locke241281 hat geschrieben:Eine frage noch an die marathonerfahrenen, wie "fühlt" sich ein marathon an? 10 km wettkampf kenn ich. Halbmarathon, trainingsweise, auch schon kennengelernt. Von dem schmerz her fand ich den 10 km wettkampf, da viell höherer puls, schlimmer als den HM. Ist demnach zu folge der marathon am angenehmsten?
Schön wär 's.

Ich habe zwar erst 2 Marathons in den Knochen und laufe auch ein bißchen langsamer. Dafür sind meine Marathonerfahrungen noch relativ frisch.
Ich finde auch die 10er Strecke am ätzendsten. Elendes Gehechel.

Marathon ist aber was völlig anderes. Am Ende wird dir alles weh tun: Beine, Füße, Arme, Rücken, ...
Deine Zielzeit finde ich übrigens realistisch, vorausgesetzt, du bist den Infekt wirklich los und der hat dich nicht zu sehr geschwächt. Aber danach sieht es ja nicht aus. Deine 10er Zeit wäre sogar für eine 3:05 im Marathon gut, aber da es dein erster ist, ist der Zuschlag von 10 min richtig.
Das wichtigste beim Marathon ist
Geduld, Geduld, Geduld. Das Tempo am Anfang wird dir vorkommen wie ein Spaziergang. Klar, ist ja auch langsamer als über HM oder gar 10. Die Gefahr ist also groß, zu überziehen. Das Wettkampfadrenalin kommt noch dazu und schnell läuft man schneller als man sollte. Das Problem ist, dass es am Anfang auch nicht wirklich schadet. Aber für den zu schnellen Anfang büßt man spätestens ab km 30. Da verliert man doppelt und dreifach.
Also das 2.wichtigste: Disziplin!!!
Sklavisch an die Marschtabelle halten. Für die 5:15 brauchst du einen Schnitt von 4:37 / 4:38 min/km. NICHT SCHNELLER. Auch wenn 's noch so gut läuft. (ich vermute mal, ab km 35 betrittst du Neuland)
Ich bin beim ersten Marathon mit einem negativen Split (zweite Hälfte leicht schneller als die erste) gut gefahren. Würde den ersten km bewusst langsamer laufen (4:44 oder so), die nächsten km in 4:40 und erst dann auf die 4:38 gehen. Die fehlenden Sekunden holst du dir hintenraus. Denn die Motivation, die man daraus zieht, dass man am Ende noch zulegen kann und eigentlich nur noch überholt, ist nicht zu unterschätzen.
locke241281 hat geschrieben:Ach ja, morgen steht noch ein kurzer lauf, 4km 80%, plus 5x100m intervalle. Die werd ich wohl nach dem würzburg ausflug absolvieren.
Dieser Lauf hat keinen Trainingseffekt mehr. Den kannst du auch ausfallen lassen. Der dient nur dazu, die Beine noch mal auszuschütteln und die Intervalle sollen den Muskeln noch mal kurz (!) das geplante Tempo klarmachen.
Unbedingt in den richtigen Startblock stellen. Wenn du zu weit hinten bist und die ersten km Slalom laufen musst, lässt du schon zu viele Körner liegen.
Versuchen, möglichst die Ideallinie zu erwischen. Und wieder Geduld. Abrupte Tempowechsel möglichst vermeiden.
Zusammenfassung: Bei jedem km Tempo kontrollieren und korrigieren. Langsamer starten, einrollen und Tempo leicht (!) steigern. Ab der HM Marke Tempo erhöhen (moderat). Ab km 30 noch mal einen kleinen draufsetzen. Und ab km 35 beißen, Tempo halten, beißen und überholen.
Ich wünsch dir viel Glück und Erfolg und hab Spaß.
Töffes
P.S.: Sollte es am Sonntag wider Erwarten doch wieder heiß werden, unbedingt Trinken und kühlen von außen (Wasser übern Kopp). Evlt. die Zielzeit nach oben korrigieren.