An die "bekennenden Neoliberalen" hier im Forum: Ich hoffe, ihr habt immer noch die Gleiche Einstellung, wenn euer Arbeitsplatz von einem von und zu Guttenberg-Verschnitt wegrationalisiert wurde, weil man ja schließlich mit dem globalisierten Markt konkurrieren muss. Und wenn dann - ganz nach FDP-Geschmack - auch noch die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr existiert und die Beiträge vom als "Westerwelle 1" bezeichnetem Arbeitslosengeld in Höhe von 250 Euro nicht mehr gezahlt werden können, wünsche ich viel Vergnügen bei einer hartnäckigen Bronchitis, die man sich an seinem gemütlichen Wohnort unter der nächsten Brücke zugezogen hat
Solltet ihr zufälligerweise älter als 40 Jahre sein, ist dann sowieso der Zug abgefahren, denn mit solch alten Säcken kann unsere dynamische Wirtschaft ja sowieso nichts mehr anfangen.
Aber damit es nicht soweit kommt, kann man ja vorbauen. Also: Immer schön nach oben buckeln und nach unten treten und sich blos nicht mit Arbeitskollegen solidarisch zeigen - hier könnte ja ein direkter Konkurrent auf euren Arbeitsplatz lauern...
152
Die IKB ist keine staatliche Bank - jedenfalls bis zur Krise nicht gewesen, auch wenn die KFW hautaktionär war, aber mit 38% beteiligung kam man da nicht von staatlicher Bank sprechen. Da bist du mal wieder neoliberaler Propaganda aufgesessen. Kann man nicht mit den Landesbanken in einen Topf werfen - das wäre unredlich.HendrikO hat geschrieben:Ich rede von Deutschland. KfW, Bayern LB, Sachsen LB, LB BW, IKB u.s.w.
Ich stimme dir ja zu, daß die Aufsicht verbessert werden muß. Aber bei uns sind eben vor allem Banken in staatlicher Kontrolle vor die Wand gefahren. Der Staat als Bankier - nein Danke.

Und der größte Problemfall in D ist ja wohl die HRE - auch keine staatliche Bank.
Wie Winfried schon sagte - mach mal die Augen auf! Danke.
Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
153
Trotz linker Gutmenschen-Propagande sehe ich, daß bei fast allen betroffenen Banken der Staat in erheblichem Umfang seine Finger mit im Spiel hat. Was nützen euch die offenen Augen, wenn ihr das Gesehene nur mit ideologischen Scheuklappen betrachtet.
154
Hast du Dir diese Frage auch schon einmal selbst gestellt?HendrikO hat geschrieben:..Was nützen euch die offenen Augen, wenn ihr das Gesehene nur mit ideologischen Scheuklappen betrachtet.
Was ist eigentlich das Gegenteil von einem "Gutmenschen"?

155
Von "linken Gutmenschen" schwadronierten bisher nur die Neonazis. Aber dieser Jargon ist mittlerweile auch im Lager der "bekennenden Neoliberalen" salonfähig.DerEhemalige hat geschrieben:Was ist eigentlich das Gegenteil von einem "Gutmenschen"?![]()

Zum Nachdenken für Fans des neoliberalismus
156"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
157
Offenbar alles lebensuntüchtige Weicheier, die die Spielregeln einer globalisierten Welt noch nicht verstanden haben. Sozusagen "unnützes Humankapital".DerC hat geschrieben:Mittlerweile 24 Selbstmorde bei France Telekom ...

158
WinfriedK hat geschrieben:Von "linken Gutmenschen" schwadronierten bisher nur die Neonazis.
Quelle?
159
Da braucht man keine Quelle. Das ist Wissen.HendrikO hat geschrieben:Quelle?
Ganz ehrlich, wenn man nicht einmal das mitbekommen hat in der politischen (Diskussions)Kultur in Deutschland, dann wundert es mich nicht, dass nicht nur neoliberales Gequatsche einfach nachgeplappert wird!
160
Und noch ein Hinweis an alle "bekennenden Neoliberalen": Auch euren Job kann sicher irgendein Rumäne oder Inder zum halben Preis erledigen. Immer dran denken.. 

Das offen antimuslimische und rassistische "Nachrichten" Blog Politically Incorrect bedient sich dieser Ausdrucksweise.HendrikO hat geschrieben:Quelle?
Hier ein Beispiel:
Wenn aus Gutmenschen Realisten werden - Politically Incorrect
Lies auch mal die Kommentare quer - Nummer 3 ist ein gutes Beispiel.
162
DerEhemalige hat geschrieben:An die "bekennenden Neoliberalen" hier im Forum: Ich hoffe, ihr habt immer noch die Gleiche Einstellung, wenn euer Arbeitsplatz von einem von und zu Guttenberg-Verschnitt wegrationalisiert wurde, weil man ja schließlich mit dem globalisierten Markt konkurrieren muss. Und wenn dann - ganz nach FDP-Geschmack - auch noch die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr existiert und die Beiträge vom als "Westerwelle 1" bezeichnetem Arbeitslosengeld in Höhe von 250 Euro nicht mehr gezahlt werden können, wünsche ich viel Vergnügen bei einer hartnäckigen Bronchitis, die man sich an seinem gemütlichen Wohnort unter der nächsten Brücke zugezogen hat
Solltet ihr zufälligerweise älter als 40 Jahre sein, ist dann sowieso der Zug abgefahren, denn mit solch alten Säcken kann unsere dynamische Wirtschaft ja sowieso nichts mehr anfangen.
Aber damit es nicht soweit kommt, kann man ja vorbauen. Also: Immer schön nach oben buckeln und nach unten treten und sich blos nicht mit Arbeitskollegen solidarisch zeigen - hier könnte ja ein direkter Konkurrent auf euren Arbeitsplatz lauern...
Wenn ich so zwischen den Zeilen lese, dann meinst du dieses:
Dir geht es auf den Sack, das es jetzt eine Partei in die Regierung geschafft hat, die sich auch mal für die Belange der Leute einsetzt, die jeden morgen in der Früh aufstehen, 8 und mehr Stunden am Tag ihren Aufgaben nachgehen und nebenher noch Kinder großziehen und ehrenamtliche Tätigkeiten z.B. in der Schule, im Verein etc. übernehmen. Leute, die von der Berufsausbildung oder Studium bis zur Rente versuchen, ehrgeizig Ziele zu erreichen und sich dabei auf ihr Können, ihren Fleiß und ihre Ausdauer verlassen. Kurz gesagt, das sind die Leute, die in Deutschland den Karren ziehen.
Und weil du aus irgendwelchen Gründen diese Leute nicht magst, versuchst du mit irgendwelchen konstruierten Wirtschaftsblabla diesen Leuten Angst vor einem Abstieg zu machen.
163
In jede Diskussion wird zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit immer größer, das irgendein Diskussionsteilnehmer den Nazivergleich bemüht.WinfriedK hat geschrieben:Von "linken Gutmenschen" schwadronierten bisher nur die Neonazis. Aber dieser Jargon ist mittlerweile auch im Lager der "bekennenden Neoliberalen" salonfähig.![]()
Tja, Winfried, diesmal bist du der Depp. Aber tröste dich, den Fehler macht (fast) jeder mal.
164
Übrigens genau der Grund, warum die Liberalen diesmal so erfolgreich waren. Nicht deshalb, weil allle so naiv sind, auf Steuerversprechen reinzufallen, sondern weil sie als einzige Partei nicht nur von Rentnern, Migranten und ALGII-Empfängern gesprochen haben. Die sollen alle zu ihrem Recht kommen. Aber darf die ganz normalen Arbeitnehmer dabei nicht vergessen.Santander hat geschrieben:Wenn ich so zwischen den Zeilen lese, dann meinst du dieses:
Dir geht es auf den Sack, das es jetzt eine Partei in die Regierung geschafft hat, die sich auch mal für die Belange der Leute einsetzt, die jeden morgen in der Früh aufstehen, 8 und mehr Stunden am Tag ihren Aufgaben nachgehen...
Sehr schönes Zitat von Guido dazu aus dem Wahlkampf:" Es muß auch noch eine Mehrheit derer geben, die den Karren ziehen wollen."
165
Interessant. Du philosophierst in einem Satz von politischer Diskussionskultur und setzt gleichzeitig deine Meinung(!) ohne Begründung als allgemeine Wahrheit fest.Martin_Dus hat geschrieben:Da braucht man keine Quelle. Das ist Wissen.
Ganz ehrlich, wenn man nicht einmal das mitbekommen hat in der politischen (Diskussions)Kultur in Deutschland, dann wundert es mich nicht, dass nicht nur neoliberales Gequatsche einfach nachgeplappert wird!

166
Fehlanzeige! Ich gehöre ebenfalls zu diesen Menschen, die hier "den Karren ziehen" wie du so schön geschrieben hast. Ich gehöre aber auch zu diesen Menschen die nach dem Prinzip "Leben und Leben lassen" leben. Und nicht nach der Maxime: "Jedem das seine, mir das meiste"...Santander hat geschrieben:..Und weil du aus irgendwelchen Gründen diese Leute nicht magst, versuchst du mit irgendwelchen konstruierten Wirtschaftsblabla diesen Leuten Angst vor einem Abstieg zu machen.
167
Seit wann rationalisieren Politiker Arbeitsplätze "weg"?DerEhemalige hat geschrieben:An die "bekennenden Neoliberalen" hier im Forum: Ich hoffe, ihr habt immer noch die Gleiche Einstellung, wenn euer Arbeitsplatz von einem von und zu Guttenberg-Verschnitt wegrationalisiert wurde, weil man ja schließlich mit dem globalisierten Markt konkurrieren muss.
Das Problem ist mit Sicherheit sehr vielschichtig. Ich sehe einen der Hauptgründe dafür in der deutschen "geiz ist geil" Mentalität. Beispiel: wir liegen im oberen europäischen Drittel, was die Lohnhöhen angeht, sind aber das Land mit der ausgeprägtesten Discounterlandschaft. In keinem anderen Land sind bspw. die Kosten für Lebensmittel in Relation zum Einkommen derart niedrig wie in Deutschland. Nur wenige Schlachtbetriebe sind bspw. in der Lage, zu deutschen Lohnkosten zu produzieren und ihre Ware loszuwerden. Auch in vielen anderen Bereichen kaufen wir in erster Linie "billig", und um derart billig produzieren zu können, wandern Unternehmen aus in Billiglohnländer, spätestens, seitdem die Frachtraten für Container rapide gesunken sind. Da wir alle nur "Made in China" bezahlen wollen, dürfen wir uns IMHO nicht wundern, dass niemand für diese Preise in Deutschland arbeiten kann. Dies trifft leider insb. die "einfachen" Jobs, die früher in den unteren Lohngruppen zu finden waren und auch ungelernten oder schlecht ausgebildeten eine Arbeit gegeben haben. Wir als Konsumenten sollten uns daher erstmal an die eigene Nase fassen, bevor wir auf die bösen Kapitalisten schimpfen. Natürlich hat es Ausnahmen gegeben, siehe Nokia, aber diese sind IMHO bei weitem nicht die Regel.
Dieses Problem der Globalisierung werden wir auf absehbare Zeit nicht ändern, daher sollten wir IMHO in erster Linie überlegen, wie wir das beste aus der jetzigen Situation machen anstatt fortwährend "die Neoliberalisten" oder wen auch immer zu verfluchen.
Auch wenn es viele (Ex-) SPD-Wähler nicht hören wollen: die Agenda 2010 ging in vielen Bereichen genau in die richtige Richtung: flexiblere Kündigungsfristen, verbesserte Möglichkeiten zur Zeitarbeit, die Möglichkeit zum Abschluss mehrmaliger kurzzeitiger Arbeitsverträge. Das war natürlich alles höchst unpopulär und bei vielen verschrien, hat aber die Arbeitslosigkeit hervorragend gesenkt, insb. im Bereich der "einfachen" Jobs.
168
Loops,
das mit der Globalisierung ist ebenso ein Totschlag-Argument, wie das, was du gestern gebracht hast. Nämlich, dass Finanzregulierung nur funktionieren könne, wenn alle daran teilnehmen würden.
Das ist nichts weiter als neoliberale Propaganda, also heiße Luft. Wenn in Deutschland überhaupt mal die Globalisierung kritisiert wird, dann heißt es immer, dass Deutschland einer der Gewinner ist. Das stimmt für die Industrie, speziell die exportorientierte Industrie. Deutschland ist seit Jahren Exportweltmeister oder hat zumindest große Exportüberschüsse. Deutschland ist also aller Unkenrufe zum Trotz konkurrenzfähig und war es auch immer.
Die Globalisierung ist vor allem eine Drohkulisse, mit der der Abbau des Sozialstaates und von Arbeitnehmerrechten legitimiert werden soll. Und wenn Unruhe aufkommt, machen die Politiker sorgenvolle Gesichter und sagen: "Wir würden ja gerne, aber wir können das nicht international durchsetzen" oder "Wir würden ja gerne, aber die Globalisierung..." oder "wir würden ja gerne, aber die EU zwingt uns..."
So stiehlt das Pack sich aus seiner Verantwortung oder schiebt sie auf ferne Institutionen oder nicht greifbare Prozesse, sodass niemand mehr zur Verantwortung gezogen werden kann. Die Konsequenz ist, dass wir hier akzeptieren sollen, dass es unvermeidbar ist, dass unsere sozialen und juristischen Standards Stück für Stück ausgehöhlt und demontiert werden. Und das geht von der Arbeitslosenversicherung über die Krankenversicherung bis zur Rentenversicherung und schließlich den Grundrechten. Die Vorratsdatenspeicherung erfolgte aufgrund einer EU-Richtlinie. Die Bundesregierung redete sich dann mit Vollzugszwang raus.
Das war ein Vollzugszwang, den sie vorher via EU ohne demokratische Kontrolle und Legitimation erzeugt hatte.
usw. usf.
das mit der Globalisierung ist ebenso ein Totschlag-Argument, wie das, was du gestern gebracht hast. Nämlich, dass Finanzregulierung nur funktionieren könne, wenn alle daran teilnehmen würden.
Das ist nichts weiter als neoliberale Propaganda, also heiße Luft. Wenn in Deutschland überhaupt mal die Globalisierung kritisiert wird, dann heißt es immer, dass Deutschland einer der Gewinner ist. Das stimmt für die Industrie, speziell die exportorientierte Industrie. Deutschland ist seit Jahren Exportweltmeister oder hat zumindest große Exportüberschüsse. Deutschland ist also aller Unkenrufe zum Trotz konkurrenzfähig und war es auch immer.
Die Globalisierung ist vor allem eine Drohkulisse, mit der der Abbau des Sozialstaates und von Arbeitnehmerrechten legitimiert werden soll. Und wenn Unruhe aufkommt, machen die Politiker sorgenvolle Gesichter und sagen: "Wir würden ja gerne, aber wir können das nicht international durchsetzen" oder "Wir würden ja gerne, aber die Globalisierung..." oder "wir würden ja gerne, aber die EU zwingt uns..."

So stiehlt das Pack sich aus seiner Verantwortung oder schiebt sie auf ferne Institutionen oder nicht greifbare Prozesse, sodass niemand mehr zur Verantwortung gezogen werden kann. Die Konsequenz ist, dass wir hier akzeptieren sollen, dass es unvermeidbar ist, dass unsere sozialen und juristischen Standards Stück für Stück ausgehöhlt und demontiert werden. Und das geht von der Arbeitslosenversicherung über die Krankenversicherung bis zur Rentenversicherung und schließlich den Grundrechten. Die Vorratsdatenspeicherung erfolgte aufgrund einer EU-Richtlinie. Die Bundesregierung redete sich dann mit Vollzugszwang raus.
Das war ein Vollzugszwang, den sie vorher via EU ohne demokratische Kontrolle und Legitimation erzeugt hatte.

usw. usf.
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Hallo HendrikO,HendrikO hat geschrieben:Trotz linker Gutmenschen-Propagande sehe ich, daß bei fast allen betroffenen Banken der Staat in erheblichem Umfang seine Finger mit im Spiel hat. Was nützen euch die offenen Augen, wenn ihr das Gesehene nur mit ideologischen Scheuklappen betrachtet.
die Krise ist global, darum ist unerheblich ob in Deutschland der Staat seine Finger im Spiel hat bei der ein oder anderen Bank oder nicht. Vermutlich wurden nicht so viele Menschen abgezockt wenn der Staat seine Finger im Spiel hatte, aber das interessiert dich vermutlich nicht, oder doch?
Als Infomation kann ich dir diesen Crashkurs Geld in 10 Teilen empfehlen:
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 1/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 2/10 [HQ]
Andreas Klaus beschreibt dort die Problematik der Finanzkrise recht gut.
Viele Grüsse

170
Hallo HendrikO,HendrikO hat geschrieben:Trotz linker Gutmenschen-Propagande sehe ich, daß bei fast allen betroffenen Banken der Staat in erheblichem Umfang seine Finger mit im Spiel hat. Was nützen euch die offenen Augen, wenn ihr das Gesehene nur mit ideologischen Scheuklappen betrachtet.
die Krise ist global, darum ist unerheblich ob in Deutschland der Staat seine Finger im Spiel hat bei der ein oder anderen Bank oder nicht. Vermutlich werden nicht so viele Menschen abgezockt wenn der Staat seine Finger im Spiel hatte, aber das interessiert dich vermutlich nicht, oder doch?
Als Infomation kann ich dir diesen Crashkurs Geld und Recht in 10 Teilen empfehlen:
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 1/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 2/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 3/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 4/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 5/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 6/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 7/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 8/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 9/10 [HQ]
Crashkurs Geld und Recht ~ Teil 10/10 [HQ]
Andreas Klaus beschreibt dort die Problematik der Finanzkrise recht gut.
Ist es überhaupt noch die MehrheitHendrikO hat geschrieben:Sehr schönes Zitat von Guido dazu aus dem Wahlkampf:" Es muß auch noch eine Mehrheit derer geben, die den Karren ziehen wollen."

Viele Grüsse

171
Hallo HendrikO,HendrikO hat geschrieben:Sehr schönes Zitat von Guido dazu aus dem Wahlkampf:" Es muß auch noch eine Mehrheit derer geben, die den Karren ziehen wollen."
ich hoffe, du schaust dir die Videos an, wenn nicht, möchte ich dir das Zitat von Napoléon Bonaparte nicht vorenthalten welches im 7 Teil erwähnt wird:
Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung, als ihre wirklichen Feinde.
Napoléon Bonaparte
Das wichtige für dich habe ich dick markiert

Viele Grüsse

PS.: Bist du in Dresden geboren?
172
Wenn du glaubst, die Banker würden keine Schlupflöcher finden und nutzen sollte man sich mal fragen, warum bspw. die Cayman-Inseln so außerordentlich populär sind in der Finanzwelt.WinfriedK hat geschrieben: Nämlich, dass Finanzregulierung nur funktionieren könne, wenn alle daran teilnehmen würden.
Stimmt, Deutschland profitiert davon, hochwertige Güter, insb. Ausrüstungs/ Investitionsgüter zu exportieren, die der Importeur dazu nutzt, damit Produkte herzustellen, die wir dann wieder importieren: Spielzeug, Elektroartikel, Textilien etc. und dabei insb. "lohnintensive" Artikel, bei denen wir oft nicht mehr wettbewerbsfähig sind.WinfriedK hat geschrieben: Wenn in Deutschland überhaupt mal die Globalisierung kritisiert wird, dann heißt es immer, dass Deutschland einer der Gewinner ist. Das stimmt für die Industrie, speziell die exportorientierte Industrie. Deutschland ist seit Jahren Exportweltmeister oder hat zumindest große Exportüberschüsse. Deutschland ist also aller Unkenrufe zum Trotz konkurrenzfähig und war es auch immer.
Für all das gibt es viele Untersuchungen/ Belege, über die man gerne geteilter Meinung sein kann, aber hör doch mal bitte mit den Beschimpfungen auf, ich spreche ja auch nicht in jedem zweiten Satz von "sozialen Träumereien" o.ä.WinfriedK hat geschrieben:
Das ist nichts weiter als neoliberale Propaganda, also heiße Luft.
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Na ja, also es gibt Länder, in denen wurde bspw. ein George W. Bush wiedergewählt, hält sich S. Berlusconi seit Urzeiten an der Regierung. Da hätte ich in Deutschland noch die Hoffnung, dass das nicht passieren würde.Route 42 hat geschrieben:
Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.
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Weder habe ich philosophiert noch meine Meinung geäußert.HendrikO hat geschrieben:Interessant. Du philosophierst in einem Satz von politischer Diskussionskultur und setzt gleichzeitig deine Meinung(!) ohne Begründung als allgemeine Wahrheit fest.![]()
Ich habe Dich darauf hingewiesen, dass Du offensichtlich nicht weißt, dass der Begriff "linke Gutmenschen" in der politischen Diskussion hauptsächlich von Neonazis genutzt wird.
Und ich habe mir erlaubt zu sagen, dass es mich nicht wundert, dass diejenigen, die das nicht wissen, vermutlich nicht nur neoliberales Gequatsche nachplappern.
Nicht mehr und nicht weniger.
Das ist keine Philosophie und keine Meinung.
Und ganz nebenbei kommt diese Vermutung von jemandem, der nicht nur selbst den Karren zieht, sondern diesen gemeinsam (!) mit 15 anderen zieht, die zu fairen Bedingungen beschäftigt sind: ohne Zuzahlung vom Amt, mit Gehältern, die weit über einem angedachten Mindestlohn liegen, mit unbefristeten Arbeitsverträgen, ohne Leih- und Zeitarbeit und alle voll sozialversicherungspflichtig, etc. p.p.
Man kann politisch sehr gerne unterschiedlicher Meinung sein. Finde ich sogar sehr gut.
Mir ging es aber lediglich darum zu bitten, aufmerksamer zu sein, wenn man sich den Sprachduktus der Nazis zu eigen macht.
Und da muss ich Santander leider etwas widersprechen: wenn jemand Feuer und Flamme für die Ideen der schwarz-gelben Koalition ist, dann habe ich volles Verständnis dafür. Wenn aber jemand die Parolen der Nazis verwendet, dann hat das nichts mit Nazivergleich zu tun, sondern damit, dass jemand sich diese Parolen offenbar unreflektiert zu eigen macht, denn wenn er auf Winfrieds Kommentar hin nach Quellen fragt, dann war es einfach unreflektiert.
Hoffentlich ist mein Punkt jetzt klarer. Es geht nicht um Meinung.
Fröhliches Weiterdiskutieren noch.
Gruß
Martin
edit: ich bin gerne bereit auf den Audruck "neoliberales Gequatsche" zu verzichten, wenn ich nie wieder etwas von "linken Gutmenschen" lesen muss.
175
Was mir in Wirklichkeit auf den Sack geht ist, dass immer davon ausgegangen wird, man müsse wohl ein arbeitsscheuer Sozialhilfeempfänger sein, wenn man es wagt die unsozialen Auswüchse unserer Gesellschaft zu kritisieren. Dass es auch normal arbeitende Menschen gibt, die den Blick für die Schwachen in der Gesellschaft noch nicht verloren haben, passt eben nicht ins neoliberale Weltbild.Santander hat geschrieben:Wenn ich so zwischen den Zeilen lese, dann meinst du dieses:
Dir geht es auf den Sack, das es jetzt eine Partei in die Regierung geschafft hat, die sich auch mal für die Belange der Leute einsetzt, die jeden morgen in der Früh aufstehen, 8 und mehr Stunden am Tag ihren Aufgaben nachgehen und nebenher noch Kinder großziehen und ehrenamtliche Tätigkeiten z.B. in der Schule, im Verein etc. übernehmen. Leute, die von der Berufsausbildung oder Studium bis zur Rente versuchen, ehrgeizig Ziele zu erreichen und sich dabei auf ihr Können, ihren Fleiß und ihre Ausdauer verlassen. Kurz gesagt, das sind die Leute, die in Deutschland den Karren ziehen.
Und weil du aus irgendwelchen Gründen diese Leute nicht magst, versuchst du mit irgendwelchen konstruierten Wirtschaftsblabla diesen Leuten Angst vor einem Abstieg zu machen.
In gewisser Weise kann ich dies sogar verstehen. War es doch die Kohl-Regierung, die hier im Land die "geistig moralische Wende" eingeläutet hat, was nichts anderes bedeutet als: Ellenbogen raus und raffen was das Zeug hält. Ich habe die Vor-Kohl Zeit noch bewusst miterlebt und kann deshalb vergleichen. Kinder, die in der Kohl Ära aufgewachsen sind, können aber wohl nicht anders denken.
Und ja: Früher war einiges besser. In aller erster Linie die Solidarität innerhalb der Arbeitnehmerschaft. Und auch Unternehmer hatten noch eine völlig andere Einstellung zu ihrer Tätigkeit. Ein Manager der 6 Monate ein Unternehmen führt, es an die Wand fährt und dann 15 Mio. Abfindung kassiert? Das hätte es von 25 oder 30 Jahren wirklich nicht gegeben.
Und heute? Durch Dauerberieselung in diversen Doku-Soaps im Privatfernsehen wird suggeriert, jeder Arbeitslose sei faul und sitzt den ganzen Tag mir Bier und Kippen vor dem neuen Plasma-Bildschirm. Unangenehme Wahrheiten, wie z.B. Kinderarmut in Deutschland, Abzockerei durch Unternehmen und Finanzjongleure werden dagegen ausgeblendet. Hauptsache der Zuschauer hat ein Feindbild: Den Arbeitslosen, den Kranken, den Alten etc. Es ist schon erstaunlich in wieweit selbst normale Arbeitnehmer auf den neoliberalen Leim gekrochen sind.
Und wenn du mich jetzt wieder „Gutmensch“ nennst, werte ich das einfach mal als Kompliment. Ich fühle mich gut dabei.
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Hallo Winfried,
wir leben in unruhigen Zeiten und es ist nicht immer leicht die Orientierung zu halten.
Wie die für die Gesellschaften destruktiven Kräfte in den Finanzmärkten gezügelt werden können bin ich ziemlich ratlos. Das die Staaten da mit ein paar Gesetzen etwas erreichen können ist zu bezweifeln. Es müsste nur so sein, dass die Kapitalgeber die Risiken ihrer obzönen Geschäfte wieder voll verantworten. Da wären wir vielleicht einen Schritt weiter.
Gruß Uwe
wir leben in unruhigen Zeiten und es ist nicht immer leicht die Orientierung zu halten.
und daraus folgt:WinfriedK hat geschrieben:...
So stiehlt das Pack sich aus seiner Verantwortung oder schiebt sie auf ferne Institutionen oder nicht greifbare Prozesse, sodass niemand mehr zur Verantwortung gezogen werden kann. Die Konsequenz ist, dass wir hier akzeptieren sollen, dass es unvermeidbar ist, dass unsere sozialen und juristischen Standards Stück für Stück ausgehöhlt und demontiert werden. Und das geht von der Arbeitslosenversicherung über die Krankenversicherung bis zur Rentenversicherung und schließlich den Grundrechten. Die Vorratsdatenspeicherung erfolgte aufgrund einer EU-Richtlinie. Die Bundesregierung redete sich dann mit Vollzugszwang raus.
Das war ein Vollzugszwang, den sie vorher via EU ohne demokratische Kontrolle und Legitimation erzeugt hatte.
usw. usf.
Man sieht am Beispiel Opel, dass es auch im Interesse der Mitarbeiter besser ist, wenn der Staat sich aus Unternehmensentscheidungen raushält. Betriebsrat und Gewerkschaften sind da die kompetenteren Vertreter.WinfriedK hat geschrieben:...
Die einzige Konsequenz aus dieser Krise heißt: wir brauchen mehr Staat.
Wie die für die Gesellschaften destruktiven Kräfte in den Finanzmärkten gezügelt werden können bin ich ziemlich ratlos. Das die Staaten da mit ein paar Gesetzen etwas erreichen können ist zu bezweifeln. Es müsste nur so sein, dass die Kapitalgeber die Risiken ihrer obzönen Geschäfte wieder voll verantworten. Da wären wir vielleicht einen Schritt weiter.
Gruß Uwe
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Und du glaubst, man könne eine so mächtige Atommacht wie die Cayman-Inseln nicht dazu kriegen, dieses Schlupfloch zu zu machen, wenn das die internationale Staatengemeinschaft wirklich wollte?loops hat geschrieben:Wenn du glaubst, die Banker würden keine Schlupflöcher finden und nutzen sollte man sich mal fragen, warum bspw. die Cayman-Inseln so außerordentlich populär sind in der Finanzwelt.
Was soll denn eine Beschimpfung sein? Neoiberale Propaganda wird man noch als solche bezeichnen dürfen. Und wenn Menschen davon träumen, dass es etwas sozialer zu gehen könnte, soll "soziale Träumere" dafür eine Beschimpfung sein?loops hat geschrieben: Für all das gibt es viele Untersuchungen/ Belege, über die man gerne geteilter Meinung sein kann, aber hör doch mal bitte mit den Beschimpfungen auf, ich spreche ja auch nicht in jedem zweiten Satz von "sozialen Träumereien" o.ä.
Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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Erklär das mal genauer mit dem Beispiel Opel. Der Staat hat sich da deiner Meinung nach rausgehalten?UweZ hat geschrieben: Man sieht am Beispiel Opel, dass es auch im Interesse der Mitarbeiter besser ist, wenn der Staat sich aus Unternehmensentscheidungen raushält. Betriebsrat und Gewerkschaften sind da die kompetenteren Vertreter.

Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
179
Ach wirklich? Dann wäre es aber auch richtig, wenn sich der Staat (oder anders gesagt: der Steuerzahler) künftig auch heraushalten sollte, wenn wieder einmal Milliardenhilfen gefordert werden. Aber beim Spielchen "Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren" sieht es natürlich immer ganz anders aus. Da hat man als Unternehmer den verhassten Staat doch plötzlich wieder ganz lieb.UweZ hat geschrieben:Man sieht am Beispiel Opel, dass es auch im Interesse der Mitarbeiter besser ist, wenn der Staat sich aus Unternehmensentscheidungen raushält...
180
Natürlich hats du deine Meinung geäußert, und das ist auch nicht schlimm. In einer Diskussion äußert man seine Meinung, und wenn es die Meinung von anderen ist, kennzeichnet man das als Zitat.Martin_Dus hat geschrieben:Weder habe ich philosophiert noch meine Meinung geäußert.
Ich habe Dich darauf hingewiesen, dass Du offensichtlich nicht weißt, dass der Begriff "linke Gutmenschen" in der politischen Diskussion hauptsächlich von Neonazis genutzt wird.
Deine Meinung ist, dass der Begriff ""linke Gutmenschen" in der politischen Diskussion hauptsächlich von Neonazis genutzt wird." Mit der Meinung scheinst du nicht allein zu stehn, und möglicherweise beruht diese Meinung auf Tatsachen.
Es bleibt deine Meinung.
Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
181
4,5 Milliarden Euro Steuergeld und massiver politischer Druck in Richtung USA und Brüssel entspricht nicht meiner Vorstellung von raushalten.DerC hat geschrieben:Erklär das mal genauer mit dem Beispiel Opel. Der Staat hat sich da deiner Meinung nach rausgehalten?
Gruß
C.
Die Frage was dabei für die Mitarbeiter von GM Europe rauskommt ist allerdings noch vollkommen offen
Gruß Uwe
182
Nur steckt der Karren gerade im Dreck fest und es gibt immer wieder genug "dumme Ochsen" die Ihn für den Gutsherren aus dem Dreck ziehen. Und am Ende des Tages wartet ein leerer Trog im Stall während der Gutsherr es mit gefüllten Bauch und Taschen warm und trocken hat.Santander hat geschrieben:Wenn ich so zwischen den Zeilen lese, dann meinst du dieses:
Dir geht es auf den Sack, das es jetzt eine Partei in die Regierung geschafft hat, die sich auch mal für die Belange der Leute einsetzt, die jeden morgen in der Früh aufstehen, 8 und mehr Stunden am Tag ihren Aufgaben nachgehen und nebenher noch Kinder großziehen und ehrenamtliche Tätigkeiten z.B. in der Schule, im Verein etc. übernehmen. Leute, die von der Berufsausbildung oder Studium bis zur Rente versuchen, ehrgeizig Ziele zu erreichen und sich dabei auf ihr Können, ihren Fleiß und ihre Ausdauer verlassen. Kurz gesagt, das sind die Leute, die in Deutschland den Karren ziehen.
Und weil du aus irgendwelchen Gründen diese Leute nicht magst, versuchst du mit irgendwelchen konstruierten Wirtschaftsblabla diesen Leuten Angst vor einem Abstieg zu machen.
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So, ich hatte mich schon gewundert, Ja, natürlich hat der Staat sich nicht rausgehalten. Aber klar, er hätte sich raushalten können. Und der Betriebsrat wollte ja auch Magna, aber ob der mit der "Lösung" noch glücklich wird, beibt abzuwartenUweZ hat geschrieben:4,5 Milliarden Euro Steuergeld und massiver politischer Druck in Richtung USA und Brüssel entspricht nicht meiner Vorstellung von raushalten.
Die Frage was dabei für die Mitarbeiter von GM Europe rauskommt ist allerdings noch vollkommen offen
Ein stärkerer Staat bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass der jedes marode Großunternehmen und jede hasadierende Bank rettet.
Aber das ist eben so: wenn es gewissen Leuten passt, geht sie ihr marktradikales Geschwätz von gestern nix mehr an und es wird mit Staatsknete ausgeholfen, um damit Stimmen zu fangen oder die Lobby zu bedienen. Oder eben mal eine Bank für systemrelevant erklärt und schon darf man 100e Millionen reinpumpen, obwohl Subventionen ja eigentlich "schlimm" sind. Wann wird eigentlich die nächste Bank für systemrelevant erklärt? Wer entscheidet das und warum? Der ganze Prozess war bei HRE intransparent und fragwürdig.
Es ist offensichtlich, dass der Markt nicht funktioniert kann, wenn keine Kontrolle da ist. Kontrolle ist die Bedingung für funktionierenden Kapitalismus - sonst gibt es Monopole und keinen freien Markt.
Der Staat MUSS so stark bleiben, dass er eingreifen kann - das ist logisch. Jetzt ist vor allem die Frage, wie er eingreifen muss. Er muss nötigen Strukturwandel unterstützen. Da muss man schon die Frage stellen, ob so ne Opel-Rettung gut ist, wenn das Unternehmen mögicherweise eh nicht zukunfstfähig ist.
Wenn die Leute weniger Autos kaufen, müssen die Leute eben keine Autos bauen, sondern was anderes bauen. Solchen Wandel zu unterstützen - das ist Aufgabe des States. Und wenn der Staat das gut hinkriegt, dann läuft es auch. Aber das klappt eben immer schlechter. Stattdessen wird irgendwo Geld reingepumpt, ganz egal, ob das was draus werden kann oder nicht. Hauptsache, man kann sich mit irgendeiner Rettung profilieren (ein paar Jahre später interessiert dann hoffentlich weniger Menschen, dass aus der Rettung doch nix geworden ist).
Was vielen kaum bewusst ist: Deutschland hat einen riesigen Strukturwandel hinter sich. Z. B. Weg von der Landwirtschaft, hin zu mehr Dienstleistung. Und das wurde jahrelang erfolgreich gemeistert, ging jahrelang ohne 3 4 oder 5 millionen arbeitslose. U. a. deswegen, weil der Staat den Aufgaben der Strukturpolitik besser gerecht geworden ist.
Heute diente die Globalisierung als Ausrede dafür, dass es nicht mehr klappen könne. Das ist einfach nur lächerlich. Es liegt an der Unfähigkeit der Führungskräfte in Politik und Wirtschaft. Und natürlich auch an der asozialen Einstellung. Die entscheidenden Kräfte haben überhaupt kein Interesse an Vollbeschäftigung. Man braucht immer ein Heer von Arbeitslosen, damit genug Menschen bereit sind, schlechte Jobs für wenig Geld zu machen.
Der "freie Markt" kriegt alleine nichts geregelt, er bringt auch nicht zwangsläufig Demokratie und Freiheit. Siehe den"lupenreinen Deokraten" Putin, siehe China.
Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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Route 42 hat geschrieben:Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.
Glaube ich gern. Anders kann man zweistellige Ergebnisse für die Kommunisten nicht erklären.
Gruß
Hendrik, gebürtiger Remscheider, seit 13 Jahren Sachse
185
Besser kann man es nicht formulieren.DerC hat geschrieben:....Der "freie Markt" kriegt alleine nichts geregelt, er bringt auch nicht zwangsläufig Demokratie und Freiheit. Siehe den"lupenreinen Deokraten" Putin, siehe China.

Und was noch hinzukommt: Alles was hier in Deutschland vorher staatlich war und nun privatisiert wurde - weil ja angeblich dann mehr Wetbewerb zustande kommt und der Verbraucher davon nur profitieren kann - , ist hinterher in der Qualität schlecher geworden (siehe Post) und mit Sicherheit auch nicht preiswerter (siehe Strom). Gerade bei der Energieerzeugung ist eine Macht entstanden, die im Prinzip ein ganzes Land im Griff hat. Wettbewerb gleich Null. Was da auf uns zukommt, wenn nun auch die Bahn privatisiert wird, kann man sich leicht ausmalen.
186
DerC hat geschrieben: Deine Meinung ist, dass der Begriff ""linke Gutmenschen" in der politischen Diskussion hauptsächlich von Neonazis genutzt wird." Mit der Meinung scheinst du nicht allein zu stehn, und möglicherweise beruht diese Meinung auf Tatsachen.
Sehe ich genau so. Wobei ich manchen noch vorwerfen möchte, daß sehr Konservative gerne mal zu Neonazis gemacht werden, weil rechts im Gegensatz zu links in unserem Land keine salonfähige Kategorie ist.
Gruß
Hendrik
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Zwischen Landwirtschaft und Dienstleistungssektor haben wir in Deutschland immer noch eine starke Industrie mit vielen mittelständischen Berieben. Das macht unsere irtschaft offenbar immer noch relativ stabil.DerC hat geschrieben:...
Was vielen kaum bewusst ist: Deutschland hat einen riesigen Strukturwandel hinter sich. Z. B. Weg von der Landwirtschaft, hin zu mehr Dienstleistung. Und das wurde jahrelang erfolgreich gemeistert, ging jahrelang ohne 3 4 oder 5 millionen arbeitslose. U. a. deswegen, weil der Staat den Aufgaben der Strukturpolitik besser gerecht geworden ist.
...
Im Bereich der realen Wirtschaft hat der Staat tatsächlich begrenzte Möglichkeiten einen Strukturwandel durch bspw. Förderung neuer Technologien zu unterstützen. Dazu gehören im übrigen auch funktionierende Sozialsysteme. Im Jahr 2005 hatten wir 4,5 bis 5 Millionen Arbeitslose. Die ganze Welt hat den Kopf geschüttelt über die verkrusteten Strukturen in Deutschland und es wurde nur wenig in Deutschland investiert. Dann hat Schröder die Agenda 2010 auf den Weg gebracht. Heute stehen wir bei 3,5 Millionen und snd wieder attraktiv in der Welt. Bei allen sozialen Problemen die daraus resultierten (und wo sicherlich auch Korrekturbedarf ist) gehören solche Anpassungen an die realen Bedingungen eben auch zu einem starken Staat.
Auf den Bereich der Finanzmärkte hat das leider alles keinen Einfluß. Dort hat sich ein Eigenleben entwickelt, dass die Marktgesetze außer Kraft setzt und sich der Kontrolle des Staates/der Staatengemeinschaft entzieht. Was in diesem Bereich getan werden getan weiß ich leider auch nicht. Ein Anfang wäre vielleicht, wenn man Typen wie Herrn Ackermann, der mit seinem 25%-Renditeaufruf das System noch richtig anheizt, nicht mehr ins Kanzleramt einlädt sondern als Hasardeur kennzeichnet.
Gruß Uwe
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Genausowenig wie die Stimmzuwächse bei der FDP. Hat aber wohl an der E-Mail und SMS-Kampagne mit gekauften Adressen gelegen. Echt sauberer Wahlkampf, kann ich da nur sagen..HendrikO hat geschrieben:Anders kann man zweistellige Ergebnisse für die Kommunisten nicht erklären.
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Definiere: Kommunisten. Oder benutzt du das einfach nur als Worthülse, um damit zu versuchen politische Gegner zu diskreditieren? Weil es Menschengibt, die Angst vor den "Kommis" haben? Gute alte McCarthy Tradition?HendrikO hat geschrieben:Glaube ich gern. Anders kann man zweistellige Ergebnisse für die Kommunisten nicht erklären.
Wo die Linkspartei in den Ländern mitregiert, macht sie jedenfalls keine kommunistische Politik, vielleicht nicht mal wirklich "linke" Politik. Es mag ein paar kleine kommunistische Parteien geben, die Linkspartei ist in der Praxis sicher keine.
Auf der anderen Seite kann man die gewesenen Einparteiendiktaturen kaum ernsthaft als "real existierenden Sozialismus" bezeichnen. Die Vorstellung, das der Weg zum Kommunismus so aussehen könnte, ist lächerlich.
Sehr Konservative, die die eine gewisse Zeit gerne konservieren bzw. eher bestimmte Elemente aus glücklicherweise vergangen Zeiten wieder haben wollen, sind natürlich keine Neonazis, sondern eher Nazis, richtig.HendrikO hat geschrieben:Sehe ich genau so. Wobei ich manchen noch vorwerfen möchte, daß sehr Konservative gerne mal zu Neonazis gemacht werden, weil rechts im Gegensatz zu links in unserem Land keine salonfähige Kategorie ist.

Rechts ist keine salonfähige Kategorie, ganz richtig. Liegt an unserer Vergangenheit, und im Vergleich zu diesen rechten muss man doch links stehen, oder? Tust du das nicht?
Außer der Linkspartei traut sich ja auch kaum jemand links zu sein. Alle wollen in der Mitte sein. Natürlich können nicht SPD FDP und CDU alle gleichermaßen in der Mitte sein. Ist logisch, dass die CDU eigentlich eher "halbrechts" ist, aber natürlich nicht in erster Linie aus Neonazis besteht. Aber das ist eben ein Etikettenschwindel, der von den meisten betrieben wird.
In der EU oder den USA auch nicht. Überall zu viel Vorteilsnahme, Lobbyismus, Subventionen und Korruption. Dazu zu schwache Kartellbehörden.HendrikO hat geschrieben:Weder China noch Rußland haben einen freien Markt.
Der Weltmarkt ist ganz sicher nicht frei.
Der Westen handelt mit China und Russland, tendenziell mehr denn je. Freiheit und Demokratie hat das bisher in China oder Russland aber wenig gebracht.
Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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Hallo Christof, "Kommunisten" ist natürlich ein Etikett. Sowie das reflexhafte "neoliberal" für jeden, egal ob er Vetreter einer sozialen Marktwirtschaft oder eines völlig freien Marktes ist.
Natürlich steht jeder Demokrat links von den Nazis, aber das kann trotzdem deutlich rechts der Mitte sein, ohne das es ein Neo- oder Altnazi ist. Warum rechts mit dem Verweis auf das Dritte Reich als Kategorie ausscheiden soll, links aber trotz Stalin, DDR mit Mauer und Schießbefehl und anderer Greuel nicht, erschließt sich mir nicht. Oder werden in dem einen Fall etwa alle in Mithaftung genommen und im anderen Fall nicht?
Gruß
Hendrik
Natürlich steht jeder Demokrat links von den Nazis, aber das kann trotzdem deutlich rechts der Mitte sein, ohne das es ein Neo- oder Altnazi ist. Warum rechts mit dem Verweis auf das Dritte Reich als Kategorie ausscheiden soll, links aber trotz Stalin, DDR mit Mauer und Schießbefehl und anderer Greuel nicht, erschließt sich mir nicht. Oder werden in dem einen Fall etwa alle in Mithaftung genommen und im anderen Fall nicht?
Gruß
Hendrik
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Kommunismus (vom lateinischen communis = „gemeinsam“) bezeichnet das politische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist und das erwirtschaftete Sozialprodukt gesellschaftlich angeeignet wird, das heißt allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist.DerC hat geschrieben:Definiere: Kommunisten.
Gruß
C.
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Offensichtlich. Genau so wie scheinbar - wie von HendrikO behauptet - manche alle Rechten als Neonazis bezeichnen, bezeichnet er die Linken als Kommunisten.DerC hat geschrieben:Definiere: Kommunisten. Oder benutzt du das einfach nur als Worthülse, um damit zu versuchen politische Gegner zu diskreditieren?
Meine Meinung: wer eins von beiden tut, ist nicht an einer sachlichen Diskussion interessiert.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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Ich denke der Unterschied liegt daran, dass in der NPD und den Reps keine als demokratisch und für einen politischen Prozess als hoffähig einzustufenden Kräfte aktiv sind, wohingegen die Linke ein großes Spektrum abdeckt zwischen Frau Wagenknecht und den durchaus realitätsorientierten, demokratischen Politikern wie z.B. Petra Pau. Ein weiterer Grund liegt darin, dass die Rechten sich nur oberflächlich von den Brutalos auf der Straße distanzieren, die nationalen Kameradschaften, die de facto Prügeltrupps sind werden unterstützt bzw. bestehen zum Teil in Personalunion was die Politiker diskreditiert, wohingegen die politische Linke viel weniger Verbindungen zu den Steine schmeißenden Anarchisten auf der Straße hat.HendrikO hat geschrieben:Warum rechts mit dem Verweis auf das Dritte Reich als Kategorie ausscheiden soll, links aber trotz Stalin, DDR mit Mauer und Schießbefehl und anderer Greuel nicht, erschließt sich mir nicht. Oder werden in dem einen Fall etwa alle in Mithaftung genommen und im anderen Fall nicht?
Die Angst davor, die Befindlichkeit Millionen Ostdeutscher zu verletzten wird ebenfalls eine Rolle spielen. Kein Mensch sieht gern die eigene Vergangenheit diskreditiert. Einige Menschen sind nicht in der Lage zwischen dem persönlichen Lebensweg / den Erinnerungen an den DDR Alltag auf der einen Seite und der objektiven Betrachtung des Unrechtssystems, welches dieser Staat nun mal war, auf der anderen Seite zu differenzieren. Die Aussage, "die DDR war ein autoritärer, zeitweilig sogar totalitärer Unrechtsstaat und damit als politisches System einfach nur schlecht", wird umgedeutet in die Aussage, "du bist schlecht, deine Vergangenheit ist nix wert". Ich glaube bevor wir Ossis diese Minderwertigkeitskomplexe nicht ablegen wird das nichts mit der geforderten Aufarbeitung (eine Forderung die sowieso reichlich diffus scheint). Als Faustregel gilt wohl eh, dass Vergangenheitsbewältigung umso leichter fällt, je vergangener das Geschehen ist.
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Der Begriff "(politisch) rechts" ist doch so diffus, das man daraus nix ableiten kann. Es bedarf einer weiteren Unterscheidung zwischen moderat, radikal, extrem, konservativ, nationalistisch, oder was auch immer, um daraus die tatsächliche Haltung herleiten zu können. Das selbe gilt natürlich für die "linken" (auch wenn mir Frau Wagenknecht ein kleines bisschen lieber ist als Herr Pastörs).
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@cabo Ich renne gar nicht rum und schwinge die Aufarbeitungskeule. Aber ich verlange (zumindest von den denkenden) Menschen in meinem Umfeld, daß sie zwischen Menschen und Systemen unterscheiden können. Meine Großeltern wären nie auf die völlig absurde Idee gekommen, daß jemand ihre Lebensleistung diskreditiert, wenn er das Dritte Reich als verbrecherisch brandmarkt.
@bamf: Genau das meine ich. Wieso soll man bei dem Begriff links nur an die gemäßigten und sympathischen Linken denken, bei rechts nur an Rechtsradikale. Ich habe Frau Wagenknecht selbst sagen hören (nicht im TV sondern live), daß Stalin ein großer Staatsmann war und die Schauprozesse und politischen Morde notwendig und gerechtfertigt, um eine Konterrevolution zu verhindern. Nichtmal von so einem Brechmittel wie Pastörs habe ich jemals einen Satz gehört, der derart unterste Schublade war. (Was nicht heißt, daß ich ihm solche Sätze nicht zutraue.)
@bamf: Genau das meine ich. Wieso soll man bei dem Begriff links nur an die gemäßigten und sympathischen Linken denken, bei rechts nur an Rechtsradikale. Ich habe Frau Wagenknecht selbst sagen hören (nicht im TV sondern live), daß Stalin ein großer Staatsmann war und die Schauprozesse und politischen Morde notwendig und gerechtfertigt, um eine Konterrevolution zu verhindern. Nichtmal von so einem Brechmittel wie Pastörs habe ich jemals einen Satz gehört, der derart unterste Schublade war. (Was nicht heißt, daß ich ihm solche Sätze nicht zutraue.)
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Das habe ich mit keiner Silbe behauptet. Ich habe gesagt: solange es Schlupflöcher gibt, werden diese genutzt werden. Die Frage ist daher, ob man es schafft, alle Staaten an einen Tisch zu bekommen. Das man das mit allen Mitteln versuchen sollte, steht außer Frage. Aber ich habe da leider noch Zweifel, denn bislang haben wir nur ein paar Absichtserklärungen und ich befürchte eine Wischi-waschi-Lösung.DerC hat geschrieben:Und du glaubst, man könne eine so mächtige Atommacht wie die Cayman-Inseln nicht dazu kriegen, dieses Schlupfloch zu zu machen, wenn das die internationale Staatengemeinschaft wirklich wollte?
Das Wort "Propaganda" wirkt für mich als Beschimpfung, weil es den Verdacht beinhaltet, dass ich nicht in der Lage wäre, mir ein eigenes Urteil zu bilden und mich von jemand hätte verführen lassen. Und das lasse ich nicht gelten, nur weil unsere Meinungen nicht kongruent sind. Ich stelle deine Sichtweisen, die ich ja oftmals nicht teile, ja auch nicht als "sozialistische" (oder was auch immer) Propaganda da, die du nachplapperst.DerC hat geschrieben: Was soll denn eine Beschimpfung sein? Neoiberale Propaganda wird man noch als solche bezeichnen dürfen. Und wenn Menschen davon träumen, dass es etwas sozialer zu gehen könnte, soll "soziale Träumere" dafür eine Beschimpfung sein?
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Von mir wird kein klassischer Keynesianer das neoliberale Ettikett bekommen. Ich weiß das zu differenzieren. Die Macher der von mir gerne angeführten Nachdenkseiten sind sicher für die soziale Marktwirtschaft, grenzen sich aber sehr deutlich vom Neoliberalismus ab. Natürlich zieht da sicher nicht jeder die Linie an derselben Stelle, aber da kann ich durchaus differenzieren.HendrikO hat geschrieben:Hallo Christof, "Kommunisten" ist natürlich ein Etikett. Sowie das reflexhafte "neoliberal" für jeden, egal ob er Vetreter einer sozialen Marktwirtschaft oder eines völlig freien Marktes ist.
Ja, klar, daher mein Hinweis auf die halbrechte bis rechte CDU.HendrikO hat geschrieben: Natürlich steht jeder Demokrat links von den Nazis, aber das kann trotzdem deutlich rechts der Mitte sein, ohne das es ein Neo- oder Altnazi ist.
Man darf eh fragen, ob diese Kategorien uns weiter bringen. Warum sich noch nach der Sitzordnung in der Französischen Nationalversammlung von 1789 orientieren?
Für mich waren Stalin oder Honecker nicht "links". Eine Einparteiendiktatur verträgt sich nicht mit (für mich) "linken" Idealen wie unveräußerlichen Menschrechten, Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit usw. egal wie die eine Partei jetzt heißt.HendrikO hat geschrieben: Warum rechts mit dem Verweis auf das Dritte Reich als Kategorie ausscheiden soll, links aber trotz Stalin, DDR mit Mauer und Schießbefehl und anderer Greuel nicht, erschließt sich mir nicht. Oder werden in dem einen Fall etwa alle in Mithaftung genommen und im anderen Fall nicht?
Und wenn die Oberen soviel gleicher als gleich sind, ist das eben auch kein Sozialismus.
Letztenendes sind das eben Etiketten, oder besser zu unserem System passend, Marken. Dadurch, dass die "Ostblockstaaten" sich als sozialistisch bezeichnet haben und das ja der Weg zum Kommunismus sein sollte, sind diese Marken verbrannt, kaum noch benutzbar. Selbst wenn man "demokratischer Sozialismus" benutzt, um sich von den Diktaturen abzugrenzen, schreckt die "Marke Sozialismus" viel ab.
Es ist also eine Frage, wie man die Etiketten verteilt und wie man was definiert. Der Begriff "links" ist wohl für viele hier nicht so belastet wie "rechts", und auch nicht so wie "Sozialismus" oder "Kommunismus". Wenn die Linkspartei den Sozialismus im Namen trüge, bekäme sie weniger Stimmen.
Das ist auch eine Generationsfrage, in den 50ern haben einige Kommunisten im Westen Stalin verehrt und wollten nicht glauben, wie es in der SU abging, andere gabs, die dachten, Albanien wäre das Paradies. Aber in meiner Generation ist es wohl doch eher selten, das man sich als "Linker" und Stalinist sieht. Oder ich wäre auch nie darauf gekommen, die SED-Leute als ultralinks zu sehen. Die Ultra-Linken, waren für mich eher so die Hausbesetzer und Anarchos, wobei man da natürlich auch wieder differenzieren müsste.
Man kann jetzt behaupten, dass man es andersrum genauso machen müsste, da ist was dran. Ich sag auch eher Nazis zu Nazis und nicht rechts oder ultrarechts. Die als rechts zu bezeichnen impliziert ja schon fast, dass die ruhig rechtsaußen im Paralament sitzen können. Und Faschisten gibts eh leider in fast allen Parteien. Eine strenge Parteidisziplin ist ja schon der erste Schritt zum Faschismus. Abweichler werden als Verräter beschimpft ... aber das ist vielleicht ein anderes Thema.
Latein kann ich auch, Definitionen kopieren ebenfalls. Egal. Die Linkspartei trägt in Berlin die Privatisierung von Staatseigentum mit - kommmunistische Politik nach dieser Definition? Wohl kaum. Die Linkspartei wird einen ähnlichen Weg gehen wie die Grünen. Lafo ist ja auch nicht auf einmal Kommunist geworden, so in Quatsch.Santander hat geschrieben:Kommunismus (vom lateinischen communis = „gemeinsam“) bezeichnet das politische Ziel einer klassenlosen Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist und das erwirtschaftete Sozialprodukt gesellschaftlich angeeignet wird, das heißt allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist.
Politik ist immer ein Kampf um Begriffe, um deren (Be-)Deutungen). "Sozial ist was Arbeit schafft" ist so eine Idee von Merkel, die auf eine perverse Umdeutung des Begriffs "sozial" abzielt.. Oder dass eben mehrere Parteien die Mitte für sich beanspruchen wollen. Oder man eben Anhänger einer sozialeren Marktwirtschaft als Hippie-Träumer oder Kommunsiten hinstellt.
In diesem Kampf spielen Werbung und Propaganda eine riesige Rolle. Und da Medien ja nicht komplett demokratisch organisiert sind, sondern die Medienmacht vom Kapital und der Postition abhängt, ist das ein Problem für unsere Demokratie.
Im Moment hat die eher neoliberale Seite die Meden leider im großen und ganzen recht gut im Griff, weshalb der Vorwurf der "neoliberlaen Propaganda " auch ziemlich oft passt.
Gruß
C.
"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
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Der Spruch stammt von der INSM, einer millionenschweren Lobby- und Propagandaorganisation der Metallarbeitgeber, und wurde dann später von CDUCSUFDP übernommen.DerC hat geschrieben:Politik ist immer ein Kampf um Begriffe, um deren (Be-)Deutungen). "Sozial ist was Arbeit schafft" ist so eine Idee von Merkel, die auf eine perverse Umdeutung des Begriffs "sozial" abzielt..
YouTube - ZAPP - Arbeitgeber finanzieren journalistische Inhalte
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Grundsätzlich richtig, wobei die 3 Mio. Arbeitslosenmarke schon 1992 erreicht wurde. Der Strukturwandel ist noch immer im Gang, zumindest verschiebt sich der Anteil des produzierendes Gewerbes am BIP immer noch hin zu den Dienstleistungen.DerC hat geschrieben:
Was vielen kaum bewusst ist: Deutschland hat einen riesigen Strukturwandel hinter sich. Z. B. Weg von der Landwirtschaft, hin zu mehr Dienstleistung. Und das wurde jahrelang erfolgreich gemeistert, ging jahrelang ohne 3 4 oder 5 millionen arbeitslose. U. a. deswegen, weil der Staat den Aufgaben der Strukturpolitik besser gerecht geworden ist.
Die Ursache für die 4-5 Mio. Arbeitslose, die wir in den letzten Jahren erreicht haben, sehe ich in einem Gemisch aus der Einführung des Euros, der EU-Erweiterung und stark gesunkenen Transportkosten. Bei allen Vorzügen, die das gebracht hat, hat es auch dazu geführt, dass die Betriebe die Produktion von "lohnintensiven" (welch merkwürdiges Wort) Waren wesentlich leichter ins (EU)-Ausland verlagern konnte und diese Arbeitsplätze somit rationalisiert haben.
Dazu zunächst mal siehe oben. Ich befürchte, dass wir den Wegfall der "einfachen" Arbeitsplätze auf absehbare Zeit nicht wieder wettmachen werden, zumindest nicht, solange wir im Wettbewerb stehen mit Staaten, die keine vergleichen Umwelt- und Sozialstandards und entsprechende Löhne haben. Alles andere erscheint mir Wunschdenken. Daher muss das Ziel eigentlich sein, allen die Möglichkeit zu bieten, sich bestmöglich zu qualifizieren.DerC hat geschrieben: Heute diente die Globalisierung als Ausrede dafür, dass es nicht mehr klappen könne. Das ist einfach nur lächerlich.