Nachdem ich durch Salbe und Sauna meine Muskulatur wieder einigermaßen wiederhergestellt hatte, konnte ich gestern doch noch in Hamburg beim Marathon starten.
Ganz ungewohnt bei einen so großen Citymarathon war der Umstand, daß das Teilnehmerfeld in meinem Startblock (A) doch sehr überschaubar war. Lag es an dem langen kalten Winter ?
So stand ich bei der Startausstellung doch völlig unverhofft ziemlich direkt hinter dem späteren Sieger Wilfred Kigen. Angesteckt von der allgemeinen Euphorie startete ich recht offensiv, und genoss es auf der von Massen an Zuschauern flankierten Reeperbahn mit relativ wenig anderen Läufern vom Start weg im Rampenlicht zu stehen.
Das Problem war nur, ich war zwar extrem ausgeruht durch meine Zwangs-"pause" der letzten 14 Tage, hatte aber auch entsprechenden Trainingsrückstand. Außerdem waren die wenigen anderen Läufer vor dem Hauptfeld doch für meine Verhältnisse ziemlich schnell unterwegs.
Bis 19km lief ich noch mit zwei Kenianerinnen mit, von denen ich dachte, daß sie in etwa mein Tempo machen, bis sie mir dann auch zu schnell wurden. Ab HM wurde mir dann endgültig bewußt, daß ich deutlich über meine Verhältnisse laufe, und drosselte nun gezielt das Tempo.
Nun war eigentlich Schadensbegrenzung angesagt, um mit einer einigermaßen vorzeigbaren Zeit noch ins Ziel zu kommen. Das klappte dann auch einigermaßen, denn ich konnte bei 34km eine der beiden Kenianerinnen (siehe oben) wieder überholen. Also war ich heute nicht der Einzige der sich zu viel vorgenommen hatte.
Die letzten km dann das übliche Durchbeißen, wobei es mir zusätzlich noch wie eine Art Gratwanderung erschien, da ich stark aufpassen mußte, daß mein rechter Oberschenkelmuskel nicht "zumacht". Auf der Zielgeraden realisierte ich dann, daß es knapp werden könnte mit einer einigermaßen respektablen Zeit, und nahm deshalb noch mal die Füße in die Hand ...
Hier für die Statistiker die Zwischenzeiten :
km Zeit Zwischenzeit Offiziell
01 3'26.3 3'26.3
02 6'57.8 3'25.0
03 10'29.2 3'31.4
04 14'13.6 3'44.4
05 17'46.4 3'32.8
06 21'22.3 3'35.9
07 25'05.5 3'43.2
08 28'45.3 3'39.8
09 32'25.5 3'40.2
10 35'52.3 3'26.8 0:35:51
12 43'12.9 7'20.6
13 46'58.6 3'45.7
14 50'38.9 3'40.3
15 54'18.6 3'39.7
16 58'03.6 3'45.0
17 1:01'45 3'42.2
18 1:05'30 3'45.0
19 1:09'10 3'40.1
20 1:12'59 3'48.7 1:12:58
21 1:16'44 3:45:0
HM 1:17'04 0'19.9 1:17:03
23 1:24'19 7:14.6
24 1:28'12 3'53.5
25 1:32'01 3'48.5
26 1:35'46 3'45.0
27 1:39'41 3'55.4
28 1:43'30 3'49.2
29 1:47'24 3'54:1
30 1:51'23 3'58.5 1:51:24
Dann war der Zwischenzeitenspeicher meiner Uhr voll.
40 2:31:19
M 2:39:57
Der kontinuierliche Abstieg ist auch sehr schön an den 10km Zeiten zu sehen :
00-10 km : 0:35:51
10-20 km : 0:37:07
20-30 km : 0:38:25
30-40 km : 0:39:54
So war selbstverständlich der bis vor 14 Tagen noch insgeheim erhoffte Angriff auf meine PB nicht realisierbar. Bleibt als Positives anzumerken, daß ich diese Saison bisher wohl der "sub"-Meister bin, und jeweils sehr knapp die magischen Grenzen unterbiete : 10km sub 34, HM sub 1:15, M sub 2:40 !
Die Oberschenkelmuskulatur hat den Marathon scheinbar auch einigermaßen überlebt. Die Saison ist somit wohl für mich noch lange nicht zu Ende. Mal sehen, ob noch geht ... Aber das ist mir nun auch egal (etwas off-Topic) :
Denn die nächsten Wochen wechsele ich erstmal in den Motorsport und fahre ab Freitag die Rallye Allgäu-Orient (siehe :
Rallye Allgäu-Orient ? Wikipedia) mit dem
Shadow Werks Team Rally Blog . Drückt mir hierfür ordentlich die Daumen.
Inschallah !