Esoterikjünger mit irgendwelchen Heilszielen
Sowas findest du angebracht, um sachlich in diese Diskussion zu gehen?
Eben hier dreht sich die Diskussion im Kreis.
Emotional besetzte Adjektive zu benutzen, um einen Sachverhalt zu erklären und einem anderen die Gewichtigkeit abzusprechen, ist im weitesten Sinne populistisch.
Freiwillig auf Nahrung verzichtende Menschen in einen Zusammenhang mit schwer kranken zu stellen, ebenfalls.
Die Osteoporosegefährdung (ungesund lebender) älterer Menschen als Begründung heranzuziehen, um gesunden, laufenden, sich meist sinnvoll ernährenden Sportlern die Gefahren des Fasten aufzuzeigen, geht in dieselbe Richtung.
Des Weiteren frage ich mich, welche Magersüchtige nach 5-21 Tagen plötzlich gesund ist?! Dieser psychisch bedingte Raubbau am Körper gefährdet die Betroffenen über Jahre. Wer so einen Vergleich ernsthaft anführt, befindet sich auf ziemlich dünner Diskussionsdecke und übertritt bewusst die Grenze zur Unsachlichkeit.
Beispielhaft mal dieser Absatz:
"Wenn man, kostbare funktionell hochwertige Muskelmasse aus Energienot einschmelzen muss, ist das nicht nur für Leistungssportler höchst unerwünscht und mit herben Leistungsrückschritten verbunden, die man u.U. nur langsam wieder ausgleichen kann."
Wie würde es bspw. aussehen, wenn ein hiesiger Läufer aus Verletzungsgründen ein paar Wochen nicht trainieren könnte. Aufgrund irgendeines Schadens dürfte er absolut keinen Sport machen.
Spräche man demjenigen ebenfalls in entsprechender Wortwahl den Verlust "kostbarer, funktional hochwertiger Muskelmasse" ab oder würde eher der Hinweis gegeben, in ein paar Wochen wäre das relativ problemlos wieder aufzubauen?! Würde man diesem auch die Gefahren dieser unglaublichen, lebensgefährdenden, weil die Gesamtstruktur des Körpers betreffenden Verletzung aufzeigen? Die angreifenden Herrscharen von zersetzenden Prozessen bildlich ausmalen, um ihn vor dem Abgrund des eigenen Zerfalls und der Selbstzersetzung zu warnen?!
So eine Argumentation ist manipulativ und unsachlich im Sinne von wertend, runningdodo.
Des Weiteren geht's beim Fasten auch nicht um monatelange Mangelsituationen, sondern um zeitlich sehr begrenzte. Dass Masse abgebaut wird, verneint niemand. Dass es aber die Grundstruktur eines
normal gesunden Läufers (um den es hier geht) existentiell gefährdete, ist doch ein bisken weit hergeholt - und damit ebenfalls unsachlich-manipulativ.

Dass eine magersüchtige Patientin nicht fasten sollte, ein Kranker ebenfalls nicht - dafür brauch ich keine wissenschaftlichen Argumente. Dem würde kein normal Denkender zustimmen. Dementsprechend braucht das in dieser Diskussion nicht aufzutauchen.
Für den Menschen ist es imo ganz und gar nicht egal, warum er auf Nahrung verzichten muss. Seelische Störungen, psychische Probleme und Krankheiten bewirken einen viel größeren Leidensdruck für das gesamte System, als freiwilliger Verzicht für einige Tage. Ich denke, da müssen wir nicht näher ins Detail gehen.
(Das Folgende gilt nicht explizit runningdodo)
Wir sind jetzt am entscheidenden Punkt: Wo liegt für die Kritiker das eigentliche Problem? Was ist es bei Ernährung, Fasten, bestimmten Lebenseinstellungen, das normal intelligente Leute plötzlich zu wild gestikulierenden und oft unsachlich diskutierenden Gegnern werden?
Ob jemand nach Paleo lebt, nur Gras frisst oder sich seine Äpfel vom Baum pflückt, immer platzen Leute auf die Bühne, wollen fast missionieren und kritisieren oft unterhalb eines angebrachten Niveaus. Warum?
Es entsteht weder gesamtgesellschaftlicher Schaden, noch wird der Einzelne dadurch negativ beeinflusst. Und trotzdem fühlt sich eine große Masse an Menschen berufen, die so Handelnden argumentativ oder unsachlich in die Ecke zu drücken.
Diese ganze Energie wäre sinnvoller verwendet, wenn diejenigen sich auf wirklich wichtige Themen konzentrierten, als ein paar Fastenjüngern ihren alljährlichen oder einmaligen Spaß an der Sache nehmen zu wollen.
Ich werde nen Teufel tun, dieses Verhalten zu werten oder mögliche Erklärungen zu suchen. Ich hab schlicht keine Ahnung, wo die Motivation liegen könnnte, Anderen ihre positiven Erfahrungen oder bestimmte Einstellungen derart madig machen zu wollen.
Geht auf die Straße und demonstriert gegen den gesamten Gesellschaftsdreck, der uns umgibt. Das wäre sinvoll.
Alles andere sind für mich nur riesengroße Meinungsfürze blökender Schafherden, denen ihre schlecht verdaute Mischkost auf Magen und Gehirn zu schlagen scheint.
Das war unsachlich.

flo