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Wenn man nicht auf den Körper hört...

Wenn man nicht auf den Körper hört...

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Hi zusammen,

heute nach dem Laufen habe ich Denkwürdiges erlebt, was ziemlich unangenehm war. Zur Vorgeschichte:
Nachdem ich bislang jede Woche meine 70-90 km abgespult habe, dachte ich, "legste mal ne Schippe drauf und bereitest Dich mit dem Greif-Plan ab 45 Jahre - Gruppe 6 - auf Dein Landschaftsmarathönchen mit 750 hm im September vor. Also, zack, die Umfänge in Woche 1 auf 105 km, in Woche 2 auf 120 km erhöht - alles ohne größere orthopädische oder konditionelle Probleme - mit einem schönen 35-km-Lauf inkl. 1.000 hm letzten Sonntagmorgen. So weit, so gut.
Am Sonntagnachmittag dann bei Bekannten im zugigen Hof gesessen und Restkuchen vom Vortag gegessen - bergeweise, versteht sich. Und siehe da: am nächsten Morgen grummelt's im Bauch, und ab Mittag bis in die Nacht hinein wasserfallartige Durchfälle. Der regenerative Dauerlauf am Montag fiel folglich aus.
Am Dienstagmorgen ging's etwas besser, allerdings Gewicht 3 kg unter Normal und Ruhepuls 10 Schläge über normal. Ich gedacht: na ja, isste was, trinkst ordentlich... und am Nachmittag einen kurzen regenerativen Lauf (11 km in hügeligem Terrain, HF-Schnitt 122) gemacht. Danach war ich zwar ziemlich müde, aber es ging eigentlich nicht schlecht. In der Nacht dann gut geschlafen und erholt aufgestanden. Ruhepuls war wieder normal (48), nur das Gewicht war immer noch 2 kg unter Normal.
Ich hab mir also am Mittwochmorgen eine riesige Schüssel Müsli reingehauen, viel Wasser getrunken und bin am Mittag losgelaufen - extensiver DL, 15 km in hügeligem Terrain, unterwegs gegen Ende heftiges Rumpeln im Bauch. So, jetzt kommts:
Ich mich im Wald "erleichtert" und weitergelaufen - die letzten 5 km bei heim, eigentlich fast nur noch bergab. Plötzlich fiel mir auf, dass ich fror wie ein Schneider, die Finger und Handinnenflächen käseweiß und die Fingernägel graublau waren. Nach 1 km hatte sich das wieder normalisiert.
Daheim angekommen geduscht und was getrunken, und auf einmal kam's wieder: erst Durchfall, dann trotz 25°C im Wohnzimmer und dicker Fleecejacke habe ich jämmerlich gefroren, wieder waren die Finger und Handinnenflächen käseweiß und die Fingernägel graublau, dazu kam ein unangenehmes Kribbeln mit etwas Taubheitsgefühl in den Fingerspitzen.
Mittlerweile - nach Essen, Trinken und 1 Stunde Bettruhe unter dicker Decke - geht's wieder...

Was lernen wir daraus? Dumm war ich :klatsch: - nie wieder vor vollständiger Wiederherstellung nach einer Krankheit (oder was auch immer das war) versuchen, aus "schlechtem Gewissen" und auf Teufel komm raus irgendwie den Plan einzuhalten!!! :idee:

So jetzt: Morgen Ruhetag, Freitag wohl eher auch, Samstag statt 20 km extensivem Lauf nur 15 km regenerativ und am Sonntag statt dem 35-er nur einen lockeren 20-er...

Grüße
Frank

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Danke für den Bericht.

Ja, Frank, man lernt nie aus. Musste auch erst wieder mal was lernen. Den Körper trickst man nicht einfach aus ...
Tretroller - Ich steh drauf! :D

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:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Michi_MUC hat geschrieben:...man lernt nie aus. Musste auch erst wieder mal was lernen. Den Körper trickst man nicht einfach aus ...
Stimmt. Was war bei Dir?

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trailmetty hat geschrieben:Stimmt. Was war bei Dir?
Sorry. Ich lasse mich im Internet grundsätzlich nicht über meinen Gesundheitszustand aus. Man weiß ja nie, wer mitliest. Und das Internet vergisst einen so schnell ja nicht. :wink:

Allgemein kann ich aber sagen, dass einem der Körper manchmal etwas flüstert, wenn was nicht stimmt. Dann spricht er zu einem und wenn das nicht reicht, wird er eben etwas lauter.

Ich versuche, aktuell das Training zu dem Zeitpunkt anzupassen, wenn er noch "normal" mit mir spricht, was ich in der Vergangenheit VIELLEICHT ab und zu versäumt habe.

Das Hinderliche dabei ist "nur" der verdammte Ehrgeiz. :motz:
Tretroller - Ich steh drauf! :D

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:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Michi_MUC hat geschrieben:Sorry. Ich lasse mich im Internet grundsätzlich nicht über meinen Gesundheitszustand aus. Man weiß ja nie, wer mitliest. Und das Internet vergisst einen so schnell ja nicht. :wink:
Da hast Du natürlich recht...
Michi_MUC hat geschrieben:Das Hinderliche dabei ist "nur" der verdammte Ehrgeiz. :motz:
Das ist manchmal das Problem. Geht mir genauso. Ich bin neulich einen HM mitgelaufen, davor hatte ich 4 Tage lang den Durchmarsch. Konnte aber trotzdem normal essen und trinken. Trotzdem hatte ich Zweifel, ob ich mitlaufen soll oder es angesichts der Dehydrierung/Demineralisierung und des Energiemangels besser sein lassen sollte. Damals ist es gut gegangen. Ich bin halt vorsichtig angegangen, und mit ner 1:36-er Zeit kam ich noch ganz manierlich durchs Ziel - trotz schwülen 27°C und ständigem Durst- und Schwächegefühl.
Der Lauf war zum Glück früh morgens und der ganze Verdauungsapparat leer, so dass zumindest "rückseitig" keine Gefahr bestand. Danach ging's mir sogar richtig gut, auch wenn der Durchfall dann noch 2 Tage anhielt...
Aber es war der verdammte Ehrgeiz, der mich getrieben hat, den Wettkampf durchzuziehen. Es hätte auch ins Auge gehen können... :nene:

Grüße
Frank

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Auch wenn es manchmal sehr hart ist, so sollte man seinem Körper ab und an auch eine Pause gönnen. Falscher Ehrgeiz ist sehr ungesund.

Danke für die Geschichte und ich hoffe, dass auch du daraus gelernt hast. ;-)

Viel Erfolg weiterhin beim Training.
Neben dem Sport-Studium für New Balance unterwegs!

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@ frank,

mein tip und bitte an dich, gönne deinen körper einfach mal 3-5 tage vollkommende ruhe, denn dann hast du mehr davon, als wenn du hier ein km. vermeintlich gut machen willst, oder dort ein kleines läufchen schadet schon nichts einstreust.

du willst doch kein "erbärmlicher anfänger" sein, und ich denke das bist du im grunde doch auch nicht.

also warum bist du in diesen punkt so sorry, doof?!

ruhetage sind manchmal mehr bringend als powertage, gerade in hinblick auf die berühmten anpassungsprozesse die nun mal nur in der zur ruhe gekommenden zeit sich so richtig voll entfalten können.

richtig kriminell wird es wenn du noch nicht 100% wieder fit bist und dann genau so voranschreitest wie du es angedeutet hast.

laß es sein und mache die härteste einheit seit langem, paar tage nichts!

grüße

chris
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na dann wollen wir mal....:D

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Vielleicht kann man auch einfach sagen: "Wenn man nicht auf den Körper hört, hört der Körper auf."
Tretroller - Ich steh drauf! :D

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:idee:Ein neuer Weg ...:idee:

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Daniel1063 hat geschrieben:... hoffe, dass auch du daraus gelernt hast. ;-)
Danke - das habe ich mit Sicherheit :)

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christoph70 hat geschrieben:...ruhetage sind manchmal mehr bringend als powertage, gerade in hinblick auf die berühmten anpassungsprozesse die nun mal nur in der zur ruhe gekommenden zeit sich so richtig voll entfalten können...
Man weiß es theoretisch, aber man denkt in der Praxis viel zu wenig daran, bzw. ein Zuviel an Ehrgeiz drängt das Wissen in den Hintergrund.

Ich werde noch bis Sonntag ausruhen, dabei etwas Gymnastik, Dehnen und leichte Rumpfkräftigungsübungen...

Danke & Grüße
Frank
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