... von Einsiedeleien, Strandgut und Freiheitsstatuen
oder: ist ein Tretroller Touren-tauglich?
oder: ist ein Tretroller Touren-tauglich?
Da in diesem Jahr der 1. Mai auf einen Freitag fiel, entschied ich mich am Vorabend spontan eine 3-tägige Rollertour zu unternehmen. Morgens packte ich noch ein paar Sachen in meine beiden Radtaschen und schon ging es in dem überfüllten "Eifel-Express" Richtung Trier. Mit einer halben Stunde Verspätung erreichte ich gegen 12.30 Uhr Gerolstein.
Auf dem Bahnsteig ließ ich noch einen 4-5 jährigen Kollegen ein paar Meter proberollern (seine Mutter: das ist ein
Tretroller wie Deiner, nur High-Tec). Mit der Eifel-Querbahn rumpelten wir dann im historischen Schienenbus nach
Daun. Von hier ging es bei angenehmen Wetter, mehr rollend als tretend, durch schöne Wälder und Felder auf einem
alten Bahndamm den Maare-Mosel-Radweg runter bis nach Lieser. Nach einem kurzen "Currywurst-mit-Pommes-Stop" folgte
ich der Mosel bis Traben-Trarbach. Als ich dann die am Vorabend bestellte Privat-Unterkunft in der Altstadt endlich
gefunden hatte (ich hatte 85km in den Beinen und inzwischen war es 20.30 Uhr geworden, ausgemacht hatte ich "so gegen 19.00 Uhr") meinte meine Zimmerwirtin, daß Sie mich schon komplett abgeschrieben hätte und außerdem liefe ein spannender Film im Fernsehen, trotzdem durft ich bleiben.
Am nächsten Morgen rollte ich bereits um 9.00 Uhr mit neuen Kräften bei traumhaften Wetter immer weiter Mosel abwärts. Hinter Cochem durchquerte ich ein ca. 15km langes Naturschutzgebiet, hier ging es nur sehr langsam voran, die Waldwege waren halt sehr "naturnah" d.h. rumpelig. Trotzdem begegnete ich vielen Radlern, meist Holländer: "oh, a Step!". Die Reaktionen der anderen Radler schwankte zwischen starker Skepsis und freundlichen Lächeln, Kinder finden Tretroller eh geil. Gegen 17.30 Uhr rollte ich nach ca. 100km locker in Winnigen, 10km vor Koblenz, ein. An diesem Tag hätte ich es bei dem Traumwetter sicher noch 20-30km weiter geschafft.
Frisch erholt ging es am Sonntag gegen 10.00 Uhr zuerst nach Koblenz "Deutsches-Eck gucken" und weiter den Rhein abwärts. Die Wolken verdichteten sich gegen Mittag immer mehr und es wehte ein frischer Nordwind, also gegenan rollern. Inzwischen waren bei sinkenden Temperaturen kaum noch Radler unterwegs, aber am späten Nachmittag kam die Sonne doch nochmal zum Vorschein, und so erreichte ich nach 120km gegen 20.00 Uhr Köln: geschafft!!
Fazit: Tretroller sind meiner Meinung nach gut Touren-tauglich. Unterschiede zu meinen früheren Radtouren: der Energie- und Wasserverbrauch ist deutlich höher, die Reisegeschwindigkeit ca. 25% langsamer, aber dies ist wie der Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen!
In diesem Sinne: it's only kick 'n roll, but I like it!
Helmut