Am gestrigen Karfreitag, 12 Tage nach meinem Paris-Marathon (
Allez, allez!),
bin ich wieder zu einem langen Lauf über 30 km aufgebrochen. Bei wunderbar sonnigem Wetter ging ich gegen 11 Uhr auf meiner Hausstrecke, einem ehemaligen Bahndamm, der inzwischen asphaltiert wurde und als Freizeitweg dient, auf die Piste. Sonst, wenn ich gegen 7 Uhr morgens hier laufe, habe ich die Strecke ganz für mich. Am Karfreitagmorgen gab es zwar auch keine Läufer, aber jede Menge Inline-Skater und Radfahrer.
Nach 15 Kilometern ist es dann passiert. Während ich so dahin trabe, trifft mich ein heftiger Schlag an Kopf und Schulter. Schreie von der Seite. Ich stürze nach vorne und habe Angst um meine Schulter, die ich mir in der Jugend dreimal ausgerenkt habe. Irgendwie gelingt es mir, mich über Arm und Schulter abzurollen und im Grünstreifen auf dem Hosenboden zu landen. Die Schulter blieb heil, allerdings knickte ich während der Aktion mit dem rechten Fuß um (super, das war das dritte Mal innerhalb von 4 Monaten!).
Was war passiert? Ein Radbicht hatte mich erwischt. Während ich am linken Rand lief, um entgegen kommende Radbichte frühzeitig zu sichten und ihnen gegebenenfalls auszuweichen, hat dieser von hinten kommend in ungebremsten Flug eine Gasse zwischen mir und einer langsam radelnden Rentergruppe gesucht und nicht gefunden.
Außer ein paar Schürfwunden ist die Sache glimpflich ausgegangen. Das Sprunggelenk war nach kurzer Pause wieder einsatzfähig, sodass ich die restlichen 15 km noch runterspulen konnte. Sie vergingen auch recht schnell, da ich die ganze Zeit über in Gedanken mit dem Radbicht-Angriff beschäftigt war.
Muss ich künftig zu typischen Freizeitstunden mit Helm und Gelenkprotektoren laufen? Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen mit Radbichten gemacht? Besonders gefährlich sind sie, wenn sie in Schwärmen auftreten und viel Platz einnehmend nebeneinander her fliegen, meist den Blick starr nach vorne gerichtet auf der Suche nach dem nächsten Beutetier, das im besten Fall nur überholt werden soll.