Nun, das stimmt schon, die Profilzeiten sind schon etwas angestaubt

Bis 2008 bin ich recht kontiniuerlich gelaufen, wollte damals auch im Herbst den München-Marathon machen. Die PBs waren sogar noch ohne den letzten Druck im Training zu Stand gekommen (und zumindest die 10 hätte ich damals auch schneller laufen sollen/können). Ein stressiger Job, ein Umzug und meine kleine Tochter haben mir dann allerdings das weitere Training verhagelt, ich bin nur noch einige "ungerade" Volksläufe gelaufen, daher auch keine weiteren PBs auf den Standard-Strecken. Ich bin dann bis Mitte letzten Jahres nur noch sporadisch (immer wenn das schlechte Gewissen zu groß wurde) wieder gelaufen.
Mitte 2010 hab ich mich dann entschieden, es doch nochmal mit dem Marathon zu versuchen bevor das zweite Kind wieder jegliche Trainingsplanung über den Haufen wirft.
Ziel: 15.05. in Würzburg.
Also fast ein Jahr Zeit, langsam wieder aufzubauen und eine saubere Zeit hinzulegen. Begonnen hatte ich mit 20-30 WochenKM, schön gesteigert und dann seit Herbst so 70+WK, alles noch schön langsam, ich war mir der Gefahren für meinen Knochen schon bewusst. Mitte November dann nach einem Schlag auf das Schienbein in Verbindung mit einem 25er eine schöne Reizung im Fuss. Bis die dann wieder vollständig weg war, war es Weihnachten (nach einer Woche probiert: nix - Pause 2 Wochen - wieder nix - nochmal Pause, dann gings).
Wunderbar, noch fast ein halbes Jahr Zeit. Ich konnte dann relativ schnell wieder die angestrebten Umfänge (80-120km) laufen, und war in den ersten 4 Monaten von vereinzelten Zipperlein abgesehen dann aber auch verletzungsfrei. Die Zerrung Anfang April im Test-HM kam aus heiterem Himmel bei km 11. Ich vermute, ich hatte mit beim Warmlaufen bei einer Steigerung (bzw. beim Abbremsen danach) angeschossen. Diese Verletzung hat aus meiner Sicht nichts mit den Umfängen oder Läufen vorher zu tun, war einfach Pech.
Danach 3 Wochen Pause und neues M-Ziel: 05.06. Regensburg
Zielzeit: 2:48
Wie komme ich nun auf die Zielzeit? Nun, ich bin zwar nicht der perfekte Läufertyp (82kg bei 1,90m), habe aber einen langen Schritt, scheue nicht vor Tempotraining zurück und hatte 2008 schon gesehen, wie schnell (also ab dem Trainingsstart) ich in diesem Tempobereich bin. Ich weiß also, dass ich das Tempo drauf habe. Verbunden mit ca. 9 Monaten sauberen Training sollte das also machbar sein.
Einen Test-10er Ende März habe ich ohne 10k-Tempo im Training vorher punktgenau mit geplanten 3:40/km, also 36:40 abgeschlossen
Im HM war ich bis zum Ausfall geplant (und einigermaßen locker) in 3:45/km unterwegs
Das einzige was ich nicht einschätzen kann ist halt die schiere Dauer des Marathons. Ob es mich bei km35 zerbröselt werde ich dann sehen.
Die 21k MRT halte ich jetzt nicht für ein Problem. Bin ich auch schon vorher gelaufen. Mein Scheinbein juckt schon seit ca. einer Woche, vermutlich, weil ich in der letzten Zeit etwas zu schnell meinen Schwerpunkt von Wald- auf Asphaltläufe geändert habe. Ob ich gestern trotzdem die 36 laufen hätte können? Keine Ahnung, mir war's einfach zu riskant. Lieber eine Minute langsamer im Marathon als gar nicht starten.
Und wenn's jetzt mit dem M nicht klappt, dann mach ich wieder mehr Tempotraining, geh auch mal wieder auf die Bahn. Die 35 auf der 10er-Strecke sollen nämlich irgendwann auch noch fallen.