Wieso sollte man den Wert eines technischen Geräts an den reinen Materialkosten messen? Bei jeder Produktentwicklung sind auch Entwicklungskosten in die Kalkulation einzubeziehen. Bei manchen Geräten rechnet sich das für den Hersteller nie ... was aber den FR305 angeht, macht Garmin trotz der erheblich gesunkenen Preise ein gigantisches Geschäft. So funktioniert halt Marktwirtschaft. Und da es nicht um lebensnotwendige Medikamente geht, die weniger zahlungskräftigen Patienten verwehrt bleiben, sondern um ein - seien wir ehrlich - Luxusspielzeug für Hobbysportler, finde ich nichts moralisch Verwerfliches daran.
Im Übrigen: Wenn die Durchschnittverbraucher solche Deppen wären, dass sie sich allein auf den Rat von einigen FR-Fans (oder die Werbung hin) ein Gerät zulegen, das sich dann im Alltagsgebrauch als Plunder erweist, warum ist das Web dann nicht voll von Berichten unzufriedener Kunden? Sitzen die alle daheim und schämen sich so entsetzlich, weil sie auf die Falschempfehlung reingefallen sind, dass sie sich nicht als reingelegte Trottel "outen" möchten? Oder haben sie sich wegen der unzuverlässigen Navigation verlaufen und sind scharenweise in den tiefen Wäldern der Republik verendet? Das mag ich nicht glauben.
Klar ist das Ding hässlich. Klar ist es schwerer als manche andere Uhr. Klar taugt die aktuelle Pace-Anzeige nichts. Klar ist die Höhenmessung Schrott. Klar ist er nicht wasserdicht. Und der Akku hält auch nicht lang genug für weite Bergtouren oder einen Ironman. Wer Ästhetik, Gewicht, aktuelle Pace oder Höhenmessung etc. zu den Haupt-Kaufargumenten macht (kann ja jeder halten wie er will) oder v.a. IM-Distanz-Triathlon betreibt, ist mit dem FR nicht gut bedient. Aber für den Hobbyläufer ist es ein feines Gerät und vom Preis-Leistungsverhältnis und der relativ unkomplizierten Handhabung her (keine Kalibrierung wie bei FootPod-Entfernungsmessung) unschlagbar.
vg,
kobold