Wir sind jetzt wieder ein paar Tage zurück aus dem Urlaub und ich wollte euch einmal davon berichten...
Wir waren im Zillertal in Östereich, Mayrhofen um es genauer zu sagen. Da ich mich auf meine Urlaube Lauftechnisch nicht weiter vorbereite, war ich nicht schlecht überrascht, als ich am zweiten Tag - beim Drehen meiner Runde - ein Schild endeckte, auf dem Stand "Tempolaufstrecke". Neugirig geworden hielt ich an und fand eine weitere Beschriftung mit "Run & Walk Park".
Am nächsten Tag machte ich mich auf zur Touristeninfo und besorgte mir die entsprechende Broschüre... Was soll ich sagen, ich war begeistert. Es waren alle Strecken beschrieben (inkl. einer kleinen Karte) mit Höhenprofil! In und um Mayrhofen gibt es 17 Strecken mit 5 Ausgangspunkten und insgesamt 117 Streckenkilometern. Es ist für Jedermann ein entsprechendes Streckenprofil vorhanden. Es gibt, wie beim Skifahren, blaue (Anfänger), rote (Fortgeschrittene) und schwarze (sehr anspruchsvolle) Laufstrecken. Neben der besagten Tempostrecke gibt es z.B. noch eine "Night-Run Mayrhofen"-Strecke (beleuchtet, direkt entlang am Ziller) oder einen "Brandberg-Trail" oder, oder, oder. Die größte Herausforderung ist sicherlich die "Penken-Trophy".
Dies ist die Originalstrecke vom Harakiri-Berglauf, der immer Anfang August stattfindet. Wer seine Urlaub entsprechend plant, kann sich daran ja einmal versuchen (bei entsprechendem Training vorweg). Die Strecke ist 10,6 km lang, hat eine durchschnittliche Steigung von 12,9% (max. 70%!!!) und es werden ca. 620 Höhenmeter überwunden. Oben angekommen kann man dann mit der Penkenbahn (Seilbahn) wieder zurück ins Tal.
Ich habe mich an der kleineren Runde versucht (Harakiri-Hill - 9,8km). Sie verläuft die ersten km parallel zur Penken-Trophy... mein lieber Mann, I can tell you... das mir als Flachlandtiroler (Fischkopp). Aber es war eine Erfahrung Wert und ich hätte nicht übel Lust mal am Harakiri-Lauf teilzunehmen... natürlich außer Konkurrenz

Die Laufstrecken sind relativ gut beschildert. Wenn die Beschilderung nicht ganz eindeutig ist sollte man dem breiteren Weg folgen (meine Erfahrung, nachdem ich ein paar Mal falsch abgebogen bin). Gilt es eine Weide zu überqueren, ist man auf dem richtigen Weg wenn man durch eine selbstschließende Tür muss. Bei der "Glockenblick-Runde" war eine Beschilderung verwirrend. An der Teufelsbrücke zeigte der Wegweiser einmal geradeaus und einmal rechts abbiegen über die Brücke. Richtig war über die Brücke. Der andere Pfeil muss - trotz falscher Beschriftung - für die Strecke "Ginzling-Connection" gelten, da diese teilweise parall verläuft. Soweit die Tipps von mir.
Wem das nicht reicht, der kann auf dem Zillertal-Radweg, entlang der Ziller, von Mayrhofen bis nach Strass laufen. Das ist ein 30 km langer, breiter und gut ausgebauter Weg mit "kaum spürbaren Höhenmetern" (wenn man aus Richtung Strass kommt, von Mayrhofen geht es da wohl ständig bergab

Hierfür ist der Erwerb der Zillertal Activcard zu empfehlen, die u.a. auch für die Benutzung der Seilbahnen (1x täglich frei), der Freibäder (1x täglich frei) und der Linienbusse zu gebrauchen ist. Außerdem gibt es bei div. Partnern noch 10% Ermäßigung auf den Eintrittspreis (z.B. Schaubergwerk).
Apropos Radfahren: Für die Biker unter euch... Es gibt spezielle Down-Hill-Strecken nur für euch Gaskranken

Was gibt es noch zu berichten... die Landschaft ist sehr schön und im Sommer kommt man in Mayrhofen recht günstig unter. Wir haben für 4 Personen (2 Erwachsene + 2 Kinder unter 6 Jahren) für 10 Tage Übernachtung mit Frühstück (eine ganze Hütte nur für uns allein, mit 3 Schlafzimmern, WC, Bad mit Dusche (getrennt vom WC), Küche, Wohnzimmer) keine 890€ bezahlt (inkl. Endreinigung + Kurtaxe). Das bekommt man an der Ostsee nicht so leicht!
Günstiges und gutes Essen gab es auch. Im Restaurant "Brücke", direkt am Ziller, gab es z.B. ofenfrische Haxe mit Sauerkraut, Semmelknödel und Kartoffeln für 10,50€ - Gamsbraten für 13,00€ (ok, waren dünne Scheiben aber trotzdem lecker).
Wer gerne Pizza mag, da kann ich das Ciao empfehlen. Die kleinen Pizzen für die Kinder waren ausreichend für meine Frau und mich, unsere waren für uns nicht zu schaffen. Wir haben uns den Rest einpacken lassen und am nächsten Tag noch einmal Mittag davon gegessen (sind dann wieder satt geworden). Unsere teuerste Pizza kostete 8,30€ und war >>30 cm im Durchmesser... und sehr lecker!
Hoffe dieser "Reisebericht" hat euch gefallen und euch zur Nachahmung animiert. Ich wollte nur noch kurz erwähnen, dass ich für diesen Bericht keinerlei finanzielle Unterstützung der o.g. "Unternehmen" bekomme
