ich habe hier in letzter Zeit zu viel Zeit verbracht und werde das jetzt auch wieder einschränken. Eines möchte ich aber doch noch loswerden.
Ich habe irgendwie Verständnis für den jungen, sportlichen Menschen, der sich zu einem Marathon anmeldet, sich dann überlegt, dass er ja mal trainieren sollte, das für ein halbes Jahr mehr schlecht als recht tut und dann den Marathon in 3:15 läuft. Schade für den Laufsport (und meinen Verein), dass er wohl nicht zum Läufer wird, aber was soll`s. Unstet ist die Jugend.

Ich habe Sympathie für den Läufer, der schon eine Weile dabei ist, regelmäßig trainiert, an Volksläufen teilnimmt, sich verbessert, aber halt auch merkt, dass er nicht der Schnellste ist, sich nach ein paar Jahren entschließt, an einem Marathon teilzunehmen, und dann halt irgendwo weiter hinten landet. Wobei er bei großen Stadtmarathons mit diesen Voraussetzungen zur Zeit immer mindestens im Mittelfeld seiner AK landen wird.
Nur den Kopf schütteln kann ich über die Läuferin, die noch nicht einmal ein Jahr läuft und in der Zeit eher unregelmäßig, sich dann für einen Marathon in wenigen Monaten anmeldet und auf eine Zielzeit von über fünf Stunden hin trainiert. Das dann noch mit einem bezahlten Trainingsplan, der ihr sagt, dass man für einen Marathon einmal in der Woche einen langen Lauf machen sollte, dann vielleicht noch einmal einen schnelleren und ansonsten Dauerläufe. Ach! Würde ich hier jetzt mehrere Personen zusammenwerfen, würde sie auch noch 150€ für eine Leistungsdiagnostik ausgegeben habe.
Auch wenn das Beispiel erkennbar nicht fiktiv ist, bitte ich, das nicht als persönlichen Angriff zu werten. Ich verstehe es nur einfach nicht. Wahrscheinlich bin ich irgendwie altmodisch. Dabei laufe ich auch erst seit sechs Jahren. Es mag auch daran liegen, dass ich dabei viele langjährige Läufer kennengelernt habe. Jedenfalls bin ich dafür, einen Marathon ernst zu nehmen. Es sei denn, man kann es sich leisten, ihn nicht ernst zu nehmen. Und ich finde es auch irgendwie gut, für die Alten und Kranken das Ziel sechs Stunden offen zu halten. Aber heißt das, dass jetzt jeder auf Training verzichten kann, der auch ohne unter sechs Stunden bleibt? Ich würde auch gerne mal einen Langdistanz-Triathlon mitmachen. Das entsprechende Training ist mir aber zu aufwendig. Also lasse ich es. Ich empfinde das nicht als große Entbehrung.
Macht`s gut,
ich lauf jetzt erst einmal zwei Stunden, vielleicht tut es mir ja gut.
Carsten