Hallo,
ich muss zugeben, dass ich kein geplantes Intervalltraining mache, weil ich ehrlich gesagt glaube, das das auf meinem Niveau (in etwa mit deinem vergleichbar, 10 km langsamer, HM schneller, woran du auch siehst, wo meine Stärken nicht liegen....) mit Kanonen auf Spatzen geschossen ist. Ich streu halt wenns passt mal den einen oder anderen schnellen Kilometer ein. Diese etwas längliche Einleitung soll nicht dazu dienen, mich in den Vordergrund zu stellen oder dir das Intervalltraining auszureden, sondern meinen Hintergrund erläutern, denn meine Antwort ist natürlich dadurch geprägt.
Zunächst mal sind fünf Sekunden Abweichung pro 1.200 m in meinen Augen nicht besonders viel. Ich weiß ja nicht, mit welcher Methode du die Sollzeit ermittelt hast, aber es gehört wie du selber schon sagst einiges an Wissen und Erfahrung dazu, eine individuell passende Sollzeit (und nicht etwa eine nach einer mehr oder weniger intelligenten Formel berechnete) zu finden. Unter diesem Aspekt sind 5 Sekunden Differenz m.E. ein gutes Ergebnis.
Zweitens musst du dich fragen, was du mit dem Intervalltraining erreichen willst. Wenn ich mir deine Bestzeiten anschaue, läufst du 10 km und Halbmarathon, also 'längere' Strecken. Unter diesem Aspekt scheint es *mir* sinnvoller, sechs Intervalle zu laufen und dafür ein bisschen langsamer zu sein als eines wegzulassen. Denn alles Tempo nützt dir nichts, wenn du es nur ein paar km durchhältst. Ich hätte auch keinerlei Hemmungen, eine Gehpause zu machen oder sogar kurz stehen zu bleiben. Gerade wenn man noch nicht soooo viele Erfahrungen mit flott laufen hat, ist es schwierig, sich beim Traben ausreichen zu erholen (zumindest geht das mir so).
Drittens und wichtigstens: angenommen du entscheidest dich falsch, auch meine Ratschläge sind alle Quatsch und es hätte eine noch optimalere

Möglichkeit gegeben, dein Training zu retten. Was würde schlimmstenfalls passieren? Es ist ja nicht so, dass dein Training plötzlich keinen Effekt mehr hat, nur weil du eine falsche Entscheidung getroffen hast. Du bist gelaufen, du bist auch flott gelaufen, was willst du mehr? Und selbst wenn du Dutzende Male nicht die optimale Entscheidung triffst, passiert nichts wirklich schlimmes. Vielleicht bist du beim nächsten Wettkampf deshalb 30 Sekunden langsamer oder du brauchst zwei Monate länger, um dein höchstes Niveau zu erreichen. Aber genaugenommen wirst du niemals herausfinden, ob das so ist oder ob du nur deshalb 30 Sekunden langsamer warst, weil du drei Leute umständlich überholen musstest...
Ich würde dir raten, einfach noch ein bisschen zu experimentieren und dir nicht zu viele Gedanken zu machen.
tina