da meine Frau langsam keine Laufgeschichten mehr hören will, muss ich halt hier was schreiben

Heute bin ich meinen ersten richtigen WK gelaufen. 10km beim Würzburger Residenzlauf. Zielzeit waren unter 50min bzw. 49 min zu laufen.
Das erste schöne Erlebnis: Super Wetter. 20 Grad bei leichter Bewölkung. Zumindest das hätte schon mal gar nicht besser laufen können.
Mein zweites Aha Erlebnis hatte ich beim Aufstellen am Start. Ich hab die letzten Wochen im Forum immer nur gelesen, dass man sich seiner Zeit entsprechend aufstellen soll. Habe mich immer gefragt wie man dass denn machen soll. Alle Leute fragen?

Der Lauf ging pünktlich um 14 uhr auf die Strecke. Die ersten 1,5 km war alles spitze. Dann habe ich festgestellt dass der Kurs doch ein paar kleinere Steigungen hat. In der ersten Runde noch nicht so schlimm (war ein Rundkurs mit 2,5 km), im späteren Verlauf aber immer wieder für sehr negative Gedanken verantwortlich.

Die ersten km gingen ganz gut zu laufen. Allerdings musste ich feststellen, dass ich mich mit meinem Puls doch permanent sehr nahe am Maximalpuls lief. Egal... Gas geben war angesagt - schließlich hat man ja eine Zielzeit im Kopf.
Bei km 4 fängt dann das erste mal der Kopf an zu maulen. Es geht wieder den kleinen Hügel hoch. Die ersten Gedanken kommen wie "warum mach ich das überhaupt", "Gehen wäre jetz toll", "wieso muss ich diesen sch... Hügel noch 2 Mal hoch". Mit aller Gewalt dem Kopf gesagt dass er die Klappe halten soll.
Ging bis km Marke 5 gut. Da hat mir dann allerdings die Uhr gesagt dass ich 30 sekunden unter meinem Soll bin. Das hat leider auf den nächsten beiden Runden zu weiteren Einbußen geführt, bis mein Schweinehund sich wieder vertreiben ließ.
Bei km 7 hat wieder der Wille gewonnen

Tempo trotz Steigung gehalten. Hatte leider zur Konsequenz dass die Backen zu bizzeln angefangen haben und ich (zumindest bilde ich mir das ein) kleine schwarze Punkte gesehen habe. Egal. Jetzt aufgeben ist quatsch. Tief durchatmen und Tempo noch mal anziehen. Letzte Runde mit 4:33 beendet.
Damit stand doch am Ende tatsächlich eine 48:41 auf der Tafel. Womit ich sogar meine optimistischsten Wünsche noch unterboten habe

Neben einer PB auf die ich sehr stolz bin, kam um 16:30 Uhr das nächste Highlight. Der "Lauf der Asse". Hier waren einige (Weltklasse) Läufer aus Afrika am Start. Unter anderem Leonard Komon, der (wenn ich das richtig verstanden habe) den Weltrekord über 10km und 15km hält.
Unglaublich was die afrikanischen Läufer für einen Laufstil haben, und was die für ein Tempo an den Tag legen. Ich konnte da ehrlich gesagt nur mit offenem Mund staunen

Am Ende hat Komon mit weitem Abstand in 27:33 in einem neuen Streckenrekord gewonnen.
Alles in allem ein tolles Erlebnis (auch wenn jetzt nicht die riesen Massen an Zuschauer da waren)! Ich bin gespannt auf meinen ersten HM in 4 Wochen...
-Christian