Es heißt ja immer, Laufen sei gut für die Seele, und als Genußläufer kann ich das im Großen und ganzen auch bestätigen.
Und da ich zur Zeit einen ganz besonders großen Frust habe, dachte ich mir gestern: Dem Frust gibst Du`s jetzt ... und gönnst Dir einen kurzen Lauf am Limit nach dem schon leicht überstrapazierten Motto: Quäl Dich, Du Sau!
Normalerweise mach ich das mit MP3 auf den Ohren, aber nach Musik war mir definitiv nicht, also mußte es auch so gehen.
Um sieben Uhr also Start an meiner "Hausstrecke" im Sebalder Reichswald bei Erlangen. Die Strecke ist genau Viertelmarathondistanz, also 10,5 km, und führt ausschließlich durch dichten Wald.
Der vom Wetterbericht angekündigte Regen und Sturm blieben aus, stattdessen schien freundlich die Sonne, es war warm und nur leicht schwül.
Wenn ich "Quäl Dich, Du Sau"-Läufe mache, neige ich dazu, am Anfang immer etwas zuviel Gas zu geben, und so war es auch gestern. Entsprechend schnell war ich nach den ersten 2,75 km (das ist mein erster markanter Orientierungspunkt): 14:34, das sind 5:18 auf den Kilometer ...
Die "Halbzeit", also 5,25 km, erreichte ich nach 28:16 Minuten, war also schon etwas langsamer geworden.
In der zweiten Hälfte bekam ich dann leichtes Seitenstechen und mußte die Geschwindigkeit drosseln, weil dann doch irgendwann Atemprobleme begannen, aber ich merkte deutlich, daß ich immer noch ziemlich schnell für meine Verhältnisse war, auch wenn ich nicht mehr auf die Stopuhr sah.
Insgesamt brauchte ich für die 10,5 km 59;58 Minuten, also 5:43 pro Kilometer. Mein Puls lag meinem Atemrhythmus zufolge an der aeroben/anaeroben Schwelle (das Laufen nach Pulsuhr hab ich schon vor Jahren aufgegeben) mit deutlichen "Ausreißern" nach oben.
Klar mag man sagen: Was will der eigentlich? 5:43 sind ja nicht sooo doll ...

Für mich persönlich sind sie das auch nicht, aber sie sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu meinen alten Zeiten von vor 10 Jahren (4:30 pro km). Und dafür, daß ich ohne Trainingspläne laufe, ist eine Verbesserung von 8 Sekunden auf den Kilometer innerhalb von anderthalb Monaten sicher so übel nicht. Und wenn ich sehe, daß ich noch vor einem Jahr in einer Stunde gerade mal 6 Kilometer weit gekommen bin, kann ich glaube ich ganz zufrieden sein.
Alles in allem bin ich recht zufrieden, zumindest aus sportlicher Sicht.
Bloß in Sachen Frust hat mir der Lauf leider gar nichts gebracht. Da werd ich mir wohl was anderes einfallen lassen müssen.
Aber zum Glück gibt es ja noch dieses Forum ...
Viele Grüße

Bernd