen, was du schreibst, ein größeres Interesse an Regulierungen haben, um Abhängigkeiten zu verringern.Aber entweder ist die britische Regierung korrumpiert oder machtlos. Aber wenn sich in der EU eine klare Mehrheit für Regulierungen findet und das an GB scheitern sollte, wäre ich dafür sie aus der EU rauszuschmeißen.
Alterativ z.B. mit Frankreich und evtl. anderen Staaten eine Kern-EU gründen.

Ich habe da keine Patentrezepte. Aber wir dürfen uns nicht weiter erpressbar machen lassen durch Banken oder andere wirtschaftliche Interessengruppen. Das ist die Richtung, in die wir Lösungen suchen müssen. Die EU als starker Wirtschaftsraum kann da viel bewegen. Sie muss, denn sonst hat sie keine Existenzberechtigung.

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WinfriedK hat geschrieben:95 Bankenpleiten[/url] in den USA dieses Jahr. Alles Staatsbanken? Lehman Brothers eine Staatsbank? Ich würde sagen, die Privaten können's einfach nicht. :P
HRE war auch keine Staatsbank, sondern wurde aufgrund der Krise verstaatlicht.
Hallo zusammen,

solche Bankenpleiten fallen ja nicht aus dem heiteren Himmel, wenn Bänker eines gut können, dann ist es gut rechnen. Es wurde nicht umsonst mit Derivaten in Billionen Höhe (US-Dollar) im globalen Casino gezockt. Schön das Bad Banks einen Teil der Schrottpapiere aufnehmen können.(Wertverlust solcher Papiere alleine in Deutschland wird auf bis zu 250 Milliarden Euro geschätzt)

Und wer soll die ganzen Schuldenberge (Schrottpapiere - Berge an Derivate) erarbeiten und erwirtschaften? Die lieben Bank(st)er mit Sicherheit nicht. :hallo:


Darum halte ich es auch als falsch von einer Wirtschaftskrise zu sprechen, weil nicht die Wirtschaft Ursache der Probleme sind. Die beste Wirtschaft im Universum kann nicht die Löcher stopfen die im Bankensektor entstanden sind.



Übrigens ist selbst der Hüter des Dollar -die FED- mehr oder weniger in privaten Händen, wie vor kurzem auch von der ARD berichtet wurde.
100 Prozent der Fed-Anteile liegen in den Händen privater Banken. Kein einziger Anteil wird von der Regierung gehalten.
(Die Hüter des Dollar)

Viele Grüsse
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Der Weg ist das Ziel!
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WinfriedK hat geschrieben:Das kann's aber nicht sein, dass wir uns immer wieder auf den niedrigsten Standard einlassen müssen, weil eine Regierung gegen die andere ausgespielt wird. Das wäre eine Bankrotterklärung und Kapitulation jedes Staates vor wirtschaftlichen Interessen.
GB müsste eigentlich aufgrund dessen, was du schreibst, ein größeres Interesse an Regulierungen haben, um Abhängigkeiten zu verringern.Aber entweder ist die britische Regierung korrumpiert oder machtlos. Aber wenn sich in der EU eine klare Mehrheit für Regulierungen findet und das an GB scheitern sollte, wäre ich dafür sie aus der EU rauszuschmeißen.
GB hat das historische Problem, dass viele Wirtschaftszweige, z.B. Automobilindustrie, nicht überlebt haben, über die Gründe könnte man sehr wahrscheinlich Bücher schreiben. Die Konzentration auf das Finanzwesen erscheint da wie der letzte Strohhalm, an den man sich klammert (obwohl man gerade den vor sich selbst schützen müsste).

Was du schreibst, ist vom Grundsatz her völlig richtig, wird aber leider sehr wahrscheinlich Wunschdenken bleiben. Darf man Fachleuten glauben, reicht ein "zivilisiertes" Land, dass sich den Regulierungen nicht anschließt, und das Kapital nimmt einen Umweg "durch die Lücke", so traurig das auch ist. Da würde es wohl nicht reichen, GB aus der EU "rauszuschmeißen".

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Route 42 hat geschrieben: Darum halte ich es auch als falsch von einer Wirtschaftskrise zu sprechen, weil nicht die Wirtschaft Ursache der Probleme sind. Die beste Wirtschaft im Universum kann nicht die Löcher stopfen die im Bankensektor entstanden sind.
Jein, es gibt viele Industriezweige, wo in den letzten Jahren im Glauben, dass es ewig weiter bergauf geht, gewaltige Überkapazitäten aufgebaut wurden, manchmal noch mit billigem Kredit. Hinzu kamen, ebenfalls von billigem Kredit ermöglicht, riskante Übernahmen.

Bestes Beispiel für Überkapazitäten ist die Automobilindustrie, wo Kapazitäten aufgebaut wurden, mit denen man die doppelte Menge der vor der Krise p.a. abgesetzten Autos bauen kann/ konnte (was nebenbei bemerkt auch der Grund ist, warum ich die Opelrettung kritisch sehe).

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loops hat geschrieben:Was du schreibst, ist vom Grundsatz her völlig richtig, wird aber leider sehr wahrscheinlich Wunschdenken bleiben. Darf man Fachleuten glauben, reicht ein "zivilisiertes" Land, dass sich den Regulierungen nicht anschließt, und das Kapital nimmt einen Umweg "durch die Lücke", so traurig das auch ist. Da würde es wohl nicht reichen, GB aus der EU "rauszuschmeißen".
Nehmen wir zum Beispiel die Steueroasen. Trotz ihres Bankgeheimnisses konnte die USA die Schweiz zwingen, die Daten von Steuersündern herauszurücken. Und die Schweiz, Österreich, Monaco, Liechtenstein... waren durchaus kooperativ, um von der OECD-Liste der Steueroasen entfernt zu werden.
Es geht also, wenn man will. Deshalb sollte man diesen "Fachleuten" nicht glauben. Sie lügen.
Steueroasen trocknen langsam aus - Politik - International - Handelsblatt.com

Kapitalverkehr kann man kontrollieren, besteuern, unterbinden.

P.S.: Und für Notfälle haben wir ja noch die Kavallerie. ;-)

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loops hat geschrieben:Jein, es gibt viele Industriezweige, wo in den letzten Jahren im Glauben, dass es ewig weiter bergauf geht, gewaltige Überkapazitäten aufgebaut wurden, manchmal noch mit billigem Kredit. Hinzu kamen, ebenfalls von billigem Kredit ermöglicht, riskante Übernahmen.

Bestes Beispiel für Überkapazitäten ist die Automobilindustrie, wo Kapazitäten aufgebaut wurden, mit denen man die doppelte Menge der vor der Krise p.a. abgesetzten Autos bauen kann/ konnte (was nebenbei bemerkt auch der Grund ist, warum ich die Opelrettung kritisch sehe).
Unser Wirtschaftssystem ist so aufgebaut, dass es stetig bergauf gehen sollte (Wirtschaftswachstum), allein darum, um eines Tages die Staatsverschuldung zu begleichen, was ich allerdings mittlerweile für sehr unwahrscheinlich halte. Zumindest auf normalen Weg, eine Endschuldung über Inflation ist ja auch möglich ;-)

ich wollte eigentlich sagen, dass die globale Krise im Geldsystem (Bankensystem) ihren Ursprung hat, dass die Wirtschaftskrise nur Wirkung der Bankenkrise ist, und das die Krise nicht zufällig entstanden ist.

Ansonsten hast du natürlich recht, Überkapazitäten, riskante Übernahmen usw. sind auch nicht das gelbe vom Ei, aber vermutlich nicht der Hauptgrund für diese globale Krise.
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WinfriedK hat geschrieben:Nehmen wir zum Beispiel die Steueroasen. Trotz ihres Bankgeheimnisses konnte die USA die Schweiz zwingen, die Daten von Steuersündern herauszurücken. Und die Schweiz, Österreich, Monaco, Liechtenstein... waren durchaus kooperativ, um von der OECD-Liste der Steueroasen entfernt zu werden.
Das die USA nicht als Steueroase in der OECD-Liste auftaucht, ist vermutlich der starken US-Bankenlobby zu verdanken. :wink:

«Die USA sind die grösste Steueroase der Welt»
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WinfriedK hat geschrieben:95 Bankenpleiten in den USA dieses Jahr. Alles Staatsbanken? Lehman Brothers eine Staatsbank? Ich würde sagen, die Privaten können's einfach nicht. :P
Ich rede von Deutschland. KfW, Bayern LB, Sachsen LB, LB BW, IKB u.s.w.

Ich stimme dir ja zu, daß die Aufsicht verbessert werden muß. Aber bei uns sind eben vor allem Banken in staatlicher Kontrolle vor die Wand gefahren. Der Staat als Bankier - nein Danke.
Gesperrt

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