Bein wird taub nach Belastung

Hallo Leute,

Leider plagt mich seit ca. einem Jahr das Problem, dass mein linkes Bein bzw. der Fuss (schwierig zu lokalisieren) ab einer gewissen Belastungsstufe (Wettkampf, Steigerung, Intervall..) taub wird.

Schmerzen verspüre ich dabei keine. Das Bein fühlt sich einfach plötzlich an wie eingeschlafen und der korrekte Bewegungsablauf lässt sich ab dann nur noch ausführen, wenn ich mich stark darauf konzentriere. Tue ich dies nicht, verdreht sich der Unterschenkel irgendwie komisch und ich fange an zu stolpern.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ganze vor einem Jahr direkt nach einem HM angefangen hat. ..mit einer Verhärtung und den damit verbunden Schmerzen im hinteren Oberschenkel. Irgendwann waren die Schmerzen weg, dafür fing das Bein an taub zu werden wie oben beschrieben. Wo es bzw. was genau taub wird ist schwierig zu sagen. Anfangs war es relativ klar der Oberschenkel, mittlerweile ist es eher das ganze Bein bis und mit Fuss.

Momentan habe ich eine fünfmonatige mehr-oder-weniger Laufpause hinter mir, nach dem Wiederbeginn ist die Situation leider unverändert

Da mir das Ganze äusserst Spanisch vorkommt und ich nirgends etwas über ähnliche Beschwerden finde, die Frage an die Runde, ob jemand schon von sowas gehört oder gar selber erlebt hat.

Gruss & Danke,

Tell

Hi Tell,

man traut sich hin und wieder nicht zu fragen, wenn einem etwas banal und somit fast peinlich vorkommt. Sei's drum, egal. Was sagt die medizinisch ausgebildete Kennerschaft der Stadt Zürich?

Nur so viel von mir: der menschliche Rücken ist ............................

Knippi

Hallo,
bin absolut kein Fachmann, aber warst du mal beim Neurologen? Hört sich ein bißchen nach Probleme mit den Nervenbahnen (gestörte Reizweiterleitung, eingeklemmter Nerv ...) an!
Gruß
Domborusse

Ich schließe mich meinen beiden Vorschreibern an.

Wenn hier schon zu mutmaßungen aufgefordert wird, bitte schön:
"Ist wahrscheinlich eine Nervengeschichte. Ich würde auf einen leicht- bis mittelgradigen L5/S1 Bandscheibenvorfall tippen. Ich würde zum Neurochirurgen gehen (halte ich für kompetenter als Orthopäden) und auf ein CT drängen.

Meine Geschichte: Mehrere Jahre Beinunruhe und gelegentliches Missempfinden. Eines Morgens aus der Dusche gehüpft und ein Bein war von der Pobacke bis zum Mittleren Zeh taub und wenig funktionsfähig. Da half dann nur noch eine Operation.
Nach zwei Jahren ist nur noch der Hacken und der kleine Zeh taub.
Allgemeinheit wird gesagt, das Bandscheibenvorfälle schmerzhaft sind - ich habe zu keinem Zeitpunkt Schmerzen gehabt."

Mit einer fachärztlichen Diagnose könntest Du gezielt eine Therapie angehen. In Deinem Fall dürfte die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Physiotherapeuten das Mittel der Wahl sein.

Nur alles Vermutungen
Nano

hardlooper hat geschrieben: Was sagt die medizinisch ausgebildete Kennerschaft der Stadt Zürich?

Bisher war ich erst beim Hausarzt. Der hat mich erstmal zur Sportmassage geschickt. Die haben mir nun in fünf Sitzungen das die leichte Beckenschieflage gerichtet. Geholfen hat das leider nicht. ..aber es ist gut zu wissen, dass mein Becken nun gerade ist

Domborusse hat geschrieben:aber warst du mal beim Neurologen? Hört sich ein bißchen nach Probleme mit den Nervenbahnen (gestörte Reizweiterleitung, eingeklemmter Nerv ...)

Ich denke darauf wird's hinauslaufen. Bin allerdings verwirrt ab all der verschiedenen Begriffe für Spezialisten Neurologe, Neurochirurge, Chiropraktiker usw. Werde mal meinen Hausarzt ausfragen, von dem brauche ich ohnehin ne Verschreibung, damit die Kasse zahlt. Danke für den Rat.

NanoGold hat geschrieben:Ich würde auf einen leicht- bis mittelgradigen L5/S1 Bandscheibenvorfall tippen. Ich würde zum Neurochirurgen gehen (halte ich für kompetenter als Orthopäden) und auf ein CT drängen.

L5/S1, habe das mal gegoogelt, könnte tatsächlich irgendwie passen. Ob ich dann beim Neurochirurgen, einem anderen Neuro oder Chiro lande, wird sich zeigen.. Danke für den Tipp.

bevor es zum neurochirurgen geht, gehts erst zum orthopäden.
nicht jeder vorfall muss operiert werden.
desweiteren können solche sensomotorischen defizite auch eine simple blockade hervorrufen.

mich interessiert viel mehr, wie das becken begradigt wurde.
wenn man einen beckenschief/tiefstand hat, hilft nur eine einlage mit erhöhung an der seite, wo das bein kürzer ist.

Becca1183 hat geschrieben:bevor es zum neurochirurgen geht, gehts erst zum orthopäden.
nicht jeder vorfall muss operiert werden.
desweiteren können solche sensomotorischen defizite auch eine simple blockade hervorrufen.

mich interessiert viel mehr, wie das becken begradigt wurde.
wenn man einen beckenschief/tiefstand hat, hilft nur eine einlage mit erhöhung an der seite, wo das bein kürzer ist.

Die Annahme, dass Neurochirurgen immer gleich schneiden ist natürlich nicht zutreffend. Sie sind aber einfach geschulter in neurologischen Tests und in der Bewertung von CT Aufnahmen, was die Beeinträchtigung von Nerven angeht.
Es ist nun mal so, dass sich der Orthopäde primär mit Knochen beschäftigt, der Neurochirurg hingegen schaut sich die Symptomatik aus Sicht des Nervens an.

Ich habe außerdem nie behauptet, das operiert werden sollte. Im Gegenteil habe ich den Hinwies gegeben, dass eine Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Physiotherapeuten, das Mittel der Wahl sein könnte.

Zum Beckenschiefstand - Ich habe gute Erfahrungen mit Dorn--Breuß Massagen gemacht. Allerdings kann das Richten des Beckens in einer Trainingsphase sehr schmerzhaft werden, weil beim Laufen plötzlich Muskelgruppen benötigt werden, die lange Zeit frei hatten und dann mit heftigen Muskelkrater antworten.

Grüße Nano

da muss ich mich mal hier im raum nach der methode informieren, klingt interessant. =)

Becca1183 hat geschrieben: mich interessiert viel mehr, wie das becken begradigt wurde.
wenn man einen beckenschief/tiefstand hat, hilft nur eine einlage mit erhöhung an der seite, wo das bein kürzer ist.

Das kann man leider so nicht stehen lassen.

Echte anatomische Beinlängendifferenzen sind relativ selten gegenüber den häufigen funktionellen Beinlängendifferenzen, die ja eigentlich garkeine sind.

Bei den funktionellen Beilängendifferenzen wäre es völlig FALSCH, diese mit Einlagen/Erhöhungen korrigieren zu wollen
Die praktisch immer vorliegenden muskulären Dysbalancen und Verhärtungen müssen angegangen werden
Stichwort: MASSAGE und MUSKELKRÄFTIGUNG

Das Becken kann in drei verschiedenen Ebenen "schief" stehen, hier ist extrem viel Fingerspitzengefühl gefragt um erstmal genau herausszufinden, was los ist.
Das zu korrigieren ist dann oftmals ebenso schwierig.
Das dann zu erhalten manchmal leider auch.


Nach meiner langjährigen Erfahrung haben viele Orthopäden dieses Wissen leider nicht.
Masseur, Physio, Osteopath, Chiropraktiker sind hier meist die besseren Ansprechpartner,
sind einfach näher dran am Patienten.
Ausnahmen bestätigen die Regel....

Und letzendlich kommt es bei ALLEN Methoden, egal ob das
Kind einen gut klingenden/bekannten Namen hat oder nicht, auf den ausführenden Therapeuten an.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Ganze vor einem Jahr direkt nach einem HM angefangen hat. ..mit einer Verhärtung und den damit verbunden Schmerzen im hinteren Oberschenkel

Ist denn damals oder jetzt mal vernünftig, nachhaltig und kompetent an deiner Muskulatur gearbeitet worden?

Gruß

Ulli

nachlangerpause hat geschrieben:
Ist denn damals oder jetzt mal vernünftig, nachhaltig und kompetent an deiner Muskulatur gearbeitet worden?

Das muss ich leider mit einem klaren "Nein" beantworten. Beim Physio war ich nicht und selber hab erhlich gesagt keine Ahnung, welche Muskeln ich aufbauen bzw. an welchen ich arbeiten sollte..

Gruss Tell

Ich hatte früher mal ähnliche Probleme. Allerdings betraf es bei mir nur Fuß und Unterschenkel.
Ursache war, dass ich Knicksenkspreizfüsse, also eine nicht ganz seltene Fußfehlstellung habe.
Beim laufen wird dann ein Nerv so belastet, dass der Fuß einschläft im weniger schlimmen Fall oder tierisch schmerzt wenn es blöd läuft. Damals habe ich Einlagen verschrieben bekommen, die auch geholfen haben.

Inzwischen laufe ich einfach Schuhe mit starker Stütze, den Rest scheint die Muskulatur zu stabilisieren, so dass ich seit Jahren keine Beschwerden mehr hatte.

Dass bei Dir der Oberschenkel mitbetroffen ist, könnte aber tatsächlich auch auf Becken o.ä. hindeuten. Auf jeden Fall würde ich einen guten Orthopäden aufsuchen.

Viele Grüße, Klee

Meine meinung: nicht lange meinungen einholen bzw. googeln. ab zum sportortophäden. nervenprobleme können sehr langwierige geschichten werden.

So, nachdem ich per Anfang Jahr das Kassenmodell gewechselt habe, gehe ich der Sache dieses Jahr auf den Grund.

1. Station: Sportarzt

--> Stellt Asymmetrie der beiden Oberschenkel in Bezug auf Umfang fest (betroffene Seite kleiner). Vermutet Problem im hinteren Hamstring, ertastet ein Loch/Delle und vermutet eine verschleppte Verletzung mit Narbenbildung.

2. Station: MRI

--> Keine Pathologie der Muskeln, keine Narbenzüge, keine Muskelunterbrechung. Alles bestens. (Kosten 850 Euro)

Nächste Station: Neurologe

--> Update folgt

Tell hat geschrieben: Nächste Station: Neurologe

Wegen meiner "Fußproblematik" habe ich jetzt auch ZWEI Monate auf einen Termin beim Neurologen gewartet. Er guckt sich "die Sache" 2min an und meint "wäre nix neurologisches, wohl eher ein orthopädisches" Problem - wenn man anderes sicheres ausschließen will, müßte man eine "Messung machen, da kommt aber nix bei rum".

Termin für die "Messung" ist dann wieder in einem Monat ...

gruss hennes