ich möchte mal kurz von meinem letzten Wettkampferlebnis erzählen, dem Ingolstädter Halbmarathon am Samstag.
aus Gründen, die ich hier nicht näher ausführen möchte, sahen meine letzten 5 Trainingswochen eher trostlos aus, sprich statt ca. 100 km nur noch ca. 30 km , statt 7 TAgen nur noch 2 Tage laufen.
Nachdem ich aber bereits den Nürnberger Marathon, 2.5.04 angemeldet sausen ließ und auch den Regensburger Marathon, 23.05.04 angemeldet abgesagt habe, wollte ich wenigstens den regionalen Halbmarathon mitlaufen.
Über das Umfeld und die Organisation sowie das tolle Publikum brauche ich garnichts mehr zu sagen, ich denke, das kann kaum in dieser Dimension getoppt werden.
Aber nun zum Lauf:
die ersten 5 km war ich ein wenig schnell unterwegs, ca. 4:00/km, dafür dachte ich bei km 6-7, ich schaffe es nicht. Ein Blick auf meine Pulsuhr sagte mir, Maximalpuls erreicht. Also etwas bremsen. Ich quäle mich lange 10, 11 km weiter. Dann versuche ich nach Greif, Endbeschleunigung ohne vorhandene Kondition nur noch mit dem Kopf Gas zu geben. Die Cheerleader, die laute Motivationsmusik, die Sambagruppe und natürlich mein Dickkopf treiben mich in Richtung Ziel. Meine Oulsuhr beachte ich nicht mehr. Vor mir noch ein auffälliges T-Shirt "Deutsche Post World-Net", er soll mein virtueller Gegner, Holger Meier sein. Ich bekomme kaum noch Luft, meine Beine spüre ich nicht mehr. Mein Kopf gibt meinem Körper den Befehl, das letzte rauszuholen.
Holger krieg ich nicht mehr, dafür bin ich im Ziel bei einem Puls von 194. Das bedeutet um 8 Schläge über meinem bisherigen Höchstpuls.
Die Zeit?, Na ja, zwar meine zweitbeste HM-Zeit, aber bei weitem nicht das, was ich mit gleichbleibend hohem Trainingsumfang hätte erreichen können, 1:42:29.
Es ist zwar ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man Halbmarathon auch nur mit dem Kopf laufen kann, aber ich werde sicher keine solchen Trainingslücken mehr aufkommen lassen. Das nächste Jahr will ich endlich unter 1:30:00 laufen und vor allen Dingen mich dabei nicht mehr so quälen.
Auf jeden Fall eine neue Erfahrung für mich.
Gruss
Günther
