Es ging abwechselnd auf weichen Wiesen und Asphaltstraßen entlang, was meinem lädierten Knie sehr zugute kam und für Abwechslung sorgte. Überall blühten die Krokusse und Schneeglöckchen. Interessanterweise schafften es die Läufer trotz 12/6 stündigen Belaufens der Wiese am Bach ein kleines Büschel lila Krokusse, welches vorwitzig mitten im Weg stand, heil zu lassen. Ähnlich respektvoll und nett war natürlich auch das Verhältnis der Laufenden untereinander, freundliche Worte, Aufmunterungen, wo es nötig war, aber auch gepflegtes gemeinschaftliches Schweigen gen Ende. Unsere Foristenmännertruppe (Jörg, Fräse, Aubrey und Jokie) war die ersten 90 Minuten als laufendes Kaffeekränzchen unterwegs, die haben in einer Tour gelabert

Die Fröttstädter gingen mit viel Humor und unermüdlicher Hilfsbereitschaft an die ja zugegebenermaßen etwas suspekte Läuferschaft heran, auch die Verpflegung am Gemeinschaftshaus ließ keine Wünsche offen. Am Nachmittag wurden prächtige (rennsteiggrüne!) Torten und Kuchen durch den Ort getragen, die wir dann genüsslich verspeisen konnten, am Abend grillten die Herren leckere Roster, dazu ein Erdinger.
Gunter war die ganze Zeit auf den Beinen am Umherrennen, am Tun und Machen, Organisieren und Anfeuern

Ich selber hatte mir für den lauf das Ziel 50km vorgenommen, welches ich auch problemlos umsetzte (51,8km). Es war mein erster 6h Lauf, bisher war ich so lange nur zweimal im Rahmen des ThüringenUltra und Röntgen gelaufen. Da hier die Berge fehlten, die ich sonst meist wandere, war ich gespannt, ob ich die fehlenden Verschnaufpausen merke, aber es lief prima. Nur die Marathonrunde nutze ich, um mich gehend umzuziehen, in Ruhe zu trinken (mich plagten ab der Hälfte Seitenstiche) und mit Jokies Frau zu schwatzen.
Als das Endsignal der Fröttstädter Feuerwehr (stilechtes Tatütata) ertönte, setzte dann schlagartig ein mörderischer Regenguss ein, der es den 12h Läufern mental ganz schön schwer machte und uns auf unserer Warteposition auf halber Strecke schön durchnässte, so dass wir dann eilends ins Ziel rannten. Der Sieger des Laufs, Vinodkumar Shrinivas, beendete die 6h in 72,7km, die beste Frau in 63,4km (Heike Bergmann). Die 12h Läufer haben mit Stefan Daums 134km bzw. Antje Müllers 114,9km ein ebenfalls sehr gutes Ergebnis eingefahren. Zehn der sechzehn Starter bewältigten über 100km und neun der sechsundzwanzig 6h Läufer schafften über 60km.
Abschließend sei noch die super Anschlussbetreuung erwähnt. Gunter fuhr uns mit dem Bus zum Duschen in seinen Ferienhof, es gab ein riesen kostenloses Läuferbuffet mit Suppe, verschiedene Nudeln und Desserts, sowie eine Siegerehrung für jeden Läufer,
