Da ich nun mal versprochen habe einen Bericht über 'meinen' Düsseldorf Marathon zu schreiben, muss es es wohl sein.
Zum tollem Umfeld und netten Helfern bei diesem Lauf ist ja schon viel und ausführlich geschrieben wurden. Auch von mir dazu ein großes Lob an den Veranstalter.
2:49 h. Dieses Ziel wollte ich erreichen. Dazu war geplant so lange wie möglich ein konstantes Tempo von 4 min/km zu laufen. Schon nach zwei bis drei Kilometer nach dem Start hatte sich eine große Gruppe gefunden, die genau dieses Tempo lief. Die 5 km Marke erreichten wir in 19:59 min, also perfekt
Auf den nächsten Kilometern passierte nicht viel. 10 km erreichten wir in 39:55 min, genau im Plan. Dann hatte ich plötzlich keine Lust mehr

Hört sich jetzt blöd an, war aber so. Es war kühl, nass und das Tempo war anstrengend. Und das Ganze sollte noch über mehr als 25 km so bleiben

Ohne die Gruppe wäre ich auf dem Teilstück zwischen ca. 12 – 25 km langsamer geworden oder hätte das Rennen abgebrochen. Da die Gruppe aber nun mal da war, lief ich mit ihr weiter. Die folgenden Zwischenzeiten waren dann 15 km : 59:48 min; HM 1:24:29 h. Alle Zeiten waren gut im Plan.
Hatte ich bis zum Halbmarathon mit meiner fehlenden Lust zu kämpfen, änderte sich dies eigenartiger Weise ab dieser Marke

Das Laufen fiel leichter und zum ersten mal in diesem Rennen hatte ich das Gefühl, das ich mein Ziel erreichen könnte

. So ungefähr ab dem Kilometer 25 wurde unsere 4 min Gruppe immer kleiner. Und zu meiner Überraschung war ich noch dabei

25 km Zeit : 1:40:02 h. Jetzt fing auch das 'Einsammeln' an. Damit konnte ich die nächsten Kilometer überbrücken. 30 km Zeit : 2:00:11 h. Bei Kilometer 33 hatte sich unsrer Gruppe ganz aufgelöst. Jetzt ging bei mir der körperliche Kampf los

Von 'keiner Lust' war nun nichts mehr übrig geblieben. Wenn ich bis km 30 meine Zwischenzeiten halten kann, dann muss das doch auch bis zum Ziel gehen. Irgendwo zwischen km 32 und km 35 wurde ich von einem Läufer aus der ehemalige Gruppe überholt. Zu meinem Glück

Denn den wollte ich nicht ziehen lassen. Die letzten 7-8 km waren sehr hart. Ich hatte manchmal den Eindruck, ich schleiche nur noch. Laut forerunner konnte ich mein Tempo aber fast halten. Die Kilometer 36-40 lief ich etwas schneller, als die Kilometer 31-35. Der Grund dafür war nicht, dass ich meine Zielzeit erreichen wollte. Nein, ich wollte nur diesen blöden Typen aus meiner alten Gruppe nicht weglaufen lassen

40 km Zeit : 2:40:50 h. Ab hier war klar, dass ich mein Ziel erreichen könnte. Nur noch Tempo halten. Vor lauter Tempo halten, bin ich sogar noch etwas schneller geworden : 8:42 für die letzten 2,195 Kilometer (ca. 3:58 min/km).
Endzeit : 2:49:32 h
Der leicht positive Spilt von 1:24:29 h zu 1:25:03 h gibt mir mein nächstes Ziel vor : Bei gleich schneller ersten Hälfte, einen negativen Spilt zu laufen
Hinter der Ziellinie bekam ich erst mal im wörtlichen Sinne weiche Beine und mein Kreislauf wußte auch nichts mit dem plötzlichen Nichtstun anzufangen

. Aber wie immer bei Problemen beim oder um den Düsseldorf Marathon, war Hennes zur Stelle und bewahrte mich vor dem harten Asphalt. Nochmals vielen Dank Hennes
Mit dem Lauf bin ich voll und ganz zufrieden. Nicht nur wegen dem Erreichen meiner Zielzeit, sondern : Ich musste auf den letzten Kilometern hart kämpfen und ich habe gewonnen
Vielen Dank für lesen!
Hans-Dieter