Ja, so wie die Diskussion sich entwickelt hat, muss ich den Ratschlag, einen guten Trainer mit einzubeziehen, wie es Rolli und DerC empfohlen haben, inzwischen auch unbedingt ünterstützen, da habt ihr wirklich Recht.
Dennoch ist aus meiner Sicht ein Herzfrequenzmesser eine gute Sache, denn der Trainier ist ja nicht immer dabei, das Training zu überwachen und ich denke, Just4Sport braucht etwas, das piepsend ihn immer wieder an die Anweisungen des Trainiers, die dann sicher erfolgen werden, zu erinnern und ihn dann einbremsen, wenn er wieder beginnt zu überziehen.
DerC hat geschrieben:Auch wenn das manche Autoren glauben machen wollen, es gibt kein allgemeingültige Definition von intensivem Intervalltraining. Das ist kein geschützter Begriff. Das was bei
Aktuelles zum Laufsport und Dauerlauf*- lauftipps.ch als intensives Intervalltraining bezeichnet wird, würden andere (Jack Daniels z. B. 400m fast pace + 4'Jog) z. B. wieder eher als Wiederholungsläufe bezeichnen.
Diese Einteilung in intensiv und extensivist hierzulande leider wieder in gewissen Kreisen populär, aber sehr verwirrend, da das extensive Intervalltraining sich wegen der kürzeren Pausen u. U, intensiver anfühlt als das sogenannte intensive. Imo schadet diese Nomenklatur mehr als sie nützt (sieht man auch in diesem Thread), sie wird von vielen guten Trainern im Alltag auch gar nicht verwendet.
Denn zum extensive Intervalltraining können sehr intensive Einheiten gehören.
Ich stimme mit Dir überein, dass
a) das Danielsscher R-pace (oder gar F-pace) Training eher ein Wiederholungslauftraining denn ein Intervalltraing ist. Schon der Name R=Repetition impliziert das ja.
b) Dass die Bezeichnungen "intensives/extensives Intervalltraining" vielleicht nicht glücklich sind.
Dennoch wird in der Trainingswissenschaft im Langstreckentraining allgemein unter "intensivem Intervalltraining" halt Laufen oberhalb des Wetkampftempos in Belastungsblöcken und moderat langen Pausen verstanden und zwar ziemlich einheitlich.
Mit "intensiv" ist trainingswissenschaftlich auch nicht das subjektive Belastungsempfinden gemeint, sondern die hohe Geschwindigkeit.
Dass sich ein sog.
extensives Intervalltraining wie ein Schwellenintervalltraining mit seinen kurzen Pausen auch sehr intensiv anfühlen kann, eine anspruchsvolle und fordernde Trainingseinheit sein kann, das kenne ich gut und gebe Dir hier wiederum gerne Recht.
DerC hat geschrieben: Ein paar Anmerkungen, die dich vielleicht zum Nachdenken anregen können:
Du kannst anaerob trainieren, ohne den Puls überhaupt über 90% zu bekommen, z. B. kurze Sprints mit voller Erholung.
Intensive Intervalle im Langstreckentempo sind maximal zu 20% anaerob, realistisch für die meisten hier wohl eher noch weniger.
Rein anaerobes Training machen die meisten hier so gut wie gar nicht. Im Körper laufen fast immer aerobe und anaerobe Stoffwechselprozesse gleichzeitig ab.
Insbesondere viele typische intensive (oder zumindest als intensiv empfundene) Einheiten von Langstrecklern sind zu 90% und mehr Aerob.
Denn schon bei 200m Sprint hast du eine entscheidende aerobe Komponente, die sehr stark ansteigt, je länger die Strecke un je langsamer das Tempo ist. Schon auf den 800m überwiegt der aerobe Stoffwechsel
Das ist mir bewußt. Dennoch würde kein Mensch wettkampfmäßig gelaufene 800 m als aerobes Training bezeichen.
Aber da das so wie von Dir beschrieben zweifellos so ist, profitieren auch 800 m-Läufer von reinem aeroben Training (bei Daniels sog E=easy-Pace) also ruhiges, geradezu schneckenhaft langsam absolvierte Läufe (verglichen mit dem 800m-Renntempo). Für die reine Grundlagenausdauer und um sich vom intensiven Training besser zu erholen.
Und, damit das Just4Sport nochmal ganz klar wird: Jedes erfolgreiche Trainingsprogramm ob 800 m, 5000 m oder (Halb-)Marathon beinhaltet den weit überwiegenden Anteil an Trainingskilometern in langsamerem Tempo als der jeweiligen Wettkampfgeschwindigkeit!