@Alle
Mist ... der Text ist wieder so lang geworden. Es floss mir so aus den Fingern ... sorry.
@ Tilly
Glückwunsch!
Und was du bezüglich der immer mehr um sich greifenden Qualmerei festgestellt hast, kann ich bestätigen, auch was die jungen Frauen betrifft. Gründe dafür sprichst du ebenfalls an. Wissen die nicht, wie sehr sie stinken? Und dann die gelben Finger ... uaaaahhh!
Grundsätzlich darf man nicht vergessen, dass das Rauchen bei vielen eine Sucht ist und da muss man die potenziellen User nur früh genug anfixen. Aufhören können die dann i. d. R. nicht mehr so einfach. Die Tabakindustrie tut bestimmt ihren Teil dazu, schon die Jüngsten süchtig zu machen:
Wusstet ihr, dass Deutschland das Land mit der höchsten Zigarettenautomatendichte ist? Ich nicht - bis gerade. 830.000 Stück gibt es davon. Und genau hier bedienen sich Kinder und Jugendliche. Einstiegsalter: 11,6 Jahre! Tendenz sinkend. Das ist sicher nur ein Teil der Antwort. Zu diesem Thema eine
Presseinfo der Krebshilfe
Noch interessanter finde ich den Zusammenhang zwischen
Rauchen und sozialer Ungleichheit. Eben genannter Link mit aktuellen Untersuchungsergebnissen vom deutschen Krebsforschungszentrum ist hier sicherlich unbequem aber sehr interessant. Der Zusammenhang ist nicht unbedingt neu, aber dass er so deutlich ist, war mir nicht bewusst.
Für Interessierte noch eine
Sammlung von Dokumenten zum Thema
@Alpi
Ein heikles Thema, bei dem man sich - egal wie - sofort in ein Wespennest setzt. Wie mit "Autofahrern und Radfahrern" ;) Dein Posting aus der Abteilung "Lebenlassen" finde ich sehr engagiert, aber leider berücksichtigt es nicht, dass ja eigentlich zunächst mal die Raucher die Nichtraucher "leben lassen sollten", also Rücksicht nehmen sollten.
Ich finde, dass der "Belästigende" Rücksicht auf den "Belästigten" nehmen sollte, der "Schnellere auf den Langsamen", der "Stärkere auf den Schwächeren". Und das haben die meisten Raucher nun mal - aus welchen Gründen auch immer - freiwillig nicht getan. Freiwilligkeit hat nichts gebracht, Aufklärung hat nichts gebracht, Apelle an die Industrie haben nichts gebracht. Was schlägst du denn dann vor, wie ich als Nichtraucher mich vor Rauch schützen soll? Und das möchte ich definitiv, weil mich der Rauch und der Gestank (okay ... Pfeifenrauch und der Rauch eines Cannabispfeifchens riechen - aber nur auf den ertsten Zug - eigentlich nicht schlecht) stören und beeinträchtigen - abgesehen von gesundheitlichen Risiken.
Und nun ein paar persönliche Eindrücke:
- Selbst an Arbeitsplätzen - und hier gibt es seit ca. 2 Jahren Gesetze - wird immer noch zu wenig Rücksicht auf Nichtraucher genommen.
- Ich liebe es, wenn ich im Restaurant vollgequalmt werde.
- Ich liebe es, wenn meine Frau nach Qualm stinkend nach Hause kommt.
- Meine Frau liebt es, wenn sie ihr Mittagessen im Büro in einer nach Qualm stinkenden Küche zubereiten muss.
- Meine Frau liebt es auch, dass sie bei einem durchschnittlichen Rauchkonsum von ca. 14 Zigaretten am Tag als Nichtraucherin letztendlich mindestens eine Stunde am Tag länger arbeitet als die Raucher in der Firma.
- Ich liebe es, wenn ich auf dem Düsseldorfer Flughafen lande und spätestens am Gepäckband direkt wieder vollgequalmt werde.
- Ich liebe es im ICE im Nichtraucherwagen zu sitzen, der dummerweise aber nur durch eine kleine Scheibe vom Raucherabteil getrennt ist, so dass es stinkt, meine Augen tränen und die Nasenschleimhäute anschwellen.
- Ich liebe es, wenn ich etwas per Versand bestelle und das ganze Paket inkl. Inhalt riecht nach Rauch.
- Ich liebe es, dass in einigen Krankenhäusern - selbst das Personal - immer noch raucht. Die nach kaltem Rauch stinkende Wasserflasche aus dem Kasten schmeckt da gleich ... ganz anders.
- Ich liebe all die Zigarettenkippen überall, speziell bei uns im Garten, wenn mal wieder die Jungens oben zu Besuch waren, Formel 1 auf dem Balkon geguckt haben und dann schonmal die Kippen aus dem 3. Stock nach unten fliegen.
- Ich liebe es, wenn ich jemanden im Restaurant bitte doch wenigstens während des Essens die Zigarre zur Seite zu legen und mir dann anhören muss: "Sie müssen mehr Rücksicht auf Raucher nehmen!".
- Wissen die Raucher überhaupt, was sie uns früher - als es noch keine Nichtraucherflüge gab - z. T. angetan haben, welche Qual diese Flüge manchmal waren? Ich glaube nicht, dass ein Raucher überhaupt noch wahrnimmt, wie nervig und stinkig und z. T. ekelig diese Raucherei ist.
- Weiß ein Raucher überhaupt, was das für ein Hammer ist, wenn man in ein Zimmer mit lauter Rauchern geht? Z. B. Frühstücksräume oder Zugabteile. Sehen die eigentlich nicht den Dreck? Wie können die da Atmen?
- Da sitzten mir in der Führerscheinstelle qualmende Beamte gegenüber und stellen mir den internationalen Führerschein aus. Wozu dusche ich mich morgens, wozu wasche ich meine Klamotten? Damit ich innerhalb weniger Minuten vollgestunken werde? Bei einer Kneipe kann ich es mir noch aussuchen, hier aber nicht. Der Führerschein hat noch 8 Tage später in Südafrika nach Rauch gestunken.
Im Prinzip kann meinetwegen jeder dem Rauch frönen, solange er keinen damit nervt und das ist halt offensichtlich schwierig und mit Freiwilligkeit nicht durchzusetzen. Mit "kriminalisieren" hat das nichts zu tun und auch nicht mit dem "Aufrechterhalten sozialer Konflikte". Ich will aber davor geschützt sein. Mit abgetrennten Raucherzonen kann ich gut leben, in Biergärten komme ich auch ohne zurecht. Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden und am Arbeitsplatz finden meine Zustimmung. Nichtraucherzimmer in Hotels sind eine feine Sache. Meinetwegen auch hermetisch abgeriegelte Raucherkabinen in Flugzeugen. Und bei mir in der Wohnung wird halt nicht geraucht. Dafür gibt es dann eine Terrasse, obwohl in meinem Bekanntenkreis (ich zähle mal so ca. 30 Personen dazu) ... nur einer raucht - geraucht hat, bis zur Leberkrebsdiagnose. Ich möchte es mir aussuchen können und nicht gezwungen sein, damit leben zu müssen.
Die Verlogenheit der EU ... da stimme ich dir zu. Auch ökonomisch gesehen, könnte eine Verringerung des Tabakkonsums negative Auswirkungen haben: Weniger Tabaksteuer, weniger Werbung, weniger Tote, älter werdende Rentner.
Eines noch zum "Nichtraucherland" USA. Auch wenn die Amis ... speziell der Superbiker Mr. B*** ... aber für einen Nichtraucher gibt es kaum ein angenehmeres Land.
Und damit genug der Aufregung. Zum Glück laufen wir ja alle und rauchen hoffentlich selber nicht (mehr).
Viele Grüße
Meerbuscher