Vorstellung

Hallo Trickle,

eine Schuhempfehlung aus der Distanz ist nicht sinnvoll, selbst wenn dein Abrollverhalten bekannt ist. Die Palette möglicher Schuhe ist einfach zu groß. Und letztlich ist ausschlaggebend, wie du dich fühlst, wenn du in den Schuhen läufst. Und das lässt sich nur im Fachgeschäft auf dem Laufband oder eben auch probehalber vor der Tür feststellen. Jeder Hersteller benutzt einen anderen Leisten (Fußform) und eine abweichende Innenpolsterung. Ein Schuh der für meinen Fuß bequem und angenehm sitzt, könnte bei dir drücken oder sonstwie unangenehm auffallen. Inzwischen gibt es oft sogar bei ein und demselben Schuhmodell unterschiedliche Passformen (Breiten), um den stark unterschiedlichen Fußformen Rechnung zu tragen.

Wichtig ist also nicht, was in einem Testbericht steht und ob ich einen Schuh supergut finde. Wichtig ist nur, ob er für deine Füße geeignet ist (Körpergewicht, Passform, Abrollverhalten, usw.) UND ob er sich für dich subjektiv gut läuft. Unerheblich sind Preis und Aussehen. Damit will ich nicht andeuten, dass ein teurer Schuh unsinnig wäre, sondern nur dass ein preiswerterer nicht schlechter sein muss. Und selbstverständlich wird sich niemand einen Schuh kaufen, der ihm nicht gefällt. Sollte man wirklich nicht. Ich hab das mal gemacht, weil ich unbedingt von meiner üblichen Marke abweichen wollte und dann gab's nur ein Modell, das in Frage kam. Ich fand den Schuh potthässlich. Den Kauf habe ich sehr bereut, weil ich jedes Mal beim "Einsteigen" eine Abneigung gegen die Treter hatte. Als ihr "Lebenszyklus" nach über 1.000 km abgelaufen war, hab ich die Schuhe mit Freuden weggeschmissen. Ein Vorgang, der mir sonst immer einen Stich versetzt, weil ich mich von den Laufschuhen, die mich auf so weiten und schönen Wegen getragen haben, ungern trenne.

Zum Gewicht: Du hast jetzt seit Beginn deiner Laufaktivitäten ca. 9 kg an Gewicht verloren. Du solltest das sehr realistisch sehen. Gemessen an deinem vermutlichen Übergewicht von derzeit immer noch etwa 30 kg ist das wenig. Und die Stagnation spricht eine deutliche Sprache. Sie sagt dir, dass du in deinen Ernährungsgewohnheiten (Essen+Trinken) noch keine entscheidende Änderung vorgenommen hast. Eigentlich warst du - nach eigener Aussage - immer ein sportlicher Typ. Deine vormalige Zunahme kann also nicht auf völlige Inaktivität zurück geführt werden. Und eine Stoffwechselerkrankung scheidet gottlob auch meistens aus. Dann bleibt - Hand aufs Herz - nur übermäßiges und falsches Essen und Trinken. Wenn du von "Lebensänderung" redest, dann solltest du den richtigen Ansatz wählen. Es genügt nicht mehr Kalorien verbrauchen zu wollen. Es ist nötig weniger und bessere aufzunehmen. Was genau dein Ernährungsproblem ist, weißt du selbst besser. Entweder isst du zu viel und/oder vom Falschen zu viel. Letztlich entscheidet die Anzahl der aufgenommenen Kalorien darüber, ob du abnimmst. Mehr Laufen zu wollen ist nur vordergründig die Lösung. Zwar verbrauchst du mehr Kalorien, dafür macht dir dein Körper aber automatisch auch mehr Hunger. Also isst du mehr.

Alles Gute auf dem Weg zum HM.

Gruß Udo